Bundeslandwirtschaftsminister in Geslau zu Gast
GESLAU – Zum Auftakt der dreitägigen Feierlichkeiten anlässlich des 55-jährigen Bestehens der örtlichen Landjugend war auf Einladung des Geslauer CSU-Ortsverbandes und des Ansbacher Kreisverbandes der seit dem Vorjahr amtierende Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt aus Obernzenn, vorstellig geworden. Der Ortsverband nutzte die Veranstaltung, um zahlreiche verdiente Mitglieder auszuzeichnen.
Der Bundesminister schnitt dabei zahlreiche außen- und innenpolitische Themen an, ohne dabei groß ins Detail zu gehen oder grundlegend neue Erkenntnisse zu vermitteln. Dies tat er dafür umso mehr bei seinem Kernthema, der Landwirtschaft. Gerade deshalb waren auch viele landwirtschaftlich orientierte Zuhörer neben CSU-Mitgliedern aus dem Landkreis Ansbach in die Geslauer Festhalle gekommen.
Nach wie vor sei die Landwirtschaft in der Region eine Triebfeder des ländlichen Raumes, so Schmidt, der aber die Milchquotenregelung seines Vorgängers Ignaz Kiechle im Rückblick als nicht zielführend bezeichnete. „Sie hat nicht das gebracht, was man sich davon versprochen hatte“, will der Bundesminister das Augenmerk aktuell auf bessere Absatzmöglichkeiten für die Milch richten. Derzeit gebe es nur noch zwei milchwirtschaftliche Betriebe in Geslau, was den Trend bestätige. Gab es noch vor der Wiedervereinigung bis zu 700000 solche Betriebe in Westdeutschland, so zähle man heute nur noch 76000.
Auch die immer mehr überbordende Bürokratie, welche vereinfacht und zurückgefahren werden müsse, ist ihm ein Dorn im Auge. Ein spezielles Thema waren jetzt auch geltende Düngevorschriften. Schmidt verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, dass inzwischen mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stünden, welche in die Verbesserung der landwirtschaftlichen Infrastruktur und damit in den Fortschritt eingesetzt werden könnten.
Über eine notwendige ethische Grundlage, welche auch in die Landwirtschaft eingebracht werden könnte, verfüge gerade auch die Evangelische Landjugend, so der Minister, der sich aber auch anderen wichtigen Themen, wie der Griechenland-Problematik und der Asylbewerberzunahme zuwandte. Vordringlich sei es, den Schleppern und damit den Profiteuren des Asylantenstromes das Handwerk zu legen.
Die Mehrheit der Asylanten komme aber immer noch aus Südosteuropa, was fast ausschließlich wirtschaftliche Gründe habe. Dem gelte es zu begegnen und die Last der Asylproblematik müsste auf mehrere Schultern gerecht verteilt werden, seien doch Deutschland und Schweden immer noch die Spitzenreiter, was die Aufnahme von Asylanten anbelangt. Auch die Kirche nehme im Freistaat noch immer eine wichtige Rolle ein, welche Schmidt bei einem baldigen Treffen mit den Kirchenoberen beider Konfessionen beleuchten will.
Die Veranstaltung nutzte der Geslauer Ortsverbandsvorsitzende Dieter Mohr, um zusammen mit dem Bundesminister und dem CSU-Kreisvorsitzenden Jan Helmer (Windsbach) zahlreiche Mitglieder für ihre langjährige Zugehörigkeit sowohl zum CSU-Ortsverband wie auch zur Partei mit einer Urkunde sowie einer Ehrennadel auszuzeichnen. Diese Ehrung wurde für 45 Jahre Hermann Keitel zu teil.

Öffentliche Anerkennung: Es ist ein gutes Zeichen für die CSU, wenn Mitglieder der Partei ihr über Jahrzehnte die Treue halten. Fotos: Meyer
40 Jahre gehören der Ortsverbandsehrenvorsitzende Hans Schwab, Ernst Eberlein, Erich Stein, Fritz Lippert, Johann Schwab, Ludwig Krauß und Maria Schwab der Partei an. Seit 35 Jahren ist Peter Lehmann dabei. Für ihre 30-jährige Zugehörigkeit wurden Altlandrat Rudolf Schwemmbauer sowie Georg Nölp und Dieter Mohr ausgezeichnet. Hermann Rieger ist 25 Jahre dabei und Walter Ettmeyer sowie Thomas Thumshirn gehören dem Ortsverband seit 15 Jahren an.
Schließlich wurden Klaus Herbolsheimer, Christina Dümmler, Wolfgang Nölp, Wolfgang Binder, Johann Keitel, Jürgen Hofmann und Erich Binder für ihre zehnjährige Mitgliedschaft geehrt. Gastredner Christian Schmidt war jetzt nur Teil einer politischen Tradition mit Auftritten in Geslau gewesen, welche zuvor schon Horst Seehofer, Barbara Stamm, Eberhard Sinner und Günther Beckstein in die Gemeinde gebracht hatte, wie der Ortsverbandsvorsitzende betonte.
Dieser beglückwünschte die Evangelische Landjugend Geslau nicht nur zu ihrem Jubiläumsfest, sondern konnte zum Auftakt der dreitägigen Veranstaltung auch zahlreiche politisch Verantwortliche wie die beiden bayerischen Landtagsabgeordneten (MdL) Artur Auernhammer und Jürgen Ströbel (Rügland) willkommen heißen. Daneben waren zahlreiche weitere Würdenträger in die Festhalle gekommen, in deren Umfeld die Junge Union mit einem Infostand auf aktuelle Themen aufmerksam machte. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Blaskapelle Geslau. hm