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Enz möchte wieder durchstarten

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Platz 6 der Freien Wähler im Bezirk für den Landtag – Morgen zum Thema Strabs in Rothenburg

ROTHENBURG/HÖCHSTADT – Ein Aufreger: die Straßenausbaubeitrags-Satzung, kurz Strabs. Sie sichert vielen Städten und Gemeinden die Erneuerung ihrer Verkehrswege über Anliegerbeteiligung. Aber sie schafft für so manchen Grundstückseigentümer unzumutbare Härten. Aber wie sehen die Modelle ohne diese Abgabe aus? Wo soll dann das fehlende Geld für die Städte und Gemeinden herkommen? Am morgigen Donnerstag, 15. Februar, ab 19.30 Uhr findet im Saal des Hotels „Schranne“ eine Veranstaltung der FRV, der Rothenburger Entsprechung zu den „Freien Wählern“, zum Thema statt.

Am Rand der Nominierung: Christian Enz (Mitte) mit Landes- und Bundesvorsitzendem Hubert Aiwanger (links) und der Nummer 1 der Mittelfrankenliste, Dr. Peter Bauer aus Sachsen bei Ansbach. Foto: privat

Am Rand der Nominierung: Christian Enz (Mitte) mit Landes- und Bundesvorsitzendem Hubert Aiwanger (links) und der Nummer 1 der Mittelfrankenliste, Dr. Peter Bauer aus Sachsen bei Ansbach. Foto: privat

Dabei spricht ein gebürtiger Rothenburger, der seinen Schwerpunkt beruflich, politisch und privat in den Kreis Erlangen/Höchstadt verlegt hat: Christian Enz. Sein Thema lautet „Rote Karte für die Straßenausbaubeitragssatzung – neueste Entwicklungen in Bayern.“ Gemeinsam mit dem Verein Stop von Straßenausbaubeiträgen e.V., der Allianz gegen Straßenausbaubeitrag in Bayern, dem Allgemeinen Verein für gerechte Kommunalabgaben in Deutschland dem Haus & Grund Bayern e.V., dem Eigenheimerverband Bayern e.V., dem Verband Wohneigentum Bayern e.V. und dem Verband Deutscher Grundstückseigentümer e.V. machen die Freien Wähler Front gegen die aus ihrer Sicht ungerechte Abgabe.

Inzwischen ist auch die derzeit – nach vierjähriger Pause – wieder mit absoluter Mehrheit in Bayern regierende CSU auf diesen Zug aufgesprungen und verspricht die Abschaffung. Was die Freien Wähler nicht daran hindert, die von ihr und ihren Unterstützergruppen getragene Unterschriftensammlung fortzusetzen. Derzeit sind bayernweit rund 40000 Unterschriftenlisten für den Antrag auf das Volksbegehren zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge im Umlauf. Freie-Wähler-Landesvorsitzender Hubert Aiwanger geht davon aus, dass die notwendige Zahl von 25000 Unterschriften deutlich übertroffen wird. Seine Partei will weiter sammeln. Bis die Staatsregierung Wort hält, die Strabs in Bayern „im Sinne der Bürgerinnen und Bürger“ abschafft und einen ausreichenden finanziellen Ausgleich für die bayerischen Kommunen zur Verfügung stellt. Dass Christian Enz nach Rothenburg kommt und zu diesem Thema spricht, hat seinen Grund. Am 14. Oktober finden Landtagswahlen statt. Zum dritten

Mal wollen dann auch die Freien Wähler ins Parlament einziehen. Mit welchem Team das in Mittelfranken gelingen soll, haben die Delegierten kürzlich in Rednitzhembach festgelegt. Angeführt wird die Liste von Dr. Peter Bauer – dem aktuellen Landtagsabgeordneten. Mit Christian Enz auf Rang sechs rechnet sich diesmal aber auch ein FRV-Mitglied eine Chance auf den Einzug ins Maximilianeum aus.

Eulen nach Athen

Ihn in Rothenburg vorzustellen hieße Eulen nach Athen tragen. Interessant ist aber zweifellos das Bild, das von Christian Enz in einer verschickten Mitteilung gezeichnet wird. Er sei bereits während seiner Schulzeit an der Rothenburger Hauptschule politisch geerdet worden, heißt es. Inspiriert durch Klassenlehrerin Ilona Kheim habe er sich an einem Schulprojekt zum Recycling von Kunststoff beteiligt. „Nach zähen Verhandlungen mit Oberbürgermeister Herbert Hachtel haben wir dann den nötigen Lagerraum für die von uns mit Hand gespülten Joghurtbecher bekommen. Denn der Gelbe Sack sollte erst zehn Jahre später erfunden werden“, wird er in der Erklärung zitiert.

Auch die an seiner Seite, damals zum Start seines politischen Wirkens, werden genannt: Hermann Schönborn und Fritz Sommer. 1998 stieg Enz in die Stadtpolitik ein. Er wurde stellvertretender Ortsvorsitzender in Junger Union und CSU. Wie Schönborn und Sommer, die zwischenzeitlich die Unabhängigen Rothenburger gründeten oder zu ihr wechselten, gehört Enz aber längst nicht mehr der CSU an.

Im Jahr 2005 habe Enz einen politischen Neuanfang bei der Freien Rothenburger Vereinigung (FRV) gewagt. „Zunächst auf der hinteren Bank. Denn eine ehrliche Neuorientierung braucht Zeit“, wird er dazu zitiert. Bei der letzten Kommunalwahl kandidierte er erstmals wieder und verfehlte nur knapp den Einzug in den Rothenburger Stadtrat. Doch war man in München nun auf ihn aufmerksam geworden, setzte ihn als Kandidat bei der Europawahl ein.

In den folgenden Jahren habe er sich mit seiner geradlinigen Art auch innerparteilich nicht nur Freunde gemacht, heißt es in der Mitteilung. „Ich bin bei den Freien Wählern, weil ich hier die Möglichkeit habe, ohne Ideologie an der Zukunft unserer Heimat mitzuwirken“, betonte er bei der Nominierungsversammlung in Rednitzhembach. „Dazu gehöre es, die Wahrheit auszusprechen und Probleme zu benennen. Auch, wenn es weh tut. Aber Süßholzraspler gibt es im Landtag schon genug“. Probleme sehe er beispielsweise in der unbegründeten Befristung von Arbeitsverhältnissen oder dem Steuersystem.

Innerhalb der Freien Wähler gilt Christian Enz inzwischen als Experte für Generationengerechtigkeit. Als Koordinator des Landesfachausschusses Familie und Soziales sowie Mitglied im Bundesfachausschuss habe er sich mit einem neuen Rentenkonzept sowie als Haushaltsexperte einen Namen gemacht. Bundesvorstand Otto Bertermann sehe in dem gebürtigen Rothenburger einen der Hoffnungsträger seiner Partei.

„Soziale Politik muss nicht links sein und Verantwortung für die Natur braucht keine grüne Phantasterei“, wird Enz zitiert. Er wolle mit den Freien Wählern eine bürgernahe Politik der Mitte. „Wäre die CSU noch da, wo sie vor 20 Jahren stand, vielleicht gäbe es heute keine Freien Wähler“, heißt es von Enz, der auch Grund zur Warnung vor der FDP sieht. Das sei nicht mehr die sozial-liberale Partei von Heuss. Das sei Neu-Liberalismus auf Kosten der Mittelschicht.

„Klares Zeichen“

Sein politisches Konzept scheine anzukommen – wie zahlreiche bundesweite Auftritte bestätigten, wird gefolgert. Doch es koste Kraft und Zeit. „Es hat schon weh getan, mich im letzten Jahr deshalb nicht auf die Festspielrolle meines Opas bewerben zu können. Dabei wäre ich gerne in seine Fußstapfen getreten“, wird er zitiert.

Als im Wahlkreis Erlangen-Höchstadt im letzten Jahr der Bundestagskandidat erkrankte, sei Christian Enz eingesprungen. Immerhin habe es ihn im Jahr 2010 beruflich nach Höchstadt verschlagen. „Eine schwere Aufgabe, weil die Freien Wähler traditionell im ländlichen Raum stärker sind, als in der Metropolregion“, heißt es dazu in einem weiteren Zitat. Nach 75 Wahlkampfterminen und einem Auftritt im ZDF habe er dann einen Achtungserfolg erzielt und deutlich besser abgeschnitten als die eigene Partei.

Die Freien Wähler im Kreis Erlangen-Höchstadt nominierten Christian Enz mit 100 Prozent der Stimmen zum Direktkandidaten für die Landtagswahl. Damit gehe erstmals „ein Eigengewächs der Rothenburger FRV ins Rennen um einen Sitz im Maximilianeum.“ Das sei ein „klares Zeichen“. Bei der Delegiertenversammlung in Rednitzhembach habe man sich dem Generationenwechsel, der aktuell in vielen Parteien zu beobachten ist, nicht mehr verschließen wollen und Christian Enz auf Listenplatz 6 ins Rennen geschickt.

„Von da aus hat er als junger, dynamischer Kandidat alle Chancen zum Sprung in den Landtag“, wird der stellvertretende Bezirksvorsitzende Axel Rogner zitiert. Enz sei ein kompetentes Arbeitstier. Davon könnten sich die Menschen in den nächsten Monaten persönlich überzeugen. Die Zeit laufe für den FRV-Mann. -ww-


Spielraum für nötige Investitionen

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Insinger Gemeinderat verabschiedet kommunalen Haushalt

INSINGEN – Zahlen über Zahlen studierten die Insinger Gemeinderäte in den vergangenen Wochen. In der jüngsten Sitzung haben sie nun die Haushaltssatzung für das laufende Jahr beschlossen. Unter dem Strich steht die Gemeinde finanziell recht ordentlich dar.

Die Ratsmitglieder brüten in der Sitzung über dem Haushaltsplan und beschließen das Zahlenwerk.  Foto: privat

Die Ratsmitglieder brüten in der Sitzung über dem Haushaltsplan und beschließen das Zahlenwerk. Foto: privat

So beträgt das Gesamtvolumen des Haushalts 4,85 Millionen Euro, die sich aus den zirka 2,5 Millionen Euro des Verwaltungshaushalts und den etwa 2,3 Millionen Euro des Vermögenshaushalts zusammensetzen. Der letztgenannte Teil sei in Relation „relativ hoch“, erklärt Bürgermeister Peter Köhnlechner, weil man kurz- bis mittelfristig verstärkt „in die Infrastruktur investieren“ möchte, etwa in die weitere Erschließung des Neubaugebiets „Reithanßen“. 15 zusätzliche Parzellen bieten dort Bauherren die Möglichkeit, sich ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.

Maßgebendes Kriterium zur Beurteilung der Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen ist die Zu­führung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt. Diese beläuft sich heuer auf rund 246000 Euro. Da die ordentliche Tilgung der Darlehen 31250 Euro beträgt ist auch die Mindestzuführung erreicht. Zieht man diesen Betrag von der Zuführung zum Vermögenshaushalt ab, erhält man die freie Spitze, die zur Finanzierung von Investitionen verwendet werden kann – heuer 214720 Euro.

Aus den Kreditermächtigungen des Haushaltsjahres 2017 in Höhe von 890000 Euro wurden Kredite in Höhe von 630000 Euro beansprucht. Die Differenz von 260000 Euro taucht folglich als Kreditaufnahme im diesjährigen Haushaltsplan auf. Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem Haushaltsplan wird auf 250000 Euro festgesetzt.

Eine der wichtigsten Einnahmequellen des Verwaltungshaushaltes sind Grund- und Gewerbesteuer. Der Hebesatz für beide Grundsteuern beträgt in Insingen 480 Prozent. Die Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft) wird mit 47000 Euro und die Grundsteuer B (Allgemeiner Grundbesitz) mit 165000 Euro festgesetzt. In vergleichbaren bayerischen Gemeinden beträgt der durchschnittliche Hebesatz bei der Grundsteuer A 364,2 Prozent und bei der Grundsteuer B 345,8 Prozent.

Man habe sich dazu entschlossen, so der Insinger Rathauschef, diese „verhältnismäßig hohen Hebesätze“ zunächst beizubehalten und die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Reform der Grundsteuer abzuwarten. Der Hebesatz für die Gewerbesteuer liegt bei 340 Prozent. Nach „vorsichtiger Schätzung“, laut Haushaltsplan, werde hierbei ein Ansatz von 950000 Euro gebildet.

„Baff“ über Steueranteil

Den Gemeinden ist durch das Grundgesetz ein Anteil am Aufkommen der Einkommenssteuer garantiert. Nach dem Gemeindefinanzreformgesetz beträgt dieser 15 Prozent des Aufkommens an der Lohn- und Einkommenssteuer sowie 12 Prozent aus den Einnahmen der Zinsabschlagsteuer des Bundes. Bei dem diesjährigen Anteil an der Einkommenssteuer „waren wir selbst ganz baff“, gesteht Peter Köhnlechner. Er wird nämlich auf 610000 Euro festgesetzt, was einer Erhöhung um 19,61 Prozent zum Vorjahr entspricht.

Seit dem Wegfall der Gewerbekapitalsteuer im Jahr 1998 sind die Kommunen mit 2,2 Prozent am Aufkommen der Umsatzsteuer beteiligt. Die Verteilung erfolgt seit 2009 nach einem bundeseinheitlichen und fortschreibungsfähigen Schlüssel, der alle drei Jahre aktualisiert wird. In Insingen geht man hier von Einnahmen in Höhe von 86000 Euro aus.

7600 Euro stehen im Ansatz bei den zu erwartenden Schlüsselzuweisungen. Mit diesem Mittel sollen im Rahmen des Finanzausgleichs die Unterschiede in der Höhe der Steuereinnahmen und der Sonderbelastungen zwischen den Gemeinden ausgeglichen werden. Die Zuweisung errechnet sich aus der durchschnittlichen Ausgabebelastung und der eigenen Steuerkraft der Gemeinde.

Zuschuss für Kindergarten

Als Kindergartenzuschuss werden Zuweisungen in Höhe von 155000 Euro festgesetzt. Die pauschale Zuweisung für den Unterhalt der Gemeindestraße wird mit 38700 Euro eingeplant. Bei den Kanalbenutzungsgebühren, die seit 2012 kons-tant bei 2,39 Euro pro Kubikmeter zuzüglich der Grundgebühr liegen, geht man im Haushaltsplan von 120000 Euro aus.Die Einnahmen aus den Wasserverbrauchsgebühren belaufen sich auf 95000 Euro.

Die gemeindliche Steuerkraft ist eine Kenngröße zur Beurteilung der finanziellen Leistungsfähigkeit einer Gemeinde. Sie wird errechnet, indem zur Realsteuerkraft einer Gemeinde der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer und der Umsatzsteuer hinzugerechnet werden und die Gewerbesteuerumlage abgezogen wird. In Insingen beträgt diese 1106,25 Euro pro Einwohner (Vergleich Landkreis: 839,77 Euro pro Einwohner).

Um die Umlagekraft zu ermitteln, müssen den Steuerkraftzahlen 80 Prozent der Schlüsselzuweisungen vom Vorjahr hinzugerechnet werden. Da Insingen 2016 keine solche Zuweisung erhielt stimmen Steuerkraft und Umlagekraft überein. Die Umlagekraft ist die Grundlage zur Berechnung der Kreisumlage. Bei dem vom Kreistag festgelegten Umlagesatz von 48,35 Prozent (im Jahr 2016 von 49 Prozent herabgesenkt) werden rund 627000 Euro fällig. Eine weitere wichtige Ausgabe des Verwaltungshaushaltes betrifft die Personalkosten. Diese werden 2018 auf etwa 311000 Euro veranschlagt. Der Sach- und Betriebsaufwand schlägt mit knapp 480000 Euro zu Buche. Bei der Gewerbesteuerumlage geht man von 292000 Euro aus. An die Verwaltungsgemeinschaft Rothenburg sollen als Umlage 138000 Euro entrichtet werden. Und für den Wasserbezug über die Fernwasserversorgung sind Kosten von 50000 Euro eingeplant.

Ausgaben in Höhe von 221000 Euro sind im Vermögenshaushalt für den Erwerb von Grundstücken angesetzt. Für andauernde Planungen und Ausschreibungen der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule werden 10000 Euro eingeplant. 56000 Euro werden für die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße von Leuzhof nach Herrnwinden eingestellt sowie 200000 Euro für die Verbreiterung der Hammerschmiedstraße.

Schäden durch Hochwasser

Im Baugebiet „Reithanßen“ werden für den Straßenbau 190000 Euro und 32000 Euro für die Straßenbeleuchtung bereitgestellt. Und für Hochwasserschutzmaßnahmen werden dieses Jahr 75000 Euro angesetzt. Mit dem Beschluss der Haushaltssatzung wurden auch 25000 Euro für die Instandsetzung von Wirtschaftswegen berücksichtigt. Ein paar Tagesordnungspunkte später mussten allerdings bereits 30000 Euro für die Ausbesserung der Nachwehen des jüngsten Hochwassers freigegeben werden. Die Darlehensverschuldung betrug etwa 823000 Euro zum 31. Dezember 2017. Zusammen mit den Finanzierungskosten bei der BayernGrund GmbH über etwa 193000 Euro (Maßnahme „Am Kohlberg“) beträgt der Gesamtschuldenstand rund 1,02 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 853,91 Euro entspricht (Landesdurchschnitt: 599 Euro pro Einwohner).

Aufgrund der hohen Investitionen im Vermögenshaushalt ist im Jahr 2018 eine Rücklagenentnahme von 707180 Euro notwendig. mes

Existentielle Erinnerung

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Der Valentinstag sei für die Wirtschaft attraktiv, so Dekan Hans-Peter Kunert in seiner Ansprache am Aschermittwoch, der in diesem Jahr auf das Fest des Hl. Valentin fiel. Doch gerade die Christen könnten den Aschermittwoch nicht übergehen. Die 40 Tage vor Ostern sind ein Anlass, das Alltagschristentum zu überdenken. Dennoch sei der Aschermittwoch etwas anderes als der Neujahrstag, wo man sich viel für das kommende Jahr vornehme: Der Aschermittwoch sei für den Christenmenschen ein „Tag der existentiellen Erinnerung“, die Asche sei Staub, Zeichen des Flüchtigen, des Vergänglichen. Mit den Worten „Bedenke o Mensch, dass du Staub bist, aber zum ewigen Leben bestimmt bist“, zeichnete der Geistliche den Gläubigen ein Kreuz auf die Stirn. Für viele Menschen bedeutet die Fastenzeit nicht nur weniger zu essen, auf Fleisch, Süßigkeiten und Alkohol zu verzichten, sondern sich selbst wiederzufinden, eingefahrene Gewohnheiten loszulassen, sich neu zu orientieren, zu beten, das wirklich Wichtige in den Blick zu nehmen. Die Fastenzeit endet mit dem Gründonnerstag, die sechs dazwischenliegenden Sonntage sind keine Fasttage und werden nicht mitgezählt. Nach  Karfreitag, der wie Aschermittwoch ein Fast- und Abstinenztag ist, und Karsamstag feiern die Christen Ostern, das älteste und höchste Fest im Kirchenjahr. sw/Fotos: Schwandt

Spielerischer Brandschutz

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Dombühler Kinderfeuerwehr freut sich über gute Resonanz

DOMBÜHL – Im Herbst wurde von beiden Wehren der Marktgemeinde Dombühl eine Kinderfeuerwehr gegründet. Zielgruppe sind alle Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, die Lust darauf haben, sich bei Spiel und Spaß etwas mehr mit Feuerwehr und vorbeugendem Brandschutz zu beschäftigen.

Gebannt lauschen die Kinder den Erklärungen des Feuerwehrmannes.Foto: privat

Gebannt lauschen die Kinder den Erklärungen des Feuerwehrmannes. Foto: privat

Geplant sind sechs Treffen pro Jahr, insgesamt sind bisher bereits 11 Kinder angemeldet. Maßgeblich unterstützt wird die Organisation und Durchführung der Kinderfeuerwehr von den beiden Erzieherinnen Petra Rogner und Binia Holboth. Die Kinderfeuerwehr ist Teil der Ortsfeuerwehren, es besteht damit Versicherungsschutz für die Kinder und die Teilnahme ist kostenfrei.

Ende Januar fand die erste Kinderfeuerwehr im Gerätehaus Dombühl statt. Unter der Leitung von Petra Rogner wurde gemeinsam gesungen, ein Bewegungsspiel gemacht und verschiedene Experimente zum Thema Brandschutz durchgeführt. Anschließend stellten die Jugendwarte der Wehren, Thomas Walter und Christoph Kolb, die Beladung des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF) und das Thema Atemschutz anschaulich und kindgerecht vor, bevor eine kurze Fahrt mit dem HLF den kurzweiligen und spannenden ersten Termin abrundeten.

Das nächste Mal wird sich die Kinderfeuerwehr am Sonntag, 11. März, treffen. Interessierte Kinder dürfen sich jederzeit bei den örtlichen Kommandanten, Bernd Walter (Freiwillige Feuerwehr Dombühl) und Norbert Strauß (Freiwillige Feuerwehr Kloster Sulz) melden. ck

Ein Stück Ortsgeschichte

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Projektgruppe für Sanierung des „Alten Wasserhauses“ sucht Mitstreiter

SCHILLINGSFÜRST – Wasser, das Elixier des Lebens, soll nun auch in der Schloss-Stadt einen prominenteren Platz in der touristischen Vermarktung erhalten. So steht neben der Sanierung des Wasserturms heuer das Herrichten des „Alten Wasserhauses“ auf dem Programm. Hierfür wurde eigens eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die nach engagierten Mitstreitern sucht.

Helmut Schurz und Bürgermeister Trzybinski begutachten den Zustand des historischen Ziegelsteinbaus.  Fotos: Scheuenstuhl

Helmut Schurz und Bürgermeister Trzybinski begutachten den Zustand des historischen Ziegelsteinbaus. Fotos: Scheuenstuhl

Schon kurz nachdem die Nachricht von dem Vorhaben in Schillingsfürst die Runde machte, haben sich bereits zehn Handwerker gemeldet und ihr fachliches Können angeboten. Es sei aber grundsätzlich jeder willkommen, der mitanpacken möchte, erklärt Helmut Schurz, der sich 37 Jahre lang beruflich um die Wasserversorgung der Schloss-Stadt gekümmert hat und nun dem Projekt mit Rat und Tat zur Seite steht.

Das Einbeziehen der Bürgerschaft bei diesem Vorhaben ist Bürgermeister Michael Trzybinski weit mehr als aus reinen Kostengründen ein großes Anliegen. Es geht letztlich auch darum, ein Stück der eigenen Geschichte in einen würdigen Zustand zu versetzen. Zwar soll die Pumptechnik nicht wieder funktionsfähig gemacht werden, aber der Ziegelsteinbau an der Staatsstraße in Richtung Neureuth verdient es, dass innen und außen zumindest die Optik stimmt.

Ortstermin des Stadtrats

Den ersten Schritt, um einen weiteren Verfall des Gebäudes zu stoppen, ging man mit der Erneuerung des beschädigten Daches. Bei einem anschließenden Ortstermin des Stadtrates erkannten die Volksvertreter, dass mehr gemacht werden müsse, so das Stadtoberhaupt. Nachdem die Pachtverhältnisse mit einem Bürger geklärt waren, konnte das Projekt seinen Lauf nehmen. Der Stadtrat beschloss einstimmig 3000 Euro für Materialkosten zur Verfügung zu stellen. Sobald das Wetter es zulässt kann sich vor Ort rege Betriebsamkeit der Projektgruppenmitglieder einstellen. So gilt es unter anderem Fenster und Türen instandzusetzen beziehungsweise auszuwechseln, die Fugen zwischen den Ziegelsteinen zu verschließen und per Notstromaggregat Licht ins Dunkel zu bringen, um später einmal Führungen dort möglich zu machen. Lediglich die Entfernung der Graffiti-Schmierereien an der Fassade wird an eine Fachfirma vergeben.

Das technische Innenleben des Wasserhauses wird optisch hergerichtet, aber nicht funktionstüchtig gemacht.

Das technische Innenleben des Wasserhauses wird optisch hergerichtet, aber nicht funktionstüchtig gemacht.

Zaun, Blumen, Infotafel

Und damit hören die Ideen für die Frischzellenkur noch lange nicht auf. Das Stadtoberhaupt kann sich auch vorstellen, das Areal im direkten Umgriff entsprechend herzurichten – etwa mit einer passenden Umzäunung inklusive Blumenschmuck, einer Sitzgruppe sowie einer Informationstafel, die über die Bedeutung des historischen Gebäudes informiert.

Das „Alte Wasserhaus“ entstand, genau wie der Wasserturm, im Jahr 1902. Es wurde aus zwei Brunnen im angrenzenden Wald gespeist, die heute noch Wasser führen. Mit dem Fürsten, dem Grundbesitzer, wurde damals vereinbart, dass pro Jahr 35000 Kubikmeter Wasser dort entnommen werden dürfen, erklärt Helmut Schurz. Zum Vergleich: Heutzutage nimmt Schillingsfürst der Fernwasserversorgung Franken (FWF) pro Jahr etwa 120000 Kubikmeter ab.

Da das Wasserhaus keinen Strom hatte, wurde das Wasser per Dieselaggregat in Richtung Stadt gepumpt. Durch die Berglage konnte die untere Stadt recht einfach damit versorgt werden. Für die sich immer weiter ausbreitende obere Ansiedlung war eine Druckerhöhung nötig – und zwar mittels des 16 Meter hohen Wasserturms. Das 1902 im wilhelminischen Leuchtturmstil errichtete aufragende Gebäude diente bis in die 70er Jahre der Wasserversorgung. Mittlerweile ist es stillgelegt und ist einige Monate im Jahr für Besichtigungen geöffnet. Im Inneren des Backsteinturms führt eine Wendeltreppe an Motiven des französischen Malers Michel Leroux vorbei bis ganz nach oben.

Da eine andere Nutzung nicht möglich ist, so Bürgermeister Michael Trzybinski, kann der Wasserturm nur als historisches Artefakt erhalten werden. Um aber auch ihn nicht dem Zahn der Zeit preiszugeben, ist eine Generalsanierung geplant. Die Kostenschätzung beläuft sich auf etwa 180000 Euro. Bei den kommenden Stadtratssitzungen stehen die nötigen Vergaben auf der Tagesordnung.

Vereine planen Wasserturmfest

Aber die Bevölkerung ist auch nicht untätig: So planen der VFB Schillingsfürst, der Bauernhaufen und die Freiwillige Feuerwehr am Samstag, 12. Mai, ein Wasserturmfest, dessen Einnahmen für die Sanierung des herausragenden Wahrzeichens der Schloss-Stadt verwendet werden sollen. Bis zum Heimatfest im Jahr 2020 soll der Wasserturm im neuen Glanz erstrahlen.

Anlässlich dieser feierlichen Veranstaltung möchte man das Thema Wasserstadt grundsätzlich neu beleben. Über diesen Termin hinaus soll es aber mitsamt der in Schillingsfürst vorhandenen Bauwerke ins „museale Konzept der Stadtführungen“ eingebunden werden. Mit dem Brunnenhaus samt Ochsentretanlage, das 1702 von Martin Löhner erbaut worden ist, lässt sich so über 300 Jahre Wassergeschichte in der Schloss-Stadt anschaulich darstellen.

Verstärkt Radtouristen erwartet man in Schillingsfürst durch den Beitritt zum „FernWasserRadweg“. Vom Brunnenhaus aus, wo für sie eine Trinkwasserentnahmestelle angelegt werden soll, werden die Radler durch den Wald auch am dann aufgehübschten Wasserhaus vorbeigeführt. Wer auch einen Beitrag zu dieser Sanierung leisten will, sich aber nicht handwerklich einbringen kann oder will, der kann auch Geld spenden. Alle Sponsoren werden auf einer Tafel vor Ort genannt, verspricht das Stadtoberhaupt. mes

Alles auf einen Blick

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Praktikantin erfasst historische Fundstücke digital

SCHILLINGSFÜRST – Was sich nicht so alles findet, wenn man einmal systematisch aufräumt: Im Zuge der Ordnung des Stadtarchivs durch Kreisheimatpfleger Claus Broser kamen in einer Schachtel auch zahlreiche historische Funde abseits schriftlicher Dokumente zum Vorschein. Praktikantin Sieglinde Eiber nahm sich dieser Schätze eine Woche lang an, um sie zu erfassen und zu dokumentieren.

Praktikantin Sieglinde Eiber und Bürgermeister Michael Trzybinski betrachten die Fundstücke aus dem Archiv, die erfasst und dokumentiert werden.  Fotos: Scheuenstuhl

Praktikantin Sieglinde Eiber und Bürgermeister Michael Trzybinski betrachten die Fundstücke aus dem Archiv, die erfasst und dokumentiert werden. Fotos: Scheuenstuhl

Im Grunde handelt es sich dabei um Stempel, Medaillen, Fotos, Lithographien und Druckplatten, die einmalige Momentaufnahmen des Antlitzes und der historischen Bedeutung der Schloss-Stadt festhalten. Unter den gut 140 Medaillen und 15 Druckplatten finden sich auch einige Stempel mit Wappen, aber auch solche, die zum Teil auch noch aus der Zeit als Marktgemeinde stammen.

Sieglinde Eibers Aufgabe als Praktikantin besteht darin, die Funststücke zu erfassen, zu fotographieren und dann digital in einer Tabelle festzuhalten. Jedes dieser Artefakte ist dann mit verschiedenen Begriffen verknüpft, so dass es bei einer Suchanfrage leicht gefunden werden kann. „Die Archivierung ist ein fortlaufender Prozess“, betont Sieglinde Eiber, die mit ihrem Einsatz dafür den ersten Schritt gelegt hat.

Drei Tage im Herbst

Bereits im Herbst hatte sie sich drei Tage lang vor Ort ein Bild von der vor ihr liegenden Aufgabe gemacht und ist nun eine Woche in die Historie der Schloss-Stadt eingetaucht. In begrenztem Maße recherchiert sie auch die Geschichte der Fundstücke. Doch für eine genaue Beschreibung der jeweiligen historischen Bedeutung müsste ein ausgewiesener Fachmann hinzugezogen werden.

Historische Stempel zum Teil aus der Zeit als Marktgemeinde.

Historische Stempel zum Teil aus der Zeit als Marktgemeinde.

Sieglinde Eibers Beitrag ist dennoch nicht zu unterschätzen. „Sie ist sehr gut strukturiert“, lobt sie Bürgermeister Michael Trzybinski, der bekanntermaßen eine ganz besondere Leidenschaft für die Geschichte seiner Stadt hegt. Sieglinde Eiber macht selbstverständlich kein Schülerpraktikum – einen schulischen Hintergrund hat ihr Einsatz aber trotzdem. Denn als Lehrerin an einer beruflichen Schule muss sie alle vier Jahre ein Praktikum machen, um auch die Praxis kennenzulernen. Da sie aber nicht Geschichte, sondern Informationsverarbeitung unterrichtet, tauschte sie sich auch mit Martina Hofacker, Mitarbeiterin im Vorzimmer des Oberbürgermeisters, aus. Ein wichtiger Aspekt für deren tägliche Arbeit in der Verwaltung ist etwa die richtige Vorbereitung von Besprechungen. mes

„Mit ganzem Herzen oder gar nicht“

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Verein „Amélie“: Positive Bilanz auf Mitgliederversammlung – Ostercafé in zwei Wochen

WÖRNITZ – Wenn man mitten in der Arbeit steckt, merkt man fast gar nicht wie schnell das Jahr vergeht. Erst in der Rückschau wird deutlich, was alles geleistet wurde. So erging es auch den Verantwortlichen des Vereins „Amélie“. Bei ihrer Mitgliederversammlung im Autohof Wörnitz konnten sie auf ereignisreiche zwölf Monate zurückblicken, in denen „viel erreicht und bewegt“ wurde, so Vorsitzende Karin Hainke.

„Spaß am Berg“ war 10 Jahre lang der Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Vereins – 2018 bricht man auf zu neuen Ufern.

„Spaß am Berg“ war 10 Jahre lang der Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Vereins – 2018 bricht man auf zu neuen Ufern.

Die rundum positive Bilanz ist vor allem den engagierten Mitstreitern zu verdanken. Deren Einsatz sei „unendlich wertvoll“ für den Verein, der chronisch kranke Kinder und ihre Familien unterstützt, betonte die Vorsitzende. Vor allem, so Karin Hainke weiter, weil es „heutzutage nicht selbstverständlich ist, sich so für Andere einzusetzen“. 85 Mitglieder, die sich über das gesamte Bundesgebiet verteilen, zählt der Verein. Durch deren Jahresbeitrag kamen 2500 Euro zusammen, die der Verein eins zu eins für die Unterstützung „seiner“ Kinder verwendet.

Zudem erreichten den Verein allgemeine Spenden in Höhe von etwa 23000 Euro und personenbezogene Spenden von zirka 5800 Euro. In dieser Hinsicht war das vergangenen Jahr etwas Besonderes, denn erstmals nahmen die Verantwortlichen mehr als zehn Termine für offizielle Spendenübergaben wahr.

Darunter waren auch viele Unternehmen, denen das Anliegen von „Amélie“ ebenso ans Herz gewachsen ist und für die eine derartige Spende alles andere als eine bloße Marketingaktion ist. So verzichtete sie beispielsweise darauf, ihre Kunden mit kostenlosen Kugelschreibern oder süßen Aufmerksamkeiten zu Ostern und in der Vorweihnachtszeit zu beglücken, sondern sparten dieses Geld, um es an „Amélie“ zu spenden.

Ebenso bemerkenswert ist es, dass bereits Kinder und Jugendliche den Verein unterstützen. So spendeten etwa die Konfirmanden aus Weißenkirchberg und Aurach an „Amélie“ und auch die Schüler der Edith-Stein-Realschule verwendeten die Einnahmen ihrer Theateraufführung für diesen guten Zweck. Die Kinder des Kinderhauses Kunterbunt in Schillingsfürst verkauften Suppengemüse und übergaben Karin Hainke den eingenommenen Betrag, die ihnen erklärte: „Für unsere Kinder seid ihr wie kleine Superhelden.“

In diesem Zusammenhang sei auch die Aktion „Kinder backen für Kinder“ des Brothauses erwähnt sowie die Spende von Playmobil. Da der Verein mehr Spielzeugfiguren und -welten erhielt als er jemals an „seine“ Kinder weitergeben könnte, beschloss man vor Weihnachten kurzerhand einen Teil an die Kinder- und Jugendklinik des Universitätsklinikums Erlangen weiterzugeben.

Und dies war nur einer der vielen Termine im vergangenen Jahr. Neben zehn Vorstandssitzungen, dem Arbeitsalltag mit unzähligen Telefonaten, Briefen und Faxen standen unter anderem auch eine selbstorganisierte und durchgeführte Zumbaparty, ein Treffen mit dem Kooperationspartner „KoKi“ (Koordinierende Kinderschutzstellen – Netzwerk frühe Kindheit), die Teilnahme an der Rothenburger Stadtmosphäre und dem Wörnitzer Weihnachtsmarkt sowie der Veranstaltungshöhepunkt „Spaß am Berg“ auf dem vollgepackten Programm der Ehrenamtlichen.

Neu gewählter Vorstand (v.l.n.r.): Kassenprüferin Karin Kohn, 2. Vorsitzende Petra Neefischer, Kassenprüfer Martin Payer, Schriftführerin Heike Hasselt, Vorsitzende Karin Hainke und Kassiererin Ute Leidenberger. Fotos: Scheuenstuhl

Neu gewählter Vorstand (v.l.n.r.): Kassenprüferin Karin Kohn, 2. Vorsitzende Petra Neefischer, Kassenprüfer Martin Payer, Schriftführerin Heike Hasselt, Vorsitzende Karin Hainke und Kassiererin Ute Leidenberger. Fotos: Scheuenstuhl

Vorweihnachten statt Sommer

Diesen bunten Familiennachmittag mit Spiel und Spaß auf dem Riedenberg bei Wörnitz – Familie Payer stellte dankenswerterweise hierfür ihr weitläufiges Grundstück zur Verfügung – wird es in dieser Form 2018 nicht mehr geben. Nach zehn Auflagen orientiert man sich neu. Heuer wird es noch keine andere Sommerveranstaltung geben. Man wollte den vielen Unterstützern des Vereins schließlich keine Hauruck-Alternative vorsetzen, denn: „Wenn wir etwas machen, machen wir es mit ganzem Herzen oder gar nicht“, unterstrich Karin Hainke.

Dafür stellt der Verein am Samstag, 24. November, in der Kirche in Kloster Sulz ein Vorweihnachtskonzert auf die Beine. Aber bereits jetzt ist man fleißig hinter den Kulissen am Organisieren und Basteln, denn am Sonntag, 4. März, ab 14 Uhr findet wieder das Ostercafé statt – diesmal im Anwesen Georg-Ehnes-Platz 2. Mit Veranstaltungen wie diesen und auch „Spaß am Berg“ konnte der Verein im vergangenen Jahr über 6000 Euro einnehmen. Der Kassenstand zum Jahreswechsel betrug zirka 56000 Euro. Abgesehen von geringen Ausgaben für beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit kommt das Geld ausschließlich den Kindern und ihren Familien zugute, denn diese seien „der Ansporn, der Motor, unser Engelsvermächtnis“, sagt Karin Hainke.

So wurden etwa 27000 Euro für die Förderung medizinischer Maßnahmen und weitere gut 17000 Euro für die Förderung sonstiger Maßnahmen ausgegeben. Die Vorsitzende informierte die Anwesenden über einige dieser Hilfestellungen. Man ermöglichte etwa einen Entlastungsaufenthalt und die Anschaffung eines Zwillingskinderwagens, einer Indoor-Schaukel sowie eines Reisebetts, dank dem das Kind in der Kita seinen Mittagsschlaf halten kann, ohne dass die Betreuerinnen Angst haben müssen, dass es auf Erkundungstour geht.

Einem Jungen mit einer lebensverkürzenden Krankheit wurde – nach einem Urlaub am Meer vor zwei Jahren – nun der Wunsch nach einer Reise in die Berge mit seinen Freunden erfüllt. Zusammen mit anderen Stiftungen beteiligte sich „Amélie“ zudem am Erwerb eines behindertengerechten Fahrzeugs für eine alleinerziehende Mutter und ihren auf den Rollstuhl angewiesenen Sohn.

Vorstand neu gewählt

Turnusgemäß stand bei der Versammlung auch die Neuwahl des Vorstandes an. Sowohl Vorsitzende Karin Hainke, als auch ihre Stellvertreterin, Petra Neefischer, wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Kassier Rainer Schwab und Kassenprüfer Uwe Neefischer stellten sich nach verdienstvollen Jahren nicht mehr zur Wahl. Neue Kassenwärtin ist nun die bisherige Schriftführerin Ute Leidenberger. Heike Hasselt wird in Zukunft für Protokolle und Korrespondenz zuständig sein. Als zweiter Kassenprüfer, neben der im Amt bestätigten Karin Kohn, wurde Martin Payer gewählt. mes

Behutsam instand setzen

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Frankfurter Stuckateur nimmt sich des Binzwanger „Schlösslas“ an

BINZWANGEN – Sie war mal weiß, jetzt hat sie eher einen  gräulich-vermoosten Farbton angenommen: die Fassade des „Schlössla“ in  Binzwangen bei Colmberg. Durch zersplitterte Fensterscheiben weht der  Wind, nur vereinzelt halten sich Fensterläden an ihren Scharnieren fest.  In ein paar Jahren soll das ganz anders aussehen. Das hat sich Tobias Meinecke vorgenommen. Der Frankfurter kauft das Haus – und will einziehen.

Mitten in Binzwangen steht das „Schlössla“. Seit Jahrzehnten  ist das Gebäude unbewohnt – jetzt will  es ein Frankfurter sanieren, um darin zu wohnen. Foto: Kleinschrot

Mitten in Binzwangen steht das „Schlössla“. Seit Jahrzehnten ist das Gebäude unbewohnt – jetzt will es ein Frankfurter sanieren, um darin zu wohnen. Foto: Kleinschrot

„Ja, wie kommt einer von Frankfurt nach Binzwangen? Das kann schon passieren“, erzählt der 46 Jahre alte Stuckateur. „Irgendwas auf dem Land“ wollte er für sich, irgendetwas, wo er sich verwirklichen und Ruhe finden kann. Und in Fahrweite zu seiner Arbeitsstelle in Frankfurt sollte sein neues Heim sein. „Das hat so nicht geklappt. Aber ich habe mich dem Gebäude ein bisschen verpflichtet gefühlt.“ Wegen des schlechten Zustands, aber auch aufgrund der Lage. Denn der ehemalige Garten wurde abgeteilt, heute ist er zum großen Teil asphaltiert und wird landwirtschaftlich genutzt. Geblieben ist ein schmaler Streifen. „So ein Grundstück kauft ja eigentlich keiner“, sagt Meinecke lachend. Er tut es – „überwältigt durch weitgehend bauzeitlich erhaltene Ausstattung“.

Potenzial gesehen

Eine Suche im Internet spuckte das „Schlössla“ aus, und der Frankfurter hat das Potenzial gesehen. Er verhandelte mit den Erben des Eigentümers. Bereits im vergangenen November hat er den notariellen Kaufvertrag unterschrieben, „in Kürze“ wird der Frankfurter juristischer Eigentümer sein. Etwa 7000 Euro hat er für Grundstück und Gebäude ausgegeben. Keine hohe Summe, doch das Sanieren werde ihn mehrere Hunderttausend Euro kosten, schätzt er. „Ich rechne mit bis zu 600 000 Euro.“ Hilfe bekommt er durch Förderungen, unter anderem vom Landesamt für Denkmalpflege.

Doch bislang ist nicht viel passiert. Das herrschaftliche Gebäude liegt immer noch wie ein Mahnmal zwischen den rausgeputzten Binz-wanger Häuschen. Eine Außenwand wird gestützt durch starke Holzbalken, Putz und Mauern bröckeln. Das, was vom Garten übrig ist, ist verwildert. Bisher hat Meinecke nur an der alten Holztür etwas verändert: Er hat sie fest verschlossen – und öffnet und schließt sie derzeit mit einem Schraubenzieher. Tritt er ein, muss er aufpassen, nicht über eine der vielen Sicherungen nur wenige Zentimeter über dem Boden zu stolpern. Sie halten die Wände zusammen, sorgen dafür, dass das Haus nicht auseinanderbricht. Denn der Keller ist teilweise abgesackt, was das Haus in eine Schieflage versetzt hat. „Es ist aber nicht einsturzgefährdet.“

In frühestens einem Jahr kann Meinecke mit dem Sanieren beginnen. Bis dahin gelte es noch, „bürokratische Dinge“ abzuwickeln. Dann will er vier bis fünf Jahre lang renovieren. Vieles will der Stuckateur selbst machen, nur die Installation, Dach- sowie Zimmermannsarbeiten vergeben.

Blickt Meinecke in seinem neuen Heim um sich, sieht er neben viel Staub und Dreck alte Holzdecken, eine alte Kochmaschine, vergilbte Einrichtung aus den 1950er und -60er Jahren, Löcher im Boden und in Decken. „Hier ist erstaunlich wenig verändert worden seit der Barockzeit, vor allem im ersten Stock. Doch das muss natürlich alles behutsam instand gesetzt werden“, erklärt er. Auch teilweise verlegte Plastikböden will er entfernen, so dass die originalen Holzdielen wieder zum Vorschein kommen.

Der fehlende Garten macht Tobias Meinecke „nichts aus. Ich komme aus Frankfurt, da sind wir sowieso keine Gärten gewohnt“. Sollte es sich ergeben, würde er vielleicht gerne eine Wiese in oder bei Binzwangen pachten. „Da fahre ich dann einfach mit dem Fahrrad hin.“ Auf dem Streifen vor seinem Haus würde er allerdings gerne noch den einen oder anderen Baum pflanzen. „Apfel oder Nuss, das passt wunderbar.“ clk


Weiter in der Erfolgsspur

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Schweinsdorf will sich auf den errungenen „DorfVital“-Lorbeeren nicht ausruhen

SCHWEINSDORF – Insgesamt 27 verschiedene Projekte sind bisher umgesetzt worden bei „SchweinsdorfVital“, dem so erfolgreichen Programm zur Innenentwicklung des Neusitzer Ortsteils. Bürgermeister Rudolf Glas hat allen Grund, gemeinsam mit allen Beteiligten stolz darauf zu sein.

Wird zum Wohnbauprojekt für neun Familien umgebaut: das frühere Dorfgasthaus. Foto: Weber

Seit 2005 geht es aufwärts in und für Schweinsdorf. Der Ruck ist allenthalben zu spüren. Die Nachverdichtung mit Verkauf leerstehender Gehöfte hat Schwung in die Ortschaft und in ihre dörfliche Gemeinschaft gebracht. Und mehr Einwohner. Insgesamt ist die Zahl der Einwohner in diesen 13 Jahren um immerhin 70 gestiegen auf über 420.

Darunter sind viele junge Familien, die nach dem Strukturwandel in der Landwirtschaft die frei gewordenen Bauernhäuser, Ställe und Scheunen im Dorf für ihre Wohnzwecke umgenutzt haben. So wird für Nachverdichtung gesorgt.
Beim neuesten Projekt ist die Gemeinde Neusitz selbst am Zug. Sie hat das ehemalige Gasthaus in Schweinsdorf, das von seinen Inhabern zum Verkauf angeboten wurde, in seinen Besitz gebracht und verwandelt es zum 9-Familien-Wohnhaus „Ottilia“. Der Name kommt nicht von ungefähr. Beim benachbarten Gotteshaus handelt es sich um die St.Ottilienkirche.
Im Herbst soll der Umbau fertig sein und die ersten Mieter können einziehen. Für die Finanzierung dieses Wohnbauprojektes konnte ein interessanter Schlüssel erreicht werden. 30 Prozent sind Zuschüsse, 60 Prozent Darlehen und mit den restlichen 10 Prozent hat die Gemeinde einen relativ begrenzten Eigenanteil zu erbringen.
Für die Scheune der früheren ­Gastwirtschaft ist eine ganz beson­dere Nutzung vorgesehen. Sie soll ­Gemeinschaftshaus werden für Schweinsdorf. Eigentlich sollte in der Dorfmitte auch der gesamte Umgriff der Kirche einbezogen werden in diesen aktuellen Bereich zur Nachverdichtung und Umnutzung.
Etwas Bauchweh macht dem Bürgermeister derzeit das ganz neu unter Denkmalschutz gestellte Pfarrhaus. Unter dem Fundament ist ein größerer Hohlraum entdeckt worden, der von einem ausgespülten Gipsvorkommen herrührt. Jetzt wird versucht, das Gebäude wieder aus der Denkmalliste herauszubekommen, um es abzureißen und die Fläche in die Erweiterung des Friedhofs einbeziehen zu können.
Auf jeden Fall erhalten bleiben soll die schon seit längerem unter Denkmalschutz stehende Pfarrscheune. Ihre künftige Nutzung ist derzeit noch offen. Fest steht aber, dass sie, wie all die Schritte ums frühere Gasthaus und im Umgriff dort in das kommende Konzept für das Kirchen-Umfeld einbezogen wird.
Schweinsdorf erfreut sich mit seinem erfolgeichen Nachverdichtungs-Projekt längst überregionaler Beachtung. Vor Wochen erschien in einer großen Tageszeitung ein ganzseitiger Bericht. Und für das Dorf gibt es Preis um Preis.
Klein aber fein
Beim bundesweiten Wettbewerb „Kerniges Dorf“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat Schweinsdorf zuletzt einen von fünf ausgelobten Sonderpreisen erhalten. Bei der Internationalen ­Grünen Woche in Berlin fand kürzlich, wie berichtet, die Preisverleihung statt. Bürgermeister Rudolf Glas durfte im Beisein des Bundestagsabgeordneten Artur Auernhammer die Auszeichnung aus den Händen von Staatssekretär Dr. Hermann Onko ­Aeikens entgegennehmen.

Bei der Preisübergabe: von links Staatssekretär Dr. Aeikens, Dr. Rumpf, Bürgermeister Glas, Georg Hochbauer, Prof. Dr. Martina Klärle und MdB Artur Auernhammer. Foto: privat

Bei der Übergabe freuten sich außerdem mit und komplettierten damit das Sextett  auf dem Erinnerungsbild: Dr. Juliane Rumpf, Vorsitzende des Vorstands der Agrarsozialen Gesellschaft e.V., Georg Hochbauer, Vorsitzender der Dorfjugend Schweinsdorf 2006 e.V., und Professor Dr. Martina Klärle, Geschäftsführerin der Hessischen Landgesellschaft mbH sowie Frankfurt University of Applied Sciene  und Leiterin des für das „SchweinsdorfVital“zuständigen Planungs-und Projektbüros in Weikersheim.
Es war der Sonderpreis in der Kategorie „Kernig und stabil: kleine Dörfer“, der an den Neusitzer Ortsteil ging – für seine langfristig erfolgreiche Konzeption der Innenentwicklung mit der Vision Schweinsdorf ­Vital und dem Leitsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“, wie betont wurde.
Bei der Dorferneuerung habe die Gemeinde dabei langfristige Konzepte für die Entwicklung der Ortsmitte erstellt, um Nachverdichtung und den Erhalt der vielen historischen, ehemaligen landwirtschaftlichen Hofstellen zu erreichen,  lobte Staatssekretär Aeikens. Die Konzepte haben zu einem Anstieg der Einwohnerzahlen in Schweinsdorf geführt, ohne dass dafür Baugebiete ausgewiesen werden mussten.
„Die Arbeit der gesamten Gemeinde ist ein Musterbeispiel für eine gelungene nachhaltige Entwicklung“, freut sich Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer. Für Bürgermeister Rudolf Glas ist die Auszeichnung Ansporn den eingeschlagenen Weg weiter voranzubringen. „Die Ortskernentwicklung wird bei uns konsequent weitergehen“, kündigt er an.
Mit diesen neu eingeführten Sonderpreisen drücke die Fachjury ihre Anerkennung für  unter besonderen Rahmenbedingungen oder in einem spezifischen Handlungsfeld umgesetzte Projekte aus, wird betont. Dörfer oder Ortsteile mit bis zu 3000 Einwohnern, die ihre bauliche Gestaltung an die Bevölkerungsentwicklung anpassen und zukunftsfähige Ideen und Konzepte umsetzen, dürfen sich über Anerkennung freuen.
Dabei stehen ein nachhaltiger Umgang mit Flächen und Gebäuden ­sowie die Inanspruchnahme von ­Flächen besonders im Fokus. Der Wettbewerb ist Bestandteil des Bundesprogramms „Ländliche Entwicklung“.
Wichtigstes Kriterium: ein „erkennbares Ziel für die zukunftsfähige Gestaltung des gesamten Dorfes oder in abgegrenzten Ortsteilen“. Die Urkunde hat – versteht sich – einen Ehrenplatz erhalten. Sie hängt bei Bürgermeister Rudolf Glas im Rathaus von Neusitz.    -ww-

Auf gutem Weg

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Gemeinde Dombühl bei ILEK mit Sonderstellung im Altkreis

DOMBÜHL – Weiter voran schreitet die Integrierte Ländliche Entwicklung Altmühlland A6. Das ist wichtig, besonders auch für Dombühl, das als einzige Gemeinde aus dem Altkreis Rothenburg zu diesem Verbund gehört.

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, darunter Dombühls Jürgen Geier (5. v.li) der ILE Altmühlland A6 mit den Vertretern des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken, der Wirtschaftsförderung des Landkreises Ansbach sowie der Klärle GmbH. Foto: privat

Nach rund zwei Jahren sind die Arbeiten am Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) Altmühlland A6 beendet. Sandra Öchslen vom Planungsbüro Klärle hat jetzt  am Firmensitz in Weikersheim das fertige Werk überreicht, und zwar stellvertretend für alle anderen beteiligten Bürgermeister, an den ILE-Sprecher, Arbergs Bürgermeister Jürgen Nägelein.
In der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Altmühlland A6 haben sich zehn Gemeinden zusammengeschlossen. Es sind Arberg, Aurach, Bechhofen, Burgoberbach, Burk, Dentlein am Forst, Dombühl, Herrieden, Leutershausen und Wieseth, die mit der Allianz ihre interkommunale Zusammenarbeit intensivieren möchten. Unterstützt wird dieser Prozess vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Mittelfranken.
Alle Partner haben jetzt bei der Übergabe des fertigen Entwicklungskonzepts die gute und konstruktive Zusammenarbeit im Projekt ausdrücklich unterstrichen. Bereits im November 2017 fand die öffentliche Präsentation des ILEK vor den Gemeinderäten der zehn beteiligten Gemeinden und weiteren Interessierten in Herrieden statt.
In den vier ILEK-Handlungsfeldern Wohnen, Versorgung, Arbeiten und Verkehr´ sowie Land- und Forstwirtschaft, Erholung, Umwelt- und Klimaschutz´ sind mehr als 60 Projektideen von den Bürgerinnen und Bürgern in den Zukunftswerkstätten und der Online-Beteiligung eingebracht worden.
Gemeinsame Ziele
Insgesamt 15 wurden als konkrete Start- und Leitprojekte ausgearbeitet, darunter eine gemeinsame Gewerbeschau, das Kernwegenetz, das Flächen- und Leerstandsmanagement, die Entwicklung neuer Nahversorgungsangebote sowie nicht zuletzt auch die Netzverdichtung von Radrouten im Bereich des Tourismusverbunds Romantisches Franken.
Im nächsten Schritt muss das ILEK vom ALE Mittelfranken anerkannt werden. Auch stehen noch Beschlüsse aus, die über die Wahl der Rechtsform bis zur Begleitung der  ILE-Umsetzung reichen. Zeitgleich mit der Übergabe der Abschlussdokumentation ist der Sprecherwechsel in der ILE vonstatten gegangen. Neuer Sprecher im Jahr 2018 ist Bechhofens Bürgermeister Helmut Schnotz, Stellvertreter Bürgermeister Gerhard Rammler aus Burgoberbach. -ww-

Füße spiegeln Gesundheit wieder

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Aus der Größe der Füße und Form der Zehen lassen sich interessanter Dinge herauslesen

LINDEN – „Fußgesundheit – was die Zehen verraten“ – unter diesem Motto lud der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung Rothenburg zur Frauenversammlung in den Gasthof Linden ein.

Auf reges Interesse stieß der Vortrag zum Thema Fußgesundheit. Foto: ek

Die zweite Vorsitzende Erna Korn begrüßte neben rund 110 interessierten Frauen die stellvertretende Kreis-bäuerin für den Landkreis Ansbach ,Christina Dümmler, Hauswirtschaftsoberrätin Carolin Kastner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach und als Referentin Maria Süß. In einem kurzweiligen Vortrag fesselte die Podologin und Zehenanalytikerin die Besucherinnen mit ihrem Wissen: „Die Zehen verraten so vieles über uns. Wir müssen sie nur lesen lernen“.

Jede Form der Zehen, jede Verkrümmung, jede Einzigartigkeit habe seine Bedeutung. Jede Zehe steht für ein bestimmtes Thema, beispielsweise der große Zeh für die Kommunikationsfähigkeit. Ist er sehr kräftig, habe der Mensch einen starken Ausdruck. Maria Süß ist es wichtig, dieses jahrtausendalte Wissen aus Indien und China weiterzugeben. Für die praktische Umsetzung zu Hause gab sie einige Tipps mit auf den Weg: mehr Barfuß laufen, ein Fußbad nehmen und die Füße durch verschiedene Untergründe wie beispielsweise Kieselsteine stimulieren.
Hauswirtschaftsrätin Carolin Kastner nutzte die Gelegenheit, um sich als neue Mitarbeiterin vorzustellen und auf verschiedene Angebote hinzuweisen. Für alle, die mehr über eine effiziente Haushaltsführung lernen möchten, ist der neue Semesterstart der Teilzeitschule Hauswirtschaft vielleicht das Richtige. Hier werden praktische Fertigkeiten und Fachwissen rund um die Bereiche Ernährung, Familien- und im Haushaltsmanagement vermittelt. Interessierte haben außerdem die Möglichkeit, Grundlagen zur Unternehmensführung, die Ausbildereignung sowie den Titel „Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung“ zu erwerben. Im Anschluss kann bei erfüllten Voraussetzungen die Abschlussprüfung Hauswirtschaft abgelegt werden.
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern, findet der Unterricht in Teilzeitform mittwochs statt (etwa 8 Unterrichtsstunden in der Woche). Beim Tag der offenen Schule besteht Gelegenheit, sich selbst ein Bild von der Hauswirtschafts- und Landwirtschaftsschule zu machen. Interessante Ausstellungen und Vorführungen werden geboten. Auch für das leibliche Wohl ist mit Kuchen und Getränken gesorgt. Die Schultüre ist am Sonntag, 18. März, von 11 bis 17 Uhr für die Besucher geöffnet.
Christina Dümmler dankte für den  Vortrag und lud herzlich zum Landfrauentag am Donnerstag, den 15. März um 13 Uhr in das Wildbad ein. Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Erna Korn mit einem regionalen Sekt bei der Referentin.   ek

Die Oma hat’s in sich

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Oestheimer Theaterriege begeistert mit ihrem aktuellen Stück

OESTHEIM – Wieder einmal Premiere in der Theaterscheune in Oestheim: „Oma blickt durch“ heißt das Lustspiel in drei Akten, mit dessen Darbietung sich die Oestheimer einmal mehr selbst übertrafen. Der Beifall des begeisterten Publikums – auch schon während des Stücks – war hochverdient.

Liftkurs mit ein bisschen Stall-Abc: So muss beim Kalben angepackt werden.

Miese Stimmung auf dem Hof des Großbauern und Witwer Alfons Krauthuber (Matthias Wildermann). Statt sich zu freuen, dass sein Sohn Hannes (Daniel Demmert) ein junges Mädchen gefunden hat, das in den Hof einheiraten will, lehnt er diese Susanne Schäufele (Marie Frank) kategorisch ab; dabei kennt er sie gar nicht, hat sie nie gesehen. Alfons Krauthuber ist ansonsten ein aufgeschlossener Mann mit politischen Visionen was die Zukunft von Oestheim betrifft. Mit radikalen Lösungen wie z.B. dem Bau einer „Nixen-Therme“ will er den Ortskern grundlegend umgestalten.

Zwischen den Streithähnen sitzt jeden Morgen beim Frühstück Schwiegermutter Hermine Schlotterbeck (Marina Ringler), eine kluge, herzensgute Frau, die ursprünglich aus der württembergischen „Großstadt“ Aalen mit ihrer Tochter auf den Kraut-huberschen Hof gezogen war. Sie kann durchaus konsequent und energisch sein, aber mit ihr kann man über alles reden, sie hört sich die Sorgen der Hausbewohner an und gibt gute Ratschläge.
Und die sind nötig, denn im Hause leben auch die Magd Johanna (Theresa Adlfinger), die nicht ins Rollenklischee passen will. Sie findet es ungerecht, dass sie abspülen, kehren, putzen, waschen und andere niedere Dienste verrichten soll. Viel lieber hilft sie beim Kalben und schmeißt die Motorsäge an. Böse Zungen sagen, sie sollte besser Johannes heißen.
Auch nicht ins Klischee passt der Knecht Florian (Christian Reuther), der kein Blut sehen kann und deswegen viele Arbeiten vermeidet, weil er eben lieber den Spüllappen schwingt. Weil er ein rechtes Weichei ist, piesackt und verspottet ihn Johanna immer und immer wieder. Von der Oma darauf angesprochen meint sie einmal leichthin: „Was sich liebt das neckt sich eben“.
Der Herr Pfarrer Gabriel (Johannes Bock), der auffallend oft um die Mittagszeit vorbeischaut und sich dann gerne zum Essen einladen lässt, trägt zu Lösung des Konflikts wenig bei. Dabei trinkt er zur geistigen Ermunterung manchen Birnenschnaps im Hause Krauthuber. Mehr zur Auflösung des Krauthuberschen Geheimnisses trägt da schon die auch aus dem Württembergischen stammende Pfarrköchin Paula (Anja Leidig) bei, die ihren Pfarrer ihrer Meinung nach mit einer 3-Sterne-Küche verwöhnt. Sie ist einerseits neugierig und weiß über viele Dinge im Dorf Bescheid. Sie hat aber andererseits Beziehungen, um für Oma wesentliche Informationen zu beschaffen.
Bleibt noch Waldmoser (Benjamin Demmert), der Freund von Alfons Krauthuber, der die trockene Luft im Zimmer gerne mit einigen Schnäpsen anfeuchtet. Er hört sich die „große Lebensbeichte“ von Alfons an, natürlich unter dem Siegel allergrößter Verschwiegenheit. Allerdings gehen er und Alfons anschließend zum „nass füttern“, „Probleme lösen“ oder wie man ein Besäufnis noch umschreiben mag.
Kurzum: Oma, wie sie allgemein liebevoll genannt wird, hat alle Hände voll zu tun, die verfahrene Situation wieder zu klären. Aber wie es bei Komödien so ist. Die jungen Leute bekommen sich und es gibt mehr als nur ein „happy end“.
Die Begrüßung der Gäste übernahmen Julia Raab, Nicole Köhnert und Jule Wildermann. Die drei Damen plauderten über die 70-jährige Geschichte des Oestheimer Theaters und berichteten, dass man erst in fünf Jahren ein Jubiläumsfest feiern will. Für die Maske sind in wie immer Petra Mönikheim und Monika Schenker zuständig. In gleicher Weise bauten   Karl Mönikheim und Harald Lehr wieder das Bühnenbild. Für das richtige Licht aus den neu angeschafften LED-Scheinwerfern und dass der Ton zur rechten Zeit eingespielt wird, sorgten Matthias Wildermann und Steffi Fuchs, die auch als Souffleuse fungierte.
Um Werbung und Layout des Flyers kümmerte sich Sabine Rohn. Regie führt Harald Hornung, der die einzelnen Szenen mit seinen Schauspielern bis ins kleinste Detail erarbeitete. So kommt nie Langeweile auf, sondern ein Angriff auf die Lachmuskeln folgt dem anderen. Das Publikum dankte mit viel Beifall. aw

Hohe Qualität und drei „Moggele“

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Ein Besuch auf dem Wettringer Viehmarkt ist für viele Gäste ein festes Ritual

WETTRINGEN – Wohin, wenn man sich mit „Blootzdeckel“, Arbeitsschuhen, Wollsocken, Obstbränden, Fleisch- und Wurstwaren in einem Einkaufsgang eindecken will?

Für ein fachmännisches Gespräch ist am Wettringer Viehmarkt immer Zeit, bevor man das vielfältige Warenangebot genauer unter die Lupe nimmt. Foto: Ehrmann

Der Wettringer Viehmarkt lieferte am vergangenen Samstag die Antwort und zog bei vergleichsweise milden Temperaturen wieder zahlreiche Besucher an, die über einen bunten Markt schlenderten. Die meisten unter ihnen waren Frühaufsteher. Sie deckten sich mit Waren ein, die man so im Supermarkt nicht findet. Im Angebot befand sich mitunter Außergewöhnliches, wobei man schon fast versucht ist zu sagen, Kurioses.

Schon früh morgens machten sich die Händler auf ihren Weg nach Wettringen. Die weiteste Anfahrt hatte Inge Stegmaier aus der Nähe von Heilbronn, vollbeladen mit beutelweiße abgepackten Äpfeln und Weinen und Destillaten aus eigenen Weinbergen und Obstplantagen. Wie in den Jahren zuvor, war auch wieder Rupp’s Hofladen aus dem Creglinger Ortsteil Weiler mit einem Stand in Wettringen vertreten.  Die Schwester des Inhabers, eine gestandene Marktfrau, weiß, dass nur „wo Gutes rein kommt, auch Gutes rauskommt“.
Alles was in den Wurstdosen und Marmeladengläsern der Auslage steckt, stammt aus dem eigenen Stall, dem heimischen Garten und von den eigenen Bäumen. „Sogar die Clementinen aus Spanien“ erzählt die Marktfrau. Dort haben die Rupps, die in puncto Qualität das Heft nicht aus der Hand geben wollen, einem Bauern vier Bäume abgekauft. Qualität und Regionalität, das sind die Konstanten des Wettringer Marktes.
Was die traditionellen Wettringer Wirtshäuser „Zur Post“ und „Zum Goldenen Lamm“ dem Marktbesuchern kredenzten, brauchte nicht mit italienischer Pizza, türkischem Döner oder ungarischen Langos, die heute auf vielen Märkten angeboten werden, konkurrieren. Ein Viehmarkt ohne saftige Bratwurst im Weckle? Einfach undenkbar. Die gab es an der Bude des Wettringer Sportvereins. Auch der örtliche Gartenbauverein wartete mit einem warmen Imbiss auf. Für Kaffee und Kuchen waren die Landfrauen zuständig. Dass alles im Dorf bleibt, und den Vereinen zusätzliche Euros in die Kassen bringt, ist das bewährte Konzept des Marktes und fördert den Zusammenhalt innerhalb der Dorfgemeinschaft. Kein Wunder also, dass das ganze Dorf auf den Beinen war – hinter oder vor der Verkaufstheke. Insgesamt war es ein Markttag wie immer, was ja nicht heißen soll, das er gewöhnlich war.
Für die Wettringer war es bestimmt ein Ereignis, wie für viele Besucher von auswärts, für die der Besuch des Wettringer Viehmarktes zu einem festen Ritual geworden ist. Das obligatorische Vieh beschränkte sich auf drei „Moggele“, auf Hochdeutsch Kälber, deren Gewicht bei einem Gewinnspiel geschätzt werden konnte. Zusammen bringen sie 327 Kilogramm auf die Waage. Dem Ergebnis am nächsten lag ein Besucher aus Aschaffenburg, der sich über einen Sachpreis freute.   ehr

Festgottesdienst zur Wiederöffnung

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Mit großer Freude kehren die Gemeindeglieder in ihre renovierte Kirche zurück

WINDELSBACH – Die Martinskirche wurde an einem Kreuzungspunkt zweier uralter Fernstraßen gebaut und ist älter als die Pfarrei Windelsbach, die seit dem Jahr 1241 als selbstständige Pfarrei besteht. Reste eines romanischen Kreuzgratgewölbes lassen vermuten, dass die Kirche schon um 1100 erbaut wurde. Sie gehört wie alle Kirchen, die nach dem Namen des heiligen Martin benannt sind, zu den ältesten Kirchen in Franken.

Überragt alles: Die Chorturmkirche steht in der Ortsmitte und ist vom Friedhof umgeben. Foto: privat

Der Chorraum mit dem Turm ist noch alt, das Langschiff wurde im 17. Jahrhundert erweitert. Die Wände des Chorraums sind mit alten Fresken bemalt. Kostbares Schmuckstück ist der Altar aus der Schule des Nürnberger Künstlers Michael Wohlgemuth. Im Altar stehen geschnitzte Heiligenfiguren, natürlich ist hier der Heilige Martin mit seinem Schwert und Mantel der Wichtigste. Zur Martinskirche gehören außer Windelsbach selbst auch die Orte Nordenberg, Linden und die beiden Anwesen in Karrach.

Die letzte General­sanierung fand in den Jahren 1969 bis 1971 statt. Damals wurde die zweiseitige gemauerte Außentreppe mit dem wunderbaren schmiedeeisernen Geländer abgerissen und stattdessen eine einläufige Betontreppe angebaut. Der Innenraum der Kirche wurde rot und grün ausgemalt – damals hieß es vom staatlichen Bauamt: Eine fränkische Dorfkirche soll wie ein alter Bauernschrank aussehen.
Die Gemeinde konnte damals gerade noch verhindern, dass die Bänke schwarz gestrichen wurden – sie wurden stattdessen rot. Schon vor zehn Jahren ergab eine Baubegehung, dass einige Holzbalken des Dachstuhls vom Holzwurm befallen und gefährdet waren – hier wurde zeitnah gehandelt. Dabei wurden noch weitere Schäden an einzelnen Balken gefunden. Die erst knapp vierzig Jahre alte Außentreppe aus Beton fing an zu bröckeln.
So entwickelte sich in den letzten Jahren bei einer weiteren Begehung der Plan einer Generalsanierung der  Martinskirche. Seit fast zwei Jahren nun wurde gearbeitet: Zuerst die Außensanierung mit neuem Dachstuhl und neuer Eindeckung, eine Festigung der tiefen und langen Risse in den Außenwänden und ein neuer Anstrich der Fassade. Die alte Außentreppe wurde abgerissen und durch eine neue aus Stahl ersetzt. Hier gingen wieder die Geschmäcker auseinander – aber das staatliche Bauamt setzte sich mit seiner Vorstellung gegen alle Einwände durch.
Die Innensanierung zog sich noch weit länger hin: Die Elektrik samt Bankheizung wurde erneuert und die Bänke im vorderen Bereich neu angeordnet, um mehr Platz für Vorführungen zu gewinnen. Die Farbgebung wurde neu angelegt und die Fresken des Chorraums restauriert. Die Glocken wurden neu aufgehängt und mit weicheren Klöppeln aus Schmiedeeisen versehen. Zuletzt wird noch der Altar gereinigt und restauriert.
Seit bald zwei Jahren feiert die Windelsbacher Gemeinde ihre Gottesdienste nun im Gemeindezentrum und in der Preuntsfelder Kirche, die zur Pfarrei gehört. Sie fiebert der Wiedereröffnung ihrer renovierten Kirche am Sonntag Judika (18. März)  entgegen. Gefeiert wird das Ereignis im Rahmen eines Festgottesdienstes in St. Martin um 9.30 Uhr. Eröffnet wird er durch einen musikalischen Auftakt des Posaunenchors und anschließendem Einzug des Kirchenvorstandes und Pfarrerin Beate Wirsching, begleitet von Konfirmanden, Kindergottesdienstteam und Kindergartenkindern. Im Gottesdienst wechseln sich Einleitungs- und Grußworte mit Gebeten, Liedern und Weihehandlung ab. Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang im Gemeindezentrum in geselliger Runde. wb/sis

Spielen nach Herzenslust

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Das gemeinsames Tun verbindet und verbündet Kinder, Jugendliche und Erwachsene

INSINGEN – Es gibt ihn noch in Zeiten zunehmender Digitalisierung: Den unterhaltsamen Spieleabend als schöne Möglichkeit, in einer netten Gemeinschaft gesellige Stunden zu verbringen.

Viel Spaß beim Spiel: Aber man kann nicht immer gewinnen. Foto: Schäfer

Drei junge Insinger stecken hinter der Initiative: Felix Wieland (17), Lukas Böhm (16) und Felix Klingert (14). Aus ihren privaten Treffen heraus entstand die Idee, beim Spielen mit anderen in Kontakt zu treten. Zu Dritt war es ihnen irgendwann zu langweilig. Sie animierten zunächst Freunde zum Mitspielen. Der Kreis wuchs. Man traf sich regelmäßig im evangelischen Gemeindehaus mit dem Segen von Pfarrerin Barbara Müller. Im Vordergrund steht die Freude daran, gemeinsam etwas zu erleben, indem man mit den anderen in einen spielerischen Wettbewerb eintritt, bei dem es zum Schluss einen Sieger gibt.

Die Resonanz auf die ersten öffentlichen Spieleabende war zunächst „ganz schön mau“, räumten die Ini­tia­toren ein und nahmen dies zum Anlass zu verstärkten Werbebe­müh­un­g­en. Sie druckten farbige Einladungskarten, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und verteilten sie im Freundes- und Bekanntenkreis sowie in Schulen. Felix Wieland und Felix Klingert drücken im Reichsstadt-Gymnasium die Schul­­bank. Lukas Böhm absolviert eine Ausbildung als Elektroniker für Automatisierungstechnik bei der Firma Neuberger und warb im Kollegenkreis für den Spiele­abend, zu dem auch Erwachsene willkommen sind. Neben Kindern und Jugendlichen aus der Gemeinde, aber auch darüber hinaus. „Wir freuen uns immer über neue Mitspieler“, heißt es. Beim jüngsten Spieleabend gehörte auch ein Bockenfelder, Jugend aus Lohr und mit Moritz Müller sogar ein Gast aus
der Nähe von München zum Teilnehmerkreis.
Fast hundert Spiele stehen inzwischen zur Auswahl: Taktik- und Strategiespiele, Brettspiele und Klassiker wie Monopoly, Mensch ärgere Dich nicht,  Scrabble, Schach, Mühle, oder Backgammon, das zu einem der ältesten Brettspiele der Welt gehört.
Die Insinger werden von großen Spieleverlagen bei ihren Bemühungen un­ter­stützt, Kinder und Jugendliche für Gesellschaftsspiele zu begeistern und wegzulocken vom Computer, Handy und Internet. Die Unternehmen stellen Spiele zur Verfügung, die schon Publikum auf Messen ausprobiert haben, aber immer noch neu sind und  mit ihren Millionen-Auflagen zu „Spiele des Jahres“ gekürt wurden. „Wir hatten die Verlage angeschrieben und eigentlich mit keiner Reaktion gerechnet“, erzählt Felix Wieland. Frei nach dem Motto: „Es wäre schön, aber es ist auch in Ordnung, wenn nichts kommt.“ Umso größer war die Überraschung, als die großen Anbieter großzügig eine Auswahl ihres Spieleangebots zur Verfügung stellten. Sie sehen den Erfolg der Geschaftsspiele auch als einen Ausdruck des Wunsches nach Entschleunigung und nach gemeinsamem, spielerischen Erlebnis in einer zunehmend komplizierten und individualisierten Welt. Spiele zum Anfassen sind dafür besser geeignet als digitale Spiele.
 Das Herz geht einem auf, wenn man Alt und Jung gemeinsam am Tisch spielen sieht. Jeder Mitspieler ist bis zum Ende dabei. Zwar gibt es einen Sieger, doch nie ist das Ziel, die anderen Spieler komplett auszuschalten. Es wurden Partyspiele gespielt, die schnell gehen, aber auch mehr als zwei Stunden am Strategiespiel „Risiko“ gesessen, bei dem es darum geht, sich mit Spielsteinen im Kampf um die Weltherrschaft durchzusetzen. Beim Spiel „Verblickt“ tragen die Teilnehmer eine verrückte Brille, die den Blick total verzerrt  und müssen Gegenstände zeichnen, was mit viel Gelächter einhergeht. Eine Gruppe pfiffiger Mädchen hatte ihren Spaß bei „Activity“, wo innerhalb einer bestimmten Zeit Begriffe erraten werden müssen. An einem anderen Tisch fielen beim „Spiel des Lebens“ die Würfel eines jeden Spielers für individuelle Entscheidungen in Bezug auf Karriere, Familie und Finanzierungen. Zwischendurch gab es bestelltes Essen vom Pizza-Service aus Buch am Wald, Knabbersachen und Limonade. Gegen Vorlage der Einladungskarte wurde ein Cocktail zum halben Preis serviert.
Einheimische Firmen unterstützen die Spieleabende mit Sachleistungen: Spielwaren-Eisen-Keitel, Bau-Semmer, Natursteine-Klingert, Getränke-Kern. Die Jugend will sich mit dem Spieleangebot auch am Kinderferienprogramm beteiligen und einen unterhaltsamen Nachmittag für Senioren gestalten. Der nächste Spieleabend am 26. Mai ist der letzte vor der Sommerpause und bietet die Möglichkeit, an einer offiziellen Vorrunde für die im Herbst stattfindende Deutsche-Wizard-Meisterschaft teilzunehmen. sis

Tradition wird zum Trend

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Ohrenbacher Jugend lädt Interessierte ein zum Schnupferabend

OHRENBACH – Was gehört zu einem geselligen Abend in einer fränkisch-bayerischen Kneipe? Ja klar – eine Halbe Bier und für viele auch: Tabakgenuss! Doch durch den rechtlichen Zwang, seinen Glimmstängel an der frischen Luft zu genießen wird oft ein gutes Gespräch und die Geselligkeit zerrissen.
Einige junge Ohrenbacher haben sich mit diesem Umstand arrangiert und greifen jetzt stattdessen vermehrt zum Schnupftabak. Diese Art Tabak zu genießen, die die meisten nur vom Großvater in Erinnerung haben, geriet in der

Beispiel einer innovativen Schnupfmaschine. Foto: privat

Nachkriegszeit mit der Einführung der Zigarette immer mehr in Vergessenheit. Doch nicht nur einstige Raucher haben in Ohrenbach den Schnupftabak für sich wieder entdeckt. Schnell wurde aus einer Versuchsprise ein kleiner Trend. Seit etwa sechs Jahren treffen sich jetzt die „Ohrenbacher Schnupferjungs“ regelmäßig zu einem Schnupferstammtisch.

Hier werden immer wieder neue Sorten entdeckt, verkostet und kritisch bewertet. Da das Interesse immer mehr wuchs, wurden innovative Schnupfmaschinen entwickelt, themenbezogene Exkursionen organisiert und der „Altfränkische Schnupferabend“ ins Leben gerufen. Hier werden alljährlich Wissbegierigen Themen wie Geschichte, Herkunft, Herstellung oder die Sortenunterscheidung näher gebracht.
Die Mottos der Schnupferabende werden von den etwa zehn Jungs jedes Jahr aufs Neue definiert, sodass die Veranstaltung jährlich gut besucht ist. Letztes Jahr wurde beispielsweise ein sogenanntes Tasting organisiert, bei dem Tabak, Essen und Musik aufeinander abgestimmt waren, sodass die Teilnehmer einen harmonischen Genuss für alle Sinne erleben konnten.  pv

Gelungene Zeitreise

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Tag der offenen Tür mit Streifzug durch 145 Jahre Schulgeschichte

SCHILLINGSFÜRST – Die Schulgründung 1873 lieferte in diesem Jahr das Motto für den Tag der offenen Tür an der Edith-Stein-Realschule, bei dem die zahlreichen Eltern, Ehemaligen und Besucher wieder vielfältige Beiträge der Klassen bewundern konnten.
Natürlich stand die Vergangenheit des Instituts im Fokus. Dazu setzten sich die Schüler mit dem Schulsport um 1900 (7a), der Schulgeschichte (5b), Strafen in der Schule (6b) oder Schülerstreichen (9a) – etwa in Form einer Pizzalieferung in die Schule – sehr anschaulich auseinander. Die Klassen 8a und 10a beschäftigten sich mit Schreibgeräten und alter Schrift.

Schule anno dazumal: Ein Pracht-Exemplar an Schreibmaschine stand zum Ausprobieren bereit. Foto: privat

Den Unterricht damals beleuchteten andere Gruppen. Die Besucher wurden als Schüler eingebunden in den Unterricht vor etwa 100 Jahren bei der Klasse 7b und ihrem Lehrer Lämpel alias Konrektor Bernd Tittmann, oder sie konnten den Deutschunterricht in verschiedenen Jahrzehnten (9b) vergleichen.

Während die Klasse 5a sich in einer Modenschau allgemein mit textilen Trends der Vergangenheit befasste, hatte sich die Klasse 10b in die Zukunft aufgemacht. Sie überlegten sich, was Schüler wohl in 100 Jahren in der Schule so lernen müssen.
Abgerundet wurden die Beiträge der Klassen durch Arbeiten aus den Fächern Kunst und Textiles Gestalten. Die Schülerfirma „Preziose“ verkaufte ihre neuesten Schmuckprodukte und auch die Tischdekorationen der Hauswirtschaftlerinnen zogen bewundernde Blicke auf sich.   Wer sich für musikalische Beiträge interessierte, war im Theatersaal gut aufgehoben, denn Chor und Band (Leitung: Corinna Weisenberger) brachten dort einige Stücke dar. Eine Szene des Theaterstücks (Regie: Irina Koch), dessen Aufführung um Pfingsten herum geplant ist, weckte ebenso das Interesse der Besucher wie die gelungene Show der Rope-Skipping-Gruppe von Adriana Maximiuc.
Auch die Möglichkeit zum Ausruhen, Kaffeetrinken und Vespern (mit Bewirtung durch den Elternbeirat) nutzten viele. Ein volles Haus und viele Grüppchen mit ehemaligen Lehrern und Schülerinnen, die sich in lockerer Atmosphäre unterhielten, belohnten die intensive Vorbereitung und zeigten, dass die Beziehungen in der Edith-Stein-Realschule sehr familiär sind. eb

Dem Erbe verpflichtet

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Geschichtliche Zusammenhänge zwischen Ohrenbach und Rothenburg

OHRENBACH – Karl Schwarz lebt mit seiner Familie in einem geschichtsträchtigen Haus. Davon zeugt die Adresse „Am Landturm 1“ und der  detailliert gearbeitete Wappenstein an der Hauswand, der inzwischen stark verwittert ist. Die Untersuchungen dazu laufen derzeit, ihn für die Nachwelt zu erhalten.

Die Familie Schwarz in Ohrenbach will den Wappenstein am Haus sanieren lassen. Fotos: Schäfer

Es ist interessant, sich Geschichte und Heimatkunde des besonderen Ortes zu erschließen. In Ohrenbach und im Ortsteil Reichardsroth wohnte im Mittelalter ein Hegereiter, der täglich die Strecke vom Kunigundenturm bis zum Reichardsrother Turm abritt. Der Kollege in Reichardsroth war von seinem Turm bis zum Tauberzeller Riegel im Einsatz.

Die Freie Reichsstadt Rothenburg  hatte seinerzeit Landbesitz, die sogenannte „Landwehr“. Zum Schutze dieses Landbesitzes, der eine Fläche von 397 Quadratkilometer mit 183 Ortschaften ausmachte, wurde im Norden und Westen eine 62 Kilometer lange, zum Teil noch heute sichtbare, Wallanlage von Menschenhand errichtet. Im Osten bildete die bewaldete Frankenhöhe die natürliche Grenze gegen das Hinterland und gegen Eindringlinge von außen. Der Hegereiter bewachte das Land und die Grenzen. Zu diesem Zweck ritt er mehrmals täglich auf dem Hegewall, auch genannt Landhege, sein Gebiet ab. Er hob den Wegezoll für die Freie Reichsstadt Rothenburg ein und wohnte in den Landtürmen, die teilweise noch heute in den Dörfern, wie in Großharbach, zu sehen sind. In Ohrenbach wurde der Landturm 1816 abgebrochen und seine Steine als Baumaterial beim Hausbau verwendet.
Nach dem 30-jährigen Krieg schränkte Rothenburg die Zahl der Hegereiter auf zwei ein. Der eine mit Sitz in Reichardsroth betreute die Hege rechts der Tauber, der andere wohnte in Unterreichenroth – zeitweise auch in Spielbach. Ihm war die Hege links des Flusses anvertraut. Bis dahin wirkten in diesem Abschnitt die Hegereiter von Wildentierbach, Leuzendorf, Gammesfeld und Brettheim.
Da die Landhege infolge gesteigerten Einsatzes  von Feuerwaffen ihren Rang als äußerer Schutzschild der Reichsstadt mehr und mehr einbüßte, beschränkte sich die Tagesleistung der Hegeverwalter zunehmend auf Zolleinnahme und Forstdienst. Mit der Eingliederung der Reichsstadt Rothenburg in das Kurfürstentum Bayern 1803 und der Übergabe des Fürstentums Ansbach an dieses gleichnamige Königreich erlosch 1806 die politische Grenzeigenschaft der Landhege für immer.
Ortsunkundige irritiert in Ohrenbach das Hinweisschild auf den Landturm. Man sucht das Bauwerk in der Einöde vergeblich, weil es nicht mehr vorhanden ist. Der Turm wurde 1816 abgetragen, sein Standort als Bauplatz für ein zweistöckiges Bauernhaus und sein Steinmaterial zum Bau desselben verwendet. Nur der Wappenstein konnte für die Nachwelt gerettet werden. Es zeigte das Rothenburger Stadtwappen mit seinen zwei Türmen, die bis zur Unkenntlichkeit verwittert sind. 1430 wurde die Gemeinde Ohrenbach durch die Landhege in den Stadtbereich von Rothenburg ob der Tauber einbezogen.
Seit vier Generationen ist der Familienname „Schwarz“ mit dem Anwesen verbunden. Der erste war Johann-Wilhelm Schwarz, ein Gütler (Handwerker), der aus Endsee stammte und das Anwesen in Ohrenbach im Jahr 1891 für 9500 Goldmark erwarb. Die Währung war die seinerzeit im Deutschen Kaiserreich gültig  und wurde so genannt, wegen ihres Goldanteils.  Verheiratet war Johann-Wilhelm Schwarz mit Anna Magdalena, einer Tochter des Leonhard Stein aus Wachsenberg.

Anwesen „Am Landturm 1“: den Turm gibt es nicht mehr.

Der heutige Eigentümer, Karl Schwarz (49), hat das historische Anwesen von seinem Vater Karl-Friedrich vererbt bekommen. Davor gehörte es seinem Großvater Johann-Friedrich (er war der Stiefsohn von Johann-Wilhelm Schwarz). Immer wieder wird die Familie auf die besondere Adresse angesprochen, erzählt Karl Schwarz. Er wurde in Rothenburg geboren und ging in Oberscheckenbach zur Schule. Seine ältere Schwester drückte noch in Ohrenbach die Schulbank. Nach dem Hauptschulabschluss absolvierte Karl Schwarz eine Kochlehre im „Baumeisterhaus“ in Rothenburg. Nach der Lehrzeit sammelte er weitere berufliche Erfahrungen in renommierten Hotels in Berlin, München und  Grindelwald in der Schweiz. Eine Zeitlang kehrte er nach Hause zurück, um seinen Eltern in der Landwirtschaft zur Hand zu gehen, nachdem der Vater an beiden Hüften operiert werden musste. Mit der Entscheidung, die landwirtschaftlichen Flächen zu verpachten, arbeitete Karl Schwarz wieder als Koch, absolvierte seinen Bundeswehrdienst bei den Gebirgsjägern in Mittenwald und kam dann wieder näher in die Heimat zurück. Vom „Maritim“ in Würzburg wechselte er nach Rothenburg in den „Eisenhut“, wo er seit 1992 arbeitet. Mit Unterstützung der Familie betreibt er noch Landwirtschaft im Nebenerwerb. Ehefrau Birgit stammt aus Obergailnau und ist eine gelernte Konditoreifachverkäuferin. Sohn Dominik (24) ist als Busmechatroniker tätig und Tochter Jennifer (22) im Konditor-Handwerk, beide tüchtige junge Leute.

Die Kosten ermitteln
Kürzlich besuchte die ganze Familie samt zukünftigem Schwiegersohn ein Seminar in Uffenheim vom Amt für Landwirtschaft, das sich mit dem Strukturwandel auf dem Land beschäftigte. Das Thema schärfte der Familie den Blick dafür, dass es sich bei ihrem Anwesen in Ohrenbach um eine Besonderheit handelt und mit frischen Ideen auf sich aufmerksam machen könnte.
Schon vor längerer Zeit hat Karl Schwarz Kontakte zum Verein Alt Rothenburg aufgenommen und sprach jetzt die Geschäftsführerin Pia Grimmeißen-Haider von der Lokalen Aktionsgruppe Region an der Romantischen Straße an. Für das Restaurierungsvorhaben des Wappensteins holte er den fachlichen Rat des Denkmalamtes ein. Am vergangenen Montag besah sich Diplom-Restaurator Christoph Sabatzki das Objekt als Ratgeber bei der Entscheidung über das weitere Vorgehen. Die Familie Schwarz als Eigentümerin des Wappensteins will wissen, welche Kosten auf sie zukommen. Es könnte eine teure Angelegenheit werden.
An dem Werkstück aus regionalem Schilfsandstein ist ein altersbedingter Substanzverlust erkennbar. Unabhängig davon in wie weit eine Re-konstruktion der fehlenden bildhauerischen Elemente gelingen kann, ist die Sandsteinsubstanz „dringend konservatorisch zu sichern“. sis

Sportliche Fußstapfen

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Grundschule Schillingsfürst führte eigene Olympische Spiele durch

SCHILLINGSFÜRST – Während die offiziellen Winter-Olympioniken mit zahlreichen Medaillen bereits aus Südkorea zurückgekehrt sind, nahm man an der Grundschule Schillingsfürst ihren Staffelstab auf und stellte selbst eine Winterolympiade auf die Beine.

Geist und Flair der Olympischen Spiele wurden mit den Ringen und der Flamme heraufbeschworen. Foto: privat

Nach dem Einlauf der Mannschaften und dem feierlichen Entzünden des „olympischen Feuers“ erklärte der Schulleiter der Grundschule Schillingsfürst, Andreas Pyczak, die Spiele für eröffnet. Die Vertreter der „Athleten“ legten einen feierlichen Eid ab, dass sie fair und regelkonform an den Wettkämpfen teilnehmen werden. Nach dem Aufwärmen konnten alle Grundschüler, ihrer Jahrgangsstufe entsprechend, in den Disziplinen Rodeln, Eis-Schnelllauf, Biathlon, Bob-Fahren und Skispringen ihre Kräfte messen. Nachdem alle Wettkämpfe durchgeführt waren, wurden die Spiele durch den Schulleiter für beendet erklärt und die Flamme wurde gelöscht. Die neunte Klasse stand der verantwortlichen Lehrerin tatkräftig zur Seite. Für den Einzug wurden Plakate und Fahnen gestaltet. „Es war für alle ein toller Olympiatag, an dem die Schüler etwas von dem Flair der Olympischen Spiele nachempfinden konnten“, zog Andreas Pyczak Bilanz. eb

Die Mission erfüllt

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Es ging zur Sache beim Derblecken am Schlossberg

SCHILLINGSFÜRST – Wer im politischen Geschäft erfolgreich seine Macht behaupten will, braucht ein professionelles Marketing. Beim Politiker-Derblecken am Schlossberg ließen die Akteure einer Plakatierwerkstatt keinen Zweifel daran, dass sie beim Aufhübschen grauer Eminenzen viel persönliche Erfahrung haben, um ihre einflussreiche Rolle zu unterstreichen. Zu Musik und Doppelbock-Bier „Seckenator“ bekam das Publikum in der zweimal ausverkauftnen Albert-Zietz-Halle auch reinen Wein eingeschenkt.

Mit Farbe aufgehübscht: Der Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer in der kreativen Plakatierwerkstatt. Fotos: Schäfer

Seine Durchlaucht, Fürst Philipp-Ernst, zum dritten Mal verkörpert von Christoph Maul, ließ in seiner Fastenpredigt kaum ein aktuelles Thema aus. Über 45 Minuten lang arbeitete er sich wortgewandt durch die politischen Ebenen und brachte Autoritäts- und Machtgebaren auf den Punkt. Hundert Tage keine handlungsfähige Regierung, aber eine Diäten-Erhöhung. Und dann das Postengeschacher in der SPD. Schulz und Gabriel sind weg. Scholz und Nahles sollen Aufbruch verkörpern. Der Fastenredner griff zur Metapher: „Wenn bei einem Bus die Bremsen kaputt sind, die Lenkung versagt und auch die Hupe nicht mehr geht, dann setzt man einen Blinden auf den Fahrersitz.“

Deutschland hat nun das zweitgrößte Parlament der Welt. Nur Chinas Volkskongress ist größer. Fürst  Philipp-Ernst folgerte daraus: „Quantität ist nicht immer gleich Qualität“. Für Politiker forderte er „eine Obergrenze bei den persönlichen Eitelkeiten.“ Der designierte Ministerpräsident versuche staatsmännisch zu wirken, „als ob er Kreide gefressen hätte.“ Wie schlecht muss es um die Politik- und Parteien-Landschaft bestellt sein, „dass der Markus Söder auf einmal nicht mehr der unsympathischste ist.“
Was habe Horst Seehofer nach seiner Abwahl „rumgeheult“ wegen der bösen Parteifreunde. Jetzt gehe er „gezwungenermaßen freiwillig“ als Innenminister nach Berlin, um sich großen Aufgaben zu widmen: seiner  unehelichen Tochter in der Pubertät und Straftätern, denen er „Null-Toleranz“ einräumt.  Müssen die Manager  der Autoindustrie und Uli Hoeneß jetzt zittern?
 Der fürstliche Fastenredner las Politikern aller Couleur die Leviten: „Sie geben eine Menge heiße Luft von sich – damit lassen sich ganze Windparks betreiben.“ Er hielt auch der widersprüchlichen Gesellschaft den Spiegel vor. Während immer mehr Kunden online einkaufen veröden die Innenstädte. „Bleigießen wird verboten, Glyhosat wird erlaubt.“ Die Bundeswehr sei „fast so schlecht beieinander wie das Ansbacher Klinikum“. Nur der Bezirksklinik-Chef Helmut Nawratil ist „bestens versorgt“, denn er darf ein Wohnmobil als zweites Geschäftsauto sein eigen nennen.  Landrat Dr. Jürgen Ludwig könne froh sein, über die Schlagzeilen des Bezirks, denn sie lenken von eigenen Problemen ab.
Erstaunt zeigte sich der Fürst über die vielen einstimmigen Beschlüsse im Schillingsfürster Stadtrat („wie einig sich da alle sind“) und über das Mitteilungsblatt-Gezeter zwischen dem CSU-Vorsitzenden Petar Tanevski und Bürgermeister Michael Trzybinski (Freie Wähler):  „Nein heißt Nein“. Seltsame Dinge gingen bei Auftragsvergaben vor, was zu Spekulationen führt, dass „die Bruschd“ bevorzugt wird. Zum Abschluss seiner Fastenrede äußerte der Fürst den Wunsch, „dass sich die Politiker wieder auf ihre urspüngliche Motivation besinnen: Etwas bewegen, sich einbringen, Lebenssituationen verbessern.

Von kalter Föhnluft zerzaust: Donald Trump.

Zwischen dem „Derblecken“ sang Martin Rohn immer wieder seine selbst­verfass­ten neuen Gstanzl, um aktuelle und politische Begebenheiten humoristisch zu beschreiben. Als poetischer Reimemacher begrüßte er einzelne Gäste offiziell namentlich. Moderator Mathias Neigenfind führte durch den Abend und gab ihm eine persönliche Nöte.

Im Singspiel verwandelte sich die Bühne in eine Plakatierwerkstatt. Paraderollen für das kompetente Personal Matthias Bär, Markus Löschel, Maja Löschel, Markus Bär und Rainer Kolb.  Die Gruppe frischte die Plakatkreationen der Politprominenz auf. Der persönliche Aspekt soll in den Vordergrund gestellt werden. Mut zur Individualität. Mit Pinsel, Farbe und Besen wurden die „Fotomodelle“ auf den Vorlagen fachmännisch gestylt, dass sie locker um Jahre jünger aussehen und ein positives Image bekommen. Nachdem die Ergebnisse präsentiert wurden, war keine Überzeungsarbeit mehr nötig. Das Konzept der Bildsprache war sofort verstanden worden und löste beim Publikum Begeisterung aus. Beim Landrat („schlechte Presse wegen Krankenhaus und Bahnaktivierung“) musste die Plakatierwerkstatt tief in die Trickkiste greifen.  Sie stellte die Idee vor, Plakate mit früheren Quotengaranten wie Rudolf Schwemmbauer und „Schorsch“ Ehnes im Altlandkreis aufzuhängen, an die sich die ältere Generation gern erinnert. Damit  die CSU bei der nächsten Wahl möglicherweise ein besseres Ergebnis schafft. Bei der Plakatkreation von US-Präsident Donald Trump mit seiner Haartolle tat die Gruppe alles, um ihn zum Schlechteren hin zu verändern und damit seine Wiederwahl zu verhindern. Beim Anti-Trump-Song „Schlimmer geht’s nimmer“ sang und klatschte das Publikum mit.
Unterhaltsam ging es weiter. Mit einer Hommage an die Heimat Man ahnte schon, dass es eine aberwitzige Revue werden wird. In Schillingsfürst ist die „Chinamania“ ausgebrochen. Michael Trzybinski, trefflich parodiert von Werner Rauch,  und  die VG-Bürgermeister sehen die Chance gekommen, den Tourismus anzukurbeln. So ist es herrlich komisch, wie die Jürgen Geier (Markus Hofman), Gabi Hofacker (Regina Hahn), Friedrich Priester (Rainer Kolb) gemeinsam mit Karl Beck (Andreas Meder) Pläne für das Eigeninteresse schmieden und bei Hai Yan Waldmann Wang (Regina Rothenberger) mühsam Chinesisch lernen.
Auch die Stadtarbeiter (Markus Löschel, Gerald Bär) sind eingeschworen auf die neue Kampagne ihres ehrenwertens Chefs „Mi Chi Pi, den sie nun nicht mehr „Michael“ oder „Chippy“ nennen sollen. Was dann folgt, ist die größte Überraschung des Abends. Die Kulisse verwandelte sich in den Bahnhof Dombühl mit Zuggeräuschen und Signal. Die regionale Politprominenz empfängt eine chinesische Delegation und dann macht zur allgemeinen Verblüffung auch noch Edmund Stoiber (trefflich parodiert von Thomas Meder) seine Aufwartung im dunklen Anzug als Festredner. Der Meister der Versprecher und Stilblüten höchstpersönlich.
In seiner „Stammel“-Rede sprach der Ex-Ministerpräsident auch fränkisch und gab sich alle Mühe, die verwickelten Zusammenhänge zu erläutern. Aber das Publikum konnte nur Bahnhof verstehen. Die illustren Gäste aus China (Gerald Bär, Markus Löschel, Matthias Bär) stimmten die neue Liedversion „Auf der fränkischen Eisenbahn“ an und hatten Probleme mit dem „R“. Das Publikum amüsierte sich köstlich und dankte mit „Standing Ovations“. sis
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