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Channel: Das Umland – Fränkischer Anzeiger
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Patron der Jäger

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Hubertusmesse in der voll besetzten Kirche

OHRENBACH – Mit der Hubertusmesse feierten die Jäger ihr Erntedankfest. Sie dankten der Natur für die erfüllenden Erlebnisse sowie Jagd­erfolge im vergangenen Jahr und zeigten sich der Öffentlichkeit als Heger von Wald und Flur.

Jagdhornklänge erfüllten den Kirchenraum.  Foto: Schrödel

Jagdhornklänge erfüllten den Kirchenraum. Foto: Schrödel

Sie haben eine ganz besondere Atmosphäre, die Hubertusgottesdienste, zu denen die Jägervereinigung Rothenburg in jedem Jahr zu Ehren ihres Schutzpatrons, des Heiligen Hubertus, in der Region einlädt. Es sind deshalb auch immer zahlreiche Nicht-Jäger bei dieser ungewöhnlichen Messe dabei.

So war auch beim diesjährigen Hubertusgottesdienst in der St.-Johannis-Kirche in Ohrenbach fast kein Platz leer geblieben. Beim Betreten der Kirche erwartete die Besucher eine herbstliche Stimmung. Ein Kreuz mit Hirschgeweih erinnerte an die Wälder, symbolisierten Naturverbundenheit und das jagdliche Brauchtum.

Mit Bravour meisterte die Jagdhornbläsergruppe der Jägervereinigung Rothenburg mit Obmann Gernot Fohrer und unter der musikalischen Leitung von Ernst Schröder das Liedgut uralter traditioneller Stücke während der Hubertusmesse in der evangelischen Kirche. Zahlreiche Gläubige und Waidleute hatten sich in der Kirche eingefunden.

Die Hubertusmesse hat ihren Ursprung im 19. Jahrhundert. Sie wird jährlich zu Ehren Gottes und zur Erinnerung an den Heiligen Hubertus von Lüttich um den 3. November, dem Hubertustag, gehalten. Hubertus von Lüttich sah als Edelmann nach dem Tode seiner Frau in der Jagd seinen Zorn auf Gott begründet.

Die Hubertuslegende aus dem Mittelalter besagt, dass der Heilige vom Anblick eines Hirsches mit einem Kreuz zwischen dem Geweih bekehrt wurde und ihn eine Stimme ermahnte, sein ausschweifendes Leben aufzugeben und sich Gott zuzuwenden. Aus dem Jäger wurde ein Bischof, aus der Legende eine Grundhaltung der „Achtung vor dem Geschöpf“ und die Waidgerechtigkeit als Verhaltensgrundsatz der Jägerschaft. „Jagd ist verantwortungsvoller und umsichtiger Umgang mit der Natur“, mahnte auch Pfarrer Karl-Heinz Gisbertz in seiner Predigt.

Im herbstlich geschmückten Altarraum übernahmen die Bläser die musikalische Gestaltung der Messe, die nach einer traditionellen französischen Liturgie ablief und sich im 19. Jahrhundert für die großen Parforcehörner entwickelte. Mit weichem und vollem Ton gelang die Intonation anspruchsvoller Musikstücke mit feierlichem Charakter.

Allgegenwärtig die Huldigung des Herrn in der „Kyrie“ oder die Wandlung des wilden Jägers Hubertus zum Bischof in einem „Choral“. Mit einer freien Nachbildung des „Agnus Die“ ließen die Bläser die Atmosphäre der Jagd miterleben. Nach dem Grußwort von Dr. Hermann Haas von der Jägervereinigung Rothenburg ob der Tauber gab es dann den Höhepunkt mit dem „Hubertusmarsch“. Die Bläser der Jägervereinigung bereicherten mit den imposanten Instrumenten die Zeremonie und verbanden die Elemente kirchlicher und jagdlicher Musik. Die zahlreichen Besucher waren beeindruckt von dieser besonderen jagdlichen Atmosphäre. es


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