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Erhard-Gebäude verkauft

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Neuer Eigentümer plant Trucker-Schlafplätze und Rastanlage

BURGBERNHEIM/ROTHENBURG – Vier Jahre nach der Insolvenz der ursprünglich in Rothenburg beheima-teten und dann in den Nachbarlandkreis Neustadt-Bad Windsheim ausgesiedelten Firma Erhard Sport haben die Liegenschaften im Industriegebiet von Burgbernheim einen neuen Besitzer. Käufer ist die GGS Grundbesitz Burgbernheim GmbH, deren Unternehmensspitze die Gebäude inklusive eines bislang unbebauten Grundstücks, das bis an die Bundesstraße 470 reicht, in zwei Etappen weiterentwickeln will.

Christian Gundermann vor dem damaligen Logistikzentrum der früheren Firma Erhard Sport. Foto: Christine Berger

Hinter der GGS Grundbesitz Burgbernheim steht Geschäftsführer Christian Gundermann, der die Gesellschaft mit einem zweiten Geschäftsführer leitet. Gleichzeitig ist er mit seinem Vater Hans zusammen Geschäftsführer der ProLogTec GmbH, die einen Steinwurf entfernt an der Steinacher Straße in Burgbernheim ihren Sitz hat. Mit deren Schwerpunkt, dem Maschinen- und Anlagenbau, hat die GGS allerdings keine Berührungspunkte. Diese hat vielmehr das Ziel, die Gebäude des früheren Sportartikelherstellers, die in Teilen bereits vermietet sind, wieder vollständig mit Leben zu erfüllen.

Auch für das im Herbst 2012 in Betrieb gegangene ehemalige Logistikzentrum wollen die beiden GGS-Geschäftsführer einen neuen Mieter finden. Eben jenes Logistikzentrum beziehungsweise ein Teil davon spielt außerdem eine wesentliche Rolle in den weiteren Ausbauplänen des Unternehmens. Die teils eingezogene Zwischendecke soll auf das komplette Gebäude ausgedehnt werden, um einen zweiten Stock nutzbar zu machen. Dort sollen Übernachtungsmöglichkeiten für die Fahrer von Lastkraftwagen beziehungsweise in einem weiteren Ausbauschritt Geschäftsreisende entstehen.

Die Grundlage dafür liefert ein Vorstoß der EU-Verkehrsminister, wonach Fahrer ihre regelmäßige, wöchentliche Ruhezeit nicht mehr im Führerhaus verbringen dürfen. Weniger die nahe Autobahn 7 haben die beiden Geschäftsführer dabei im Blick, als vielmehr den Schwerkraftverkehr in Burgbernheim selbst. „Das Hauptproblem im Industriegebiet ist, es ist kein Platz für die Lkw“, sagt Christian Gundermann. Er weiß um volle Parkbuchten und Fahrzeuge, die entlang der Straße oder auf Parkplätzen von Verbrauchermärkten abgestellt werden.

Ein Problem, das sich nach seiner Einschätzung eher verstärken wird, „das Aufkommen wird weiter steigen“. Damit spielt er nicht nur auf Neuansiedlungen und die von der Stadt jüngst angestoßene Erschließung weiterer Gewerbeflächen an der Steinacher Straße an, sondern auch auf bestehende Unternehmen, die planen, ihre Schichtbetriebe auszudehnen. Für die Fahrer soll im Norden des Industriegebietes auf dem bislang unbebauten Grundstück, das sich ebenfalls in der Insolvenzmasse befand und unmittelbar an das jüngste Erhard-Gebäude anschließt, eine wichtige Anfahrstelle entstehen.

Auch Tankstellen vorgesehen

Neben ausreichend Stellflächen sehen die Pläne die Errichtung von Tankstellen sowohl für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor wie Elektro- und gasbetriebene Fahrzeuge vor. Von einer modernen, vollautomatischen Tank- und Rastanlage ist die Rede, sodass Fahrer sich selbst versorgen können, ohne mit ihren Lastern durch die Stadt in Richtung Verbrauchermärkte zu fahren.

Als zusätzlichen Vorteil für die Brummilenker wertet Christian Gundermann den bewachten Parkplatz, die Zufahrt soll mittels eines Bezahlsystems geregelt werden.

Innerhalb von drei Jahren

Für die Realisierung setzt er einen Zeitraum von rund drei Jahren an, zunächst hat die Belebung der bestehenden Gebäude Priorität. Teils müssten Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden und auch die Außenanlagen bedürfen nach seiner Sicht einer Generalüberholung. Über den konkreten Verkaufspreis schweigt Gundermann, er spricht lediglich von einem Millionenbetrag, der bislang investiert wurde.

Dass die Zeit des Leerstands in den früheren Erhard-Gebäuden ein baldiges Ende haben soll, freut auch Bürgermeister Matthias Schwarz. In zahllosen Bürgerversammlungen war die Zukunft der Liegenschaft Thema, gab es Nachfragen zu möglichen Käufern. Dass bekannte Namen hinter GGS Grundbesitz stehen, bedeutet für ihn eine zusätzliche Erleichterung. Was das Konzept für den zweiten Ausbauschritt angeht, ist er gespannt auf konkrete Planungen. cb


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