Tauberzell punktet mit guter Qualität und neuen Ideen
TAUBERZELL – Ob sie es nun lieblich, halbtrocken oder trocken mögen, mild, würzig oder fruchtig – das Tauberzeller Weinfest bringt die Freunde des köstlichen Rebensaftes zusammen. Junge Menschen ebenso wie ältere Semester, aber auch Fans der Party-, Rock- und Volksmusik, zahlreiche Weinhoheiten und jede Menge Prominenz.

Feierlaune an Fronleichnam: Jede Generation hat ihre Musikvorzüge – die ändern sich oft mit zunehmendem Alter. Fotos: Schäfer
Seit 31 Jahren wird das Weinfest bestens von der Bevölkerung und Gästen aus der gesamten Region und darüber hinaus angenommen. Die Mischung macht’s. Die Besucher können sich neben einer Vielfalt an Weinen an allen fünf Veranstaltungstagen auch über Musik freuen – in Kombination mit zünftiger Küche und süßem Gebäck.
Inzwischen hat sich alles eingespielt. Die generationenverbindende Veranstaltung hat den gleitenden Übergang in jüngere Hände geschafft. Ein gutes Zeichen für die Zukunft in der funktionierenden Dorfgemeinschaft, die mit voller Tatkraft und Enthusiasmus dahintersteht. Nicht immer lief alles reibungslos, aber das Schöne überwiegt. Man schaut nach vorne und arbeitet an der Idee einer Vinothek am Dorfplatz. Die Umsetzung der Anforderung, Neues in Altem harmonisch zu gestalten soll mit fachlicher Beratung und finanzieller Unterstützung durch das EU-Programm „Leader“ zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft gelingen.
Der Rothenburger Architekt Martin Schroth hat bereits erste Vorleistungen erbracht. „Eine konkrete Planung gibt es noch nicht“, sagte Bürgermeister Johannes Schneider beim traditionellen Gästeempfang am Fronleichnamstag in der Hirtenscheune und ließ durchblicken, dass es gelingen könnte, „größere Beträge an Fördermitteln in die Gemeinde zu bringen.“ Durch ständiges Weiterentwickeln des Erreichten will man den Weinort Tauberzell noch besser platzieren. „Das erfolgreiche Projekt Hirtenscheune ist in die Jahre gekommen“, so Johannes Schneider.
Der Weintourismus und somit die Direktvermarktung erwarten nach seiner Meinung eine moderne Infrastruktur und Dienstleistungskultur. Ideen entwickeln, Kreativität zeigen und Mut zu neuen Wegen hat man in der Vergangenheit immer wieder bewiesen. Dass sich unter der einst heruntergekommenen, baufälligen Scheune ein wahres Schmuckstück verbirgt, wurde erst im Laufe der Jahre immer stärker bewusst. Mit der Vinothek soll der nächste Schritt folgen, um Geschichte, Kultur und Weinerlebnis zu präsentieren.

Im Trio: Herzliches Miteinander und fröhliche Geselligkeit. Weinhoheiten mit Charme und Sachkenntnis: Die Tauberzeller Regentin Jessica (blaues Dirndl) ist schön eingerahmt.
Für die Tauberzeller Weinprinzessin Jessica war das große Gastspiel vor heimischem Publikum ein besonderes Ereignis ihrer einjährigen Regentschaft, wie es schon ihre Vorgängerinnen erfahren haben. Mehr als ein Dutzend Weinhoheiten aus dem Taubertal und dem Landkreis Ansbach gaben sich bei der offiziellen Weinfest-Eröffnung die Ehre. Sogar die amtierende fränkische Weinkönigin Silena Werner aus dem unterfränkischen Stammheim und ihre aus Uffenheim stammende Vorgängerin Kristin Langmann gehörten dazu.
Es war ein Stelldichein bekannter und neuer Gesichter. Mit Weinfest-Schirmherr Hans Maurer, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Bürgermeister Kurt Förster, den Nachfolgern der Chorherrn von Herrieden, Vertretern aus Landtag und Kreistag, Gemeindepfarrer Johannes Raithel, Dekan Hans-Gerhard Gross, Repräsentanten der Weinbauverbände. Erstmals dabei waren der Uffenheimer Bürgermeister Wolfgang Lampe, stellvertretender Sparkassen-Vorstand Stefan Fink und Mitglieder des Ortschaftsrates aus Adelshofen im Kraichgau. Mit schönen Worten wurde der Wein ordentlich hochleben lassen und bewundernde Anerkennung für das Vorhaben Vinothek ausgedrückt.
Moderne Musik, zünftig angehaucht und mit viel Engagement und Charisma, verbreitet gute Laune im Festzelt. Die Kombination aus Hits und Partyklassikern findet seinen eigenen Stil und damit ein begeistertes Publikum. Die Volksmusik erlebt vor allem unter jungen Leuten einen erfreulichen Aufschwung. Bereits zum Weinfest-Auftakt am Mittwochabend mit den „Würzbuam“ wurde Party gefeiert. Die Stimmung konnte nicht besser sein.

Partystimmung auf der Tanzfläche und auf den Bänken am Mittwochabend im Festzelt.
Unter den über zweitausend Besuchern waren viele fesche Frauen im Dirndl und Männer in zünftiger Lederhose. Ein wenig glamouröser darf es zugehen, wenn ein besonderer Anlass ansteht. Die Tracht hat sich als Dresscode etabliert. Sie steht allen und sieht einfach gut aus. Weinfest-Auskehr ist am morgigen Sonntagabend mit dem Musikverein Adelshofen. sis