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Die Weichen gestellt

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Die Fortentwicklung der Marktgemeinde Dombühl

DOMBÜHL – Die Marktgemeinde Dombühl ist in den zurückliegenden Monaten in vielen Bereichen entscheidend vorangekommen. So wurden sowohl Weichen für eine künftige Wohnbebauung und eine verbesserte Infrastruktur der Kommune gestellt, aber auch die Planungen für ein neues Freibad sowie für den künftigen S-Bahn-Anschluss nach Nürnberg planerisch vorangebracht.

Bürgermeister Jürgen Geier will noch im kommenden Sommer den ersten Badegast im sanierten Freibad begrüßen.Foto: Meyer

Bürgermeister Jürgen Geier will noch im kommenden Sommer den ersten Badegast im sanierten Freibad begrüßen. Foto: Meyer

Mit der Resterschließung des Wohnbaugebietes „Am Kirchbuck“ hat der Markt Dombühl dieses Areal an die Kreisstraße AN 4 angebunden. Gleichzeitig wurde vom Ortseingang aus Richtung Kloster Sulz bis zum Baugebiet ein Geh- und Radweg angelegt und auch eine Querungshilfe soll Fußgängern und Radfahrern künftig das gefahrlose Überqueren der Kreisstraße ermöglichen. Die Fertigstellung dieser Maßnahme erfolgte im September.

Mit der Lückenschließung durch den Geh- und Radweg sei man dem Ziel einer durchgängigen Verbindung, welche künftig bis zur S-Bahn-Haltestelle führen soll, ein gutes Stück näher gekommen, so Bürgermeister Jürgen Geier, der aber noch auf weitere Lücken hinweist, derer sich seine Gemeinde noch annehmen müsse. Weil die zuständigen Behörden auf eine ursprünglich geplante Abbiegespur verzichtet hätten, habe man ausreichend Platz für Fußgänger und Radfahrer gewonnen.

Zu den Kosten in Höhe von rund 370000 Euro für die Gesamtmaßnahme habe man einen Zuschuss in Höhe von 100000 Euro aus Mitteln des Finanzausgleichs erhalten. Geier verlieh jetzt auch seiner Freude darüber Ausdruck, dass seit seinem Amtsantritt schon acht Bauplätze verkauft werden konnten; sieben weitere seien in diesem Baugebiet noch vorrätig. Etwas anders gestaltet sich die Situation beim geplanten Gewerbegebiet Dombühl-Süd.

Auch hier könnte jederzeit mit der Erschließung begonnen werden; allerdings wären hier die Grundstücke zunächst noch an den Mann zu bringen. Für das Gebiet mit einer Größe von 19 Hektar – eine Erweiterung bis auf 40 Hektar wäre möglich – liegt bereits ein rechtskräftiger Bebauungsplan vor. Dieser sieht zwei räumlich voneinander getrennte Gewerbe- und Industriegebiete vor. Ein Problem stelle hier noch die Verkehrsanbindung dar, so Geier. Würde es gelingen, einen Betrieb anzusiedeln, welcher auch den erforderlichen Verkehr mit sich bringe, so könnten die Gespräche hinsichtlich einer neuen Erschließungsstraße wieder aufgenommen werden und auch ein geplanter Gleisanschluss sei noch möglich.

Beim Thema Abwasserbeseitigung verfügt die Kommune derzeit über zwei Teichkläranlagen in Dombühl sowie in Kloster Sulz. Derzeit stelle sich die Frage ob ein Neubau die bisherigen beiden Kläranlagen ersetzen soll. Die Tendenz gehe aktuell allerdings mehr in Richtung eines Anschlusses an die Abwasserbeseitigungsanlage der Stadt Leutershausen, was durch ein angestrengtes Abwasserstrukturgutachten zusätzlich favorisiert wird.

Vom Standort Kloster Sulz aus müss­te das Abwasser mittels eines Pumpwerks per Druckleitung in die Nachbarkommune befördert werden. In diese Überlegungen sei das Wasserwirtschaftsamt in Ansbach eingebunden; die dazu notwendigen öffentlichen Beschlüsse stünden aber noch aus, so Geier, der sich aber hoffnungsvoll zeigt, dass der Anschluss in die Altmühlstadt gelingen wird.

Freibad in trockenen Tüchern

Nach einem langwierigen Prozess ist auch die Verwirklichung eines künftigen Freibades in Dombühl so gut wie sichergestellt, wie Bürgermeister Jürgen Geier jetzt bekannt gab. Die Marktgemeinde ist Mitglied in der lokalen Aktionsgruppe „Region Hesselberg“ und über diese Institution wurde das Projekt jetzt als Leader-förderfähig eingestuft. Eine Bewilligung wird noch im November erwartet.

Schon im September sei ein entsprechender Antrag beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Uffenheim eingereicht worden, so der Rathauschef, der auf ein Ausschöpfen der Förderhöchstgrenze für einzelne Vorhaben in Höhe von 200000 Euro hofft. Diese sollen auch bewilligt werden, nachdem man zuvor nur etwa 100000 Euro in den Haushalt eingestellt hatte, was für die Kommune sehr erfreulich sei.

Weitere 50000 Euro an Einnahmen werden aus Spenden- und Sponsorengeldern erwartet. Bei dann errechneten Einnahmen von 250000 Euro und Gesamtkosten in Höhe von rund 560000 Euro würde dem Markt Dombühl ein Eigenanteil von 310000 Euro verbleiben. Die dafür notwendigen Ausschreibungen sollen noch in diesem Jahr getätigt werden, mit der Umsetzung des Bauvorhabens wird dann 2016 geplant.

Neben der aufwändigen Sanierung und Verkleinerung des bisherigen Bades soll auch ein weitläufiger Kinderbereich mit Breitwellenrutsche angelegt werden. Die ursprünglich für 2015 geplanten Ausgaben werden dann in 2016 getätigt. Läuft alles nach Plan, soll noch im kommenden Sommer der erste Badegast im künftigen Naturerlebnisbad begrüßt werden. Im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen am Freibad soll auch der Bereich mit den daran angrenzenden Fischweihern ebenfalls optisch aufgewertet werden.

Nach aktuellem Stand soll ferner zum Fahrplanwechsel im Dezember 2017 die S-Bahn aus Richtung Nürnberg erstmals über Ansbach hinaus bis nach Dombühl fahren. Im Rathaus der Marktgemeinde laufen deshalb vielschichtige Planungen, um das S-Bahn-Zeitalter mit einer bis dahin stimmigen Infrastruktur einzuläuten. Das alte Bahnhofsgebäude wurde von der Kommune inzwischen käuflich erworben.

Dieses war zunächst von einem Privatmann aus der Hansestadt Bremen für eigene Zwecke im Rahmen einer Auktion in Dresden ersteigert worden. In diesem Sommer nun wurde das zum Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Gebäude und das rund 300 Quadratmeter große umgebende Grundstück für 15000 Euro an die Gemeinde Dombühl übereignet. Diese will die Räumlichkeiten erhalten und aufwändig sanieren.

„Vereinfachte Dorferneuerung“

Für 2016 plant man in diesem Bereich eine so genannte „vereinfachte Dorferneuerung“, weshalb derzeit in Kooperation mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) an einer Konzeptentwicklung gearbeitet wird. Mittels eines Anbaus sowohl im hinteren wie auch im vorderen Bereich des Gebäudes soll in dessen Erdgeschoss ein Dorfladen sowie ein einladender Cafe-/Bistro-Bereich mit Außenbewirtschaftung vor der westlichen Front untergebracht werden. Betrieben werden soll das Ganze von einem professionellen Pächter.

Während das Planfeststellungsverfahren für die S-Bahn bis etwa Mitte nächsten Jahres laufen wird, will die Kommune etwa 50 Meter östlich des jetzigen Bahnhofs schon 2016 etwa 50 neue „Park-&-Ride“-Stellplätze anlegen, welche dann bei der weiteren Umgestaltung des Bahnhofsgeländes schon genutzt werden könnten. 2017 sollen dann am jetzigen Parkplatz 40 neue Stellplätze entstehen, so dass insgesamt der Bedarf von etwa 90 Stellplätzen gedeckt wäre.

Ferner plant die Kommune neben einem neuen Bushaltebereich auch Eingrünungsmaßnahmen. Für die Anlage eines zusätzlichen vierten Gleises, eines neuen Bahnsteigs sowie einer Unterführung samt Aufzug wäre dagegen die Deutsche Bahn AG zuständig und verantwortlich. Mit der S-Bahn-Verlängerung bis nach Dombühl würde dann auch eine neue Haltestelle in Leutershausen-Wiedersbach in Betrieb genommen werden hm


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