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Channel: Das Umland – Fränkischer Anzeiger
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Urige Gemütlichkeit

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Traditionelle Häckerwirtschaft mit sommerlichem Flair

NEUSTETT – Lauer Abend, bes-tens gekühlter Wein, zünftige Vesper, gute Musik in gemütlicher At­mosphäre: Die Häckerwirtschaft des Weinbaubetriebes Blumenstock in Neustett hat erstmals in den Sommermonaten geöffnet und bekam eine gute Resonanz.

Mediteranes Lebensgefühl in der Häckerwirtschaft: Bei den kulinarischen Genüssen stehen die eigenerzeugten Weine im Vordergrund. Fotos: Schäfer

Bis auf den Gewitterschauer am Freitagabend hat das Wetter zum Auftakt geradezu perfekt mitgespielt. Schon Erich und Pauline Blumenstock pflegten die Tradition der Häckerwirtschaft. Im Zuge der Weinbergsflurbereinigung in Tauberzell in den 80er Jahren hatten die Eheleute einen Weinberg eworben und den Weinausbau forciert. In den Wintermonaten nutzten sie die Möglichkeit,  in einem bestimmten Zeitraum in eigenen Räumen den selbst erzeugten Wein mit einfach zubereiteten Speisen zu verabreichen.

Auch andere Weinbaubetriebe praktizieren diese herzliche und liebevolle Gastlichkeit. Oft handelt es sich um reizvoll gelegene Kleinode im urig-fränkischen Stil. Man rückt zusammen und kommt in der Regel schnell ins Gespräch mit den anderen Gästen. Eine der schönsten und genussvollsten Wege,  Regionalität zu genießen. Jede Häckerwirtschaft hat ihre Besonderheit. Bei den Blumenstocks können die Weine im kleinen Wein- und Bauernmuseum verkostet werden. Das Stübchen hat Erich Blumenstock mit historischem Handwerksgerät bestückt. Die Sammlung gibt Einblick in die Mühsal und das körperlich anstrengende Leben der Großeltern und Urgroßeltern auf dem Feld und im Weinberg.

Fränkische Garagenband in Neustett: Freunde machen Musik aus Spaß an der Freude.

Gerhard Blumenstock, der hauptberuflich als Winzer tätig ist, setzt die Tradition seiner verstorbenen Eltern fort. Seine Schwester hatte die Idee, den großen Hof am Elternhaus zu nutzen, wo man im Sommer schön draußen sitzen und gepflegte Weinkultur genießen kann – an sonnigen Plätzen oder beschattet unter weißen Pavillons. Familienangehörige und Freunde helfen beim guten Gelingen mit. Sie backen Brot, Zimtrollen, Schneeballen und Küchle, schenken eigen­erzeugte Weine aus und bereiten fränkische Spezialitäten aus eigener Schlachtung zu. Die Vesperkarte reicht von der Winzerplatte, Presssack und Bratwürsten bis zu Schinken und pikantem Obazden.

Bei den Weinen hat der Gast die Qual der Wahl zwischen einem bekömmlichen Weißwein, einem vollmundigen Bacchus, einem halbtrockenen Rotling oder einem Domina-Landwein. Auch ein erfrischender Perlwein, Hugo und Aperol Spritz passen gut zum sommerlichen Genuss.
Das Hofgelände bietet auch idealen Freiraum für musikalische Unterhaltung, für die der urige Keller zu klein ist. In der offenen Garage auf dem Hof findet eine ganze Band Platz. Ein ehemaliger Studienkollege von Martin Blumenstock (Bruder des Winzers) spielte am Samstagabend mit befreundeten Musikern auf – aus Spaß an der Freude. Mit Ohrwürmern der 80er und 90er Jahre sowie modernen Titeln gab es eine Auswahl für die unterschiedlichen Musikgeschmäcker. Damit will man auch jüngeres Publikum ansprechen.
Die Häckerwirtschaft Blumenstock hat noch bis 9. September an den Wochenenden geöffnet: freitags ab 18 Uhr, Samstag und Sonntag ab 15 Uhr.  Bei schönem Wetter sitzen die Gäste im Hof, bei kühler Witterung in der guten Stube. sis

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