Paul Walther wurde für sein 45-jähriges Engagement geehrt
BETTENFELD – Für 45 Jahre Prädikantendienst wurde Paul Walther aus Herrnwinden im Gottesdienst in der St. Wendelinkirche Bettenfeld von Pfarrer Ulrich Winkler im Namen der Kirchengemeinde geehrt.

Pfarrer Ulrich Winkler dankt Paul Walther für seinen langjährigen Dienst. Foto: privat
Am 21. Oktober 1973 war Paul Walther vom damaligen Oberkirchenrat und Kreisdekan Rieger in den Dienst der öffentlichen Wort- und Sakramentsverwaltung berufen worden. In einem Interview mit Pfarrer Winkler vor der Gemeinde, erzählte er, wie er dazu gekommen war: Er war zuvor bereits seit 1965 Lektor in der Gemeinde. Nach einem Unfall sagte sich Paul Walther, wenn er wieder laufen können würde, dann wolle er Gott noch auf andere Art dienen.
Der damalige Pfarrer von Zitzewitz aus Lohr, der damals für die Prädikanten und Lektoren im Dekanat zuständig war, ermutigte ihn, sich als ehrenamtlicher Prädikant ausbilden zu lassen. Schon damals sah Pfarrrer von Zitzewitz, dass die Pfarrer immer weniger würden und man daher ehrenamtliche Helfer für den Predigtdienst und die Sakramentsverwaltung bräuchte.
So kam es dann vor 45 Jahren zur Einführung von Paul Walther durch den damaligen Dekan Schorr. Paul Walther hielt nicht nur in seiner Heimatgemeinde oder im Rothenburger Dekanat Gottesdienste, sondern wurde dazu auch in die angrenzenden württembergischen und bayerischen Dekanate (Weikersheim, Blaufelden, Leutershausen, Feuchtwangen) gerne eingeladen.
Adventskranz fing Feuer
Als ein schönes Erlebnis ist Paul Walther in Erinnerung geblieben, dass sich seine Katze, beim Besuch des Oberkirchenrats auf dessen Schoss setzte und dieser dann meinte: „Na, du bist auch so ein verkappter Regionalbischof.“ Und gab es auch nicht so schöne Erlebnisse? Paul Walther erinnert sich noch an den Schrecken, als in einem Gottesdienst in Kirnberg hinter ihm plötzlich einmal der Adventskranz Feuer fing.
Gefragt, wie seine Familie zu seinem Dienst als Prädikant stand, antwortete der Jubilar, dass es manchmal schon schwer war, weil ein gemeinsames Frühstück der Familie am Sonntagmorgen eben oft nicht möglich war. Allein in den letzten 20 Jahren habe er über 400 Gottesdienste gehalten, fügte er schmunzelnd an. Als Dankeschön für alles Mittragen des Dienstes ihres Mannes überreichte Pfarrer Winkler Pauls Walthers Ehefrau Hilma einen Blumenstrauß. Auch sie konnte, begleitet von den beiden Töchtern und deren Familien, am Gottesdienst teilnehmen. Der Sohn war leider verhindert, weil dieser selbst Dienst in einer Gemeinde hatte.
Und was wünscht Paul Walther nun seiner Gemeinde und Kirche? Was würde er ihr gerne als Wort Gottes heute mitgeben? Paul Walther antwortete, dass sie das Wort Gottes gerne hörten und die lebendige Hoffnung in Jesus Christus behielten, der uns sagt, dass Gott uns liebt und das Leben nicht auf dem Friedhof endet, sondern Gott uns noch eine ganz andere Herrlichkeit bereit hält.
Und er drückte auch seine Hoffnung aus, dass jüngere Menschen sich in den Dienst der Wortverkündigung nehmen lassen. Vielleicht komme ja auch wieder einmal ein Lektor oder Prädikant aus der kleinen Kirchengemeinde? Als Dankeschön für seine Tätigkeit überreichte Pfarrer Winkler ihm ein Buch von Ulrich Parzany, ein von seiner Frau selbstgemachtes Quittengelee und eine Flasche Rothenburger Wein. Vor fünf Jahren hatte Paul Walther aus Altersgründen seinen Dienst über das De-kanatsbüro beendet, doch hatte er zugleich zugesagt, bei Bedarf gerne noch Dienst in der Pfarrei zu tun. Auch dafür bedankte sich Pfarrer Winkler herzlich und gab dem Ehepaar den Segen Gottes mit auf seinen weiteren Weg.
Weißwurst und Wahl
Während das Ehepaar Walther im Kreise der Familie das Jubiläum beging, versammelte sich die Gemeinde nach dem Gottesdienst zum Weißwurstfrühstück der Evangelischen Landjugend und zur Kirchenvorstandswahl im Gemeindehaus. „Das könnte man ruhig öfters mal machen“, waren die Rückmeldungen, verbunden mit hoffnungsvollen Blicken auf die Jugend. uw