Quantcast
Channel: Das Umland – Fränkischer Anzeiger
Viewing all 690 articles
Browse latest View live

Schweißtreibende Sache

$
0
0

Feuerwehr Wildenholz feierte 125 Jahre Bestehen auch mit einem Umzug

WILDENHOLZ – Ein Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Wildenholz war jetzt ein bunter Festzug mit 85 Vereinen und Gruppierungen durch den Ort. Auf Grund der tropischen Temperaturen von 36 Grad verkürzten die Organisatoren die Umzugsstrecke kurzfristig stark. Trotzdem wurde das Fest für alle Beteiligten zur schweißtreibenden Angelegenheit.

Origineller Umzugswagen: Wildenholz ist im Sommer wie Urlaub daheim. Fotos: Meyer

Origineller Umzugswagen: Wildenholz ist im Sommer wie Urlaub daheim. Fotos: Meyer

Nachdem Musikveranstaltungen an den Vortagen das Festprogramm ausgemacht hatten, prägten die zahlreichen Feuerwehren aus der Umgebung den Festsonntag. Wegen der Gluthitze passte es gut ins Bild, dass zahlreiche Wehren historische Spritzen und manuelle Wasserbeförderungsutensilien mitgebracht hatten, um sowohl den Besuchern entlang der Festzugsstrecke und letztendlich auch sich selbst eine stets willkommene Abkühlung zu verschaffen.

Auf geradem Weg war es aus den beiden Marschblöcken am nördlichen Ortseingang durch den Ort zum Festplatz am Dorfgemeinschaftshaus in der Emmertsweiler Straße, worin auch das neue schmucke Feuerwehrdomizil untergebracht ist, gegangen. Vorneweg marschierten die Festkapelle aus Krugzell im Allgäu sowie die Jubelwehr mit ihren Festdamen, gefolgt von den Ehrengästen, bestehend aus zahlreichen Würdenträgern und dem Schnelldorfer Gemeinderat.

Wegen der Witterungsbedingungen beschränkte man sich im Festzelt nach dem Fahneneinmarsch auf einen äußerst komprimierten Festkommers, welcher aus einigen wenigen Grußworten und einer Ehrung bestand. Dabei bedankte sich Landrat Dr. Jürgen Ludwig mit einem Präsent für seine Einladung und sprach vor dem Hintergrund von rund 11000 Floriansjüngern in 319 Feuerwehren von der „größten Bürgerbewegung“ im Landkreis Ansbach.

Bürgermeisterin Christine Freier erinnerte an die verantwortungsbewussten Bürger, welche die Jubelwehr vor 125 Jahren ins Leben gerufen hatten. Im Wandel der Zeit seien die Aufgaben der Wehren enorm gewachsen, das ehrenamtliche Engagement und die damit verbundene Uneigennützigkeit im Dienst seien aber geblieben. Die Grüße des Kreisbrand-rates Thomas Müller sowie des Kreisbrandmeisters Manfred Graßer überbrachte Kreisbrandinspektor Holger Frohwieser.

Zum Abschluss des kurzen Zeremoniells blieb es dem Kommandanten Robert Holzinger sowie dem Vereinsvorsitzenden Michael Geissler vorbehalten, zusammen mit dem Landrat und weiteren Funktionsträgern einen verdienten Floriansjünger für seine 40-jährige aktive Zugehörigkeit zur Wehr mit einer vom Landrat verlesenen Urkunde des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann und einer Ehrennadel in Gold auszuzeichnen. Die Ehrung wurde Helmut Kranz aus Steinbach an der Holzecke zuteil.

Der ehemalige Kommandant Helmut Kranz wurde jetzt für seine 40-jährige Zugehörigkeit zur Wehr ausgezeichnet.

Der ehemalige Kommandant Helmut Kranz wurde jetzt für seine 40-jährige Zugehörigkeit zur Wehr ausgezeichnet.

Einziger Steinbacher

Dieser war von 1983 bis 2001 als bislang einziger Steinbacher erster Kommandant der Wehr gewesen und hatte diese während der 100-Jahr-Feier im Jahr 1990 geführt. Zuvor war Kranz über sechs Jahre hinweg als stellvertretender Kommandant tätig gewesen.

Für seine großen Verdienste wurde er jetzt mit einem Gutschein für einen einwöchigen Aufenthalt in einem Feuerwehrerholungsheim in Bayerisch Gmain sowie weiteren Präsenten bedacht.

Von der Jubelwehr waren jetzt an die teilnehmenden Vereine am Festumzug keine Erinnerungsgeschenke verteilt worden. An deren Stelle wurde das eingesparte Geld für „Paulinchen e.V.“, einer 1993 gegründeten Elterninitiative für brandverletzte Kinder sowie für einen sozialen Zweck in der eigenen Gemeinde gespendet, wie Kommandant Robert Holzinger mitteilte. hm


Die Entscheidung ist gefallen

$
0
0

Schillingsfürst übernimmt die Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetages

SCHILLINGSFÜRST – Mit einer Mehrheit von 9:6-Stimmen hat der Schillingsfürster Stadtrat eine Straßenausbaubeitragssatzung nach den Vorgaben des Bayerischen Gemeindetages beschlossen. CSU-Stadt­rat Dieter Gottschling hatte zuvor seinen Antrag auf Absetzung des Tagesordnungspunktes nicht durchbekommen.

Straßenausbau kostet Geld: Wenn Anlieger beteiligt werden, gibt es nicht selten Proteste.   Foto: mes

Straßenausbau kostet Geld: Wenn Anlieger beteiligt werden, gibt es nicht selten Proteste. Foto: mes

Die CSU-Fraktion wollte einen Aufschub der Entscheidung erreichen und an der bisherigen Satzung festhalten. Sie erhoffte sich neue Aufschlüsse von der Sitzung einer Beratungskommission des Landtages zum Straßenausbaubeitragsrecht, das immer dann greift, wenn eine Kommune Gemeindestraßen grundlegend erneuert. Die Freien Wähler (FWG) und SPD sahen die Notwendigkeit, der Empfehlung des kommunalen Spitzenverbandes zu folgen, und die vom Bayerischen Gemeindetag ausgearbeitete Mustersatzung zu übernehmen.

Bestärkt fühlten sie sich von der Empfehlung der Expertin im Bereich der Kalkulation von Erschließungsbeiträgen und Straßenbaubeiträgen, Edeltraud Weimann, „eine rechtsfehlerfreie Satzung einzuführen“. Bei der genauen Durchsicht des Schillingsfürster Regelwerks äußerte sie Bedenken, „ob es einer gerichtlichen Überprüfung standhält, da einige Regelungen nicht eindeutig und teilweise nicht vollständig sind“.

Zusätzlich untermauerte den Standpunkt ein Schreiben von Innenminister Joachim Herrmann. Wörtlich heißt es darin: „Verwendet eine Gemeinde das Satzungsmuster des Gemeindetages, kann sie sich ein erhebliches Maß an Zeit und Geld für die Erstellung eines eigenen Satzungsentwurfs sparen“. Und weiter: „Zudem ist sie auf der sicheren Seite und muss nicht damit rechnen, dass ihre Satzung alsbald von einem Verwaltungsgericht beanstandet wird“.

Auch die oberste Rechnungsprüfung des Landratsamtes Ansbach plädierte dafür, „unter Berücksichtigung des vorgegebenen vierjährigen Kalkulationszeitraums die Berechnungsgrundlagen zu aktualiseren zur Wiedererlangung von Rechtssicherheit“. Im Internet-Auftritt des Freistaates heißt es: „Die Gemeinden sind regelmäßig verpflichtet, eine Straßenausbaubeitragssatzung zu erlassen und die danach automatisch entstehenden Beitragspflichten mittels Bescheid abzurechnen. Vom Erlass einer Ausbaubeitragssatzung kann nur in Ausnahmefällen und nur dann abgesehen werden, wenn die wirtschaftliche Lage der Gemeinde besonders günstig ist“.

die rechtslage_onl

Einigkeit herrschte im Stadtrat darüber, dass die Kommune ihre festzusetzenden Eigenanteile um zehn Prozent anhebt, um auf diese Weise ihre Bürger zu entlasten. Die Entscheidung fiel einstimmig und nach vorheriger Rücksprache mit der Rechtsaufsicht des Landratsamtes. Der „relativ ungenauen“ Empfehlung der Bürgerversammlung wollte der Stadtrat nicht folgen. Die Mehrheit des Stadt­rates hielt nach Rücksprache mit der Rechtsaufsicht die Empfehlung für „nicht zielführend und nicht rechtssicher“. Die sechsköpfige CSU-Fraktion sah dies anders und wollte die bislang in Schillingsfürst gültige Satzung „in Höhe und Umfang unverändert beibehalten“.

Bürgermeister Michael Trzybinski (Freie Wähler) hatte in der Sitzung nochmals eindringlich an jedes einzelne Stadtratsmitglied appelliert, die Aussagen von Behörden und Fachleuten ernst zu nehmen, „damit ein Schaden gegen die Stadt Schillingsfürst abgewehrt werden kann“. Zweiter Bürgermeister Herbert Seidel (SPD) kritisierte den CSU-Kollegen Dieter Gottschling wegen seines Leserbriefs und der darin enthaltenen Aussagen, „die so nicht stimmen“. Den Beschwerdebrief Gottschlings an Innenminister Joachim Herrmann als Dienstherr für Polizeibeamte kommentierte der Polizeibeamte und Kommunalpolitiker Herbert Seidel mit „unmöglich“.

Rund dreißig Zuhörer verfolgten die Sitzung im Rathaussaal. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen wurden den Besuchern frische Getränke kostenlos zur Verfügung gestellt. Zu Beginn der Sitzung hatte sich der Bürgermeister für die große Unterstützung beim Heimatfest bedankt: „Die Menschen erkennen, dass es richtig ist, Lösungen anzubieten statt zu streiten“.

Im weiteren Verlauf erinnerte das Stadtoberhaupt an die Anfänge des Politikums Straßenausbausatzung. Nach der Kommunalwahl 2014 war der neue Stadt­rat durch die Verwaltung darüber informiert worden, dass die Satzung in allen VG-Kommunen „veraltet und nicht mehr rechtskonform ist“. Nach dem Beginn der Haushalts-Aufstellung wurde das Thema zunächst verschoben und dann auf die Tagesordnung gesetzt. Es folgten Diskussionen, Flugblätter-Aktionen, Unterschriftensammlung und eine außerordentliche Bürgerversammlung. Die CSU versuchte mit Unterstützung der Bürger Einfluss auf die Stadtratsmehrheit zu nehmen. Der Versuch misslang. Freie Wähler und SPD fühlten sich bestärkt in ihrer Haltung und bildeten einen Schulterschluss bei der Abstimmung. sis

Bewaffneter Überfall

$
0
0

WÖRNITZ – Die Geschäftsstelle der Sparkasse in Wörnitz wurde am Freitagvormittag, 10. Juli, überfallen.

Die Geschäftsstelle der Sparkasse in Wörnitz. Foto: Meyer

Die Geschäftsstelle der Sparkasse in Wörnitz. Foto: Meyer

Kurz nach 10 Uhr war ein schwarz gekleideter Mann mit einem Motorradhelm aufgetaucht, unter dem er sein Gesicht verbarg. Er forderte mit vorgehaltener Handfeuerwaffe Bargeld von der erschrockenen Mitarbeiterin. Da es am Schalter keinen Bargeldservice gibt, sondern nur am Automaten, flüchtete der Täter wieder – allerdings ohne Beute. Er machte sich mit einem schwarzen Motorrad in Richtung Feuchtwangen davon.

Eine sofort eingeleitete Fahndung der Polizei, bei der auch ein Hubschrauber mit eingesetzt war, verlief bislang ohne Erfolg. Die Beamten hoffen auf Zeugenhinweise. Der Räuber soll etwa 1,85 Meter groß sein und gebrochen Deutsch sprechen. sis

Jugend macht ihr Ding

$
0
0

Riesenparty auf dem Bauhof Neusitz hat eine lange Tradition

NEUSITZ – Die Kunst der Motivation: Das Landjugendfest in Neusitz hat sich mit seiner 20-jährigen Tradition einen Namen gemacht und einen großen Bekanntheitsgrad erlangt. Die gelungene Wochenend-Veranstaltung setzte diese Reihe fort.

Die Generationen treffen sich auf dem Landjugendfest: Mütter und Töchter, Väter und Söhne.  Fotos: Schäfer

Die Generationen treffen sich auf dem Landjugendfest: Mütter und Töchter, Väter und Söhne. Fotos: Schäfer

„Unterm Strich war das Landjugendfest ein voller Erfolg und auch für die Jugendgruppe als Veranstalter ein unvergessliches Jubiläumsfest“, sagt Marc Meyer zusammenfassend. Zum Auftakt am Freitagabend kamen 450 Besucher. Am Samstag gab es die erwartet deutliche Steigerung auf fast das Doppelte. Für das legendäre Fest darf die Landjugend das gemeindeeigene Bauhofgelände nutzen. Die beiden Silotürme waren als Lichtfiguren illuminiert und standen leuchtend in der dunklen Nacht. Die Großveranstaltung finanziert die Landjugend Neusitz vollkommen selbst. „Sponsoren gibt es im klassischen Sinne keine“, heißt es. Die Einnahmen fließen in verschiedene „Gruppenaktivitäten“. Momentan besteht der Kreis um die beiden Vorstände Anna Schaffert und Lukas Schindler aus vierzig aktiven Mitgliedern. Für die Mega-Party aktiviert er etwa 50 Helfer.

„The Charming“: Christian Beck (v.li) Max Bodendörfer und Andreas Amann spielen Lieder mit Gitarren und „Kistentrommel“.

„The Charming“: Christian Beck (v.li) Max Bodendörfer und Andreas Amann spielen Lieder mit Gitarren und „Kistentrommel“.

In der ausgeräumten Bauhofhalle sorgten verschiedene Musikgruppen für Stimmung. Am Freitagabend standen „Exceeded“ aus Buch am Wald auf der Bühne. Ab Mitternacht legten zwei Mitglieder aus der Landjugend als DJ „Stiernacken“ und „Soundsystem“ auf. Für Abwechslung am Samstag sorgten drei verschiedene Gruppen. Zum Auftakt spielte „Sum Up The Stars“. Es folgten die Rothenburger Band „The Charming“ und die Münchner Gäste „Panda Party“, bekannt durch ihren Auftritt auf dem Taubertal-Festival im letzten Jahr. Vor allem Gute-Laune-Musik ist dabei das Erfolgsrezept. Funk, Hip-Hop, Disco und Discohouse sind die Genre-Schwerpunkte und davon nur das Beste. Doch auch Indie, Poptronic, Ragga findet sich durch die geniale Verknüpfung in dem Programm. Außerdem begeistert der tanzende „Panda“ mit sportlichen Show-Einlagen für Arm- umd Bizepsmuskeln. Der Sonntag startete um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst zu Ehren des 20-jährigen Jubiläums, gestaltet von Gemeindepfarrer Markus Dörrer und dem Posaunenchor. Der Festumzug im Anschluss bot mit fünfzehn teilnehmenden Gruppen und etwa zweihundert Personen ein buntes und lebendiges Bild. Die Gäste kehrten nach dem Umzug auch zahlreich auf dem Festgelände ein und versorgten sich dort mit Herzhaftem aus der Küche des Gasthauses Böhm, sowie später mit Kaffee und Kuchen.

Mit Kaffee und Kuchen. Im feierlichen Rahmen erhielten ehemalige Landjugend-Vorstände als Anerkennung für ihr freiwilliges Engagement eine Ehrenurkunde: Martin Wegele, Sebastian Grießmeyer, Rene Henning und Heidi Häuser. Moderator Marc Meyer fand die richtigen Worte für den würdigen Anlass. Für Unterhaltung sorgten die zwei Musiker von „Franken Vollgas“ mit Akkordeon, Gitarre und Gesang. Die Gäste genossen das gesellige Beisammensein auf dem Festgelände. Einige blieben sogar bis in die frühen Abendstunden. sis

Verfechter des einzig Wahren

$
0
0

Zwei junge Meisterkurs-Pianisten mit festen musikalischen Überzeugungen

SCHILLINGSFÜRST – Jung, aufgeschlossen und unglaublich talentiert: Vitaly Pisarenko und Dominic Chamot haben das geschafft, worauf viele hoffen. Sie konnten ihre große Leidenschaft, die Musik, zu ihrem Lebensinhalt machen. Beim Liszt-Meisterkurs auf Schloss Schillingsfürst bekommen sie gerade einen weiteren künstlerischen Feinschliff von Leslie Howard. Dagegen sind ihre Meinungen zur einzig wahren Musikrichtung, Sport und der neuesten Entwicklung, Popmusik mit Klassik zu verbinden, schon sehr ausgereift.

Man merkt schnell, dass die beiden trotz ihres Altersunterschieds von sieben Jahren sehr viel gemeinsam haben. Ihr Lieblingsthema, das sie mit großem Enthusiasmus und zahlreichen Anspielung-en für Kenner anreichern, ist die Musik. Der 19-jährige Dominic Chamot und der 27-jährige Vitaly Pisarenko können sich überhaupt nicht vorstellen, etwas anderes in ihrem Leben zu machen. Alternative, musiklose Berufsoptionen: Fehlanzeige. „Wir sind froh, dass wir genau das machen dürfen, was wir am meisten lieben“, erzählt Dominic Chamot. Wie üblich bei Profimusikern wurde der Grundstein für ihre Karriere schon sehr früh gelegt. Vitaly lernt seit seinem fünften Lebensjahr Klavierspielen. Sein Musikstudium absolvierte er erfolgreich am Staatskonservatorium in Moskau. „Es ist einfach eine ganz eigene Art zu leben“, erklärt er seine Faszination für das Musikerdasein.

Auf den Spuren des großen Liszt: Dominic Chamot und Vitaly Pisarenko.  Foto: Scheuenstuhl

Auf den Spuren des großen Liszt: Dominic Chamot und Vitaly Pisarenko. Foto: Scheuenstuhl

Zwar spielt seine Mutter auch Klavier und sein Vater Trompete, aber professionell Musik zu machen, war ihm nicht in die Wiege gelegt. Anders sieht das bei dem gebürtigen Kölner Dominic Chamot aus: Seine Eltern sind beide Orchestermusiker und auch sein älterer Bruder hat sich für ein Musikstudium entschieden. Dominic selbst ist an der Hochschule Basel im Fach Piano eingeschrieben. Allerdings gelangte er erst über einen Umweg zum Klavier. Sein erstes Instrument war nämlich die Violine. Mit neun Jahren kam dann schließlich das Tasteninstrument hinzu, auf dem er dann „sehr schnell sehr viel besser spielen“ konnte. Seitdem ist er dem Klavier treu geblieben. „Ich würde niemals Tuba lernen“, meint Dominic halb scherzhaft, halb im Ernst. Und auch Vitaly, der mittlerweile in London lebt, könne sich für seine Profikarriere überhaupt kein anderes Musikinstrument vorstellen. Ebenso klar sind die beiden in ihrer Überzeugung, was für sie die einzig gültige Musikrichtung ist, nämlich Klassik. Sie macht bei Vitaly etwa 90 Prozent der Lieder auf seinem Mobiltelefon aus. Der Rest ist Rockmusik und Jazz. Aber nur ausgewählte Stücke und auch nur in sehr geringem Maße. Für die beiden geht eben nichts über die klassische Musik. Deshalb sehen sie auch eine Entwicklung der letzten Jahre besonders skeptisch: Zahlreiche Künstler versuchen Klassik für ein breiteres Publikum attraktiv zu machen, indem sie sie mit Elementen aus der Pop- oder Rockmusik vermischen. „Schrecklich“ lautet Vitalys Fazit. Den meisten gehe es dabei vor allem ums Geld. Und auch für Dominic wäre dies keine erstrebenswerte Ausrichtung als Musiker: „Dabei geht zuviel von der Besonderheit klassischer Werke verloren, die ja von ihren Verfassern besonders genau durchdacht wurden. Trotzdem fänden sie es schön, wenn die Klassik mehr Leute erreichen würde. Oftmals werde sie als langweilig empfunden. Laut Vitaly liege das daran, dass gefällige Klassikstücke an vielen Orten zur akustischen Berieselung im Hintergrund eingesetzt werden. Die Menschen sind dann zwar an sie gewöhnt, haben aber keinen wirklichen Zugang zu ihr und können ihren künstlerischen Wert nicht schätzen.

Musik hören und dabei zur gleichen Zeit alles mögliche machen wie etwa Fahrrad fahren, für den Unterricht lernen oder kochen? Unvorstellbar für Dominic. Selbst wenn er in seiner Freizeit Musik hört – die klassische Variante selbstverständlich – gibt er sich ganz dieser hin, ist konzentriert und setzt sich mit ihr auseinander. Auch bei der Quantität hebt er sich ab: Zwei bis drei Stunden hört er pro Tag Musik, während sich andere Altersgenossen fast 24 Stunden lang durchgängig beschallen lassen. Viel Zeit geht auch für das Üben drauf, wobei dies, je nachdem ob demnächst ein Konzert oder eine Prüfung ansteht, variiert. Doch auch wenn dadurch mehr freie Zeit für die beiden herausspringt, ist zumindest Sport keine favorisierte Art diese auszufüllen. Abgesehen davon, dass viele Sportarten wie etwa Basketball wegen einer möglichen Handverletzung zu gefährlich sind. Die beiden sind auch nicht unbedingt die geborenen Sportler, noch nicht einmal auf passive Weise. „Aber wir leiden wirklich nicht darunter keinen Sport machen zu können“, betonen sie. Nach ihrem musikalischen Traum gefragt, zeigen sie sich sehr geerdet. Als Jugendlicher, der davon schwärmt, mit Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen, gebe es nichts größeres als einmal in der weltberühmten Carnegie Hall in New York zu spielen. Heute sei für Dominic das wichtigste, solange wie möglich als Profipianist arbeiten zu können. Und auch bei Vitaly steht im Vordergrund, beim Spielen stets sein Bestes geben zu können und mit seiner Musik auszudrücken, was er dabei fühlt.

Als junge Talente am Anfang ihrer Karriere wird es noch einige Höhepunkte in ihrer Laufbahn geben. Und die Nervosität in gewissen Situationen wird mit der Zeit auch zurückgehen. Im Alter von 16 Jahren, erinnert sich Dominic, spielte er bei einem Wettbewerb in Wien. Sein Auftritt, bei dem er von einem Orchester begleitet wurde, dauerte sieben Minuten. Weniger das Musikstück, sondern vielmehr die zahlreichen Fernsehkameras und Scheinwerfer machten ihn nervös. Vitaly reagiert genauso auf Kameras, wenn er spielt. In Schillingsfürst wird den beiden die besondere Ehre zuteil von Leslie Howard, einem ausgewiesenen Liszt-Spezialisten, unterrichtet zu werden. Die Nachwuchsmusiker sind begeis­tert von ihrem Mentor. Sein absolutes Gehör und seine Fähigkeit, Stücke nach einmaligem Hören nachspielen zu können, vergrößern sein musikalisches Ansehen umso mehr. Auch sein liebstes Gesprächsthema ist natürlich die Musik. mes

Eine große Patronin

$
0
0

Mädchenrealschule will Bewährtes und Neues vereinen

SCHILLINGSFÜRST – Die Zeiten ändern sich: Ein neues Kapitel in ihrer traditionsreichen Geschichte beginnt im kommenden Schuljahr für die Mädchenrealschule Schillingsfürst. Erstmals werden dann auch Jungen das „Institut“ besuchen. Direktorin Barbara Hofmann zeigt sich zuversichtlich, dass die Schulfamilie die damit einhergehenden Veränderungen sehr gut meistern wird.

Gemäß des Mottos „traditionsbewusst, aber nicht rückständig“ wird die Schulkapelle mittlerweile als Turnhalle genutzt.

Gemäß des Mottos „traditionsbewusst, aber nicht rückständig“ wird die Schulkapelle mittlerweile als Turnhalle genutzt.

Weniger Kinder bedeuten weniger Schüler. Die negative demographische Entwicklung hat bundesweit Einfluss auf viele kleinere Schulen in ländlichen Gebieten. Umso mehr, wenn die jeweilige Bildungseinrichtung von vornherein aufgrund ihres Profils einen bestimmten Anteil potentieller Schüler bereits ausschließt. So hat auch die Schillingsfürster Mädchenrealschule mit sinkenden Schülerzahlen zu kämpfen.

Anfang dieses Schuljahrs bestand schließlich akuter Handlungsbedarf: Bislang waren alle Jahrgangsstufen zweizügig. Nun kam aber nur noch eine 5. Klasse mit 25 Schülerinnen zusammen. Zu wenig, damit eine Schule halbwegs sinnvoll arbeiten kann, wie Schulleiterin Barbara Hofmann meint. Das sah auch der Träger, die Erzdiözese Bamberg, so und begann verschiedene Möglichkeiten auszuloten, wie man die Schülerzahlen erhöhen könnte. Aber beispielsweise eine andere Schulform hinzuzunehmen wäre zu unwägbar gewesen.

Schulleiterin Barbara Hofmann spekuliert mit den Fünftklässlerinnen, ob der neue Schulname an die Wand passt. Fotos: Scheuenstuhl

Schulleiterin Barbara Hofmann spekuliert mit den Fünftklässlerinnen, ob der neue Schulname an die Wand passt. Fotos: Scheuenstuhl

So erging der Antrag für ein koedukatives Gesamtkonzept an das Kultusministerium. Von dort gab es bereits vor Weihnachten grünes Licht für das Vorhaben. Der Elternbeirat sowie die Schülerinnen wurden schließlich über die Entscheidung informiert. „Ist ja schrecklich“ war laut Schulleiterin die erste Reaktion der jüngeren Schülerinnen darauf. Denn vor allem zurückhaltende Mädchen, die in der Grundschule von Jungs das eine oder andere Mal gehänselt wurden, fänden in den reinen Mädchen-Klassen einen geschützten Raum.

Die Zehntklässlerinnen, die sich als Tutorinnen um die Schüler der 5. Klassen kümmern, freuen sich auf die Jungen. Sie sehen in ihnen eher kleine Brüder oder Neffen. Letztlich haben aber alle mit der Neuerung ihren Frieden geschlossen und beteiligten sich rege bei der Suche nach einem neuen Namen. Die Schulfamilie gab ihr Votum zu den vier Vorschlägen, die in die engere Auswahl kamen, ab und die Diözese folgte dieser Entscheidung. So wird die Mädchenrealschule ab August „Edith-Stein-Realschule Schillingsfürst“ heißen.

Verändern und entwickeln

Schulleiterin Barbara Hofmann hat einen pragmatischen Blick auf die Neuausrichtung ihrer Wirkungsstätte. „Schule muss sich immer auch verändern, um sich weiterzuentwickeln“, ist sie überzeugt. Zudem habe die Diözese Bamberg ein starkes Interesse daran, die christliche Erziehung mit ihren Werten weiterhin in Schillingsfürst verankert zu wissen. Mit der jetzigen Lösung habe man für diesen Zweck mit dem „geringsten Aufwand das schnellste Ergebnis“ erreicht.

Für die Lehranstalt ist es nicht die erste Veränderung in der jüngsten Vergangenheit. Vor drei Jahren wurden Elemente des sogenannten Marchtaler Plans in den Schulalltag eingebaut. Dahinter verbirgt sich eine christliche Art Schule zu verstehen, bei der das Kind im Mittelpunkt des Lernens steht und mit allen seinen Facetten wahrgenommen wird. Teile des Unterrichts finden als freie Stillarbeit statt. Man habe also schon eine gewisse Erfahrung mit Aufbruchstimmungen sammeln können, meint Barbara Hofmann mit einem Augenzwinkern.

Sanfter Übergang

Unter dem Motto „Tradition wahren und mutig Neues wagen“ wird nun auch das veränderte Schulkonzept gesehen. Es soll ein sanfter Übergang sein, so dass alle Beteiligten in die neue Situation hineinwachsen können. Man entschied sich bewusst anfangs nicht gleich die höheren Klassen für Jungen zu öffnen. Die ersten Schüler werden somit 16 Fünftklässler sein, die auf zwei Klassen mit insgesamt 42 Schülern aufgeteilt werden. Durch diese kleine Anfangsgruppe an Jungen sind die neuen Anforderungen planbar, so die Schulleiterin.

Dennoch wird sich einiges – teilweise auch erst im Laufe der Zeit – ändern. Barbara Hofmann vermutet, dass sich etwa der Lärmpegel in der Aula durch lebhaftere Jungen erhöhen wird. Zudem müssen Lehrer bestimmte Themen „wieder erobern“. Da die Klasse nicht mehr homogen ist, wird sich die Vermittlung von Lehrinhalten daran anpassen und Themen mit für beide Gruppen ansprechenden Beispielen aufbereitet werden. Ein gewisser Gewöhnungsfaktor muss sich hierbei einstellen, gibt die Schulleiterin zu.

An den Grundwerten der Schule soll sich aber nichts ändern. Mit der Öffnung für Jungen ist keine Vergrößerung der Einrichtung, an der zur Zeit etwa 295 Schülerinnen von 25 Lehrern unterrichtet werden, angestrebt. Denn gerade den persönlichen Kontakt zwischen Schülern und Lehrern sieht Barbara Hofmann als besonderes Qualitätsmerkmal ihrer Schule an: „Keine Schülerin fällt bei uns einfach durch die Maschen.“ Zudem werde sehr viel Wert auf gute Umgangsformen, wie Grüßen und Danken, gelegt.

Neben der Wohnortnähe, hat dies auch die Eltern der 16 Jungen überzeugt. Darunter befinden sich auch jene, die bislang keinerlei Berührungspunkte mit dem „Institut“ hatten. Was den Unterricht abseits von Sport, Kunst und Textilem Gestalten betrifft, so soll es auch da Zeiten geben – etwa bei der Sexualkunde – in denen Jungen und Mädchen getrennt sind. Denkbar wäre auch, dass geschlechterspezifische Förderangebote eingerichtet werden. Thematische Gruppenprojekte könnten durch die Blickwinkel beider Geschlechter auch umfassender bearbeitet werden.

Für eine kleine Schule sei dies organisatorisch noch machbar. Darüber hinaus halten sich die Umbaumaßnahmen für Umkleiden und Sanitäranlagen in Grenzen. Viele Kleinigkeiten müssen ebenfalls angepasst werden, wie Briefkopf, Schriftzug am Schuleingang, Netzseite, Name auf der Schulkleidung und so weiter.

Seit ihrer Gründung 1873 unterlag die Schule vielen Veränderungen. Traditionsbewusst ohne rückständig zu sein ist ihr Anspruch. Der christliche Hintergrund ist an zahlreichen Stellen auf dem Gelände und im Gebäude präsent. Mit der Benennung nach der heiliggesprochenen Edith Stein, die Lehrerin in Speyer war und Opfer des Holocaust wurde, würdigt man dies auf besondere Weise. mes

Spaziergang mit Tiefgang

$
0
0

Kleiner Kreis „erlief“ sich die Freundschaft von Franz Liszt zum Fürstenhaus

SCHILLINGSFÜRST – Es war eine kleine, aber überaus interessierte Gruppe, die sich im Rahmen der Liszt-Akademie zu dem historischen Liszt-Spaziergang ausgehend vom Schlosshof zum Denkmal im Kardinalsgarten einfand. Begleitet von Ani­ta Biehl erfuhren die Spaziergänger allerlei über die Beziehung von Franz Liszt zu seiner Lebensgefährtin, Carolyne zu Sayn-Wittgenstein, und der Freundschaft mit dem römischen Kurienkardinal Gustav Adolf, Prinz zu Hohenlohe Schillingsfürst (1823-1896).

Die Gruppe beim Liszt-Spaziergang im lauschigen Schillingsfürster Kardinalsgarten. Foto: Schwandt

Die Gruppe beim Liszt-Spaziergang im lauschigen Schillingsfürster Kardinalsgarten. Foto: Schwandt

Marie zu Sayn-Wittgenstein (1837-1920), Tochter von Carolyne zu Sayn-Wittgenstein (1819-1887) und Gattin von Constantin Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1828-1896), verwaltete den Nachlass von Franz von Liszt und gründete in Weimar die erste Liszt-Stiftung – mit einem Stiftungskapital von 70000 Reichsmark. Ziel war es nach dem Willen von Franz von Liszt, „junge Talente auf dem Klavier zu fördern“.

Um an das Lisztsche Erbe in Schillingsfürst zu erinnern, wurden die Meisterkurse von Weimar in die Schloss-Stadt ausgelagert. Mittlerweile ist im Schloss ein Liszt-Raum eingerichtet, der die Beziehung des Komponisten zum Haus Hohenlohe sichtbar macht. Rund 20 Kompositionen hat Franz von Liszt einzelnen Mitgliedern des Hauses Hohenlohe gewidmet.

Zum Kleriker geworden

Zielpunkt der Führung war das Liszt-Denkmal im Kardinalsgarten, das am 10. Juli 1884 enthüllt wurde, also noch zu Liszts Lebzeiten. Franz Liszt wurde übrigens vom österreichischen Kaiser geadelt, daher die „Franz-von-Liszt-Straße“ in Schillingsfürst. Diesen Titel verschenkte er jedoch an seinen Cousin, als er im Alter von 54 Jahren in Rom die „niederen Weihen“ von Kardinal Gustav Adolf empfangen hatte. Als Kleriker trug er fortan ein priesterliches Gewand und wurde als „Abbé“ angesprochen.

Anita Biehl ging auch der Frage nach, warum die geplante Hochzeit von Carolyne zu Sayn-Wittgenstein mit Franz von Liszt, die am 50. Geburtstag des Komponisten hätte stattfinden sollen, nicht zustande kam.

Theorien gäbe es viele, so Biehl. Um eine katholische Ehe eingehen zu können, hätte die erste Ehe von Carolyn zu Sayn-Wittgenstein in Rom annulliert werden müssen, dadurch wäre jedoch Marie zu Sayn-Wittgenstein zu einer unehelichen Tochter geworden. Auch der verlassene Ehemann, Nikolaus zu Sayn-Wittgenstein, wollte wohl eine neue Verbindung Carolynes verhindern.

Entlang des Kanals im Kardinalsgarten ging die Führung weiter und endete am Fürstlichen Mausoleum mit der neugotischen Kapelle inmitten des Friedhofs derer zu Hohenlohe-Schillingsfürst. -sw-

Da war es nur noch eine

$
0
0

Doerfler-Galerie musste Bronzefigur „Goldwäscherin“ zurückgeben

SCHILLINGSFÜRST – Abschied von der Frankenhöhe: Auf Initiative von Herrmann Reyh, Testamentsvollstrecker der Ludwig-Doerfler-Galerie, hatte der Münchener Künstler und Bildhauer Martin Mayer, zwei seiner Bronzefiguren dem Museum als Leihgabe überlassen. Nun aber geht es für eine von ihnen zurück in die Heimat.

Gut gesichert ging es für die „Goldwäscherin“ mit dem Bauhof-Transporter nach München. Foto: privat

Gut gesichert ging es für die „Goldwäscherin“ mit dem Bauhof-Transporter nach München. Foto: privat

Die „Goldwäscherin“ und die „Bukolika“ waren fast ein Jahrzehnt lang im Museumsgarten der Galerie ausgestellt. Doch die beiden Schwestern im Geiste wurden nun getrennt.

Auf ausdrücklichen Wunsch des Münchener Bildhauers ging die 380 Kilogramm schwere Bronzefigur mit dem Namen „Goldwäscherin“ in die Gießerei Herbich nach Gernlinden bei München zurück.

Der Bauhof der Stadt Schillingsfürst übernahm den Transport dorthin. Nach Aussagen des Künstlers soll die Bronzefigur „Bukolika“ aber noch in Schillingsfürst verbleiben.

Eine schriftliche Anfrage des Bürgermeisters und Stiftungsratsvorsitzenden Michael Trzybinski an den Unternehmer und gleichzeitigen Kunstsammler und -mäzen Reinhold Würth, mit der Bitte um eine großzügige Spende zum Kauf der „Bukolika“, wurde von diesem bislang jedoch abgelehnt.

Allerdings nahm Reinhold Würth die Einladung von Bürgermeister Michael Trzybinski nach Schillingsfürst zu kommen sehr gerne an.

Für den Erwerb der „Bukolika“ werden auch weiterhin großzügige Kunstfreunde und Spender gesucht. Für Herrmann Reyh ist ihr Verbleib in Schillingsfürst eine Herzensangelegenheit.


Liszt-Kuratorium tagte

$
0
0

Bekenntnis zu Schloss Schillingsfürst als authentischen Ort

SCHILLINGSFÜRST – Bei der diesjährigen „Liszt-Akademie“ hat das Kuratorium der „Neuen Liszt-Stiftung Weimar“ erstmals auf Schloss Schillingsfürst getagt.

Zu Füßen der Büste des großen Komponisten versammelt: Kuratorium Neue Liszt-Stiftung.

Zu Füßen der Büste des großen Komponisten versammelt: Kuratorium Neue Liszt-Stiftung.

Der Vorsitzende des Kuratoriums, Professor Dr. Christoph Stölzl, sieht im Schloss Schillingsfürst ein einzigartiges Ambiente für junge Künstler, um Musik authentisch darstellen zu können. Das Schloss sei im Familienbesitz und werde seit Jahrhunderten von der Familie bewohnt, diesen Geist spüre man.

Wo hätten die Studenten sonst Gelegenheit, Franz Liszt so nahe zu sein, wie auf Schloss Schillingsfürst mit seinem Liszt-Raum, der Kapelle, in der Franz Liszt wohl schon gebetet hat, dem Konzertsaal, in welchem Liszt musizierte? Technisch sei es heutzutage keine Problem, jede Art von Musik an allen Orten zu hören, so Stölzl, dabei fehle jedoch das eigentliche Klangerlebnis, die unmittelbare Musikerfahrung, die Beziehung zum Interpreten.

Die Künstler und das Publikum müssten wieder sensibilisiert werden, Musik im Original und am Originalschauplatz zu erleben, Schloss Schillingsfürst sei dafür ein wahrhaft magischer Ort.

Seine Durchlaucht, Fürst Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst, habe man in den Stiftungsrat gebeten. Man wolle die Liszt-Akademie auf Schloss Schillingsfürst unbedingt weiterführen, nach Möglichkeit sogar ausbauen, unterstreicht Professor Stölzl mit Nachdruck. -sw-

Sie sind etwas ganz besonderes

$
0
0

Letzte Absolventinnen der reinen Mädchenrealschule Schillingsfürst feierlich verabschiedet

SCHILLINGSFÜRT – Alle 41 Absolventinnen der Mädchenrealschule in Schillingsfürst konnten im Rahmen der Abschlussfeier in der vollbesetzten Schulsporthalle vor Angehörigen, Freunden und Gästen ihr Abschlusszeugnis entgegennehmen. Ungewollt sind sie etwas ganz besonderes geworden, diese 41 jungen Schulabgängerinnen – sie sind die letzten Absolventinnen der reinen Mädchenrealschule Schillingsfürst.

Die Schulbesten mit (von links) Schulleiterin Barbara Hofmann: Anne Lang, Katharina Wagner, Leonie Rohn. Rechts Stefanie Potthoff vom Elternbeirat.Fotos: Rößler

Die Schulbesten mit (von links) Schulleiterin Barbara Hofmann: Anne Lang, Katharina Wagner, Leonie Rohn. Rechts Stefanie Potthoff vom Elternbeirat. Fotos: Rößler

Unter dem Motto „Mein Leben – ein Weg durchs Labyrinth“ gestalteten die Schülerinnen zusammen mit Pfarrer Wolfgang Neumann den Eingangs-Gottesdienst zur Entlassfeier. Ein erstes Etappenziel auf dem Weg durch das „Lebens-Labyrinth“ ist für alle erreicht: die Mittlere Reife.

Für den weiteren Weg

Mit diesem Abschluss in der Tasche kann der Weg fortgesetzt werden und er wünscht den jungen Damen, dass sie ihren Weg zielgerichtet gehen, und dass weiterhin Menschen wegweisend an ihrer Seite stehen, sollte sich die eingeschlagene Richtung einmal als Irrweg entpuppen.

Nach einer kurzen „Rope Skipping“-Einlage von Sechstklässlerinnen auf dem Hartplatz wurde die eigentliche Entlassfeier durch Konrektor Bernd Tittmann eröffnet, der in seiner Begrüßung auch ein Grußwort von Ordinariatsrat Hans-Dieter Franke des Erzbistums Bamberg übermittelte.

Schulleiterin Barbara Hofmann wünschte ihren Schülerinnen einen bunten Regenbogen für die unterschiedlichen Aspekte des Lebens. Lila für eine Arbeit, die man mit Freude ausübt, Blau für das „blau machen“, das Ausruhen. Grün für die Naturverbundenheit, Gelb für das Positive und viele sonnige Tage und natürlich Rot für die Liebe. Wenn man all das bei sich vereinen kann, sich also alle Farben vermischen, ergibt das weißes Licht – ein Leben in Ausgeglichenheit und Balance. Für sich selbst hat sie nur den kleinen Wunsch, dass sich die Mädchen ab und zu mit Freude an ihre Schulzeit in Schillingsfürst erinnern.

Nach dem Liedvortrag des Chores „These are the days that we never forget“ (diese Tage werden wir nie vergessen) aus dem Lied „The days“ von Avicii übergab Barbara Hofmann zusammen mit den Klassleiterinnen Anna-Katharina Mehrwald und Andrea Gabler die Zeugnisse an die Abschlussklassen.

Mit einem Preis des Elternbeirats wurden die Abschlussbesten des Jahrgangs durch die Vorsitzende Stefanie Potthoff geehrt. Die drei Schulbesten waren Anne Lang aus Rothenburg mit einem Notendurchschnitt von 1,38, Katharina Wagner aus Buch am Wald mit 1,31 und Abschlussbeste 2015 mit einem Schnitt von 1,27 war Leonie Rohn aus Gailnau.

Auch beim anschließenden Dank der ausscheidenden Schulsprecherinnen Susanna Rohn und Jana Bäuerlein an das komplette Lehrerkollegium konnte man spüren, dass in den vergangenen Schuljahren wieder einzigartige Verbindungen innerhalb der Klassen, aber auch zu den Lehrerinnen und Lehrern entstanden sind und der Abschied vielen gar nicht so leicht fiel.

Im Dirndl, Kleid und Rock: Die Schulband schlägt selbstbewusste Töne an.

Im Dirndl, Kleid und Rock: Die Schulband schlägt selbstbewusste Töne an.

Abschließend spielte die Schulband unter der Leitung von Peter Keitel „We are the champions“ von Queen bevor die Abschlussfeier im Schulhof in lockerer Atmosphäre bei Häppchen und gekühlten Getränken einen schönen Ausklang fand.

Ab dem kommenden Schuljahr werden auch Jungen in der 5. Jahrgangsstufe der Schule aufgenommen und demzufolge wird die Mädchenrealschule in „Edith Stein Realschule“ umbenannt. Ungeachtet der Tatsache, dass das Erzbistum Bamberg den sinkenden Schülerinnenzahlen mit dieser Maßnahme Rechnung tragen muss­te, freute sich Schulleiterin Barbara Hofmann, dass sie aufgrund des guten Rufes der Schule sehr viele Anfragen von Eltern bis in die achte Klasse hinein erhalten hatte.

Sie freut sich auf die neuen Gegebenheiten und die damit verbundenen Herausforderungen und ist überzeugt, dass damit das hohe Niveau und der gute Ruf der Schillingsfürs­-ter Realschule noch weiter gestärkt wird. mr

Dank für Ehrenamt

$
0
0

Moderner Gottesdienst mit anschließendem Grillabend

GEBSATTEL – Es ist schon gute Tradition, dass sich einmal im Jahr alle treffen, die sich ehrenamtlich in den katholischen Pfarreien des De­kanats Ansbach in der Kinder- und Jugendarbeit engagieren und sich für ihre sinn- und wertvolle Arbeit ein „Dankeschön“ abholen.

Das Thema „Heimat(los)“ in moderner Gottesdienstform aufgegriffen lockte einige Besucher an den Gebsattler Pfarrsaal. Foto: Ehnes

Das Thema „Heimat(los)“ in moderner Gottesdienstform aufgegriffen lockte einige Besucher an den Gebsattler Pfarrsaal. Foto: Ehnes

Seit vielen Jahren richtet der De­kanatsvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Erzbischöfliche Jugendamt, die Fach- und Kontaktstelle für katholische Jugendarbeit im Dekanat Ansbach, einen Abend für die Ehrenamtlichen in den Pfarreien aus.

Dabei geht es aber nicht wie sonst um dienstliche Besprechungen und Terminschlachten, sondern um ein lockeres und angenehmes Beisammensein, bei dem sich auch über das ein oder andere aktuelle Arbeitsthema ausgetauscht werden kann.

Für die Jugend

Im Vorfeld des Grillabends des Dekanats zum Dank für seine engagierten Mitarbeiter organisierte der BDKJ Ansbach einen Gottesdienst anlässlich des „Sonntags der Jugend“. Diesen besonderen Tag hat im Jahr 2009 der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick eingeführt, damit Jugendliche im ge­samten Erzbistum die Möglichkeit erhalten, mindestens einmal im Jahr einen Gottesdienst in moderner, altersgerechter und zeitgemäßer Form in allen Pfarreien vorzubereiten und zu feiern.

Dekanatsjugendseelsorger Pfarrer Dieter Hinz und die Kapläne Christian Körber und Michael Wohlland feierten mit überraschend vielen Gästen in Gebsattel den mit modernen und neuen Kirchenliedern gestalteten Gottesdienst zum aktuellen Thema „Heimat(los)“. Danach gab es eine zünftige Tafel vor dem Pfarrsaal in Gebsattel mit fränkischen Klassikern auf dem Grill und vielfältigen Salaten, die die Vorstandsmitglieder des BDKJ vorbereitet hatten

Als alle satt waren, packte der BDKJ-Dekanatsvorstand viele Holzstäbe aus und legte zwei Plästikhühner in einen Parcour. Zwei gemischte Mannschaften bekamen die Aufgabe , mit so wenig Schlägen wie möglich das Gummihühnchen in eine Kiste zu befördern. Auch wenn dahinter wenig Sinn zu erkennen war, hat es den Spielern Spaß gemacht.

Bemerkenswert war, dass viele der ehrenamtlichen Jugendarbeiter sich ganz bewussst mit „Kollegen“ aus anderen Pfarreien ausgetauscht haben. Gottesdienstbesucher, die eigentlich nur zum Gottesdienst bleiben wollten, sind auch noch zum Grillen geblieben und waren am Ende begeis­tert von den aktiven jungen Erwachsenen, die sich in ihrer Freizeit in ihren Pfarreien für Kinder- und Jugendarbeit einsetzen. je

Eins sein mit Pfeil und Bogen

$
0
0

„Diebacher Edelknechte“ setzen sich auf besondere Weise für Artenvielfalt ein

DIEBACH – Sich auf das Wesentliche konzentrieren, zur Ruhe kommen, die eigene Mitte finden: Bogenschießen dient schon lange nicht mehr dem Zweck der Jagd zur Nahrungssicherung. Vielmehr ist heute diese dahinterstehende Lebenseinstellung der Hauptantrieb den Sport auszuüben. Die „Edelknechte“ der Sportgemeinschaft Diebach wollen ihn noch abwechslungsreicher machen. Hierfür haben sie einen 3D-Parcours angelegt, der am morgigen Samstag eingeweiht wird.

Der 3D-Parcour bietet auch besondere Tiere und anspruchsvolle Schießszenarien. Foto: Grözinger

Der 3D-Parcour bietet auch besondere Tiere und anspruchsvolle Schießszenarien. Foto: Grözinger

Endlich geht ein Wunsch in Erfüllung, den die Diebacher Bogenschützen schon seit ihrer Gründung 2007 insgeheim hegten. Ein 3D-Parcours, also eine ausgewiesene Strecke entlang derer auf Schaumstofftiere geschossen wird, ist für sogenannte „intuitive Bogenschützen“ die reinste Spielwiese. Der Spaß gründet dabei nicht darin ein Tier zu erlegen – das ist gegen den Ethos dieses Sports –, sondern in den anspruchsvollen Schießszenarien.

Im Gegensatz zu der technologisch hoch ausgetüftelten Variante, wie sie etwa bei Olympischen Spielen ausgeführt wird (ohne genaue Distanzangabe zum Ziel ist der Schütze hier aufgeschmissen), ist das traditionelle Bogenschießen darauf ausgerichtet, dass der Schütze auf Instinkt und Erfahrung vertraut. Dementsprechend werden hierbei keine technischen Hilfsmittel, wie etwa Visiereinrichtungen, verwendet. Das Ziel wird lediglich mit den Augen – und zwar allen beiden – fokussiert.

Spaß steht im Vordergrund

Diese ursprüngliche Art des Schießens erfreut sich in Diebach großer Beliebtheit. Momentan hat die Abteilung 60 Mitglieder, davon sind 35 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren. Es ist der ideale Sport, um zur Ruhe zu kommen und Stress abzubauen, erklärt Trainer Mario Grözinger. Außerdem stehe der Spaß im Vordergrund. An Wettbewerben, die es beim intuitiven Bogenschießen ebenfalls bis zu Weltmeisterschaften gibt, nehme man nur ab und zu teil.

Trainer Mario Grözinger und Dietmar Hofacker (am Bogen) freuen sich auf die Eröffnung des mit viel Herzblut ausgetüftelten 3D-Parcours. Fotos: Scheuenstuhl

Trainer Mario Grözinger und Dietmar Hofacker (am Bogen) freuen sich auf die Eröffnung des mit viel Herzblut ausgetüftelten 3D-Parcours. Fotos: Scheuenstuhl

Auf ihre Kosten sind einige der „Diebacher Edelknechte“ kürzlich auf dem 3D-Parcours bei dem finalen Schuss­test vor dessen Einweihung gekommen. Etwa 800 Arbeitsstunden stecken in dem Parcours, den man so vielseitig wie möglich gestaltet hat. Ein harter Kern von acht Personen, „hat sich der Sache verschrieben und stand immer parat, wenn es etwas zu erledigen gab“, hebt Trainer Dietmar Hofacker hervor.

Insgesamt investierte man 8000 Euro. Davon kamen 3500 Euro von der VR-Bank im Rahmen ihres regelmäßigen „Sponsoring“-Engagements, der Rest von der Sportgemeinschaft Diebach. Ein Kostenfaktor waren dabei die 44 Tiere aus Polyethylen-Schaum, durch den sich die Löcher nach dem Pfeileziehen schnell wieder schließen. Bei der Auswahl der Tiere, die sie aus Deutschland, Österreich und Frankreich bezogen haben, legten die „Edelknechte“ Wert darauf, regional und naturgemäß zu bleiben.

Einzige Ausnahme: Die überdimensionierte Spinne, für deren Netz sich Mario Grözinger dafür umso mehr ins Zeug legte, um sie lebensecht aussehen zu lassen. Auch der Parcours selbst sollte sich so natürlich wie möglich in die Umgebung einfügen. Er verläuft in kleinen Waldstücken, über Wiesen und entlang Sträucher. Festes Schuhwerk ist auf den 4,5 Kilometern deshalb unerlässlich.

Die Strecke führt teilweise über privaten und teilweise über gemeindlichen Grund und wurde von der Naturschutzbehörde genehmigt. An jeder der 28 Stationen warten besondere Herausforderungen auf den Schützen, für die er jeweils drei Pfeile zur Verfügung hat. Sei es, dass das Ziel sich im dichten Wald „versteckt“ oder die Schussbahn entlang einer Hecke verläuft, der Schütze nach oben oder unten zielen muss, die Lichtverhältnisse nicht optimal sind oder einfach das Tier ziemlich klein ist. Zudem gilt es unterschiedliche Entfernungen von acht bis 50 Meter zu überwinden. Hinter manchen Zielen sind schwarze Bretter, sogenannte „Backstops“, angebracht, die ein Wegfliegen der Pfeile ins Unterholz verhindern sollen.

Originelles Szenario: Wildkatze beim Klettern.

Originelles Szenario: Wildkatze beim Klettern.

Von März bis Ende Oktober wird der Parcours geöffnet sein. Über den Winter sind die Tiere dann abmontiert, um ihre Haltbarkeit zu verlängern. Was als öffentlicher, gebührenpflichtiger Parcours konzipiert ist, wird zumindest zu Beginn jedoch nur denjenigen vorbehalten sein, die eine eigene Bogenausrüstung besitzen.

Im Moment sei es einfach noch nicht möglich, die ganzen nötigen unterschiedlichen Bögen und Pfeile vorhalten zu können, so die Verantwortlichen. Wobei man dies durchaus anbieten möchte, wenn sich das Ganze eingespielt hat. Wer es Robin Hood, dem berühmtesten Bogenschützen aller Zeiten, einmal versuchsweise nachmachen möchte, hat am morgigen Samstag ab 11 Uhr bei einem Übungsschießen im Rahmen der Parcours-Einweihung die Gelegenheit dazu.

Mit Technik vertraut machen

Auf dem Diebacher Schießplatz, der 13 verschiedene Schussstationen mit Entfernungen von fünf bis 50 Metern hat, beantworten die Trainer alle Fragen zum Bogensport und machen Neulinge mit der Technik des traditionellen Bogenschießens vertraut. Bereits um 10 Uhr beginnen die Feierlichkeiten mit einem zünftigen Weißwurstfrühstück. Ab 11 Uhr gibt es außerdem Gegrilltes. Offiziell wird der Parcours mit dem ersten Schuss von 2. Bürgermeister Robert Bock eröffnet. Anschließend kann der Parcours begangen werden. mes

Gebührender Abschied

$
0
0

Mittelschüler überzeugten mit vielen guten Abschlussnoten

SCHILLINGSFÜRST – Die Mittelschule Schillingsfürst verabschiedete insgesamt 17 Schüler. Als Jahrgangsbeste erhielten Maria Weingärtner mit einem Notendurchschnitt von 1,83, Hannes Birkel mit einem Notendurchschnitt von 1,88 und Christian Weingärtner mit einem Notendurchschnitt von 1,94 eine Auszeichnung. Als „Vorbild für soziales Verhalten“ wurde Hamiyyet Yücel geehrt.

Gabriele Hofacker ehrte Preisträgerin für soziales Verhalten und die Jahrgangsbesten. Foto: privat

Gabriele Hofacker ehrte Preisträgerin für soziales Verhalten und die Jahrgangsbesten. Foto: privat

Gabriele Hofacker, Bürgermeisterin von Diebach, nahm als stellvertretende Schulverbandsvorsitzende die Übergabe der Preise für die Schüler vor und gratulierte ihnen zusammen mit Schulleiterin Karoline Domröse zu ihrem hervorragenden Abschluss.

Von den 17 Schulabgängern bestanden 14 den Qualifizierenden Mittelschulabschluss. Außerdem nahmen vier externe Schüler teil, die ebenfalls den „Quali“ erhielten. Die Schüler, die zum Großteil im Herbst eine Ausbildung beginnen, streben ganz verschiedene Ausbildungsrichtungen an. Vom Mechatroniker bis zur Erzieherin ist alles dabei.

Einige Schüler haben sich auch überlegt, auf einer weiterführenden Schule den mittleren Bildungsabschluss anzustreben. Die Schulleiterin wünschte allen mit dem Spruch „das Leben ist bezaubernd, man muss es nur durch die richtige Brille sehen“ mit einer rosa Brille als Geschenk auch eine „rosige“ Zukunft. Auch Klassenlehrer Uli Stein und Gabriele Hofacker hatten zahlreiche gute Wünsche für die Jugendlichen.

Die Klassensprecher bedankten sich in einer netten Rede bei ihrem Lehrer für die Energie und Kraft, die er aufwandte und mit der er sie durch die letzten Jahre begleitete. Umrahmt wurde die Feier von der „Partnerklasse“ der Grundschule Schillingsfürst, der Klasse 2c, unter der Leitung von Klassenleiterin Monika Kranz. kd

Weiterer Besucherrekord

$
0
0

Kirchweihburschentreffen beim Brauereifest unangefochtener Publikumsmagnet

REICHELSHOFEN – Härtetest bestanden: Das Brauereifest hat sich am Samstagabend mit seinem sechsten Kirchweihburschentreffen als unangefochtene Zugnummer gezeigt – bei gleichzeitiger Großveranstaltung nur wenige Kilometer weiter.

Die Bierkönigin gibt Freibier aus. Da ist das Gedränge natürlich gleich besonders groß.

Die Bierkönigin gibt Freibier aus. Da ist das Gedränge natürlich gleich besonders groß.

Diesmal schienen die Massen lediglich leicht verzögert zu strömen und es wirkte so, als würde es etwas länger dauern, bis auch die letzten Plätze im Riesen-Biergarten auf dem Brauereigelände vergeben waren. Dafür kamen später aber noch mehr Menschen als im bisherigen Rekordjahr 2014 und schraubten die Besucherzahl beim „größten Dirndl- und Trachtentreffen weit und breit“ und seinen über 5000 Sitzplätzen auf eine neue Höchstmarke.

Sehr zur Freude von Bierkönigin Lisa-Marie I., die beim Bieranstich mit drei trockenen Schlägen das Startsignal gab und sich dann bei der anschließenden Freibier-Ausgabe gern bestürmen ließ.

Vorher sorgten die Steinsfelder Kirchweihburschen um vorsitzenden Tobias Bender bei der Pflanzung der ersten Festkastanie auf dem Biergarten-Gelände für eine Premiere. Künftig soll jedes Jahr ein Baum geplanzt werden.

Gruppen der Kirchweihburschen kommen von immer weiter her nach Reichelshofen. Für die Kilometer gibt es besonders viel Applaus, wenn sie durch Landwehr-Bräu-Geschäftsführer Gerhard Ilgenfritz aufgerufen und mit einem Willkommenszeichen belohnt werden.

Exotisch: das Oktett der „Kerweborschen“ aus Hofheim/Ried mit seinen Strohhüten.  Fotos: Weber

Exotisch: das Oktett der „Kerweborschen“ aus Hofheim/Ried mit seinen Strohhüten. Fotos: Weber

Die „Kerweborschen“ aus Hofheim/Ried waren diesmal die unumstrittenen Exoten mit ihren Strohhüten und blauen Schärpen. Acht der durchgehend schon etwas älteren Herren, deren Runde seit 49 Jahren besteht, hatten sich mit dem Kleinbus auf den Weg nach Reichelshofen gemacht: Peter (der Fahrer), Heinz, Gerd, Friedhelm, Alwin, Willi, Horst und Karlheinz. -ww-

Überzeugender „Erfolgsfaktor Frau“

$
0
0

Innungsbetrieb Schreinerei Korder freut sich riesig über den Thalhofer-Innovationspreis

LOHR – Riesenfreude bei der erfolgsgewohnten Schreinerei Korder speziell über diese Auszeichnung: Sie holte sich beim mit insgesamt 13500 Euro dotierten Thalhofer-Innovationspreis „Erfolgsfaktor Frau“ den ersten Preis. Der Innungsbetrieb hat das alte Rollenbild in der Betriebsführung und auch sonst zum eigenen Vorteil längst hinter sich gelassen hat.

Freuen sich bei der Preisverleihung: Stefan Thalhofer, Claudia Korder, Laura Korder, Lore Huss, Claudia Büttner und Konrad Steiniger. Foto: privat

Freuen sich bei der Preisverleihung: Stefan Thalhofer, Claudia Korder, Laura Korder, Lore Huss, Claudia Büttner und Konrad Steiniger. Foto: privat

Es hat sich Revolutionäres verändert in den zurückliegenden Jahren. „Bei meinem Vater noch lief alles ausschließlich über ihn als Firmenchef. Meine Mutter machte die Buchhaltung und das Rechnungswesen, kochte den Mitarbeitern jeden Tag eine Suppe zum Mittag und hatte für alles ein offenes Ohr,“ so Rainer Korder, der seit 1997 den Betrieb führt.

Mit ihm an der Spitze begann ein neues Zeitalter mit Aufgabenverteilung auch an der Spitze. Er hatte das Glück, eine Schreinermeisterin und staatlich geprüfte Gestalterin für Möbel und Innenräume zu heiraten, die mit in die Leitung des Betriebs einstieg und dabei ihre speziellen Kenntnisse gewinnbringend fürs Ganze einbringt.

Nach dem Pensionsantritt der Seniorchefin wurde vor 13 Jahren ihre Stelle als Dreh- und Angelpunkt im Haushalt und bei der Buchführung vakant. Mit Lore Huss aus Rot am See wurde die ideale Besetzung für diesen Posten gefunden. Die Wiedereinsteigerin nach der Kindererziehung hatte sich zur Einzel- und Großhandelskauffrau weitergebildet.

Die Firmenphilosophie „Jeder bekommt eine hochwertige Planung“ und die Gründung der Ausstellung K2 mit Küchenplanung und Verkauf, erforderte Unterstützung für Claudia Korder. Vor 7 Jahren stellte der Handwerksbetrieb dafür Claudia Büttner aus Erzberg ein, ebenfalls eine Wiedereinsteigerin. Die gelernte Bankkauffrau und staatlich geprüfte Hauswirtschafterin gilt mit ihren Kenntnissen (sie unterstützt bei Planung und Kalkulation), mit ihrer besonderen Affinität zu den neuen Medien und der fotografischen Darstellung als optimale Ergänzung.

Tochter steigt in Fußstapfen

Zu guter letzt hat sich Tochter Laura nach dem Abitur entschieden eine Schreinerlehre zu absolvieren. Sie befindet sich bereits am Ende des 2. Lehrjahres. Ihre Berufsschulklasse besteht zu 20 Prozent aus jungen Frauen. „Frauen eignen sich bestens zum gestaltenden Beruf Möbelschreiner und sind durchaus in der Lage führende Aufgaben zu übernehmen bzw. Betriebe zu leiten,“ ist Rainer Korder überzeugt.

Der mit insgesamt 13500 Euro dotierte Preis wird seit 2004 von der Holzhandlung Georg Thalhofer OHG mit dem grundlegenden Ziel gestiftet, die herausragenden Leistungen und das handwerkliche Können des Schreinerhandwerks hervorzuheben sowie innovative Entwicklungen zu stärken.

Besondere Handschrift

Prämiert worden sind diesmal Unternehmen und Innungen, die auf den „Erfolgsfaktor Frau“ setzen. Frauen nehmen längst ihren Platz ein in Handwerksbetrieben und machen ihren Einfluss geltend. Bei Korder beginnt das bei der gezielten Werbung um weibliche Auszubildende durch kreative Aktionen wie beim „Tag des Schreiners“ oder beim bundesweiten Mädchen-Zukunftstag („GirlsDay“) und setzt sich fort bei der Förderung und Unterstützung in der Aus- und Weiterbildung der Frauen, reicht bis hin zur Ausrichtung der Unternehmensstrategie: vom Produktspektrum über Gestaltungsfragen bis hin zum Firmenauftritt und zum Kundenkontakt.

Der Lohrer Innungsbetrieb überzeugte die Jury mit seiner Bewerbung und erhielt dafür den ersten Preis in der Sparte der Betriebe mit mehr als 10 Mitarbeitern.

Bei Korder wird mit Bedacht auf den „Erfolgsfaktor Frau“ gesetzt. Schreinermeisterin Claudia Korder, die auch staatlich geprüfte Gestalterin ist, hält sich mit ihren Kollegen und Kolleginnen regelmäßig bei Fort- und Weiterbildungen auf dem Laufenden, besucht unter anderem auch Seminare zu den Themen Licht und Farbe.

Attraktive Kundenveranstaltungen im Haus Korder tragen eine besondere Handschrift. Die Schreinerei veranstaltet beim „Tag des Schreiners“ nicht nur einen „Tag der offenen Tür“, sondern bietet Koch-Vorführungen und stellt ihre Ausstellung für örtliche Vereine zur Verfügung. Großer Beliebtheit erfreut sich nicht zuletzt auch das gemeindliche Kinderferienprogramm, bei dem der Betrieb selbstverständlich Flagge zeigt.

Der Präsident des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern, Konrad Steininger, zeigt sich begeistert von der Qualität und Quantität der Bewerbungen. Das beweise, dass der Schreinerberuf nicht nur attraktiv, sondern längst keine reine Männersache mehr ist.

Nach den beeindruckenden Darlegungen im Bewerberfeld kündigt Stefan Thalhofer an, den Innovationspreis auch im kommenden Jahr wieder mit dem Fachverband des Schreiners Bayern auszuloben. -ww-


Mit neuem Teilnehmer-Rekord

$
0
0

Das 15. Oldtimertreffen in Wettringen stellte alle bisherigen deutlich in den Schatten

WETTRINGEN – Beim 15. Oldti­mertreffen zeigte sich wieder einmal, dass die sprichwörtliche alte Liebe nicht rostet. Vor allem wenn sie gehegt und gepflegt wird.

Rudi und Renate Pollak vor ihrem Traum in Blech, dem roten Karman-Ghia-Cabrio.

Rudi und Renate Pollak vor ihrem Traum in Blech, dem roten Karman-Ghia-Cabrio.

Wie fabrikneu sieht das seltene Karman-Ghia -Cabrio aus, auf dessen polierter Lackoberfläche sich die Mittagssonne spiegelt. „Es ist noch die Original-Lackierung aus dem Jahr 1969“, sagt Rudi Pollak aus Illesheim, der zusammen mit seiner Frau Renate bei bestem Sommerwetter eine Fahrt nach Wettringen im offenen Wagen unternahm.

Dass die automobile Rarität (nur noch zwölf Fahrzeug sind zugelassen) noch so gut in Schuss ist, ist der fachkundigen Pflege durch seinen Besitzer geschuldet. „Und dass der Wagen bei Regenwetter in der Garage bleibt“, erklärt der pensionierte Kfz-Werkstatt-Meister.

Über 300 Oldies

Beim diesjährigen Treffen verzeichneten die Veranstalter einen neuen Teilnehmer-Rekord. Weit über 300 „Oldies“ reihten sich an dem Bierkeller-Gelände aneinander, während sich ihre Besitzer in vertrauten Runden über Themen rund um ihre gemeinsame Leidenschaft austauschten.

„Mir san mir“: Für entschleunigtes Reisen steht dieses Gespann aus dem Unterfränkischen. Fotos: Ehrmann

„Mir san mir“: Für entschleunigtes Reisen steht dieses Gespann aus dem Unterfränkischen. Fotos: Ehrmann

Schon früh angereist waren Angela und Josef Lemmermeyer aus Jagstheim, die für ihren BMW-Dixi und zwei Klappstühle für sich, einen der begehrten schattigen Plätze ergattern konnten.

Dass das 15 PS starke Unikum nach nunmehr 87 Betriebsjahren immer noch fährt und nicht im Museum steht, mag für seine robuste Bauweise sprechen – und gewiss für die Liebe der Besitzer zu ihrem Automobil.

Nettes Gesprächsthema

Einen lang gehegten Wunsch erfüllte sich ein Ehepaar aus Schrozberg mit dem Kauf eines der mittlerweile raren Fiat 500. Nicht nur die praktischen Vorzüge beim Einparken schätzen seine Besitzer an dem legendären italienischen Kleinwagen.

Das Auto mit dem freundlichen Gesicht, beschert seinem Fahrer manches nette Gespräch – wie beim Treffen in Wettringen. ehr

Potenziale der Stadt ermittelt

$
0
0

Schillingsfürster Ratsgremium ging in Klausur – Gewerbeentwicklung als Priorität

SCHILLINGSFÜRST – Sich zurückziehen und in der Abgeschiedenheit konzentriert seine „Hausaufgaben machen“: Mit diesem Ziel begab sich der Schillingsfürster Stadt­rat auf eine zweitägige Klausurtagung nach Klosterlangheim. Dort sollten Lösungsansätze für die Probleme der Stadt und ihrer Außenorte zusammen erarbeitet werden.

Mit 12 zu 2 Stimmen wurde der Vorschlag von Bürgermeister Michael Trzybinski gemeinsam für zwei Tage in Klausur zu gehen vom Stadtrat beschlossen. Unter der Leitung zweier Fachreferenten der Schule für Dorf- und Flurentwicklung wurde in Klosterlangheim vorab eine Agenda von Themen erstellt, die der Stadtrat behandeln sollte. Die einzelnen Fraktionen des Stadtrates konnten sich zusätzlich mit bis zu drei Themenvorschläge einbringen.

Die Klausur fand ohne Mitglieder der CSU-Stadtratsfraktion statt. Auf Nachfrage erklärte Fraktionsvorsitzender Dieter Gottschling, dass die einzelnen Stadtratsmitglieder aus privaten und beruflichen Gründen nicht dabei sein konnten. Wegen der erst „realitiv knapp zuvor zugestellten Einladung mit dem kompletten Zeitplan und Tagesordnung“, sei es gerade etwa Berufstätigen nicht möglich gewesen teilzunehmen, da bereits der ganze Freitag als Tagungstag vorgesehen war. Ein späteres Einsteigen am zweiten Tag betrachtete man als nicht sehr sinnvoll.

Die Enttäuschung über die Abwesenheit der CSU-Stadträte sei bei ihren Kollegen groß gewesen. Man habe sich das Ziel gesetzt, sich einmal im Jahr Zeit zu nehmen, um sich Gedanken über die Entwicklungspotenziale und Hausaufgaben der Stadt zu machen. „Schließlich hat uns der Bürger mit diesem Auftrag gewählt“, so Bürgermeister Michael Trzybinski. Dieter Gottschling betonte, dass er sehr gerne an der Klausur teilgenommen hätte.

Zu Beginn der Klausur machten die Referenten deutlich, dass sie zwar das Steuer des Seminars in den Händen halten aber die Teilnehmer „den Kurs bestimmen“ werden. Zu den Inhalten gehörten ein Impulsreferat des Bürgermeisters genauso wie wichtige Antworten der Referenten zur Städtebau­förderung (Innenstadtentwicklung) sowie die Sichtweise von Florian Beck, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst, über „zukünftige Haushalts- und Finanzgrundsätze“ der Stadt.

Ein Schwerpunkt für die Ratsmitglieder bestand darin, gezielte Alleinstellungsmerkmale von Schillingsfürst herauszuarbeiten. Dazu gehöre mit oberster Priorität das Barockschloss als einzigartiges Markenzeichen von Schillingsfürst, als „magischer Anziehungspunkt“. Mittlerweile werden über das verbreitete Angebot im Schloss noch mehr Besucher angesprochen. Dies wiederum bedeute ein enormes Wachstum für einen nachhaltigen und sanften Tourismus, was den Geschäften und der Gastronomie zu Gute komme.

Mit „Fürstlichen Hochzeiten“, einem Fürstlichen Weihnachtsmarkt, den unterschiedlichen Museen (Lisztmuseum, Falknerei- und Schlossmuseum und dem einzigen Museum der Französischen Fremdenlegion außerhalb Frankreichs) könne sich Schillingsfürst sehen und messen lassen. Hinzu komme der Wunsch um einen dauerhaften Sitz der neuen Geschäftsstelle der „LEADER“-Gemeinschaft „An der Romantischen Straße“. Schlossherr und die Stadt Schillingsfürst haben sich darum schriftlich beworben.

Die Teilnehmer der Stadtratsklausur „haben ihre Hausaufgaben gemacht“.   Foto: privat

Die Teilnehmer der Stadtratsklausur „haben ihre Hausaufgaben gemacht“. Foto: privat

Der Europäische Wasserscheideweg mit seinem symbolischen Brunnen ziehe die Besucher genauso an wie das Haus der Heimat der Ludwig-Doerfler-Galerie. Als Bereicherung komme das Thema Wassertechnik mit dem Brunnenhaus und dem Wasserturm hinzu. Schillingsfürst sei mit vier Radwegen zum „Radfahrerzentrum“ aufgestiegen. Dies gelte es jetzt auch bedienen zu können. Dazu zählt der Wunsch einer Station für Elektro-Fahrräder für Radtouristen.

Nordic Walking, ein Naturfreibad sowie gespurte Loipen gehören ebenfalls zum festen Freitzeitprogramm im Sportbereich der Schloss-Stadt. Die professionelle Vermarktung der Museen benötige allerdings auch eine geeignete Fachkraft im Tourismusbereich der Stadt. Die Kommune sei gefordert, ihre Hausaufgaben zu machen, denn letztendlich schade unprofessionelles Handeln einer Stadt in seiner gesamten Entwicklung, so die Meinung der Klausurteilnehmer.

Der Stadtrat begrüßte die noch sehr gute Nahversorgung in der Stadt. Allerdings müsse man unterscheiden zwischen einer oberen Stadt ohne Geschäfte und einer unteren Stadt in der sich sämtliche Geschäfte, Ärzte, Banken und dergleichen konzentrieren. Der Wunsch der Bürgerinnen über einen „Stadtladen“ im oberen Teil ist auch für den Stadtrat ein wichtiges Ziel. Mittlerweile gibt es die Möglichkeit mittels „Genossenschaftsmodellen“ Versorgungsgeschäfte aufzubauen. Dafür benötigt man Bürger die bereit sind sich zu engagieren. Innerhalb der beiden Tage wurden Themen von den einzelnen Stadtratsmitgliedern aufgeworfen und gemeinsam gewichtet. Dabei steht eine gezielte Gewerbeentwicklung auf Platz eins, dicht gefolgt von der Innenstadtentwicklung.

Die Probleme seien erkannt worden und finden eine breite Übereinstimmung unter den Stadträten, fasst Bürgermeister Michael Trzybinski zusammen. Im Umgang mit den Betrieben der Stadt habe der Stadtrat bereits die Weichen gestellt und Betriebe der Stadt besucht. Noch in diesem Jahr will der Stadtrat über einen Unternehmerempfang der Stadt in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung, Bayern INVEST und verschiedenen Fachreferenten entscheiden.

Der Bau eines vom Stadtrat bereits beschlossenen Feuerwehrgerätehauses einschließlich der Stationierung des Bayerischen Roten Kreuzes haben die Teilnehmer als äußerst wichtig erachtet. Danach kommen folgende Themenbereiche: interkommunale Kooperation, Tourismus und Freizeit, Energie, Verbesserung der Richtlinien zur Familienförderung, die Gestaltung des Markplatzes, Bündelung der Vereinsaktivitäten, ein verbessertes Kultur-und Stadtmarketing, was in den Bereich Tourismus integriert werden sollte.

Nach Meinung der Stadträte war die Klausur ein sehr guter erster Auftakt sich in Ruhe den „Hausaufgaben“ der Stadt zu widmen und auch das Gespräch untereinander zu suchen. Als Höhepunkt der Klausur überlegte man sich eine Schlagzeile, wie man sie im Jahre 2030 in der Zeitung über Schillingsfürst gerne lesen würde. Das Ergebnis: „Spitze auf der Frankenhöhe – Schloss-Stadt begrüßt ihren 3000. Mitbürger und glänzt Dank weiterer Firmen mit Vollbeschäftigung“.

Bürgermeister Michael Trzybinski machte deutlich, wie wichtig es ist gemeinsame Positionen – auch auf dem Kompromissweg – zu erarbeiten, wofür er den Teilnehmern dankte. Dadurch sei die Arbeitsweise gezielter und führt wesentlich schneller an das gemeinsame Ziel. Dies wollen auch die Bürger der Schloss-Stadt. Er wird dem Stadtrat vorschlagen, jedes Jahr in eine Klausur des Stadtrates zu gehen, damit auch Maßnahmen überprüft, korrigiert und neue Punkte entwickelt werden können. sts

Majestätische Ausfahrten

$
0
0

Oldtimer aus dem Bestand des Englischen Könighauses ist ein Hingucker in der Region

WETTRINGEN – In vielen Menschen wohnt eine Leidenschaft für besondere Themen und Dinge. Bei Ralf Schreiner (67) aus Wettringen ist es die Liebe zu alten Oldtimer-Fahrzeugen. Hatte er dieses Hobby im Jahre 1983 eher zufällig entdeckt, so zählt er heute mit Stolz einen Daim­ler DS 420 aus dem englischen Königshaus, mit dem er auch private Hochzeitsfahrten in dazu passender Chauffeurs-Uniform durchführt, zu seinem kleinen Fuhrpark.

Den heutigen Ruheständler und früheren selbstständigen Unternehmer aus Wiesbaden hatte es mit seiner Frau Iris und den beiden Kindern vor sieben Jahren ins Fränkische verschlagen. Seine Leidenschaft zu alten Personenkraftwagen hatte er zu diesem Zeitpunkt schon im Blut, wurde diese doch auf dem Areal eines Kunden erweckt, wo er vor mehr als 30 Jahren einen alten Ford Capri 1500 XL entdeckte.

Ralf Schreiner mit seinem Oldtimer aus dem Englischen Königshaus. Foto: Meyer

Ralf Schreiner mit seinem Oldtimer aus dem Englischen Königshaus. Foto: Meyer

Weil der Geschäftspartner diesen lieber heute als morgen abgeben wollte, entschloss sich Schreiner spontan für einen Kauf des 23 Jahre alten, aber optisch ansprechenden Vehikels, mit dem er nur private Spaßfahrten unternahm. Der Kaufpreis von 800 D-Mark amortisierte sich schon zwei Jahre später, als ein anderer Enthusiast bei einem europäischen Capri-Treffen in Speyer mit 8000 D-Mark das Zehnfache des ursprünglichen Preises für das seltene Fabrikat auf den Tisch legte. Schreiner fand Gefallen an seinem neuen Hobby und erstand nach und nach einen NSU 1200 C sowie einen Fiat X1/9 (Baujahr 1974) und weitere historische Personenkraftwagen. Mit dem Fiat, welcher noch heute zum Fahrzeugbestand zählt, unternahm die Familie viele Ausflugsfahrten auch in das benachbarte Ausland. Über die Jahre hinweg kaufte und verkaufte Schreiner rund 30 Oldtimer unterschiedlicher Marken und Hersteller.

Eine große Firmenhalle des Unternehmers bei Heilbronn diente als Unterstellplatz. Mit den diversen Vehikeln besuchte Schreiner regelmäßig Oldtimertreffen und nahm auch an internationalen Rallyes teil. Seine Frau Iris diente oft als begeisterte Beifahrerin. In der Zwischenzeit hatte Schreiner vor etwa zwei Jahrzehnten auch Kontakte zu dem nordirischen Autoliebhaber Nigel McCallagh aus Omagh geknüpft.

Dieser hat alle englischen Staatskarossen, welche von 1888 bis heute gebaut wurden, in seinem Privatbesitz. Dort fiel Schreiners Aufmerksamkeit auf einen Daimler DS 420, welchen er unbedingt haben wollte. Doch dies gestaltete sich zunächst schwierig, weil Briten nach dem letzten Krieg keine Geschäfte mit Deutschen machen wollten. Erst 2009 stimmte der Nordire einem Verkauf zu, so dass Ralf Schreiner in einer abenteuerlichen Fahrt sein Lieblingsgefährt gleich von Großbritannien nach Deutschland überführte.

Das Fahrzeug gehörte zuvor dem königlichen Fuhrpark der englischen Herrscherfamilie und war in der Nähe von London stationiert, wo Mitglieder des Königshauses damit verkehrten. Daimler hatte von 1968 bis 1981 etwa 2500 Fahrzeuge dieser Art im Auftrag des Königshauses gebaut; darunter 174 Landauletts und auch 17 Leichenwagen. Diese durften nur von Mitgliedern der englischen Königsfamilie und von einem nahen Verwandten aus Luxemburg gefahren werden.

Einige dieser Leichenwagen kamen auch nach dem Tod von Prinzessin Diana zum Einsatz und wurden danach geschreddert, so der Wille der Engländer. Schreiners Modell stammt aus dem Jahr 1976 und ist mit sechs Zylindern sowie einem 4,2-Liter-Motor ausgestattet. Unter der Haube des fast drei Tonnen schweren Gefährts schlummern 184 Pferdestärken. Vor fast 40 Jahren kostete ein solches Chauffeur-Fahrzeug etwa 150000 Euro; bis heute wurden damit rund 69000 Meilen (rund 110000 Kilometer) zurückgelegt.

Wie in den meisten britischen Fabrikaten wartet auf den Fahrer eine Rechtslenkung und der Fahrkomfort lässt doch sehr zu wünschen übrig und ist nur auf kürzere Fahrten ausgelegt. Bis auf den roten Lack, welcher nach einer Restauration im vergangenen Winter die ursprüngliche silber-schwarze Lackierung ersetzte, ist das Fahrzeug noch im Originalzustand. Der Erhalt von Ersatzteilen sei schwierig, aber machbar, so der heutige Eigentümer. Mit seinem Paradestück nimmt Schreiner regelmäßig an Oldtimer-Veranstaltungen teil und unternimmt auch viele private Fahrten. Dass es ein kostspieliges Hobby sein kann, zeigt schon allein der Kraftstoffverbrauch, liegt doch dieser bei bis zu 25 Litern auf 100 Kilometer. In Deutschland sind von dieser Chaffeurs-Limousine aktuell nur drei Fahrzeuge zugelassen.

Eine besondere Freude bereitet dem Wettringer der Einsatz seines Fahrzeuges zu Hochzeitszwecken. Passend dazu ist im hinteren Teil eine eigene Sektbar angebracht, mit deren Hilfe das Brautpaar auf das freudige Ereignis anstoßen kann. Fotos werden dabei mehr vom Oldtimer als vom Hochzeitspaar gemacht, wie Schreiner mit einem Schmunzeln anfügt. Auch hochrangige Persönlichkeiten ließen sich schon mit dem auffallenden Gefährt befördern.

Einen unvergesslichen Tag konnte der 67-Jährige einer Wettringerin zu deren 70. Geburtstag bescheren. Weil diese eine leidenschaftliche Sammlerin aller Utensilien war, welche irgendwie im Zusammenhang mit dem englischen Königshaus standen, war die Fahrt von ihrem Heimatort Wettringen zur Geburtstagsfeier nach Feuchtwangen eine einzige Gänsehaut-Erfahrung, wie Freudentränen während der gesamten Fahrt zeigten. Ralf Schreiner war dazu eigens in seine schmucke Chauffeurs-Uniform geschlüpft, weshalb die Jubilarin unbedingt auch auf eine Rückfahrt nach Wettringen bestand.

Der Oldtimer-Freak zählt heute fünf weitere historische Fahrzeuge in seinem Bestand und will seinem Hobby auch weiterhin verbunden bleiben. Erst unlängst hatte er ein typengleiches Fahrzeug seines majestätischen Königshausmodells beim 80. Geburtstag der dänischen Königin Margarete im Fernsehen bewundern können. Nur eine Sequenz blieb ihm in unangenehmer Erinnerung: Als in einem Actionfilm „sein Fahrzeug“ in die Luft gesprengt wurde, blieb ihm fast das Herz stehen. hm

„Traum einer Dorfpfarrstelle“

$
0
0

Als Dekane nach Schwaben: Pfarrerehepaar Schieder nimmt Abschied von Geslau

GESLAU – Eine herzliche Überraschung und ein großes Lob zum Abschied verdeutlichen die gegenseitige Wertschätzung und Verbundenheit, die sich in den vergangenen 13 Jahren zwischen Pfarrerehepaar und seiner Kirchengemeinde entwickelt hat. Freud und Leid liegen für beide Seiten in diesen Wochen ganz nah beieinander.

„Es war eine erfüllte Zeit“: Christoph und Claudia Schieder fanden in Geslau eine Heimat. Fotos: privat

„Es war eine erfüllte Zeit“: Christoph und Claudia Schieder fanden in Geslau eine Heimat. Fotos: privat

„Es war klar, dass der Zeitpunkt irgendwann kommen wird, doch man dachte ‘irgendwann’ sei nie“: Nun heißt es aber doch Abschied nehmen. Nach 13 Jahren verlässt das Pfarrerehepaar Claudia und Christoph Schieder seine beiden Kirchengemeinden Ges­lau und Frommetsfelden (Deka­nat Leutershausen). Es gehöre einfach zum Beruf dazu, nach einer bestimmten Zeit die Wirkungsstätte zu wechseln, erklären sie die Entscheidung.

Im Vorfeld stellten sie sich selbst die Fragen „Wann passt es?“, „Wann können wir uns das vorstellen?“. Es galt einige Faktoren abzuwägen, gerade auch im Hinblick auf ihre beiden Kinder. Paul wird im kommenden Schuljahr auf die Realschule wechseln, die 14-jährige Rebecca hat noch vier Jahre bis zum Abitur. Gerade ihr wollten die Eltern noch die Chance geben, genügend Zeit in Memmingen als Familie zu verbringen, um dort auch heimisch zu werden.

Nach der anfänglichen und verständlichen Unsicherheit über den anstehenden Um­zug zeigten sich die Kinder aber „stark und offen“. Sie versuchten die Möglichkeiten zu sehen, die ihr neuer Wohnort bieten könne. Zwar bedeutet dies, dass Rebecca in den Ferien Spanisch lernen muss, dafür wird Paul dort aber Rolli-Sport machen können. Es werden auch schon fleißig Pläne geschmiedet, wann man sich wie und wo mit den Freunden aus Geslau wieder treffen kann.

St. Kilian war bislang Wirkungsstätte des Pfarrerehepaars.

St. Kilian war bislang Wirkungsstätte des Pfarrerehepaars.

Die ganze Familie Schieder ist im Ort verwurzelt. Privat und beruflich haben sie dort ein Stück Heimat gefunden. Es sei all die Jahre ein „tolles Miteinander“ voller Herzlichkeit in der Gemeinde gewesen, bekräftigen die beiden. Deshalb ist der Stellenwechsel alles andere als eine Flucht aus der mittelfränkischen Provinz. Ganz im Gegenteil: „Geslau ist der Traum einer Dorfpfarrstelle, besser als hier geht es nicht“, lobt Christoph Schieder und ergänzt: „Es war eine erfüllte Zeit.“

Immer mit Geslau vergleichen

Es ging dem Pfarrerehepaar also nicht darum, einfach irgendeine andere Stelle anzutreten, um des bloßen Wechsels willen. Bei einer weiteren Dorfpfarrstelle hätten sie immer Vergleiche mit Geslau gezogen, sagen sie. Es sollte deshalb „inhaltlich und strukturell etwas anderes kommen“.

Bewusst haben sie sich im vergangenen März dann auf die freie Dekanstelle in Memmingen beworben. „Wir waren aber nicht auf dem Absprung“, erklärt Claudia Schieder „sondern haben trotz der Bewerbung unser Leben in Geslau weiter gestaltet“. So wurde Sohn Paul etwa noch in der Rothenburger Realschule angemeldet.

Erst im Juni fiel die Entscheidung des Dekanatsausschusses und des Kirchenvorstandes der Gemeinde St. Martin, dass Christoph und Claudia Schieder als Dekane-Ehepaar die Nachfolge von Kurt Kräß antreten können. Dem Ehepaar war es wichtig, dass die Stelle wie in Geslau zwischen ihnen geteilt wird. Von Seiten des Wahlgremiums gab es hierbei keine Probleme. Bayernweit findet sich nur in Ingolstadt und Heidenheim eine derartige Konstellation.

Aus Schreck wird Mitfreude

Für die beiden Gemeinden war die Nachricht, dass ihre Pfarrer fortgehen, zunächst ein Schreck. Schnell schlug dies aber in eine Freude für die Familie über ihren neuen Lebensabschnitt um. „Das berührt uns sehr“, so die Geistlichen. Natürlich wollte man sie nicht nur mit herzlichen Worten ziehen lassen. Die Gemeinde hat sich deshalb ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk ausgedacht.

Eigentlich sollte man meinen, der Pfarrer im Dorf wisse über alles Bescheid. Die Gemeindemitglieder unter „Rädelsführer“ Bürgermeister Richard Strauß traten den Gegenbeweis an. Das Gemeindeoberhaupt informierte alle im Dorf – natürlich bis auf Familie Schieder –, dass sie zusammenkommen sollen, um ein gemeinsames, professionell arrangiertes Foto mit der Pfarrerfamilie zu machen, damit diese ihre Gemeinde stets in Erinnerung behalten wird.

Die Überraschung über den mit Menschen gefüllten Marktplatz war bei den hinzugerufenen Schieders groß. „Alle hatten eine diebische Freude, dass wir nichts mitbekommen haben“, erinnert sich Claudia Schieder. Das Foto bekomme natürlich einen Ehrenplatz im neuen Zuhause der Familie. An diesem Sonntag wird um 13.30 Uhr bei einem Abschiedsgottesdienst in der Geslauer Kirche mit einem anschließenden gemütlichen Beisammensein im Pfarrgarten offiziell „Auf Wiedersehen“ gesagt.

Der Abschiedsschmerz ist vor allem persönlicher Natur. Denn was die inhaltliche Arbeit betrifft, so können sie „guten Gewissens“ gehen. Nötige Projekte wie etwa der Neubau des Pfarrhauses oder die Generalsanierung der Kirche St. Kilian sind abgeschlossen. Bereiche wie beispielsweise die Flüchtlingsarbeit sind und waren schon immer auf viele engagierte Schultern verteilt.

Am 1. September erfolgt schließlich der Umzug. Dienstbeginn ist aber erst im November. Den Neu-Dekanen wird eine sechs-bis achtwöchige Studienzeit gegeben, um sich auf das Amt vorzubereiten. Es kommen nun neue juristische Dimensionen, ein größerer Verwaltungsbereich und anders gelagerte Leitungsverantwortung auf sie zu. In Memmingen hat der Dekan außerdem die erste Pfarrstelle der Kirchengemeinde St. Martin inne. Zudem gibt es zwei weitere Pfarrer und einen Diakon für die zusammen 3500 Gemeindeglieder.

Ganz genau geprüft

Für Christoph Schieder wird es nicht nur inhaltlich, sondern auch kulturell und landschaftlich eine neue Erfahrung sein. Seine Frau hat da schon einen kleinen Vorsprung. Ihr Vater war Pfarrer im benachbarten Woringen. Sie selbst ist in Memmingen zur Schule gegangen. Aber es sei definitiv keine „Rückkehr in die alte Heimat“, sondern ein gemeinsamer Neuanfang. Man habe vielmehr gerade deshalb diese Entscheidung noch einmal genau geprüft, erklärt sie.

In Memmingen werde das Dekane-Ehepaar ein „neues Gemeindebewusstsein“ erleben. Aufgrund des katholischen Umlandes befinde man sich dort in einer gewissen „Diaspora-Situation“. Andererseits wirken sie dann in der denkmalgeschützten Stadtpfarrkirche St. Martin, die eine der ältesten Kirchen Oberschwabens ist. Außerdem ist dort ein über 500 Jahre altes Chorgestühl beherbergt, eines der besten spätgotischen Schnitzwerke in Süddeutschland.

Trotz vorgegebener Aufgaben werden sich die Dekane auch eigene Tätigkeitsbereiche suchen. Gerade die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt ihnen am Herzen. Von seinen Jungscharkindern wurde Christoph Schieder zum Abschied gedrückt. „Das lässt einen nicht ungerührt“, gibt er zu. mes

Mit Wohlfühleffekt

$
0
0

Großes Erweiterungsprojekt der bk Group in Endsee geplant

ENDSEE – Bereits zum zweiten Mal nach 2011 steht die „bk Group“ als erstes Unternehmen, das sich im Gewerbepark „Rothenburger Land“ in Endsee angesiedelt hat, nun vor der Erweiterung seiner Firmenzentrale. Das dritte Gebäude soll insgesamt 1,4 Millionen Euro kosten.

Zentrale der bk Group in Endsee: Das Gebäude links stammt aus dem Jahr 2004, das rechts aus dem Jahr 2011. Fotos: Weber

Zentrale der bk Group in Endsee: Das Gebäude links stammt aus dem Jahr 2004, das rechts aus dem Jahr 2011. Fotos: Weber

Mit dem umfangreichen Umbau- und Expansionsprojekt will Firmeninhaber Gerold Wolfarth (45), gelernter Großhandelskaufmann, seine Europazentrale in Endsee nochmals deutlich stärken. Ziel ist es, mit neuer Dimension und auch mit gezielten gestalterischen Aufwertungen der Zentrale die Position als Marktführer deutlich herauszustellen. Das Haus hat beste Kunden in ganz Europa. Die sollen schließlich gebührend begrüßt werden können und sich hier auch wohlfühlen.

Es ist vorgesehen, ab Frühherbst dieses Jahres den Neubau eines vierstöckigen Verwaltungsgebäudes hochzuziehen. Der Spatenstich ist im Oktober vorgeshen. Entstehen sollen dabei unter anderem ein exklusiver Empfangsraum mit Aussichtsterrasse. Auch ein Archiv, eine IT-Abteilung mit topmodernem Serverraum, neue Geschäftsleitungsbüros, aber vor allem Arbeitsstätten für 50 weitere Mitarbeiter werden im Neubau geschaffen.

Gerold Wolfarth: „Mitarbeiter sind das höchste Gut.“

Gerold Wolfarth: „Mitarbeiter sind das höchste Gut.“

Eigener Fitnesscoach

„Mitarbeiter sind das höchste und wertvollste Gut eines Unternehmens“, betont Gerold Wolfarth. In diesem Sinne sorgt die bk Group schon seit langem für das Wohlergehen und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. In der Zentrale in Endsee beispielsweise werden unter anderem kostenloses Bioobst, Trinkbrunnen mit belebtem Wasser sowie Betriebssport mit einem eigenen Fitnesscoach angeboten. Spaß bei Team-Veranstaltungen und Partys nach der Arbeit stärkt den Zusammenhalt. Zahlreiche weitere Ziele sind bei den Erweiterungsplänen im Fokus. So wird in dem dritten Verwaltungsgebäude eine Mitarbeitercafeteria für bis zu 90 Personen mit großer Terrasse entstehen. Als Alternative für die Pausen und auch für Denkrunden wird es zusätzlich eine Lounge geben.

Eine Seelandschaft mit Ruhebereichen in der neu angelegten Parkanlage soll zum Verweilen und Entspannen einladen. Für den Betriebssport wird eigens ein Fitnessraum im Untergeschoss des Neubaus eingerichtet mit zahlreichen Duschen und Umkleideräume mit Spinden, alles selbstverständlich behindertengerecht konzipiert.

Radler profitieren

Vom neuen Nassbereich profitieren werden nicht zuletzt auch die zahlreichen Mitarbeiter, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und nach diesem Weg sicher nichts gegen eine Erfrischung einzuwenden haben.

Doch damit nicht genug. Die Geschäftsleitung der bk Group denkt weit über das leibliche Wohlergehen der Mitarbeiter hinaus. Im vergangenen Jahr ist die bk Academy und damit der Campus bk Group gegründet worden. Seitdem können sich Mitarbeiter direkt in Endsee regelmäßig mit Basiswissen auf dem Sektor des Ladenbaus versorgen und an weiterführenden Schulungen teilnehmen.

Im Umbau des bisherigen Schulungsraums zu einem modernen Konferenzraum ist der zweite Schritt des umfangreichen Projektes zu sehen. In einem ersten Schritt sollen die bisherigen Parkflächen um 95 erweitert werden.

Nach dem Bezug des neuen Bürokomplexes voraussichtlich im Juni 2016 geht es laut Planung an die Renovierung und an den Umbau der beiden bestehenden Gebäude. Jener Bau, mit dem nach dem Umzug aus Creglingen in Endsee begonnen wurde, soll den Empfangsbereich und einen Durchgang zum dritten Gebäude aufnehmen. Die Umgestaltung der Räume im Obergeschoss wird folgen und die für .. Jahre allein auf weiter Flur stehende Urzelle des Endseer Gewerbeparks auf ihre künftige Funktion ausrichten.

Im zweiten Gebäude erhalten die ehemaligen Geschäftsleiterbüros Lounge-Charakter und dienen dann als Besprechungsräume. So können bei Bedarf Kunden- oder Mitarbeitergespräche in einem ungezwungenen Rahmen geführt werden.

Erst vor 16 Jahren gegründet

Nach Gründung der Firma durch Gerold Wolfarth als Ein-Mann-Betrieb im Wohnhaus in Archshofen 1999 und dem Umzug 2001 mit zwei Mitarbeitern in Mieträume über der Kreissparkasse in Creglingen wurde 2004 mit 15 Mitarbeitern das neu gebaute Büro- und Verwaltungsgebäudes in Endsee bezogen.

Gleichzeitig wurde die Geschäftstätigkeit auf ganz Europa ausgedehnt. Eine steile Aufwärtsentwicklung begann. Inzwischen hat sich die bk Group gar zum Marktführer im Bereich der Planung, Realisierung und Betreuung von Einzelhandelsfilialen in ganz Europa gemausert.

Die Unternehmensgruppe umfasst drei Firmen: die baukreativ AG (gegründet 1999), die bk services GmbH (2007) und die bk planning & design GmbH (2010). Die baukreativ AG übernimmt den schüsselfertigen Bau von Ladengeschäften bis hin zur Einrichtung mit Mobiliar. Die bk services mit ihren 130 Mitarbeitern betreut die Einzelhandelsfilialen bei der Reparatur, Instandhaltung und Wartung. Die bk planning & design leistet alles für die Planung der Läden von der Investitions-Analyse bis hin zur Abstimmung auf örtliche Bestimmungen und zur Baugenehmigung.

Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe aktuell 175 Mitarbeiter europaweit. Rund 60 davon sind in der Europazentrale in Endsee tätig. Sie kommen aus 18 Nationen und sprechen zusammen 25 Sprachen. Dass es trotz des rasanten Wachstums der bk Group gelungen ist, die Qualität zu halten oder sogar noch zu verbessern, macht Gerold Wolfarth besonders stolz. Zahlreiche Auszeichnungen wie „Dienstleister des Jahres 2002“ und „Deutscher Service-Preis 2004“ sprechen für sich. Die Silbermedaille im Wettbewerb „Top Produkt Handel“ konnte sogar dreimal errungen werden: 2009, 2011 und 2013.

Alle drei am Standort Endsee ansässigen Unternehmen sind inhabergeführt. Das langfristige Ziel der heutigen Inhaber ist es, dass die eigenen Kinder Spaß daran haben, diese Unternehmen zu übernehmen und weiterzuführen. Es werden heute über 4500 Filialen der namhaftesten Kunden wie zum Beispiel adidas, Apple, Desigual, Fossil, Mango und Swarovski betreut.

Die Anzahl der zu betreuenden Läden und Ladengeschäfte auf über 10000 in Europa zu steigern und damit rund 350 Mitarbeiter an den Standorten Endsee, Düsseldorf, Barcelona, Mailand, Paris und weiteren Metropolen in Europa zu beschäftigen ist ein weiteres langfristiges Ziel der heutigen Gesellschafter.

Unter dem Strich bleibt dem Unternehmen freilich nichts anderes übrig, als sich von den Zielen zu verabschieden, wonach in Endsee einmal 100 Mitarbeiter beschäftigt werden sollten. „Wir mussten da abspecken,“ bedauert Gerold Wolfarth und ihm, der in Kooperation mit Schulen dafür wirbt, den Nachwuchs hierzuhalten und qualifizierte Arbeitsplätze anzubieten, tut das doppelt leid.

Immer noch Pionier

Er hat versucht, Projektmanager in unseren Raum zu holen. Aber ohne Erfolg. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als 2014 in Düsseldorf eine Niederlassung zu gründen für die bk services. In der Metropole am Rhein hatte er mit der Beschaffung von Fachkräften keinerlei Probleme.

Seit 2004 ist für die bk group die leistungsschwache Internet-Verbindung im Gewerbegebiet Endsee Thema. Trotz hartnäckiger Versuche konnten keine Verbesserung erreicht werden. Jetzt entschied sich das Unternehmen zähneknirschend auf eigene Rechnung für eine Richtfunk-lösung, die im ersten Schritt von der Kapazität her etwas mehr als das Dreifache der bisherigen Datenmenge zulässt. Inzwischen wird einen Steinwurf entfernt am Glasfasernetz gebuddelt.

Die Erdgas-Hochdruckleitung führt unmittelbar an der Grundstücksgrenze des Betriebs vorbei. Aber die gewünschte Übergabestation samt Anschluss der bk group lässt nach wie vor auf sich warten. Der Autobahnschluss und die Bahnverbindung über Steinach, das sei ja hier unstrittig super, meint der Unternehmer. „Aber hier draußen sind wir nach wie vor Pionier. Das muss man einfach so sagen,“ meint Gerold Wolfarth und hofft, dass sich beim jetzt im Hinblick aufs Erweiterungsprojekt dringend benötigten neuen Erschließungsstich zwischen bk group und der Niederlassung des österreichischen Möbelteileherstellers Speedmaster im Gewerbegebiet nicht schon das nächste Problem auftut. -ww-

Viewing all 690 articles
Browse latest View live