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Einige Themen kurz angerissen

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Gemeinsam profitieren: Stadt und Fürstenhaus bei Weihnachtsmarkt und Marienhof einig

SCHILLINGSFÜRST –  Weitsicht für langfristige Projekte und Offenheit für Veränderungen sieht Bürgermeister Michael Trzybinski als Voraussetzungen, um Schillingsfürst und seine Ortsteile weiter zu ent­wickeln. Beim historischen und feierlichen Anlass „Fischessen“ schlug er in seiner Rede einen Bogen zwischen „großer Politik“ und Kommunalpolitik.

Bürgermeister Michael Trzybinski.  Foto: sis

Bürgermeister Michael Trzybinski. Foto: sis

„Der Planet Erde ist zurzeit gewaltig in Bewegung“, begann das Stadtoberhaupt seine Ausführungen. Anlass des Fischessens im Gasthaus „Zum Bergwirt“ im Ortsteil Stilzendorf war das Ereignis der Stadt­erhebung vor 56 Jahren. Mit der Verleihung der Verdienstmedaille an seine Durchlaucht Fürst Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst nutzte der Bürgermeister den besonderen Moment einer gebührenden Würdigung (wir berichteten). „

Noch nie waren so viele Menschen aufgrund von Kriegen, Terror und Vertreibung auf der Flucht“, sagte Michael Trzybinski, und warb dafür „mit menschlicher Vernunft und frei von Hetze und braunen Parolen mit der Situation umzugehen.“ Der Stadt Schillingsfürst wurden bisher 19 Asylsuchende zugeteilt. Sie sind in Privatunterkünften untergebracht. Darunter eine achtköpfige Familie mit sechs Kindern. Das Jüngste davon ist gerade einmal drei Jahre alt.

Engagierte Mitbürgerin

Es habe sich ein Helferkreis gebildet, dem sich neben Kirchen und Verbänden über dreißig ehrenamtliche Bürger angeschlossen haben, stellte das Stadtoberhaupt lobend heraus. Vom Engagement der alleinziehenden Mutter Deniz Mayer zeigte er sich besonders beeindruckt. Neben Beruf und Familie leiste sie tatkräftige und praktische Hilfe vor Ort.

Zur Stadtentwicklung meinte der Bürgermeister: „Derzeit suchen viele Menschen eine Wohnung in Schillingsfürst zu mieten. Aber gleichzeitig gibt es noch immer viele Leerstände.“ Zu den wenigen städtischen Immobilien gehöre das ehemalige Lehrerwohnhaus. Von vier Wohnungen standen am Ende drei Wohnungen leer. Die Modernisierung sei bereits weit fortgeschritten. Das ehemalige Mesnerhaus, zuletzt nur noch als Obdachlosenunterkunft genutzt, konnte „gemäß Schätzwert“ verkauft werden, hieß es.

Mit dem Grunderwerb eines Ackers vom Fürstenhaus im Bereich Marienhof bot sich für die Stadt die Möglichkeit eines neuen Baugebiets. Bei der Finanzierung und Umsetzung bedient sich die Verwaltung einer Erschließungsgesellschaft. Mit der „Flucht ins Privatrecht“ schont die Kommune ihre Haushaltskasse. Die Stadt Herrieden und andere Gemeinden betreiben dieses Modell seit Jahrzehnten erfolgreich, betonte Michael Trzybinski.

Mit der Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges habe der Stadtrat in die wesentliche Aufgabe der Gefahrenabwehr investiert. Für den umstrittenen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses müsse man aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen eine umfassende Bedarfsplanung nachweisen. Das Gutachen liege bereits vor. Nach einer ersten Einschätzung durch Kreisbrandrat Thomas Müller gebe es nur noch, Detailfragen zu klären. Erst danach werde über die Größe einer neuen Stützpunktfeuerwehr in Schillingsfürst und der Ausstattung der Hilfsfeuerwehren in den Außenorten vom Stadtrat entschieden. Der Bürgermeister plädiert für eine gemeinsame Lösung von Feuerwehr und Rotes Kreuz am Standort Bahnhofstraße.

Pünktlich bezahlt

Beruhigen konnte das Stadtoberhaupt die Skeptiker in Sachen Norma-Filiale. Der Investor habe Kaufpreis und Erschließungskosten „pünktlich bezahlt.“ Die genehmigungsfähige Planung habe sich verzögert. Mitte November könne nun mit dem Bau der neuen Filiale begonnen werden.

Einen großen Dank sprach das Stadtoberhaupt den Mitwirkenden des „sagenhaften Heimatfestes“ aus. „Neue kleine Akzente“, wie er sagte, verstärkten den Erfolg. Auch finanziell sei man gut zurechtgekommen. Zu einer erfreulichen Entwicklung trage der neu ausgewiesene Wörnitz-Radweg bei. „In diesem Tourismusjahr wurden wir von den Radlern geradezu überrollt.“ Beliebteste Strecke bleibe aber unangefochten der „Radschmetterling“. Dieses Radwegenetz sei aber in die Jahre gekommen und soll deshalb von einer Fachfirma überarbeitet werden.

Zuversicht verbreitete der Bürgermeister, dass die „LEADER“-Gemeinschaft „Romantische Straße“ ihre Geschäftsstelle auf Schloss Schillingsfürst ansiedelt. „Wir sind die einzige von neunzehn Mitgliedsgemeinden, die eine fürstliche Adresse anbieten können.“ Erfreulich auch der gute Start mit „Fürstlichen Hochzeiten“ auf Schloss Schillingsfürst.

Beim Prolog nicht schwäbeln

Ebenso streifte Michael Trzybinski die personelle Veränderung im Stadt­rat. Das CSU-Fraktionsmitglied Harry Englert wurde auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Gründen von seinem Mandat entbunden. Seinen Platz nimmt der zweite Listenplatznachfolger Petar Tanevski ein, nachdem der direkte Nachrücker Markus Löschel abgewunken hatte. Der neue Wirtschaftsfachmann der christsozialen Union wurde kürzlich vereidigt und kennt die Amtspflichten aus seiner früheren Stadtratstätigkeit.

Beim Ausblick verwies der Bürgermeister auf die Weihnachtsmarkt-Eröffnung in dreieinhalb Wochen. 24 Budenbetreiber kommen zum Zuge: „Die Nachfrage war höher als das Angebot.“ Das neue Christkind für die nächsten zwei Jahre ist ausgesucht und werde trotz ihrer schwäbischen Herkunft den Prolog hochdeutsch sprechen, versicherte Michael Trzybinski. Abschließend sprach er die Generalsanierung des Rathauses an. Während des Umbaus werde die Verwaltung in ein anderes Gebäude umziehen und auch eine Übergangslösung für die Stadtratssitzungen finden müssen. sis


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