Offenes Bücherregal überwintert im Innenbereich des Info-Centers
SCHILLINGSFÜRST – Papier ist zwar geduldig, aber dafür alles andere als wetterfest. Deshalb hat das offene Bücherregal des Schillingsfürster Info-Centers auch derzeit ein geschütztes Winterquartier bezogen. Leseratten aus der Schloss-Stadt und dem Umland müssen in der kalt-nassen Jahreszeit aber dennoch nicht auf ihr „Futter“ verzichten.

Petra Ehrmann hat für das offene Bücherregal ein passendes Winterquartier gefunden. Foto: Scheuenstuhl
Denn Petra Ehrmann, Leiterin des Info-Centers und Initiatorin des Projekts, hat glücklicherweise für die vielen gedruckten Werke ein passendes Plätzchen auf den Regalmetern im Innern der Schillingsfürster Tourismuszentrale gefunden. Allerdings müssen sich die Interessierten seit Oktober an die Wintersaison-Öffnungszeiten der Einrichtung halten, um zu stöbern und (hoffentlich) das passende Buch zu finden: Dienstags, donnerstags und freitags jeweils von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr steht Petra Ehrmann in der Wintersaison für Auskünfte zum touristischen Angebot der Schloss-Stadt und der Region vor Ort bereit – und um die gemeindlichen Müllsäcke auszugeben.
Manchmal findet sie ganze Taschen voll Bücher vor der Tür wenn sie ihren Dienst antritt, erzählt sie. Die Resonanz auf das kostenlose literarische Angebot ist also weiterhin ungebrochen stark. Auch wenn mal die eine oder andere größere Bücherspende eintrifft. Das offene Bücherregal wird dennoch nicht als kostenlose Entsorgungsstätte für ausgemusterte Schmöker missbraucht. Der Gedanke dahinter, dass Literatur mit anderen (unbekannten) Leuten geteilt wird und durch den Austausch immer größere Kreise zieht, wird weiterhin hochgehalten. Und diese Wertschätzung des gedruckten Wortes sieht man den Büchern auch an. Zerfledderte Buchrücken, Eselsohren oder lose Seiten sind nirgends zu entdecken – egal ob es sich um Belletristik handelt, die in der Regel kaum öfter als einmal gelesen wurden oder um Ratgeber, die man natürlicherweise öfter einmal zur Hand nimmt.
Bei Letzterem lässt sich ein kleiner Trend in der Schloss-Stadt ausmachen: Anscheinend wohnen auf der Frankenhöhe besonders viele Gartenfreunde und Genießer kulinarischer Gaumenfreuden. Im Grunde ist das Angebot aber bunt gemischt und reicht von Krimis über Kinderbücher bis hin zum Autoatlas, Sagen und Märchen sowie Hörbüchern. Petra Ehrmann begutachtet alle literarischen Neuankömmlinge, ob sie auch den Regeln entsprechen. Das heißt, es darf sich weder um Werbung handeln noch um Literatur mit parteipolitischen, anstößigen oder verfassungswidrigen Inhalten.
Die Leiterin des Info-Centers betont, dass man mit dem offenen Bücherregal der Schillingsfürster Stadtbücherei in keinster Weise Konkurrenz machen möchte. Wer ein ganz bestimmtes Buch sucht, der ist in der Neuen Gasse 7 immer noch am besten aufgehoben. Die städtische Einrichtung ist in der Winterzeit mittwochs von 16 bis 18. 30 Uhr und im Sommer mittwochs von 17 bis 19.30 Uhr geöffnet. mes