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Rühriger Kulturförderverein

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Pläne für großen Konzertsaal auf Schloss Schillingsfürst – Männer an der Spitze wiedergewählt

SCHILLINGSFÜRST – Es ist ein einmaliges Ambiente, wo der Kulturförderverein Schillingsfürst zusammenkommen darf. Kein geringerer als seine Durchlaucht, Fürst Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst, hatte auf sein Schloss geladen, um das vergangene Konzert- und Kulturjahr Revue passieren zu lassen. Zudem standen Neuwahlen auf der Tagesordnung.

Der Kulturverein wurde vor vier Jahren gegründet und hat inzwischen 39 Mitglieder. Der stellvertretende Vorsitzende des Kulturfördervereins, Hans Emmert, reflektierte das zurückliegende Jahr und die Liszt-Akademie. Diese ist von Weimar nach Schillingsfürst ausgelagert worden, den Schillingsfürst sei ein „authentischer Liszt-Ort“. Die Delegation der Liszt-Stiftung, die mit dem Präsidenten der „Hochschule für Musik Franz Liszt“, Weimar, Professor Dr. Christoph Stölzl nach Schillingsfürst gekommen war, zeigte sich beeindruckt vom Schloss und dem Kardinalsgarten, der das einzige zu Franz Liszts Lebzeiten errichtete Liszt-Denkmal beherbergt. Gute Nachricht: Bis 2022 ist die Liszt-Akademie auf Schloss Schillingsfürst gesichert. Erfreulich war auch in diesem Jahr, dass die Unterrichtsstunden der Stipendiaten wesentlich mehr Zuhörer hatten und der Vortrag von Professor Dr. Detlef Altenburg, einem brillanten Musikwissenschaftler, ausverlauft war. Für das kommende Jahr ist Nike Wagner, die Urenkelin Richard Wagners, als Referentin angedacht.

Weiter Spitze: Fürst Constantin (stehend) mit H. Emmert (li.) und D. Gottschling. Foto: sw

Weiter Spitze: Fürst Constantin (stehend) mit H. Emmert (li.) und D. Gottschling. Foto: sw

Als Alleinstellungsmerkmal möchte der Verein die Beziehung von Franz Liszt und dem Haus Hohenlohe-Schillingsfürst noch besser herausarbeiten. Dazu soll eine CD mit den Werken zusammengestellt werden, die Franz Liszt dem römischen Kurienkardinal Gustav Adolf und Marie zu Hohenlohe-Schillingsfürst gewidmet hat. Auch möchte sich der Verein stärker mit den weiteren authentischen Liszt-Orten Raiding, Weimar, Budapest und Bayreuth im Internet verknüpfen. Für die Liszt-Akademie wird alljährlich ein zweiter Konzertflügel leihweise ins Schloss verbracht. Das verursacht erhebliche Miet- und Transportgebühren. So ist der Verein zum Ergebnis gekommen, einen B-Flügel käuflich erwerben zu wollen, was jedoch eine große finanzielle Herausforderung darstellt und ohne Sponsoren wohl nicht zu stemmen ist. Auch eine Rekonstruktion des ehemaligen Komödiensaales ist angedacht. Die Planungen eines örtlichen Architekten liegen bereits vor. 1870 wurden in den ehemaligen Komödiensaal, der sich über die gesamte Breite des Schlosses und zwei Stockwerke erstreckte, Wände und Decken eingezogen. Sollte der Saal zurückgebaut werden, hätte Mittelfranken einen der schönsten und größten Konzertsäle auf dem höchsten Punkt der Frankenhöhe.

Erfreuliches hatte der Schatzmeister des Vereins, Dieter Gottschling, zu berichten: 2014 habe sich die Liszt-Woche finanziell erstmals selbst getragen, man könne inzwischen auf kleinere Rücklagen zurückgreifen. Einstimmig wiedergewählt wurde dann auch die bisherige Vorstandschaft des Kulturfördervereins mit Fürst Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst an der Spitze. Sein Stellvertreter bleibt Hans Emmert, der sich auch um den Internetauftritt des Kulturfördervereines kümmert. Dieter Gottschling bekleidet weiterhin das Amt des Schatzmeisters. Er hatte im vergangenen Jahr die Lesung mit Jutta Rosenkranz organisiert, die über die Lyrikerin Masha Kaleko referierte. Die beiden Revisoren sind Thomas Ortner vom Schlosscafe und der Stadtrat Frank Hofmann. Die Liszt-Woche 2016 findet vom 17. bis 24. Juli auf Schloss Schillingsfürst statt. Leslie Howard wird – wie in den vergangenen drei Jahren – die Liszt-Stipendiaten unterrichten. -sw-


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