Zehn Auszubildende wurden von der Maler- und Lackiererinnung in den Gesellenstand erhoben
LINDEN – Traditionell fand die jährliche Freisprechungsfeier der Maler- und Lackiererinnung Mittelfranken West im Gasthof Keitel in Linden statt. Zehn Auszubildende wurden von Innungsobermeister Werner Leyrer aus dem Lehrlingsstand freigesprochen und in den Gesellenstand erhoben.
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Die anwesenden Gesellen, die heuer freigesprochen wurden. Foto: sl
Kreishandwerksmeister Kurt Held beglückwünschte die Prüflinge. Das Handwerk sei ein „Pfeiler des Wirtschaftslebens“ und der Gesellenbrief biete eine „Chance für die Zukunft“ und mit Optimismus weiter zu lernen. Das nunmehr durchlässige Schulsystem biete „unendlich viele Möglichkeiten“, sich auch ohne Abitur, eben mit einer fundierten Handwerkerausbildung, stetig weiter zu entwickeln. Auch dankte Held den Betrieben und Meistern, die qualifizierte Fachkräfte ausbilden, denn auf solche sei die Wirtschaft angewiesen. Förderung verspreche auch die Bayerische Staatsregierung, die den Meisterbonus seit Jahresbeginn auf 1500 Euro erhöht hat.
Obermeister Werner Leyrer aus Schillingfürst gratulierte nicht virtuell, wie es Jugendliche heutzutage gewohnt seien, sondern persönlich. Er gab mithilfe des Smartphones im übertragenen Sinne Tipps und Anregungen für die persönliche Karriere der Prüflinge. Es sei doch ein erstrebenswertes Ziel, mit dem Slogan „smart und smile zum Erfolg!“, clever und locker in die Zukunft zu starten, so Werner Leyrer.
Dabei müsse aber der Akku aufgeladen sein und Energie darf nicht verschwendet werden, die Angebote und Möglichkeiten des „Menüs“, von denen es im Handwerk jede Menge gebe, müssen stets abgerufen und individuell abgewogen werden. „Kontakte“ seien zu pflegen, nicht nur die beruflichen, sondern auch die privaten, um immerzu teamfähig zu sein, um zu beraten, aber auch um Beratung anzunehmen, ist der Obermeister überzeugt. Der „Rechner“ müsse laufen, um stehts voranzukommen. Mit der „Uhr“ soll vermieden werden, Zeit ungenützt verstreichen zu lassen, „Kamera und Video“ helfen, Bilder und Momente zu speichern, die daran erinnern, Ziele zu verfolgen und beweglich zu bleiben. Die Veränderungen seien rasant und was heute noch gilt, ist morgen schon längst überholt.
Dr. Friedhard Nichterlein gratulierte im Namen des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Rothenburg und bedankte sich bei den Schülern, die auch in unterschiedlichen Projekten Verschönerungen am Schulhaus vorgenommen haben. Er machte ihnen Mut, die Messlatte für ihre beruflichen Ambitionen nicht zu niedrig zu legen, sie können mehr und sind hoffentlich selbstbewusst.
Sie seien in der bevorzugten Situation und leben in einem Land, in dem sie sich als ausgebildete Fachkraft frei weiterentwickeln können und sollen und dazu auch persönlich frei ihre Meinung äußern können, so Dr. Nichterlein. Bedenker, Jasager und Kopfnicker werden nicht gebraucht, starken Leuten, die wissen was sie wollen, gehöre die Zukunft. Er appellierte, nachzudenken, zu diskutieren, kritisch zu reflektieren und sich eigene Meinungen zu bilden.
Markus Löschel, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, stellte Prüfungsaufgabe und -ergebnisse aus diesem Jahr vor. Während man sich thematisch während der dreitägigen praktischen Prüfung in der Modernisierung und Gestaltung des Innen- und Außenbereiches der neu gegründeten Firma „StartUp“ befand, hieß es für die Prüflinge zu zeigen, was sie während ihrer dreijährigen Ausbildung gelernt haben.
Maximilian Hanke vom Malerbetrieb Roland Hanke aus Unternesselbach im Landkreis Neustadt an der Aisch wurde als diesjähriger Innungssieger ausgezeichnet. Weiterhin wurden Bajrami Endrit, Manuel Leuser, Nadine Sperr (Malergeschäft Blach Ansbach), Johannes Lehr (Ho-Mar Malerbetrieb Kirnberg), Michael Wellmann (Malergeschäft Robert Lehnhart Uffenheim), Manuel Betz, Dieter Birsan (Malergeschäft Leyrer Schillingsfürst) sowie Tom Sudler und Daniel Weiß (Schmidt Malerbetrieb Großharbach) freigesprochen.
Im Anschluss wurden die langjährigen Mitarbeiter der Innungsbetriebe für 10 bis 45 Jahre Betriebstreue geehrt. Neben Ehrenurkunden erhielten die Jubilare für 10 Jahre die Treuenadel der Handwerkskammer in Bronze sowie für 25 Jahre in Silber und für 40 Jahre in Gold.
Es wurden geehrt für 10 Jahre Betriebstreue: Michael Heggenstaller (Klafschinski & Flori Bad Windsheim), Rainer Keitel (Bauereiss Rothenburg), Petra Sondheim (Offinger Burk), Stefan Stettner (Leyrer); für 15 Jahre Betriebstreue: Markus Rank (Leyrer); für 20 Jahre Betriebstreue: Illes Hegwein (Schmidt), Michael Zeller (Wehringer Feuchtwangen); für 25 Jahre Betriebstreue: Andreas Klingler, Thomas Krämer und Wilfried Theuerlein (Schmidt), Jürgen Reif (Klafschinski & Flori); für 30 Jahre Betriebstreue: Manfred Burhoff (Bauereiss), Hans Hassolt (Bruder Bad Windsheim), Peter Merz (Wehringer).
Für 35 Jahre Betriebstreue wurden geehrt: Jürgen Mende (Wehringer), Herbert Schmidt (Bauereiss); für 40 Jahre Betriebstreue: Hans-Jürgen Karabulo (Ascherl Wolframs-Eschenbach); für 45 Jahre Betriebstreue: Rudi Lang (Wehringer). Ein besonderes Ereignis war die Überreichung des Goldenen Meisterbriefes an Siegfried Klafschinski (Bad Windsheim) und Erich Offinger (Burk).
Zur Auflockerung zwischen den zahlreichen Glückwünschen und Ehrungen umrahmte Maja Löschel gekonnt mit musikalischen Einlagen am Klavier. Nach dem offiziellen Teil fand der feierliche Abend bei Essen und Gesprächen seinen Ausklang. Als besondere Überraschung unterhielt der regional bekannte Kabarettist, Christoph Maul, die Gäste mit einem Auszug seines Bühnenprogramms. sl