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Channel: Das Umland – Fränkischer Anzeiger
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Neue Überlegungen

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Ergebnis der Mobilitätsumfrage im Gemeinderat vorgestellt

GAILROTH – Die Gemeinde Schnelldorf hat ein Energiekonzept angestrengt, mit dem die regenerativen Energien ausgebaut und die Wertschöpfungen daraus in der Kommune gehalten werden sollen. Auch ein Elektroauto soll angeschafft werden. Eine Ladesäule wurde kürzlich vor dem Rathaus installiert.

Die Ergebnisse einer in diesem Zusammenhang durchgeführten Mobilitätsbefragung präsentierte der aus dem Ortsteil Gailroth stammende Student Tyll Günner vor dem Gemeinderat. Dessen Zulassungsarbeit im Fach Geographie bei der Universität in Bayreuth hatte eine Potentialanalyse für Elektromobilität zum Thema. In seine Auswertungen flossen Zahlen und Daten von 3561 Personen in 1350 Haushalten ein. Ein Ziel des Energiekonzeptes ist es unter anderem, 100 Prozent Autarkie in Bezug auf Strom, Wärme und Verkehr zu erreichen.

Tyll Günner Foto: hm

Tyll Günner Foto: hm

Schon heute gebe es beim Strom eine deutliche Überproduktion in der Kommune, wie Günner konstatierte. Aber auch in anderen Bereichen gebe es vor Ort enormes Potential, welches ausgeschöpft werden könnte. So seien 2015 von insgesamt 457 verschiedenen Energieträgern (Biomasse, Solar und Windenergie) rund 40,1 Millionen Kilowattstunden in das Netz eingespeist worden.

Der Student ging in seinen statistischen Erhebungen vorwiegend auf Elektroautos ein und kam zu dem Ergebnis, dass die 2229 Personenkraftwagen in der Kommune mit eigenem Strom versorgt werden könnten. Mit der Elektromobilität verbunden wäre eine Reduktion der Kohlenstoffdioxid-Emissionen. Der Gemeinde bescheinigte er gute Voraussetzungen in Bezug auf Elektromobilität.

Für rund 97 Prozent der Verkehrsteilnehmer sei die derzeitige Reichweite ausreichend. Auch könnten mit einer Umstellung teilweise finanzielle Verbesserungen erreicht werden. Gearbeitet werden müsste aber noch an der Akzeptanz dieses Themas in der Bevölkerung. Nur etwa zehn Prozent der Schnelldorfer Bürger würden derzeit eine solche Anschaffung planen.

Knapp zwei Drittel würden sich aber einer solchen Investition nicht grundsätzlich verschließen. Als Gründe gegen eine Anschaffung würden neben dem Preis derzeit Argumente wie Reichweite, Ladezeiten und Ladeinfrastruktur ins Feld geführt. Die Gesamtkostenbilanz für Elektroautos müsste deshalb noch deutlicher hervorgehoben und die Informationsbereitschaft verbessert werden. Die Probleme vor Ort seien jedoch zu bewältigen, zeigte sich Günner überzeugt.

In seine Empfehlung an die Gemeinde ließ der Student aber auch eine mögliche Umstellung der kommunalen Fahrzeugflotte sowie verstärkte Informationen in Richtung der örtlichen Unternehmen mit einfließen. Die Aufklärungsarbeit durch die Kommune könnte weiter intensiviert werden. Auch sei eine solche Umstellung ohne die Beteiligung der Bürger nicht möglich, welche im Gegenzug von der Kommune unterstützt und motiviert werden müssten.

Bürgermeisterin Christine Freier verwies in diesem Zusammenhang auf eine Anfang Juli stattfindende Elektromobilitätswoche mit Informationen und Aktionen in der Gemeinde. Einzelheiten dazu sollen noch rechtzeitig bekannt gegeben werden. hm


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