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„Gott sei Dank für unser Leben“

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70. Auflage des Leuzenbronner Tags rückt Dankbarkeit und Beziehung zu Gott in den Mittelpunkt

LEUZENBRONN – Einen kurzweiligen und knackigen Festtag erlebten die Besucher des 70. Leuzenbronner Tags unter dem Motto „Gott sei Dank für unser Leben“, veranstaltet vom „Christlichen Verein Junger Menschen“ (CVJM), der Landeskirchlichen Gemeinschaft und der Evangelischen Kirchengemeinde.

Der gemeinsame Chor der Kirchengemeinden Leuzenbronn und Bettenfeld (Leitung: Karin Sackenreuter).

Bereits im Gottesdienst ging Gastredner Ulrich Weinhold aus Stuttgart, Direktor des Internationalen Werkes „Hilfe für Brüder“, auf das Thema Dankbarkeit ein. Wir hätten allen Grund dazu, für den Wohlstand, den wir genießen, dankbar zu sein, ebenso für unser politisches System mit all seinen Möglichkeiten. Dankbar sollten Christen auch sein, dass sie ihren Glauben hier frei leben könnten. Wir sollten zudem die Landwirtschaft wertschätzen.

Als Beispiel nannte er im Gespräch die in einer Höhle in Thailand eingeschlossene Jugend-Fußballmannschaft. Bei ihrer Bergung war ein Taucher ums Leben gekommen. Dessen Namen würden die geretteten Jugendlichen sicher nie vergessen, während Christen schnell Jesus Christus vergäßen, der sie gerettet hat. Christus sei der Eckstein der Gemeinde und Kirche. Dieses Bild bedeutet ihm, dem gelernten Maurer, sehr viel.
Dekan Hans-Gerhard Gross und die Chöre übernahmen die liturgischen Teile im Gottesdienst. Oberbürgermeister Walter Hartl ging in seinem Grußwort auf das Jubiläum ein. Vor 70 Jahren herrschte nach dem Kriegs-ende Depression, und so sei es für die Menschen damals ein Halt gewesen, dass solch ein jährliches Treffen ins-titutionalisiert worden war. Der Leuzenbronner Tag wurde 1948 aus dem Steigerwald importiert.
Nach Mittagessen und Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt ging es am Nachmittag weiter mit dem Festvortrag. „Gott sei unser Leben“ lautete der Titel. Improvisierend griff Weinhold anfängliche Probleme mit der Mikrofonanlage auf und fragte, ob „wir Christen“ denn noch auf Gott hören würden. „Wir leben oft eher im Konjunktiv“.
Schwäbische Floskel
Vergleichend benannte er die schwäbische Floskel „Wir müssten euch auch mal einladen“, was dann aber in aller Regel nicht geschehe. Oder die Begrüßung „Wie gehts?“, auf die man in den USA gar keine Antwort wolle. Er zog eine Karte aus einem Eheberatungsinstitut hervor mit der Aufschrift: „Du hast keine Gefühle mehr für mich. Das reicht nicht.“ und übertrug das auf die Gottesbeziehung. Man sei oft zu ausgepowert zum Bibellesen oder Gebet, habe aber stattdessen Zeit für 200 „WhatsApp“-Nachrichten am Tag. Wohlgemerkt, Weinhold sprach nicht vom hohen Ross herab. Er gestand, dass er selbst als Jugendlicher gerne Radio gehört habe. Das sei sein „Smartphone“ gewesen und habe ihm auch Probleme eingebracht.

Ein Teil der Band „Skycrew“ aus Wettringen. Fotos: Paul-Gerhard Walther

Weinhold hat Sorge – in einem abgewandelten Gleichnis Jesu gesprochen – , dass wir in Deutschland von den uns anvertrauten zehn Pfunden acht vergraben und zwei nur so ein wenig nutzten. Und so ging er auf die Gebetsanliegen seiner Aktion „Hilfe für Brüder ein“. Jeden Monat würde da für ein anderes Thema gebetet, sei  es die Jugend-Weltmission, der Hunger in Ostafrika oder die Gewalt gegen Christen in Ägypten. „Wir haben das Klima oder die Bürgerkriege in jenen Ländern nicht im Griff, sondern nur eine kleine Kraft“, so sagte er.

Doch das Beten führe zum Handeln und zu Hilfsprojekten oder Auslandseinsätzen. Es ist Weinhold  ein Anliegen, wieder zu Werten zurückzukommen und nicht vom Geld abhängig zu sein. Neben der Jugendband „Skycrew“ aus Wettringen oder dem Tanz-ensemble „e.motion“ aus Roth am See gestalteten auch die Chöre diesen Teil mit. Ein aufrüttelnder Tag, der mit einem Beisammensein bei Kaffee und Kuchen ausklang. uw

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