Verein „Amélie“ möchte künftig neue Wege bei Familienfest gehen
WÖRNITZ – Wenn ein tänzerischer, spielerischer und musikalischer Höhepunkt den nächsten jagt und ein Ruhrpottler die Franken mit allen Mitteln stimmungstechnisch aus der Reserve lockt, dann kann das nur eins bedeuten: Es ist wieder „Spaß am Berg“ angesagt und Groß und Klein verbringen einen ausgelassenen Nachmittag auf dem Riedenberg bei Wörnitz. Trotz des ungebrochenen Erfolgs dieser Veranstaltung war es heuer das letzte Mal, dass der Verein „Amélie“ das beliebte Familienfest auf die Beine stellt – zumindest in dieser Form.

Liebevoll gestaltete und selbstgebastelte Spielstationen bringen Kurzweil Kinder und Eltern. Fotos: Scheuenstuhl
Es ist jedes Jahr aufs Neue eine gewaltige Aufgabe, die der Verein „Amélie“ zusammen mit zahlreichen Helfern auf sich nimmt, um den Tag zu organisieren und durchzuführen. Denn neben den beliebten Attraktionen möchten die Verantwortlichen ihren kleinen und großen Gästen immer etwas Neues bieten. Viel Herzblut und Liebe zum Detail fließen deshalb beispielsweise auch in die selbstgebastelten Spielstationen.
Um bei aller Bastelleidenschaft nicht doch in einen Trott zu verfallen, möchte man im kommenden Jahr andere Wege gehen, verrät Karin Hainke, Vorsitzende des Vereins, der chronisch kranke Kinder und ihre Familien unterstützt. Möglich wäre etwa ein Konzert, bei dem man Nachwuchsbands eine Möglichkeit geben will, sich zu präsentieren. Die Nachricht über das Ende des Familienfests in der bekannten Form blieb aber der einzige Wermutstropfen an diesem Tag.
Zum einen sorgte Farid Zitoun, Stimmungskanone aus dem Ruhrpott und Beirat bei „Amélie“ dafür, dass jeder über die einzelnen Attraktionen informiert und zur Teilnahme daran animiert wurde. Zum anderen gab es wie immer zu viel zu entdecken und auszuprobieren, um lange Trübsal zu blasen. So hatte etwa die Freiwillige Feuerwehr Wörnitz eine Hausattrappe mitgebracht, die die (hoffentlich bald) Nachwuchsfloriansjünger per Schlauch löschen durften.
Selbst ans Steuer
Eine weitere – wie immer beliebte – Station bot die Modellfluggruppe Frankenland e. V. Windelsbach zusammen mit der Modellfluggemeinschaft Ochsenfurter Gau. Neben dem Basteln und Bemalen von kleinen Holzfliegern durfte man auch mal ans Steuer der etwas größeren Modellflieger – sicher in der Luft gehalten dank des Lehrer-Schüler-Betriebs.

Beim Zumba-Flashmob lassen Klein und Groß ihrer Freude an Musik und Bewegung gemeinsam freien Lauf.
Die Band „Lys-Jane“ aus Ansbach verzauberte den Riedenberg erneut mit ihren Klängen. Die Mädchen der beiden Tanzgruppen des Tanzstudio Liebisch beeindrucken mit ihrer Choregraphie. Und beim Zumba-Flashmob waren Groß und Klein dann selbst zum Mitmachen aufgefordert. Der eigenen Kreativität konnte man beim Malwettbewerb freien Lauf lassen und hochwertige Preise abstauben. Laura Raab brachte dabei den schönsten „Vogelkönig“ zu Papier.
Austoben konnte man sich auch beim freien Fußballspiel während nebenan bunte Phantasiewerke aufs Gesicht geschminkt oder Flechtfrisuren ins Haar gezaubert werden. Zudem gab es eine Kinderdisco, ein Bücherflohmarkt sowie alles für das leibliche Wohl der Gäste.
Der emotionale Höhepunkt des Tages war zweifellos der Punkt „Kinderhilfe live“. Ein sterbenskranker Junge erzählte, wie ihm „Amélie“ seinen Herzenswunsch erfüllte. Aus gesundheitlichen Gründen ging es zwar statt ans Meer an den Bodensee. Doch für ihn war sowieso etwas anderes viel wichtiger – nämlich, dass seine Freunde mit dabei sein durften. Im Falle des kleinen Ben, der im Rollstuhl sitzt, konnte „Amélie“ zusammen mit weiteren Stiftungen und Vereinen ein Auto mit einer Rollstuhlrampe für die Familie organisieren, die sich über diese außerordentliche Unterstützung freute. mes