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Deutscher Meister im Zuckerertrag

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Franken kann Rekordertrag und Rekordqualität der jüngsten Rübenkampagne vermelden

ROTHENBURG LAND – Allen Grund zur Freude haben derzeit die Zuckerrübenbauern aus hiesigen Breiten. Die letzte Ernte brachte Rekorderträge und Rekordqualitäten. Die Kreisversammlung des Verbandes fränkischer Zuckerrübenbauer (VfZ) am heutigen Donnerstag, 1. Februar, ab 14 Uhr im Saal des „Grünen Baum“ in Bettenfeld steht unter einem guten Stern.

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Die Lademaus, effektives Gerät im Einsatz bei der Kampagne. Foto: Holmer

Bei Ernst A. Hahn vom Schandhof als Kreisvorsitzenden haben sich der Geschäftsführer des Verbands, Dr. Klaus Ziegler, und der zweite stellvertretende Verbandsvorsitzende Johannes Menth angekündigt, für die Südzucker AG Rübeninspektor Ernst Merz. Die Arbeitsgemeinschaft Franken vertritt Manfred Anselstetter. Alle bringen gute Nachrichten mit.

In seinen traditionellen Versammlungen zu dieser Jahreszeit blickt der Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer (VFZ) aus Eibelstadt zu Beginn von 2018 hocherfreut auf das Rübenjahr zurück und gibt auch einen Ausblick auf die kommende Verarbeitungssaison.

Mit Volldampf werde erstmals im Zeichen der neuen Liberalisierung der Zuckermarktordnung und der „süßen“ Märkte eine Kampagne bewältigt, die sich zur „Gipfelstürmerin“ im Vergleich der Jahre und Resultate entwickelt habe, heißt es.

Noch im Mai sei der Blick sehnsüchtig zum Himmel gegangen, ob eines drohenden Wasserdefizits. Doch dann öffneten sich die Schleusen. Während andere Gebiete im Norden und Westen über ein „Zuviel“ klagen, freuen sich die hiesigen Rübenbauern über das rechte Maß der heimischen Klimafaktoren 2017. Konsequenz: Ein absolutes Rekordergebnis für die Ernte auf den Feldern und die Verarbeitung in den Fabriken.

Diese Entwicklung sei im Juni noch nicht abzusehen gewesen, mussten doch ab 17. dieses Monats nach dem Brand auf dem Rübenhof der Zuckerfabrik zunächst alle Kräfte zur Wiederherstellung der Anlagen gebündelt werden. In Rekordzeit war die Sanierung bis zum Kampagne-Start am 10. September vollendet.

Mit 93 Tonnen pro Hektar Durchschnittsertrag und 18,3 Prozent Zuckergehalt erreicht Franken erstmals den höchsten Zuckerertrag (17 Tonnen pro Hektar) sogar in Deutschland ein herausragendes Spitzenergebnis, das nur durch die engagierte Zusammenarbeit aller Beteiligten gesichert werden konnte.

Besonders den Verantwortlichen bei der Ernte, dem Transport und der Verarbeitung der Rüben sei alles abverlangt worden. „Ihnen gilt ein besonderer Dank! Nicht vergessen wollen wir, dass über Wachsen und Mühen 2017/18 stets der Segen von oben hing, was uns final das „Glück des Tüchtigen“ bescherte,“ heißt es in der Bilanz vom Verbandsvorsitzenden Dr. Stefan Streng und von Geschäftsführer Dr. Klaus Ziegler.

Die fränkischen Anbauer haben demnach im abgelaufenen Rübenjahr auf 26083 Hektar Anbaufläche (Vorjahr: 22700 Hektar) über 2,4 Millionen Tonnen Rüben (Vorjahr 1,64 Millionen Tonnen) geerntet. Davon wurden in Ochsenfurt 2,1 Millionen Tonnen (88 Prozent) verarbeitet. Die restlichen Rüben gingen in die Nachbarwerke Offenau, Offstein, Rain, Wabern, Warburg (16150 Tonnen Bio-Rüben) und Zeitz.

Eine Herausforderung

Für die Transportgemeinschaften war dabei die Bewältigung der Mengen und Entfernungen eine besondere Herausforderung. Letztendlich konnte das nur durch Verlängerung der Annahmezeiten am Wochenende – besonders in Ochsenfurt – und die Unterstützung einiger Speditionen bewerkstelligt werden.

Viele Schläge erreichten einen Zuckerertrag von mehr als 20 Tonnen pro Hektar. Rund 25 Prozent der Anbauer können auf Rübenerträge jenseits der 100 Tonnen pro Hektar stolz sein.

Neben den hohen Erträgen überraschte die gleichzeitig gute innere und äußere Qualität der Rüben. Mit 6,0 Prozent Gesamtabzug und 18,3 Prozent Zuckergehalt ließen sich die Rüben bis zum Kampagne-Ende (24. Januar dieses Jahres) hervorragend verarbeiten.

Der überwiegende Anteil der Anbauer habe durch eine vorbildliche Mietenpflege dazu beigetragen, heißt es in der Bilanz. Auch die im Vorfeld der Kampagne vereinbarte reduzierte Probennahme und Schätzung in Verbindung mit der neuen Rübenbewertung habe problemlos eingeführt bzw. umgesetzt werden können.

Ein dickes Kompliment müsse den Mitarbeitern am Fabrikstandort Ochsenfurt für die konstant hohe Verarbeitung während der gesamten Kampagne gemacht werden. Angesichts der enormen Schäden durch den Brand vom 17. Juni letzten Jahres sei das alles andere als eine Selbstverständlichkeit gewesen. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass in der kurzen Zeit bis zum Kampagne-Start das eine oder andere nur provisorisch repariert werden konnte.

Mit durchschnittlich 16000 Tonnen Rüben in den 136 Kampagne-Tagen habe das Werk die Rekordverarbeitungsmenge von über 2,1 Millionen Tonnen Rüben bravourös gemeistert. Der Erfolg sei immer eine Mannschaftsleistung.

Aktuell sitze die Volatilität der (Welt-)Märkte im Nacken. Die Abrechnung der Ernte 2017 wird im Laufe des April/Mai 2018 mit Südzucker erfolgen. Anschließend steht schon wieder die Kontrahierung für den Anbau 2019 an.

Mit gleich großem Vorschuss an Vertrauen, (Mit-)Verantwortung, Optimismus und Anbaufläche – wie im Vorjahr – gehen die Zuckerrübenbauern mit der Südzucker AG in die „signalträchtige und motivierende Ergebnisteilung“ und letztlich auch in den Anbau 2018. S

orgen mache dabei die oft „emotionale, nicht fachliche Diskussion“ in der Öffentlichkeit um die Wirkstoffe der Neonikotinoide im Bereich des Saatenschutzes und Glyphosat. Während erstgenannte einen effizienten, punktgenauen Schutz der nicht blühenden Zuckerrübe im Jugendstadium darstellten, sei ohne den zweitgenannten Wirkstoff ein Zwischenfruchtanbau bei unseren frostarmen Wintern kaum noch möglich. Damit seien die positiven Eigenschaften mit Blick auf Bodenleben und Nährstoffhaltevermögen vor dem Anbau von Zuckerrüben nicht mehr zu nutzen, die ein ordentliches Saatbett im Frühjahr verlangen.

Alles in allem seien die hiesigen Anbauer mit hohen, konkurrenzfähigen Ernteergebnissen in die neue Zeitrechnung ohne Zuckerquoten und Mindestpreisen gestartet – eine wichtige Voraussetzung, um im neuen Wettbewerbsumfeld gemeinsam mit der Südzucker AG zu bestehen. 56 Prozent bäuerlicher Kapitalbeteiligung an dem Unternehmen deuteten auf eine besondere Beziehung und Verantwortung in dem Sinne „Leben und leben lassen“ hin. Zum Nutzen aller. Die Aufgaben um Rübe und Zucker fordern auch in Zukunft. Mutig und zuversichtlich würden sie angegangen. Zb/-ww-


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