Fünf Maurer- und sieben Zimmergesellen vom Lehrlingsstande freigesprochen
OHRENBACH – „Auf dem Laufenden zu bleiben, das ist das Gebot der Stunde.“ Diese Worte richtete Obermeister Alfred Schubart bei der Freisprechungsfeier der Bauinnung Rothenburg-Uffenheim im Gasthaus „Rotes Ross“ an die angehenden Gesellen. Nur mit lebenslangem Lernen könnten diese die neuen Herausforderungen bewältigen.

Gehen als die sechs Freigesprochenen aus dem hiesigen Raum mit Zuversicht in die Gesellenzeit: von links Kevin Rogner, Steven Isler, Simon Schmidt, Daniel Weingärtner, Alexander Werner und Hans Seybold. Fotos: Pfänder
In diesem Jahr haben insgesamt 13 Auszubildende ihre Gesellenprüfung erfolgreich abgelegt. Vom Lehrlingsstand freizusprechen und in den Gesellenstand zu erheben waren jetzt sechs Maurer und sieben Zimmerer. Freigesprochen als Maurer aus dem hiesigen Bereich wurden Hans Seybold und Alexander Werner aus Rothenburg (beide Ausbildungsbetrieb Firma Johann Stein, Wachsenberg), Simon Schmidt aus Ohrenbach (Firma Breitenbücher GmbH, Steinsfeld) und Steven Isler aus Dombühl (Firma Willy Pümmerlein, Insingen). Mit einem Notendurchschnitt von 2,35 war Alexander Werner auch Innungssieger bei den Maurergesellen. Bei den Zimmerern freigesprochen wurden Daniel Weingärtner aus Schönbronn (Firma Hans Krauss, Schwabsroth), Kevin Rogner aus Diebach (Firma Friedrich Kaufmann, Theuerbronn), Maximilian Held aus Wettringen und Jonas Neefischer (beide Firma Friedrich Schurz & Sohn, Leipoldsberg). Innungssieger hier war Bastian Pöschl aus Oberickelsheim. „Für sie hat es sich gelohnt durchzuhalten, beharrlich zu lernen und schwierige Aufgaben sicher zu meistern“, wandte sich Innungsobermeister Alfred Schubart an die Freizusprechenden. Für diesen Einsatz würden sie heute ihren Gesellenbrief in den Händen halten, der ihnen viele Möglichkeiten für die weitere berufliche Laufbahn eröffne. „Dass sie so weit gekommen sind, verdanken sie ihrer Lernbereitschaft und ihrer Zielstrebigkeit“, sagte der Obermeister.
Zu verdanken sei es unter anderem auch den Ausbildern in Betrieb und Schule, die ihnen Wissen und Erfahrungen vermittelt haben, sie gefördert aber auch gefordert haben, führte Schubart in seiner Rede aus und verglich das beginnende Berufsleben mit einem Marathonlauf. Denn auch hier gehe es darum, sehr gut vorbereitet an den Start zu gehen sowie einen langen Atem zu haben und reichlich Kondition auf der Strecke zu beweisen. Das Gebot der Stunde sei nun, auf dem Laufenden zu bleiben und mit Fort- und Weiterbildung immer am Ball zu sein. Lebenslanges Lernen sei angesagt. „Nur so können sie alle neuen Herausforderungen, die auf sie zukommen, auch annehmen und bewältigen“, richtete Obermeister Alfred Schubart in seiner Rede die Worte an die Junghandwerker, sprach diese dann von ihren Lehrverträgen frei und erhob sie in den Gesellenstand.
Der Gesellenbrief sei ein Wertpapier, das nicht den Schwankungen der Börse ausgesetzt ist, ließ Kreishandwerksmeister Kurt Held in seiner Rede wissen. Ausbilder und Auszubildende würden heute anders miteinander umgehen. Trotzdem sei diese Zeit „kein Zuckerschlecken“, äußerte Held. Es galt viel zu lernen. Die Ausbilder hätten viel abverlangt, aber auch immer wieder viel Verständnis aufgebracht, stellte der Kreishandwerksmeister heraus. Nun sei für die Junghandwerker die Türe zum beruflichen Ein- und Aufstieg geöffnet. Im übrigen gehe es dem Handwerk zur Zeit gut, man sei ausgelastet, ließ Held wissen. Er hoffe, dass dieser Trend anhalten werde. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt würden steigen. Die Handwerkskammer suche händeringend Nachwuchs, betonte Kurt Held. Wichtig sei aber, die derzeitigen bürokratischen Hürden abzubauen, um dem Mangel zu begegnen. „Die Ausbildungszeit ist vorbei, aber das Lernen währt ein Leben lang“, gab er den Freizusprechenden zu verstehen. Eine qualifizierte Fort- und Weiterbildung sei gefordert, schließlich überholten sich heute Kenntnisse und Fertigkeiten. Auch auf die Möglichkeit der Meisterkurse verwies der Kreishandwerksmeister und bedankte sich bei Obermeister Alfred Schubart für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen.
Die Grüße der Stadt Rothenburg überbrachte Bürgermeister Dieter Kölle und beglückwünschte die jungen Handwerker für die „tolle Leistung“, auf die sie stolz sein könnten. Nun hätten sich diese eine hervorragende Basis für ihre berufliche Zukunft geschaffen. „Baufachkräfte werden dringend benötigt, um auch in Zukunft die vielen baulichen Aufgaben zu bewältigen“, sagte Kölle und verwies auf die Stadt Rothenburg als Beispiel. Die Junggesellen müssten sich keine Sorgen machen, gab Bürgermeister Johannes Schneider als Kreisrat zu verstehen und verwies auf die Millioneninvestitionen des Landkreises für Schulen. „Wir brauchen euch und wir brauchen das Handwerk“, sagte Schneider. Einen ausführlichen Bericht für die Berufsschulen erstattete Studiendirektor Reinhold Kreinhöfner. Für die erfolgreiche Teilnahme an der Qualitätsoffensive „Meisterhaft“ konnten zum Abschluss der Feier noch mehrere Zimmererbetriebe die entsprechenden Urkunden entgegennehmen. Aus dem hiesisgen Raum waren es Dieter Holzinger (Adelshofen), Hans Krauß (Schwabsroth), Friedrich Kaufmann (Theuerbronn), Holger Krauß (Frommetsfelden) und Kamleiter GmbH (Schillingsfürst). Die vier „Bernemer Bergzwetschgen“ haben die Freisprechungsfeier mit flotten Weisen – unter anderem mit den Stücken „Amselpolka“ und „Erinnerungswalzer“ musikalisch gekonnt umrahmt. hap