Nachwuchswettbewerb und Apfel-Vortrag setzen Akzente beim Obst-, Gartenbau- und Landespflegeverband
BETTENFELD – Die Zucchini und der Apfel sind im Mittelpunkt gestanden bei der Herbstversammlung des Verbands für Obst-, Gartenbau und Landespflege im Altlandkreis Rothenburg im Gasthaus Kellermann in Bettenfeld. Der Nachwuchs hatte sich ein Rennen um das größte Exemplar dieser Kürbisgewächse geliefert. Pomologe Hans-Jürgen Mortag warb in seinem Vortrag für die alten Apfelsorten der Großväter.
Beim Zucchiniwettbewerb haben 12 Vereine mit insgesamt 196 Kindern teilgenommen. Die sieben schwersten Zucchini waren auf Platz 1 die von Elias Walther mit 6400 Gramm (OGV Leuzenbronn), auf Platz 2 die von Loreen Barthelmäß mit 5515 Gramm (OGV Bettenfeld), auf Platz 3 die von Pia Ehrle mit 5400 Gramm (OGV Leuzenbronn), auf Platz 4 von Carola Reitzammer mit 5320 Gramm (OGV Schönbronn, Gastenfelden), auf Platz 5 von Corbinian Müller mit 5000 Gramm (OGV Bettwar), auf Platz 6 von Jonas Walther mit 4700 Gramm (OGV Leuzenbronn) und auf Platz 7 von Jann Kilian mit 4600 Gramm (OGV Bettwar). Jedes Kind bekam einen Kinogutschein.
Gießen, gießen
2015 war ein sehr trockener und heißer Sommer, so bewahrheitete sich der Spruch „Wenn du willst es sehen sprießen, musst du gießen, gießen, gießen“. Großes Lob ging an alle 21 Jugendliche, die trotz der schweren Bedingungen am Wettbewerb teilgenommen haben und alle tolle Ergebnisse erzielt haben.
Etwa 200 Sorten Äpfel hatte Referent Hans-Jürgen Mortag aus Thüringen dabei und stellte sie mit kurzen textlichen Erläuterungen aus. Er ist seit fünf Jahren im Ruhestand und betreibt die Pomologie hobbymäßig. Er sieht es als Erbe seiner Großväter, die auch sehr um den Apfel bemüht waren. Besonderen Wert legt er auf den Erhalt der alten Apfelsorten. Für Obst gibt es keine Zulassungsstelle. Das Bundessortenamt mit seinen sieben Stellen gibt eine Sortenliste heraus. Da kann jeder seine Züchtungen eintragen lassen.
Den Pomologen fällt es inzwischen schwer, 1500 bis 2000 alte Sorten Äpfel zu bestimmen, denn seit 1990 sind weitere 400 Sorten anerkannt worden. Hans-Jürgen Mortag erläutert, dass besonders die Sorte Jakob-Fischer als Stammbildner gut geeignet ist, da sie einen glatten Stamm macht. Auch welche Sorten als Unterlagen für Hochstamm, Halbstamm oder Viertelstamm geeignet sind und was als Wurzelunterlage hergenommen werden soll, erläutert er.
Die Pflanzung von Hochstammbäumen sollte mindestens 8 bis 10 Meter in der Reihe haben, bei Halbstamm genügen 6 bis 8 Meter. Hans-Jürgen Mortag bedauert, dass es keine Sortenreinheit mehr gibt. Je nachdem, auf welchem Standort der Baum steht, kommen die Mutter- oder Vatergene durch. Er weist auch auf die Webseite des Deutschen Pomologenverbandes hin, aus dem Bayern ausgetreten ist.
Bei Apfelkernen ist der Anteil der weiblichen Kerne bei 80 Prozent und bei männlichen 20 Prozent. Eine neue Sorte z.B. ist der Berleis – eine Züchtung aus rotem Berlepsch und rotem Eisapfel. Alte Sorten sind meist auch bei Allergien bekömmlich, was man ausprobieren sollte.
Tipps für den Schnitt
Bei zwei Bäumen zeigte der Pomologe den Pflanzschnitt. Besonderen Wert legt er dabei auf die Gerüst-Äste und die Saftwaage. Der Mittelast der Krone muss eine Scherenlänge höher sein als die Gerüst-Äste. Auch demonstrierte er verschiedene Möglichkeiten von Veredelung· Die Teilnehmer freuten sich ingesamt über einen sehr interessanter Vortrag zum Apfel.
Vorsitzende Hilde Magiera hatte eingangs viele interessierte Besucher begrüßt. Darunter waren Ortssprecher Gerhard Rohn, der Vorsitzende des Bettenfelder Öbst-und Gartenbauvereins, Jürgen Keller, und der Ehrenvorsitzende Ernst Neuberger. Gerhard Rohn stellte Bettenfeld als Ort der vielen Vereine, der Landschaftsidylle, der Fauna-Flora-Habitat-Zone Schandtaubertal und der Windräder für umweltfreundliche Energie vor. -ww-