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Channel: Das Umland – Fränkischer Anzeiger
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Riesenpulk der Teilnehmer beim Autofreien Sonntag

ROTHENBURG LAND – Wer einmal ohne motorisiertes Verkehrsgewühl in die Pedale treten wollte, der hatte jetzt ausgiebig Gelegenheit. Der Autofreie Sonntag stieß wiederum auf eine beachtliche Resonanz und kam bei Groß und Klein überaus gut an.

Nach Einschätzung der Besucher und der aktiven Radler hat man auf der Taubertalstraße bei der 17. Auflage dieser Veranstaltung mehr Teilnehmer gezählt als je zuvor. Begüns­tigt hat dies nicht nur der gute Ruf dieses sportlichen Geschehens, sondern auch das günstige Wetter mit blauem Himmel und viel Sonnenschein, aber auch einem angenehm empfundenen Lüftchen.

Schmucke Dorfdurchfahrten wie die von Tauberzell sind herrliche Kulisse für den Autofreien Sonntag.

Schmucke Dorfdurchfahrten wie die von Tauberzell sind herrliche Kulisse für den Autofreien Sonntag.

Überaus viele – ob Frau, Mann oder Kind – nutzten daher die Gelegenheit, sich sportlich zu betätigen und auf der 45 Kilometer langen Strecke zwischen Detwang und Bad Mergentheim vergnüglich zu radeln oder zu skaten, ohne größeren Gefahren ausgesetzt zu sein. Oft war die ganze Familie unterwegs, andere radelten allein oder begaben sich zusammen mit Bekannten und Freunden auf die Strecke.

„Wir sind eigentlich schon immer dabei“, verraten uns Elfriede (57) und Günter (59). Alles sei auch dieses Mal gut organisiert, loben die beiden aus Röttingen, die mit „normalen Trecking-Rädern“ unterwegs sind, die schon rund 25 Jahre auf dem Buckel haben, aber wie neu ausschauen. „Wir pflegen unsere Räder“, betonen Elfriede und Günter. Wichtig sei, dass an diesem Tag das Sportliche nicht im Mittelpunkt steht, sagen sie, schließlich seien auch ältere Leute dabei.

„Wir fahren auch seit Jahren mit“, ergänzen vier Sportfreunde aus Würzburg. Bereits von Detwang wieder zurückgeradelt kommen Michaela (43) und Ralf (45) zusammen mit ihren beiden Kindern Jana (7) und Paul (9) aus Reinsbronn. Am Ausgangspunkt Detwang treffen wir Walter Rössler aus Schwäbisch-Hall mit seiner Frau Ursula, er im Rennradler-Outfit, sie in legerer Freizeitkleidung. Sie gehen zum ers­ten Mal auf die autofreie Strecke an der Tauber. Sein Rennrad und ihr E-Crossbike stehen bereit, die Helme an der Lenkstange.

Auch mit von der Partie: diese sportliche Familie mit zwei Kindern aus Reinsbronn.

Auch mit von der Partie: diese sportliche Familie mit zwei Kindern aus Reinsbronn.

Auch Rollschifahrer Georg Weger aus Wachsenberg und Inliner Helmut Schwedes freuen sich darauf, gleich auf die Strecke gehen zu dürfen. Man trifft sich jedesmal hier. „Ja, wir sind alte Bekannte“, betonen sie schmunzelnd. Sportlich jung gibt sich der 54-jährige Rainer Stenger aus Korb bei Stuttgart. Mit Laufshirt und Fahrradhelm gekleidet und mit vier Hunderter-Rollern an den Füßen „rollt“ er von Bad Mergentheim bis Detwang und dann wieder zurück. Stenger ist seit 15 Jahren schon beim Autofreien Sonntag aktiv dabei.

„Ich finde es toll, weil man längere Strecken zurücklegen kann ohne Hindernisse“, sagt er. Man müsse nicht immer halten und auf den Verkehr achten, betont Stenger. Heute bringe er rund 90 Kilometer zusammen. Des Öfteren fahre er aber bis zu 150 Kilometer an einem Tag, lässt Rainer Stenger wissen.

Auf seinem Liege-Rad „Trike“ und mit „Batsch-Capp“ auf dem Kopf treffen wir Ralf (57) aus Creglingen. Mit dabei sind auch Frau und Sohn. Jetzt fahren sie noch bis Detwang und dann zurück bis Tauberrettersheim. Josef Achtmann aus Tauberbischofsheim ist gerade damit beschäftigt, die beiden angelehnten Räder aufzupumpen. Zusammen mit seiner Frau radelt er nun wieder zurück „Hier in Tauberzell sind wir eingekehrt und haben Rindfleisch mit Meerrettich gegessen“, erzählt Achtmann freimütig. Inzwischen spielt unter den schattigen Obstbäumen auf dem Dorfplatz am Maibaum der Musikverein Tauberzell unter der Leitung von Gerlinde Sponsel (46) mit schmissigen Weisen auf. „Wir sind nur noch 17 Leut’“, klagt eine der drei Vorstandsdamen und wünscht sich „Nachwuchs“.

Das Problem sei, dass man in der Gemeinde gleich drei Musikvereine habe, sagt sie. Heute feiere die Jugend von Tauberzell zum ersten Male am „Haisle“ und bediene auch die Gäste, wird betont. So steht man in dem kleinen, aber schmucken Taubertalort zusammen und stellt dank vieler ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern so manches auf die Beine. Das hat sich auch am vergangenen Sonntag wieder einmal in Tauberzell deutlich gezeigt. Der nächste Autofreie Sonntag in zwei Jahren, Anfang August 2018, kann also kommen. hap/-ww-


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