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Unter vielen gekrönten Häuptern

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Gelungener Einstand für Tauberzells neue Weinkönigin Lena I. – Viel Lob für den Ort

TAUBERZELL – Hoher Feiertag für Tauberzell: die Krönung der Weinprinzessin. Zur Amtseinführung von Lena I. versammelten sich die Winzerfamilien, viel Prominenz und  nicht zuletzt auch hohe und höchste Würdenträgerinnen in Sachen Wein und Regionalem aus dem weiteren Umkreis in der Hirtenscheune.

Die Zeremonienmeister Herzog (links) und Brandl strahlen mit Lena I. um die Wette. Fotos: Weber

Die Zeremonienmeister Herzog (links) und Brandl strahlen mit Lena I. um die Wette. Fotos: Weber

Sogar eine „amtierende Kaiserin“ hatte aus diesem Anlass den Weg gefunden in die kleine Hochburg des Rebensaftes auf der bayerischen Seite an der württembergischen Grenze: Kunigunde. Sie ist Regentin im Osing, einer Freimarkung und gemeindefreien Hochfläche zwischen vier Gemarkungen unweit von Bad Windsheim im Landkreis Neustadt-Bad Windsheim. Diese letzte Markgenossenschaft in Deutschland wurde 1465 erstmals urkundlich erwähnt. Die aktuelle Kunigunden-Darstellerin Anna-Lena und auch ihre Vorgängerin Carina verliehen der Krönungs-Zeremonie kaiserlichen Glanz. Für königlichen Glanz sorgten die Weinköniginnen Sina und ihre Vorgängerin Isabelle aus Ipsheim, Christin I. vom Taubertal sowie Eileen I. aus Markelsheim. Adeligen Schimmer brachten die Weinprinzessinnen Sophia aus Bullenheim, Theresa aus Seinsheim, Jennifer vom Oberen Ehegrund, Annalena I. aus Weigenheim, Larissa aus Tauberrettersheim, Nicole I. aus Ippesheim, Emely I. aus Markt Nordheim sowie Stefanie I. aus Ergersheim ins Spiel. Die bis in den Abend hinein noch amtierende Tauberzeller Weinprinzessin Eva-Maria I. konnte sich angesichts eines solchen Aufgebots und solch namhafter Begleitung auf den letzten Stunden ihrer Regentschaft nur gerührt zeigen und vom besten Zusammenhalt in dieser Riege der gekrönten Häupter schwärmen. Mit einem computergestützten Vortrag, zu dem sie Hits von Cold Play, U 2 und anderen einspielte, hielt sie Rückblick, bevor ihre Amtsschwestern mit dem gemeinsam gesungenen „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani ein wenig Gänsehaut-Gefühl in die Hirtenscheune brachten.

Gern in Tauberzell: Landrat Dr. Jürgen Ludwig mit Gattin Karin und Hans Maurer (v.r.).

Gern in Tauberzell: Landrat Dr. Jürgen Ludwig mit Gattin Karin und Hans Maurer (v.r.).

Der Abend mit dem traditionellen Zeremoniell wurde zur vollendeten Werbung für diesen Weinort mit der größten Rebfläche im Landkreis Ansbach. Fünf Grußredner nutzten die Gelegenheit, ein Loblied auf den Tropfen der Lage „Tauberzeller Hasennestle“ zu singen, auf den zu erwartenden hervorragenden Jahrgang 2015 schlechthin, auf die vielen Engagierten, die Jahr für Jahr in den Weinbergen die Grundlage dafür schaffen und auch auf die sympathischen Regentinnen, die dem Rebensaft aus ihrem Ort Gesicht und sympathische Vertreterin sind.

Riesenaufgebot der gekrönten Häupter in der Hirtenscheune: Mittendrin (oben, vierte von rechts) die hier noch amtierende Eva-Maria I.

Riesenaufgebot der gekrönten Häupter in der Hirtenscheune: Mittendrin (oben, vierte von rechts) die hier noch amtierende Eva-Maria I.

Staatsminister a.D. und Tauberzeller Ehrenbürger Hans Maurer freute sich besonders, im riesigen Aufgebot gekrönter Häupter unter anderem auch eine Ehemalige begrüßen zu dürfen, die als 2.Tauberzeller Weinprinzessin amtiert hatte: Martina Schneider. Sie war an der Seite ihres Mannes Heinz Schneider, ihres Vaters Helmut Giensch (92) und ihrer Schwester Karin aus gutem Grund mit von der Partie. Ihre Tochter schickte sich an diesem Abend an, auf ihren Spuren zu wandeln und als Lena I. die Krone der Tauberzeller Weinprinzessin entgegenzunehmen. Als Meister des gereimten Wortes zeigte sich Regierungsvizepräsident Dr. Eugen Ehmann. Landrat Dr. Jürgen Ludwig hatte an dem Abend für die neue Tauberzeller Regentin eine Schale mitgebracht, um dort Korken sammeln zu können für jedes schöne Erlebnis in ihrer Amtszeit. Er brachte in diesem Zusammenhang seine Freude über Tauberzell und seine Weinprinzessin als sympathisches Aushängeschild des Landkreises Ansbach zum Andruck. Bürgermeister Kurt Förster aus Rothenburg freute sich über seinen guten Draht zur neuen Regentin: „Sie war immer meine Lieblings-Ansprechpartnerin in der Sparkassen-Zweigstelle Heckenacker.“ Artur Steinmann, Frankens Weinbaupräsident, war ganz verzückt vom Rahmen: „Ich fühle mich hier wie in der Hollywood-Schaukel.“ Er ließ mit seiner Ankündigung eines wunderbaren 2015er Jahrgangs das Wasser im Mund zusammenlaufen und machte auf die neu gestaltete Flasche des fränkischen Bocksbeutels neugierig.

Als Vorsitzender des Tauberzeller Heimat- und Weinbauvereins konnte Johannes Schneider nur seinen imaginären Hut ziehen angesichts des Aufgebots an diesem Abend. Abgeordnete und Politiker vom Landtag bis hinunter in den Gemeinderat waren gekommen, Amtsvorsteher, weltliche und geistliche Funktionsträger. Sie alle hatten sich zunächst an einem Vesper stärken und den Tauberzeller Wein probieren dürfen, bevor es zur Sache ging. Die Tauberzeller Wirtshausmusik ließ bei ihrem Auftritt grüßen von der guten Bläsertradition im Ort. Die Leitung hat im übrigen Gerlinde Sponsel, die erste Weinprinzessin des Weindorfs an der Tauber. Mit Viktoria, Lisa, Kathrin und Julia sorgten an diesem Abend vier weitere ehemalige Weinhoheiten Tauberzells für den Service in der Hirtenscheune. Als Zeremonien-Meister traten die Nachfolger der Chorherrn von Herrieden in Aktion. Die Abtei hatte vor 700 in Tauberzell die Weintradition gegründet. Herriedens Altbürgermeister Werner Herzog nahm Eva-Maria das Krönchen aus dem Haar und sein Nachfolger Alfons Brands setzte es wiederum ihrer Nachfolgerin auf und machte sie zu Lena I., der die besten Wünsche galten und gelten. Sie darf sich mit ihrer Vorstellung und mit ihrem ersten Trinkspruch („So ab und an lehn dich zurück…“) in neuer Funktion über einen gelungenen Einstand freuen. -ww-


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