Hagenau bekommt nach über zwei Jahren Bauzeit neues Dorfgemeinschaftshaus
HAGENAU – An diesem Sonntag wurde es eingeweiht: das neue Hagenauer Dorfgemeinschaftshaus. Es steht der „Dorfgemeinschaft“ nicht nur zur Verfügung, sondern wurde auch mit von ihr erbaut. Über 4000 Stunden an Eigenleistung stecken in dem neuen Gebäude, das die Geselligkeitslücke schließen soll, welche das vor einigen Jahren geschlossene Wirtshaus im Ort hinterlassen hatte.
Zum Abschluss der Feierlichkeiten traf man sich zum gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen. Weniger gemütlich ist sicher der Blick auf den durch das Projekt belasteten Finanzhaushalt der Gemeinde Buch am Wald. Die geschätzten Gesamtkosten liegen bei 382000 Euro. Vom Amt für ländliche Entwicklung erhält man derweil einen Zuschuss von zirka 132000 Euro.
Überhaupt wurde der Bau des neuen „Gemeindetreffpunkts“ nur deshalb konkret, da sich im Zuge der Sanierung der durch den Ort verlaufenden Staatsstraße die „einfache Dorferneuerung anbot“, so Fritz Priester. Mit jener Dorferneuerung unterstütze das Amt für ländliche Entwicklung mehrere Projekte der Gemeinde und der Hagenauer Bürger. So errichtete die Gemeinde einen schon lange geplanten Fußweg entlang der Straßen durch den Ort und damit einhergehend auch eine neue Wegebeleuchtung mit LED-Technik.

Neu und bereit für viele gemeinsame Abende: das Hagenauer Dorfgemeinschaftshaus. Foto: Götz
Im Ortskern nahe der Kirche wurde ein Parkplatz gebaut, des Weiteren ein Kleinkinderspielplatz im Dorf. Zu allen Projekten, so Priester, habe es Zuschüsse zwischen 40 und 50 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung gegeben. Trotzdem seien die Investitionen für eine Gemeinde wie Buch am Wald natürlich eine Herausforderung.
Das Vorzeigeprojekt ist am Ende das „Dorfgemeinschaftshaus“ geworden. Neben verschiedenster Baufirmen aus der Region, arbeiteten daran auch die Hagenauer Bürger selbst mit. Einer von ihnen war und ist Erwin Keitel, der von 2002 bis 2014 im Gemeinderat saß. Er übernahm Verantwortung, kümmerte sich darum, dass Tag für Tag genügend Helfer vor Ort waren, sprach sich mit den Baufirmen ab, bestellte das nötige Material.
Das Dach deckten die Hagenauer komplett selbst. Insgesamt beteiligten sich rund 35 Bürger am Hausbau. Bei 70 Einwohnern kein schlechter Schnitt. Auch viele Senioren hätten mitgeholfen, berichtet Keitel. „Mit dem Ende der Rohbauarbeiten halfen dann die Frauen dazu, strichen Wände oder beteiligten sich am Einbau der Unterkonstruktion für den Fußboden“. „Die ersten Tiefbauarbeiten“, erzählt wiederum Priester, „haben bereits im Frühjahr 2014 begonnen. Die Fertigstellung inklusive Außenanlagen erfolgte nun im Herbst 2016“.
Das Haus hat einen Aufenthaltsraum mit Küchenzeile, ist behindertengerecht gebaut und verfügt im Dachgeschoss noch über einen weiteren nutzbaren Raum. Es soll, so Priester, wieder einen Treffpunkt schaffen für die Bürger aus Hagenau. Vieles habe sich im Ort verlaufen, sagt Keitel und hofft, dass die neuen Räume „die Leute wieder mehr zusammenbringen“. Man müsse heutzutage auch auf dem Land etwas bieten, begründet Bürgermeister Priester die Baumaßnahme. „Sonst wandern immer mehr Menschen in die Städte ab“. Mit einem Projekt wie dem Dorfgemeinschaftshaus steuert Hagenau auf jeden Fall gegen. og