Die Gemeinde Diebach setzt mit ihrem Babywald seit 2015 ein grünes Signal
DIEBACH – Für die kleine Mara Hörner und für den kleinen Elias Grams grünt hier jeweils eine junge Traubeneiche. Beide Bäumchen stehen gemeinsam mit 21 anderen dieser beiden Sorten im Diebacher Babywald, der das Forststück am Rand der Steige hinauf nach Faulenberg organisch abrundet.

Das Bäumchen der kleinen Mara grünt. Fotos: Weber/privat
Es war die Idee von Bürgermeisterin Gabriele Hofacker, mit dieser auf Zuwachs ausgerichteten Anlage ein kleines, aber feines Zeichen zu setzen gleich am Anfang ihrer Amtszeit. Dass es gerade dieses grüne Signal ist, war ihr von vornherein ein Anliegen. Jeder frisch angekommene Erdenbürger soll sich damit nicht nur besonders begrüßt fühlen in seiner Heimatgemeinde, sondern damit auch eingebunden in ein ganz persönliches und dazu noch namentlich zugeordneter Stück Natur. Jede und jeder Neugeborene eines Jahres aus Diebach bekommt hier sein eigenes Bäumchen zugedacht, spendiert von der Gemeinde. Die ersten elf sind 2015 gesetzt worden und allen Mädchen und Buben persönlich zugeordnet, die 2014 zur Welt gekommen sind in Diebach. Der „Baum des Jahres“ ihres Jahrgangs sprießt sozusagen für sie und auch gemeinsam mit ihnen: die Traubeneiche. Inzwischen haben die jungen Pflanzen schon recht ordentlich zugelegt und scheinen von daher am zugedachten Standort nichts auszusetzen zu haben.

Bürgermeisterin (10. von rechts), Pflanzmeister (daneben) und viele strahlenden Gesichter nach getaner Arbeit.
Eine zweite Sorte ist in diesem Jahr ganz frisch hinzugekommen: der Feldahorn, „Baum des Jahres“ 2015. Insgesamt zwölf davon sind gesetzt worden. Sie stehen für alle, die in den zwölf Monaten von Januar bis Dezember letzten Jahres das Licht der Welt erblickt haben in Diebach. In einer gemeinsamen Pflanzaktion wurden sie von den Eltern der Neubürger unter fachkundiger Anleitung von Förster Walter Trump in die Erde gebracht. Viele der frischgebackenen Diebacherinnen und Diebacher waren dabei mit von der Partie, saßen auf dem Arm ihrer Mutter oder ihres Vaters und strahlten um die Wette in die Kamera, als die Pflanzaktion mit einem abschließenden Erinnerungsbild gekrönt wurde. Ein Plastikschutz, der über den Stamm der jungen Bäume gesteckt ist, bewahrt den noch empfindlichen Waldnachwuchs vor Verbiss-Schäden. Stickel halten die einzelnen Pflanzen in der Position und stabilisieren sie. Oben aus den „Verbiss-Schutz-Röhren“ ragt frisches Grün: Zeichen, dass die jungen Bäume gut angewachsen sind und sie sich entwickeln. An jeder Traubeneiche und an jedem Feldahorn ist ein schön gestaltetes Täfelchen befestigt. Es trägt den Vor- und Zunamen des jeweiligen Mädchens oder des Buben samt stilisiertem Geschlechtssymbol und genauem Geburtsdatum.
Am Zugang zum Forstnachwuchs am Waldrand macht ein Schild mit Gemeindewappen deutlich, dass es sich um eine offizielle Anlage handelt. „Babywald der Gemeinde Diebach“ ist dort zu lesen. Gemeinsam mit den jungen Diebachern wächst hier ein grüner Bestand heran, der schon in ein paar Jahren die bisher klaffende Lücke an dieser Stelle geschlossen haben wird. Die Anfangspflege übernimmt der Gemeindearbeiter, wobei es hier in erster Linie ums Gießen geht. Später brauchen die Bäume, ganz im Gegensatz zu den heute Ein- und Zweijährigen, keine große Zuwendung mehr, würden sich aber freuen, wie die Bürgermeisterin mit einem Schmunzeln vermerkt, dass die persönliche Beziehung bleibt. Für kommendes Jahr sieht es derzeit nicht danach aus, als würde eine größere Pflanzaktion wie 2015 und 2016 anstehen im Diebacher Babywald. Bisher sind nur zwei Kinder geboren worden in der gesamten Gemeinde. Aber wer weiß: Vielleicht wird ja noch jede Menge Boden gut gemacht im zweiten Halbjahr. Allerdings müsste das schon auf den Weg gebracht sein. -ww-