Gemeinde Diebach brachte im vergangenen Jahr einige Projekte auf den Weg
DIEBACH – Im Rahmen einer Bürgerversammlung blickte die Gemeinde Diebach jüngst auf das vergangene Jahr zurück. Bürgermeisterin Gabi Hofacker konnte bei manchen Maßnahmen Vollzug oder zumindest einen weitgediehenen Fortschritt vermelden. Ein Ausblick auf die anstehenden kommunalen Projekte durfte natürlich auch nicht fehlen.
![]()
Mit dem Kläranlagen-Neubau steht ein kostenintensives Großprojekt vor der Vollendung. Foto: Scheuenstuhl
Dass die Veranstaltung ohne große Diskussion verlief, lag zum Großteil auch daran, dass man bereits im Dezember eine Versammlung zum Thema Kläranlagen-Neubau durchgeführt hatte. Die Kuh war somit vom Eis. Bisher wurden knapp 1,5 Millionen Euro in das Projekt investiert. Da nicht alles über Gebühren wieder hereingeholt werden kann, müssen die Bürger über Beiträge zur Kasse gebeten werden. Bezogen auf die Grundstücksfläche sind das 1,9 Euro pro Quadratmeter, hinsichtlich der Geschosse 17 Euro pro Quadratmeter.
Derzeit fehlen bei dem Neubau, in dem zukünftig die weiteren Ortsteile ebenfalls einleiten werden, noch die Zufahrt, der Verputz, die Inneneinrichtung des Betriebsgebäudes sowie die Zuleitungen. Nach Abschluss aller Arbeiten – Bürgermeisterin Hofacker hofft, dass die Kläranlage im Juni in Betrieb genommen werden kann – liegen die Kosten wohl bei mindestens drei Millionen Euro, so die Schätzung der Rathaus-Chefin.
Im vergangenen Jahr musste auch immer wieder Hand an das Wasserleitungsnetz gelegt werden. Rohrbrüche, veraltete Wasserschieber und Hydranten mussten gewechselt werden, mit einem Kostenaufwand von 10000 Euro. Hinzu kamen Unterhaltskosten für das Kanalnetz und die bestehenden alten Kläranlagen in Höhe von etwa 26500 Euro.
Zu einem guten und ansprechenden Abschluss konnte der Anbau an dem Kindergarten „Rabennest“ gebracht werden. Mit Außenanlagen, Pkw-Stellplätzen und der Erneuerung der Fassade am Altbau liegt man bei Kosten von einer Million Euro. Demgegenüber stehen erwartete Zuwendungen in Höhe von 625000 Euro.
Schnelles Internet
Im März konnte bereits die schnelle Internetverbindung in Betrieb genommen werden. Allerdings wurden verschiedene Anschlüsse erst einige Zeit später freigeschaltet. Der Kostenanteil der Gemeinde für den bisherigen Ausbau liegt bei etwa 120000 Euro. Auch wenn das Großprojekt Kläranlage mittlerweile in den letzten Zügen liegt, wird es heuer in der Gemeinde nicht zu einem Entwicklungsstillstand kommen. Die Kommune wächst weiter. Stand 31. Dezember 2018 hatte Diebach 1209 Einwohner. 55 Zuzüge standen 62 Wegzügen gegenüber und 16 Geburten (10 Mädchen und 6 Jungen) fünf Sterbefällen.
Die Reserven an Bauplätzen sind in Diebach und Oestheim fast komplett erschöpft, so Gabi Hofacker. Um aber auch weiterhin Interessierten den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können, wurde der Bebauungsplan für ein weiteres Neubaugebiet „Frankenhöheblick“ im Hauptort aufgestellt. Dort sind 17 Grundstücke in einer Größe zwischen 630 und 930 Quadratmeter geplant.
Ein Neuankömmling der besonderen Art kann voraussichtlich im Juni in der Gemeinde willkommen geheißen werden: das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W) für die Feuerwehr Oestheim. Durch die gemeinsame Ausschreibung mit Kloster Sulz und Kleinhaslach konnte man dabei Kosten einsparen. Nach Abzug eines Zuschusses über 40000 Euro wird Diebach aber dennoch mit 132000 Euro zur Kasse gebeten. Weitere 50000 Euro sind für den Anbau am Feuerwehrhaus in Oestheim eingeplant, um das Fahrzeug auch unterbringen zu können.
Der Bedarfsplan sieht darüber hinaus eigentlich auch vor, dass die Feuerwehr im Hauptort mit einem Fahrzeug für die entsprechende Logistik im Falle von Naturkatastrophen ausgerüstet ist. Da dieses Feuerwehrhaus aber noch kleiner ist, gibt es erste Überlegungen eines Anbaus an die Johann-Schott-Halle für diesen Zweck. Diese soll sowieso nach den Wünschen der Sportgemeinschaft eine Erweiterung erfahren. Zudem besteht an der Fassade Sanierungsbedarf.
Eine Erweiterung soll auch in diesem Jahr das Wanderwegenetz der Gemeinde erfahren. Nachdem sich der Nixenweg – maßgeblich auf die Beine gestellt durch Karlheinz Hornung – bei zahlreichen Wanderfreunden bereits bewährt gemacht hat, sollen nun zwei weitere Routen um Bellershausen und Diebach folgen. Die Wegwarte, Fritz Köhler und Anton Fuchs werden dafür sorgen, dass das Diebacher Wappen der Gemeinde mit dem Kronenweg und dem Lau-rentiusweg bald komplett erwandert werden kann.
Bis August fertigstellen
Dieses Projekt, das von der Lokalen Aktionsgruppe an der Romantischen Straße (LAG) angestoßen wurde, muss allerdings bereits bis August fertiggestellt sein, um die Zuschüsse aus EU-Mitteln in Höhe von 39000 Euro auch wirklich zu erhalten. Es sind unter anderem Sitzgelegenheiten, Möglichkeiten zum Entspannen und Spielen, einen Bewegungsparcours am Badeweiher sowie Erläuterungen zu den historischen Gegebenheiten geplant. mes