Gebsattler Frühlingskonzert bot ein eindrucksvolles Gemeinschaftserlebnis
GEBSATTEL – Der Musikverein Gebsattel lud zum traditionellen Frühlingskonzert in die Musikhalle ein. Mit ihm zusammen bestritten die Musikerjugend des Musikver-eins, der Posaunenchor Kirnberg und die Oberländer Musikanten aus Schwarzenbronn den Abend.
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Dem Musikverein Gebsattel gebührte als Gastgeber die Ehre, den musikalischen Abend zu eröffnen. Fotos: privat
Die Besucher waren begeistert: „ein echtes Aushängeschild für unsere Gemeinde“ und „das beste Blasmusik-Konzert, das ich je gehört habe“ sind nur zwei Beispiele für die durchweg positive Resonanz. Da dürfen die Vorsitzenden und Dirigenten der beteiligten Kapellen durchaus ein wenig stolz sein. Das Frühlingskonzert kam erfrischend jung und modern daher. Das Publikum feierte alle Musiker für die Interpretationsfreude in bester Klangqualität. „Das waren nicht 100 Prozent, das waren 150 Prozent“, lobte das Publikum die Leistungen und die Auswahl der Stücke.
Es waren vier Orchester zu erleben, die sich begeistert der Blasmusik hingeben und diese Freude auf die Zuhörer überspringen lassen. Es machte auch Freude, den vier Dirigenten zuzuschauen: Sie gehen jede Note und jeden Takt mit. Und das motivierte die Musiker: Sie zahlten es den jeweiligen Dirigenten mit einer jeweils sehr akkuraten Leistung zurück.
Das Konzert war vom Anfang bis zum Ende ein voller Genuss, vor allem dann, wenn die Orchester jeweils ihr ganzes Repertoire mit viel Volumen ausspielen konnten. Die Musiker verstanden sich aber auch auf Feinfühliges. Über drei Stunden brillierten die Orchester. Moderator Matthias Blank vom Musikverein Gebsattel spielte mit den Worten und hellte die Musik zusätzlich mit viel Hintergrundwissen zu Komponisten und der musikalischen Historie auf.
Begonnen hatte der Musikverein Gebsattel mit den Stücken „In die weite Welt“, einem Marsch von R. Stetefeld, „So schön ist Blasmusik“, „Finkenwalzer“, „Heute ist dein Ehrentag“ und „Jubiläumsklänge“. Vor dem letzten Stück „Thank you for the music“, einem ABBA-Medley, gab es Ehrungen für verdiente Musiker des Musikvereins.
Albert Krauthahn wurde für 30 Jahre Tätigkeit im Verein geehrt: Über diese ganze Zeit hinweg bekleidete er entweder das Amt des 1. oder 2. Vorsitzenden. In der Laudatio wurde auch mit einem Augenzwinkern darauf angespielt, dass er immer alles „derforschen muss“ – natürlich immer nur für den Musikverein.
Stefan Krauthahn wurde für 30 Jahre aktives Dirigieren geehrt. Seine ersten Dirigentenstunden habe er eigentlich daheim vor einem großen Spiegel aufgeführt, wie er Freunden einmal erzählte, damit „das Lampenfieber runtergeht“ und er Routine bekommt.
Klaus Wiehl wurde für 40 Jahre aktives Musizieren geehrt. Der Trompeter lebe für den Verein, was man auch merke, so Matthias Blank, wenn er sich mal wieder über was aufregt. Das mache er gerne, das hält ihn anscheinend jung.
Im zweiten Konzertteil wurde es auf der Bühne bunt. Die Jungmusiker spielten auf und hatten sich für das Stück „Das Lied der Schlümpfe“ die passenden Kappen aufgesetzt. Unterstützt von den „alten Hasen“, zu denen sie auch bald zählen werden, spielten sie danach den Rock-Klassiker „Smoke on the Water“.
Den dritten Teil bestritt der Posaunenchor aus Kirnberg. Die gern gehörten Gäste konnten bereits die letzten drei Jahre mit musikalischer und technischer Perfektion aufwarten. Heuer sind sie zum vierten Mal dabei. Neben den musikalischen Leckerbissen „Die Erde ist schön“, „Festliche Intrade“ und „I vow to thee my country“ – mit sehr viel Herz gespielt – bestach die jugendlich frische Moderation des Moderatoren-Teams Julia und Jonas. „Vergiss nicht zu danken“, „The Lion sleeps tonight“, „On my way to heaven“, „Everybody needs somebody“ und „Bleib bei mir Herr“ waren weitere Stücke. Die Moderatoren wiesen darauf hin, dass der Posaunenchor bald sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Es wird im nächsten Jahr am 22. Juni am Sportplatz in Kirnberg mit einem Fest begangen.
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Die Oberländer Musikanten sorgten mit Marsch, Polka und Operette für Stimmung.
Den vierten Konzertteil bestritten die Oberländer Musikanten. Sie brachten den Marsch „Prager Leben“, den Walzer „Liebeserklärung“, die „Festwirt–Polka“, beliebte Melodien aus Wiener Operetten „Operettenzauber“ sowie die Polkas „Egerland-Heimatland“ und „Böhmischer Traum“ dar.
Durch diesen Konzertteil führte Ulrike Ströbel in bekannt charmanter und harmonischer Art und Weise. Sie nahm das Publikum auf den Spaziergang eines Liebespärchens mit. So verstand sie es, gekonnt und mit einer Mischung aus Schlagfertigkeit, Fachwissen und Witz durch den vierten Konzertteil zu führen.
Für eine schöne Überraschung sorgte kurz vor Schluss noch der Patenverein, der Schützenverein Gebsattel. Dessen Vorsitzende, Tina Merklein, überreichte eine Schützen-Scheibe sowie zahlreiche Geschenk-Gutscheine. Zum letztjährigen Jubi-läum des Musikvereins spendierte der Patenverein am Weinfest eine Jubiläumsscheibe, die sich natürlich erst durch die Beschenkten „erschossen“ werden musste. Dabei belegten unter insgesamt 13 Teilnehmern David Roth den 1., Josef Schalk den 2. und Juli Rogner den 3. Platz.
Mit den zwei zusammen vom Musikverein Gebsattel und den Oberländer Musikanten gespielten Schlussstücken, einem beeindruckenden Volksmusik-Medley sowie dem Frankenlied-Marsch verabschiedeten sich die Musiker von einem begeistert applaudierenden Publikum. Wie ein Schweizer Uhrwerk funktionierte auch die Bewirtung durch den Schützenverein Gebsattel. sh