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Wörnitz in Aufbruchstimmung

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Entwicklung der Gemeinde schreitet dank mehrerer Projekte weiter voran

WÖRNITZ – Die Zeichen stehen auf Aufbruch: Nicht nur dass der 1. FC Erzberg-Wörnitz nach einer makellosen Relegation den Sprung in die nächsthöhere Liga geschafft hat. Auch die Gemeinde zeigt Tatendrang, um die anstehenden Entwicklungsschritte in Angriff zu nehmen. Dabei gilt es auch, eine „historische zweite Chance“ zu nutzen. Über einen mangelnden Ansiedlungswillen von Privatpersonen und Gewerbebetrieben kann sich die Kommune jetzt schon nicht beklagen.

Bürgermeister Karl Beck kann sich über eine große Nachfrage nach Bauplätzen in der Wörnitzer Siedlung freuen.  Fotos: Scheuenstuhl

Bürgermeister Karl Beck kann sich über eine große Nachfrage nach Bauplätzen in der Wörnitzer Siedlung freuen. Fotos: Scheuenstuhl

Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei – und so wird in naher Zukunft bereits das Neubaugebiet Biegfeld III potenziellen Eigenheimbesitzern die Möglichkeit bieten, in Wörnitz neben der alten Bahnlinie ihren Wohntraum Wirklichkeit werden zu lassen. Insgesamt 20 neue Bauparzellen sollen dort entstehen.

Die Ausweisung dieses weiteren Baugebiets ist notwendig, da es im Biegfeld I mittlerweile nur noch einen freien Bauplatz gibt, der sich zudem noch in Privatbesitz befindet. 2015 wurde der Bebauungsplan für das Biegfeld II aufgestellt, ein Jahr später das Areal erschlossen. Und nun sind von den anfänglich 29 Bauparzellen auch dort lediglich noch fünf frei, freut sich Bürgermeister Karl Beck über diesen Ansturm auf den Baugrund in seiner Gemeinde.

Der Rathauschef geht davon aus, dass bis Jahresende 15 neue Häuser zwischen der Wörnitz und der alten Bahnlinie entstanden sein werden. Aber nicht nur Menschen sind von den Vorzügen der Wörnitzer Siedlung restlos überzeugt. Wie eine spezielle artenrechtliche Prüfung ergeben hat, machten es sich beispielsweise auch etwa sechs Zauneidechs-en auf der vor ursprünglicher Natur strotzenden alten Bahnlinie heimisch. Damit die Bautätigkeiten weiter gehen konnten, wurden die Reptilien von einem Biologen fachgerecht umgesiedelt.

Den Menschen spricht neben der Natur vor der Haustür auch die in der Gemeinde oder näheren Umgebung vorhandenen Arbeitsplätze oder zumindest die hervorragende Anbindung an die Autobahn, über die sich die Arbeitsstelle in den nächstgrößeren Städten in kürzester Zeit erreichen lässt, an. Auch das Gewerbegebiet wächst stetig weiter, berichtet Bürgermeister Karl Beck. Zur Zeit entstehen die Räumlichkeiten für ein Fitness-Studio sowie einen Abschlepp-Dienst. Zwischen Staatsstraße und Lärmschutzwall gibt es zudem noch einige Hektar an bebaubarer Fläche für ansiedlungswillige Gewerbe- und Industriebetriebe.

Kindergartenplätze werden rar

Auch durch die Neubaugebiete gewinnt die Kommune viele junge Bürger im Windel- und Laufradalter hinzu, für die unter anderem auch die entsprechenden Betreuungsangebote vorgehalten werden müssen. Eine Gemeinde ist verpflichtet, alle zwei Jahre hierfür eine Bedarfsaufstellung anfertigen zu lassen, erklärt Bürgermeister Karl Beck. Die jüngste dieser Erfassungen hat ergeben, dass der 2012 in Betrieb gegangene Kindergarten, in dem zur Zeit rund 100 Kinder betreut werden, bald nicht mehr ausreichend Plätze zur Verfügung stellen kann. Die Gemeinde hat deshalb das nebenstehende Gebäude in der Schillingsfürster Straße erworben, das nun abgerissen werden soll, um für den nächsten Neubau Platz zu schaffen. Insgesamt 130 Kinder werden dann dort spielen, singen, toben und lernen können. Karl Beck überschlägt die Gesamtkosten mit etwa 1,5 Mil-lionen Euro. Die ersten Bautätigkeiten haben sich auch schon eingestellt. Sie begrenzen sich momentan aber noch auf die Grunderneuerung des Parkplatzes zwischen Kindergarten, Geldinstitut und Gemeindekanzlei.

Ein weiteres Projekt liegt dem Rat-hauschef und seinem Gemeinderat besonders am Herzen: Das Anwesen am Georg-Ehnes-Platz 2 (einst bekannt unter „Zwölf-Stämme-Haus“) soll zu einem „Haus für die Bürger“ werden. Karl Beck sieht in der Neunutzung des gesamten Areals eine „historische zweite Chance“.

Denn schon in den 80er Jahren, erinnert er sich, befand sich die Immobilie, genauso wie das danebenliegende heutige Bürgerhaus (blau-weißes Fachwerk), schon einmal im Besitz der Gemeinde. Karl Becks Amtsvorgänger hatte damals versucht, alle Vereine der Gemeinde dort raumtechnisch unter einen Hut zu bringen. Dieses Vorhaben war jedoch nicht von Erfolg gekrönt und die beiden Anwesen gingen in Privatbesitz über.

2005/2006 erwarb Wörnitz erneut das Bürgerhaus. 2015 folgte dann das Anwesen am Georg-Ehnes-Platz 2, auch wenn da bereits klar war, dass für die Kommune keine Möglichkeit bestand, auf die Schnelle die Räumlichkeiten gemeindlich zu nutzen. Passenderweise befand sich die Verwaltungsgemeischaft Schillingsfürst zu der Zeit gerade auf „Wohnungssuche“ während ihr eigentlicher Amtssitz, die Villa Roth, einer grundlegenden Sanierung unterzogen wird. Momentan befinde sich die Gemeinde in Abstimmung mit weiteren Akteuren, wie etwa der Kirchengemeinde und der Volkshochschule, sagt Karl Beck. Bis die Verwaltungsgemeinschaft aus dem Anwesen auszieht, wolle man gemeinsam ein „schlüssiges Konzept“ für die neue Nutzung erarbeitet haben.

Konzept in Arbeit: Die beiden Häuser am Georg-Ehnes-Platz sollen für gemeindliche Zwecke genutzt werden.

Konzept in Arbeit: Die beiden Häuser am Georg-Ehnes-Platz sollen für gemeindliche Zwecke genutzt werden.

Dies, so der Wörnitzer Rathauschef und Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft, werde nicht vor der Bundestagswahl geschehen. Den Urnengang möchte man nämlich ohne zusätzlichen Stress durch die neuen Gegebenheiten in der sanierten Villa Roth durchführen. Ob auch die Gemeindekanzlei am Georg-Ehnes-Platz miteinziehen werde, sei noch fraglich. Sollte sie an ihrem angestammten Platz in der Rothenburger Straße bleiben, müsse über kurz oder lang auch dort Hand angelegt werden.

Für die Dorfgemeinschaft

Aber nicht nur im Hauptort herrscht Aufbruchstimmung. In Erzberg freuen sich der dortige Sportverein und die Bürger über ein neues Dorfgemeinschaftshaus, für dessen Bau kürzlich die Förderung durch den europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) bewilligt wurde (wir berichteten). Bei dem Projekt, dessen Bau sich laut Bürgermeister wohl über zwei Jahre hinziehen wird, sei auch einiges an Eigenleistung durch Sportler und Einwohner gefragt, um die Kosten trotz Brüsseler Finanzspritze noch etwas zu senken. mes


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