„Royal Rangers“ nehmen sich verstoßener Christbäume an
NEUSITZ– Nach und nach kommt das neue Jahr in Fahrt und die letzten Überbleibsel, die noch an den festlichen Ausklang des vergangenen Jahres erinnern, müssen nun endlich weichen. Die Christlichen Pfadfinder aus Rothenburg machten sich deshalb am Samstag auf den Weg, die ausgedienten Weihnachtsbäume in Neusitz und den Ortsteilen sowie in Linden einzusammeln.

Mit vereinten Kräften werden die ausrangierten Christbäume auf den Anhänger gehoben. Foto: Scheuenstuhl
Bei klirrender Kälte erstaunlich vergnügt durch die Straßen zu ziehen und nach ausgemusterten Nadelbäumchen Ausschau zu halten, um sie mit vereinten Kräften auf den Anhänger eines Traktors zu wuchten, bedarf schon einer unerschütterlichen Freude an der Arbeit in der Gemeinschaft. Eine zehnköpfige Abordnung der sogenannten „Royal Rangers“ kümmerte sich darum, in Neusitz die verstoßenen Weihnachtsbäume von den Gehwegen aufzusammeln. Insgesamt waren um die 20 Mitglieder, inklusive Fahrer, in der gesamten Gemeinde sowie in Linden im vormittäglichen Abhol-Einsatz.
Bei einer kleinen Zwischenbilanz am Neusitzer Kirchplatz gingen die zwei erfahrenen Bäumchen-Schichter auf dem Anhänger bereits von einer ebenso guten Ausbeute wie in den Jahren zuvor aus. Das ganze stattliche Ausmaß der nadeligen Grüngut-Sammelaktion zeigte sich als die drei Gruppen samt fast schon übervoller Anhänger am Gemeindehaus zusammentrafen. Dort gab es für die fleißigen, kälteresistenten Sammler nämlich ein von weiteren Pfadfindern zubereitetes Mittagessen als Stärkung nach dem Außen-Einsatz.
Goldene Regel
Für die Abholung verlangen die „Royal Rangers“ kein Geld. Sie freuen sich aber über Spenden, die in diesem Jahr für die Pfadfinderarbeit in Rothenburg verwendet wird. Die „Royal Rangers“ sind eine internationale und überkonfessionelle christliche Pfadfinderschaft. Ihre sogenannte Goldene Regel lautet: „Alles, was ihr für euch von den Menschen erwartet, das tut ihnen auch!“ (Matthäus 7,12). In der Gemeinschaft sollen die jungen Menschen körperlich, geistig, geistlich und gesellschaftlich wachsen und die „Hauptregeln“ – wachsam, rein, ehrlich, tapfer, treu höflich gehorsam, geistlich – verinnerlichen.
Dass nach dem Dreikönigstag bereits so viele Weihnachtsbäume ihren letzten Weg antreten müssen, liegt daran, dass sich die große Mehrheit der Menschen heutzutage an dem Sonntag nach Dreikönig orientieren – oftmals wahrscheinlich eher unbewusst. Denn als Tag der Festtaufe Jesu markiert er das Ende der Weihnachtszeit. Nach einer anderen Lehrmeinung wäre der 2. Februar, also Mariä Lichtmess, der eigentliche Schluss-punkt hierfür. Deshalb verbleibt so mancher geschmückte Christbaum in einigen Kirchen noch ein wenig länger – trotz der nicht zu verhindernden natürlichen Ausfallerscheinungen.
In Rothenburg werden heute und morgen die letzten grünen Repräsentanten des Festes der Liebe eingesammelt – selbstverständlich ohne das schmucke Beiwerk wie Lametta, Kerzen, Kugeln und dergleichen. mes