Schulfamilie bereitet ihrem neuen Rektor Andreas Pyczak ein herzliches Willkommen
SCHILLINGSFÜRST – Mit einer kleinen zeitlichen Verzögerung, dafür umso herzlicher, wurde Andreas Pyczak nun als neuer Rektor der Grund- und Mittelschule Schillingsfürst in seinem Amt von der gesamten Schulfamilie sowie Sachaufwandsträger, Schulbehörde und Regierung willkommen geheißen.

Mit Lassos wollen die Kinder des Grundschul-Chores ihren Schulleiter für immer im wilden Westmittelfranken behalten
Amtseinführungen können entweder strikt dem Protokoll nach abgearbeitet oder aber mit Leben gefüllt werden. Letzteres war eindeutig der Fall bei der jüngsten Feierstunde in der Grund- und Mittelschule der Schloss-Stadt. Es spricht zum einen für die offene und lockere Art des groß gewachsenen gebürtigen Rothenburgers und zum anderen für die Verbundenheit von Schüler und Kollegium zu ihrem neuen Oberhaupt, dass aus einem offiziellen Akt ein ganz persönliches Fest wurde.
Und zwar nicht nur weil Andreas Pyczak diesen Tag zusammen mit seinen Eltern, seiner Frau und den extra für diesen Anlass aus München und Ingolstadt angereisten Söhnen feiern konnte. Bereits in den wenigen Wochen seiner Amtszeit entwickelte sich zwischen dem Neuen und den (großen und kleinen) Alteingesessenen der Schule ein harmonisches Miteinander. Die unterhaltsamen künstlerischen Beiträge von Schüler und Lehrer waren deshalb gespickt mit zahlreichen persönlichen Referenzen auf Andreas Pyczak, die mit viel Herzlichkeit, einem Augenzwinkern und frei von jeglicher Häme (etwa was den Unfall von Andreas Pyczak betraf) vorgetragen wurden.
Den Anfang machte der Schulchor der Grundschule, der unter der Leitung von Tanja Nähr das auf den neuen Rektor gemünzte Lied „Andreas Pyczak aus Leutershausen“ in bester Cowboy-Manier vortrug und ihn so im wilden Westmittelfranken begrüßten. Dass sie ihn bereits jetzt schon ins Herz geschlossen haben und am liebsten gar nicht mehr weggehen lassen würden, zeigten die Kinder, indem sie ihn mit dem Lasso einfingen. Ebenso rührend war das zweite Lied („Ich bin da und du bist da“) an dessen Ende sich Andreas Pyczak bei jedem Chorkind mit einem Handschlag bedankte.
Einen einmalig herrlich humoristisch-hemdsärmeligen Blick warf die „Ratschkathl“ (alias Helga Schmeck) auf den hünenhaften Neuling. Auch ihre Kollegen, Ursula Korb und Wolfgang Hauf, ließen es sich nicht nehmen, Andreas Pyczak, der ihre Wirkungsstätte vielleicht nicht nur allein wegen seiner Körpergröße zur „Leuchtturmschule“ macht, mit warmen Worten in seinem Amt zu begrüßen.

Verwaltungsgemeinschaft, Schulverband, Schulamt und Regierung: Willkommen von hoch offizieller Seite für Andreas Pyczak (2.v.r.). Fotos: Scheuenstuhl
Bürgermeister Michael Trzybinksi freut sich als Vorsitzendender des zuständigen Schulverbandes über Andreas Pyczaks Einstellung nicht nur, weil es nun „mit der Schule weitergeht“, sondern auch weil es endlich einen zweiten in öffentlicher Funktion in Schillingsfürst gibt, der einen „leichten mittelfränkischen Namen“ hat. Der bisherige Schulleiter der Grund- und Mittelschule Lehrberg habe eine „klare Vorstellung, wo die Reise hingehen wird“. Von Seiten des Schulverbandes sicherte Michael Trzybinski ihm Unterstützung zu, „wo es nur geht“.
Pfarrerin und Schulbeauftragte Andrea Rößler sieht in Andreas Pyczaks Stellenwechsel ein „neues Kapitel“, das aufgeschlagen wird. Wie auch beim Buch biete sich für die neue Schulleitung dadurch die Chance, „den bisherigen Handlungsstrang zu vertiefen“. Ein Kapitel baue aber immer auch auf dem auf, was war. Die Geistliche wünschte dem neuen Schuloberhaupt, dass es ihm gelinge, die Balance zu halten zwischen „Bewahren und Erneuern“.
Zwar seien Andreas Pyczaks ersten 100 Tage im Amt noch nicht vorbei, doch seine Anfangszeit habe er „mit Bravour bestanden“, stellte Schulamtsdirektor Hans Hauptmann ihm ein makelloses Zeugnis aus. Sein Werdegang beweise, dass er den Mut habe, sich auf Neues einzulassen. Er erinnere sich noch sehr gut an seinen ersten Besuch bei Andreas Pyczak im Klassenzimmer. Als Pädagoge zeigte er einen „sehr persönlichen Zugang zu den Schülern“, bei dem er „jedes einzelne Kind auf Basis tiefer Religiosität in den Mittelpunkt stellte“.
„Packen Sie die Dinge nachhaltig an, haben Sie Verständnis für Schwäche und lassen Sie Raum für den Aufbau von Stärke und Kraft“, gab Hans Hauptmann ihm mit auf den Weg. Personalrat und Elternbeirat überbrachten Andreas Pyczak ebenfalls ihre besten Wünsche für seine Aufgabe in Schillingsfürst.
Das letzte Wort gebührte selbstverständlich dem Schulleiter. Und nach den herzlichen Darbietungen und Worten trat ein sichtlich bewegter Andreas Pyczak ans Rednerpult. „Es ist ganz ganz toll, was hier auf die Beine gestellt wurde“, würdigte er den Einsatz und die Kreativät seiner Schüler und Mitarbeiter. Er freue sich, dass er auch weiterhin Lehrer bleibt und immer wieder Unterricht halten wird.
Es war eine „tolle Aufnahme“ in Schillingsfürst, wo sich auch so mancher „alte Bekannte“ im Kollegium wiederfand. Es freute ihn ebenso, dass zu seiner Amtseinführung auch ganz viele Kollegen aus seinen bisherigen Wirkungsstätten den Weg in die Schloss-Stadt fanden.
Dank an seine Frau
Digitalisierung, Integration und Inklusion sind wichtige Themen, die es weiter zu bearbeiten gilt. Seiner Frau dankte Andreas Pyczak besonders dafür, dass sie ihn dazu bewegte, sich stärker mit Legasthenie und Dyskalkulie zu beschäftigen. Doch bevor man sich wieder dem Alltagsgeschäft widmete, genoss man das reichhaltige Buffet, das Schüler des berufsorientierenden Zweiges Soziales angerichtet hatten.
Dem einen oder anderen Gast mag dabei vielleicht noch das Lied „Hello“, gesungen von der Schulband der Mittelschule, oder das vom Lehrerchor interpretierte „Abenteuerland“ im Ohr nachgeklungen haben. Darüber hinaus boten aber auch das So-ckentheater der Klasse 2c sowie die beiden Tänze (Klasse 4c und Tanz-AG der Mittelschule) unterhaltsamen Gesprächsstoff. mes