Rudolf Schwemmbauer mit Silberner Ehrenraute geehrt
ROTHENBURG LAND – Das große Polit-Aufgebot am Montagabend in Geslau war dem Anlass angemessen. Der CSU-Kreisverband Ansbach-Land lud zu einer besonderen Zusammenkunft ins Gasthaus Ettmeyer ein, um Rudolf Schwemmbauer (72) in einem würdigen Rahmen mit der Silbernen Ehrenraute zu ehren. Es handelt sich dabei um die höchste Auszeichnung, die der CSU-Kreisverband an verdiente Mitglieder vergeben kann.

Hans Maurer, Rudolf Schwemmbauer, Jan Helmer, Dr. Jürgen Ludwig und Dieter Mohr. Foto: Schäfer
Ehre, wem Ehre gebührt, dachte sich die Vorstandschaft des CSU-Kreisverbandes und sah es an der Zeit, nach Jahren der Abstinenz wieder eine Ehrung aufs Programm zu setzen für eine Persönlichkeit, die sich äußerst verdient um die Partei gemacht hat. Bisher wurde die hohe Auszeichnung nur dreimal an langgediente Parteifreunde vergeben: an den ehemaligen Landtagsabgeordneten Fritz Bauereisen, den früheren Landrat Dr. Hermann Schreiber und an Werner Herzog, er war unter anderem stellvertretender Landrat und Bezirksvorsitzender des Bayerischen Städtetags.
Rudolf Schwemmbauer ist ein weiterer langgedienter Weggefährte des CSU-Kreisverbandes. Es verdiene Anerkennung und Respekt, wenn sich jemand mehr als 66 Jahre in der Kommunalpolitik engagiere und den Landkreis entscheidend mitgeprägt habe, lautete die Begründung für seine Auszeichnung. Für den seit sieben Jahren amtierenden Kreisvorsitzenden Jan Helmer war es die erste „Ehrenraute“-Verleihung. Diese Seltenheit unterstreiche den besonderen Stellenwert der festlichen öffentlichen Auszeichnung, sagte er in seiner Begrüßung. Der Einladung waren Funktionsträger auf Kreis- und Gemeindeebene gefolgt. Aber auch ehemalige politische Wegbegleiter und der Freundeskreis aus der Stadt Ansbach zeigten mit ihrer Anwesenheit die Anerkennung für die Lebensleistung von Rudolf Schwemmbauer. Der Bundestagsabgeordnete Josef Göppel gehörte dazu, ebenso der frühere Staatsminister Hans Maurer (er ist Träger der Goldenen Ehrenraute des Bezirks) und der Landtagsabgeordnete Jürgen Ströbel.
Die Laudatio hielt Landrat Dr. Jürgen Ludwig (45). Der gebürtige Dinkelsbühler trat im Mai 2012 die Nachfolge Schwemmbauers an, der sich zwei Jahre vor Ablauf seiner zweiten Wahlperiode vom Amt des Landrates entbinden ließ, wegen einer beginnenden Parkinsonerkrankung. Die Diagnose machte er öffentlich, um den Druck aus seinem Leben zu nehmen.
Als Landrat stand Rudolf Schwemmbauer zehn Jahre lang unter großer Aufmerksamkeit, besonders in schwierigen Situationen. Etwa bei der Gastankexplosion unter einer Bäckerei in Lehrberg, bei der Brandkatastrophe beim Fleischwarenhersteller Kupfer in Heilsbronn, beim Giftäcker-Skandal von Neuendettelsau, beim Thermoselect-Ausstieg oder bei der Einführung der Biotonne im Landkreis, listete Dr. Jürgen Ludwig als Beispiele auf, die für die problematischen Phasen standen.
Projekte, die erfolgreich umgesetzt oder angestoßen wurden, förderten die Entwicklung des Landkreises und haben noch heute Bestand. Beispielhaft griff er einige Punkte heraus. Seit 2004 habe der Landkreis begonnen, 150 Millionen Euro in sein Schulbauprogramm zu investieren. Der amtierende Landrat lobte auch den Einsatz seines Vorgängers für das Krankenhaus-Wesen, den Rettungshubschrauber und die Stärkung der Sparkassen.
Bereits zahlreiche Ehrungen
Rudolf Schwemmbauer habe in seiner Amtszeit auch „das Bündnis für Familie angepackt und auf den Weg gebracht“. Es gäbe noch viel zu sagen, schloss Dr. Jürgen Ludwig seine Laudatio. Die Liste der Verdienste des rührigen Mannes sei lang. Von der Teichgenossenschaft, dem Zweckverband Fernwasserversorgung, der Touristikgemeinschaft Franken bis zum Rettungszweckverband Ansbach und darüber hinaus reicht das Spektrum.
Der CSU-Politiker war neben den umfangreichen Tätigkeiten als ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Geslau, Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg, Mitglied des Bezirkstags von Mittelfranken und als Kreisrat tätig, 51 Jahre Chorleiter, dirigierte den Bürgermeisterchor und errang im letzten Jahr noch die Würde des Geslauer Schützenkönigs, fügte der Landrat an.
Der CSU-Ortsvorsitzende Dieter Mohr, ein politischer Ziehsohn Schwemmbauers, wünschte dem Geehrten, weiter aktiv sein zu können, solange es die Gesundheit erlaubt, denn sein Wort habe nach wie vor Gewicht. Der neue Träger der CSU-Ehrenraute dankte für die Würdigung. Seit 1996 hat der Schwabsrother acht besondere Ehrungen erfahren: vom Bundesverdienstkreuz, über die Kommunale Verdienstmedaille in Silber bis zum Ehrenring des Landkreises Ansbach.
Beim jüngsten Festessen – der CSU-Kreisverband ließ gekochtes Rindfleisch mit Kartoffelsalat, Meerrettich und Preiselbeeren von den Wirtsleuten auftischen – wurden Kontakte aufgefrischt und Erinnerungen an eine gemeinsame Wegstrecke wach. Rudolf Schwemmbauer will der CSU weiterhin die Treue halten: „Vorausgesetzt die Parteifreunde in München führen sich ordentlich auf“. sis