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Bereit für Gemeinde

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Feierlicher Abschluss der Kirchensanierung in Windelsbach

WINDELSBACH – Es war ein großer Tag für die Kirchengemeinde St. Martin in Windelsbach: Nach zweijähriger Renovierung konnten die Gläubigen endlich wieder in ihrer Kirche Gottesdienst feiern.

Der gemischte Chor unter der Leitung von Jörg Kolbinger umrahmte den Gottesdienst in der voll besetzten Kirche. Fotos: Schwandt

Und diese Feier war überaus gelungen, wurde zu einem großen Fest, an dem alle mitwirkten. Gemeinsam mit Pfarrerin Barbara Wirsching und Dekan Hans-Gerhard Gross zogen die sechs diesjährigen Konfirmantinnen in das Gotteshaus ein, gefolgt von einer frohen Kinderschar aus dem Windelsbacher Kindergarten.

Der Posaunenchor unter der Leitung von Klaus Horn eröffnete den feierlichen Gottesdienst mit einer Bläserintrada, während die Konfir-mantinnen die Kerzen im Altarraum entzündeten. Der Kindergartenkinderchor stimmte das Lied „Du bist ein Ton in Gottes Symphonie“ an und erntete anhaltenden Applaus für die frische Darbietung. Pfarrerin Wirsching segnete die große Kinderschar und lud sie zum eigens gestalteten Kindergottesdienst ein.
Bereits vor einem Jahr hätten Schwalben den Kirchenraum für sich entdeckt, zudem habe die Aufzucht eines Fledermausbabys einen Baustopp bewirkt, so Pfarrerin Wirsching. Doch jetzt sei für die Gemeinde alles bereit. Sie dankte nachdrücklich für die gute Zusammenarbeit mit den Vertretern des Staatlichen Bauamtes, die sowohl die Pflege des historischen Erbes als auch die sinnvolle Nutzung der Kirche für den Gottesdienst im Blick hatten.
Der liturgische Chor unter der Leitung von Claudia Schauer intonierte den 84. Psalm an und der gemischte Chor unter der Leitung von Jörg Kolbinger, begleitet von Jürgen Strauß, brachte den Lobpreis „Singt Gott, unserm Herrn“ zu Gehör.

Dekan Hans-Gerhard Gross: „Wir sind alle Mitgestalter der Kirche Gottes

Symbol für Beständigkeit

In seiner Ansprache betonte Dekan Gross, die St. Martinskirche sei ein Symbol für Beständigkeit und für Treue. Unser Leben braucht ein fes-tes Fundament, einen tragenden Grund. Unser Fundament ist bereits gelegt, es trägt den Namen Jesus Christus. Gott hat für uns ein Haus errichtet, es liegt an uns, daran weiterzubauen. Dabei sollten die Phantasie und die menschliche Gestaltungskraft nicht zu kurz kommen. Wir alle sind Mitgestalter der Kirche Gottes.
Gotteshäuser dürften nicht sich selbst überlassen werden, sondern müssen als Orte gepflegt werden, wo Gott gelobt und gepriesen wird. Die prächtigste Kathedrale bleibt ein leerer Raum, wenn sich nicht Menschen im Vertrauen auf Gottes Schöpfermacht dort versammeln. Der Dekan endete mit dem Choral „Kommt her, ihr Christen voller Freud“, wo es im vierten Vers heißt: „O Herr, noch eines bitten wir: Lass uns auch künftig für und für allhier zusammenkommen, bewahre Kirche und Gemeinde und die darinnen Lehrer sein; so werden dir die Frommen singen, bringen schöne Weisen und dich preisen für die Gaben, die sie zu genießen haben.“ Er sprach das Einweihungsgebet für die Kirche, dann beteten die Gläubigen gemeinsam das „Vater unser“, bevor der gemischte Chor mit den Worten „Dona Pacem Domine“ den Friedensgedanken im Gottesdienst verankerte. Pfarrerin Wirsching rief zum Frieden auf, nicht nur in der Gemeinde, sondern darüber hinaus. Sie dankte den Handwerkern für ihre vorbildliche Arbeit und zeigte sich überaus glücklich, solch hervorragende Firmen in der Region zu haben. Stellvertretend für das Staatliche Bauamt würdigte Anja Buttolo, die Abteilungsleiterin für Westmittelfranken die gelungene Renovierung der Kirche. Sie sei jetzt weniger bunt, der Raum sei ruhiger geworden und man habe im Chorraum die Fresken wieder herausarbeiten können, dabei manche Überraschung entdeckt.  700000 Euro seien verbaut worden, so Buttolo, eine gewaltige Summe.
Große Summe für Gemeinde 
Zudem wurde bei den Renovierungen immer wieder das Landesamt für Denkmalpflege hinzugezogen. Die Kirche ist in „staatlicher Baupflicht“, so Buttolo, der Staat ist damit für die „Hülle“ zuständig. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 400000 Euro. Für das Innere des Gotteshauses muss die Gemeinde aufkommen. Nach Abzug von Zuschüssen bleibt ein Restbetrag von etwa 75000 Euro den die Gemeinde selber finanzieren muss, eine große Summe für die knapp 1000-Seelen-Gemeinde.
Der Windelsbacher Bürgermeister Alfred Wolz wünschte der Kirchengemeinde, dass das Gotteshaus mit Leben erfüllt wird, dass die Menschen dort Antworten auf ihre Fragen finden. Er erinnerte an seine Tätigkeit als „Läutbue“: Er musste als Kind an jedem Sonntag in den Gottesdienst, ebenso zu Taufen und Beerdigungen, denn er durfte an den Glockensträngen ziehen und das Geläut zum Erklingen bringen. Diese Zeit möchte er keinesfalls missen. Er wünscht sich eine lebendige Kirchengemeinde – das Fundament sei gelegt.
Pfarrerin Wirsching richtete mit der Gemeinde den Blick auf den Altar aus der Schule des Nürnberger Künstlers Michael Wohlgemuth: Man habe von hinten eine Beleuchtung angebracht, auch um das Fresko besser betrachten zu können. Mit Blick auf den Bürgermeister bemerkte sie, dass dabei abgebrochene Altarspitzen entdeckt worden seien, die die „Läutbuben“ wohl mit ihren Glockensträngen erwischt hätten. Die Kirche St. Martin bildet in Windelsbach ganz natürlich und zwanglos den Mittelpunkt des Geschehens, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Sie strahlt eine sehr anrührende Ruhe und Gelassenheit aus und scheint zu beobachten, was die Menschen um sie herum gestalten. Rund um St. Martin entsteht, blüht und vergeht Leben. Die Kirche ist eng mit den Menschen und Familien in Windelsbach verbunden, sie vermittelt Beständigkeit und Orientierung. Im Fresko ist die Zahl 1513 zu sehen, die Kirche hat die Reformation erlebt, den Dreißigjährigen Krieg und zwei Weltkriege mitgemacht.
„Ich kann mir denken, dass dankbare Heimkehrer aus den Weltkriegen und deren erleichterte Familien den Weg in diese Kirche gesucht haben“, so Ludwig. Viele andere hatten dies herbeigesehnt, verstarben aber fern der Heimat. Der Landkreis werde die Renovierung bezuschussen, so der Landrat. Er wünschte der Gemeinde stets so gut besuchte Gottesdienste wie beim feierlichen Wiedereinzug, dazu alles erdenklich Gute und Gottes reichen Segen. Gudrun Utz brillierte an der historischen Steinmeyer-Orgel und die Gemeinde stimmte froh in den Choral „Nun danket alle Gott“ mit ein, den die Organistin im Wechsel mit dem Posaunenchor begleitete. Einen gelungenen Schlusspunkt setzte der gemischte Chor mit einem Halleluja. Zum großen Auszug erklangen das Präludium und die Fuge in g-moll von Johann Sebastian Bach. In der herrlich renovierten Kirche findet sich ein weiteres Kleinod: Die Orgel op. 478 aus dem Jahr 1893. Das In-strument hat acht Register, verteilt auf das Manual und das Pedal und sie ist etwas ganz Besonderes, so die Organistin: Während das Manual über eine mechanische Traktur verfügt, funktioniert das Pedal bereits elektropneumatisch.
Dem feierlichen Auszug folgte eine Begegnung im Gemeindehaus, wo ein  reichhaltiges Buffet aufgebaut war. Und es gab die Möglichkeit, sich an den Schautafeln mit der Renovierung der Kirche zu befassen, die grün-rote Farbgebung des Gotteshauses vor der Renovierung und den „Jetzt-Zustand“ zu vergleichen. Auch Altland-rat Rudolf Schwemmbauer war unter den Gästen.
Bereits seit dem Jahr 1241 besteht die Pfarrei Windelsbach als selbstständige Pfarrei, die Kirche ist jedoch älter: So lassen Reste eines romanischen Kreuzgratgewölbes vermuten, dass die Kirche schon um 1100 erbaut worden ist. Der Kirchenpatron St. Martin findet sich zweimal im Gotteshaus: einmal im Fresko rechts neben der Jahreszahl 1513, in gelb-rotem Gewand und ein zweites Mal im Altar rechts von der Marienstatue. Mit der feierlichen Wiedereröffnung am Sonntag Judika ist die Martinskirche wieder der lebendige Mittelpunkt des gottesdienstlichen Geschehens und des Gemeindelebens. sw

Mit Fantasie und Freude

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Autor Armin Pongs zaubert mit Geschichten Bilder in Köpfe

ROTHENBURG LAND – Der Kinderbuchautor Armin Pongs begeis-terte in interaktiven Lesungen die Schüler der beiden Grundschulen Geslau-Windelsbach und Gebsattel-Insingen-Neusitz.

Die Schulkinder haben sich passend zum Buch als „Krokofile“ verkleidet. Foto: privat

Passend zu „Krokofil“, dem Helden seiner Kinderbücher, kamen viele der kleinen Zuhörer grün gekleidet in die Schule. Das Lied „Lesemillionär“ hatten sie auch schon geübt. „Ich lese jeden Tag vier Stunden und schreibe jeden Tag vier Stunden“, erzählte er den staunenden Kindern.

Von Anfang an zog Armin Pongs mit großem erzählerischen und schauspielerischen Talent die Schüler in seinen Bann. Es gelang ihm, die Kinder immer wieder anzusprechen und sie zum Mitmachen anzuregen. Zu Beginn kündigte er an, wenn er sich beim Wort „Krokofil“ verspreche, seien zehn Liegestützen fällig. Da hieß es, genau aufzupassen! Und tatsächlich musste er dieses Versprechen unterstützt von einigen Kindern auch einlösen.
Seine Geschichten von dem freundlichen Krokodil erzählen, dass es sich lohnt, an seine Träume zu glauben und sie zu verwirklichen.  Und was braucht man dafür? Das wussten die Kinder: Fantasie und Freunde. Sie staunten, wie viele Bilder aus den wenigen vorgelesenen Seiten in ihrem Kopf entstanden sind. „Seht ihr, Lesen macht reich“, sagte der Autor, „reich an Bildern im Kopf“. Das schafft kein Fernsehen.
„Die Bilder in eurem Kopf gehören euch allein. Das ist das Schöne am Lesen,“ erklärte der Autor den kleinen „Krokofilen“. Am Ende gaben ihm die Kinder das Versprechen, mehr zu lesen und weniger fernzusehen. hg

Kläranlagen-Neubau steht an

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Bürgerversammlung in Diebach mit Blick auf abgeschlossene und künftige Projekte

DIEBACH – „Wir haben Vieles bewegt“, zog Bürgermeisterin Gabriele Hofacker auf der Bürgerversammlung in der Johann-Schott-Halle Bilanz über das vergangene Jahr. Der Gemeinde gehen die Projekte aber deshalb noch lange nicht aus. Unter den anstehenden Aufgaben befindet sich auch eine, die man gerne noch einige Zeit aufgeschoben hätte: der Neubau der zentralen Kläranlage im Hauptort.

Bürgermeisterin Gabriele Hofacker (re.) lud zur Bürgerversammlung ein. Foto: privat

Da dies eines der Themen ist, dass den Bürgern besonders auf den Nägeln brennt, weil für sie naturgemäß entsprechende Kosten damit verbunden sind, war zu der Versammlung auch Dr. Heinrich Schulte von dem Veitshöchheimer Unternehmen für Kommunalberatung eingeladen, das in Sachen Einmessung der Geschossflächen für die Beitragserhebung Partner der Gemeinde ist.

Die neue Einrichtung zur gemeindlichen Abwasserentsorgung ist mittlerweile fertig geplant. Zunächst stand zur Debatte sie an demselben Standort wie bisher zu errichten. Mittlerweile ist man zu der Einsicht gelangt, den Neubau auf dem Nachbargrundstürck der Gemeinde anzusiedeln, da man räumlich mehr Möglichkeiten hat und zudem der Betrieb während der Bauphase aufrechterhalten werden kann. Die Kosten belaufen sich derzeit auf geschätzte 2,03 Millionen Euro. Voraussichtlich weitere 850000 Euro kommen durch den Anschluss von Oestheim mit Zuleitung und Pumpstation hinzu. Immerhin wird die Auflassung der bestehenden Teichkläranlage in Oestheim und die Zuleitung mit 150 Euro pro Meter gefördert, was umgerechnet etwa 320000 Euro entspricht.
Neues Gebäude, neues Personal: Bürgermeisterin Hofacker stellte bei dieser Gelegenheit Johannes Bock vor, der ab April in die Aufgaben eines Klärwärters eingeführt wird. Klaus Neidenberger möchte sich nach und nach auf eigenen Wunsch von dieser Tätigkeit zurückziehen. Er steht aber seinem Nachfolger und der Gemeinde gerade auch während der Bauphase gewohnt mit Rat und Tat zur Seite.
Zwei weitere verdiente Persönlichkeiten der Gemeinde kamen außerdem zu besonderen Ehren. So wurde Johann Schott, der 29 Jahre lang an der Spitze der Gemeinde stand, der Titel „Altbürgermeister“ verliehen. Ernst Ott erhielt von der Gemeinde ein Geschenk für seinen 40-jährigen Einsatz bei den Feldgeschworenen.
Ein kleines Häkchen kann man in Diebach nun hinter das Stichwort Breitband machen. Zwar verspätet, doch dann innerhalb weniger Wochen, erfolgte der Ausbau. Auch die einzelnen Anschlüsse beziehungsweise Freischaltungen seien weitestgehend abgeschlossen, so Gabriele Hofacker. Die Investitionskosten für den Netzbetreiber betrugen 885000 Euro. Die Wirtschaftlichkeitslücke in Höhe von 576000 Euro wird dank Zuwendungen durch den Freistaat  nach unten gedrückt, so dass die Gemeinde noch etwa 120000 Euro an Eigenmitteln aufwenden muss, rechnete die Rathauschefin vor.
Ein „schönes, helles und freundliches Gebäude“ stellt, laut Gabriele Hofacker, der fertiggestellte Anbau an den Kindergarten „Rabennest“ dar. Nach den Faschingsferien konnten die neuen Räume bezogen werden und die Kleinen „fühlen sich dort pudelwohl“. Zwei Drittel der Kosten von circa 950000 Euro übernimmt der Staat in Form einer Förderung.
„Wir sind auch hier auf einem guten Weg“, kommentiert sie anschließend die Wohnentwicklung ihrer Gemeinde. So wurde der Bebauungsplan für das Baugebiet „Kreuzfeld“ erstellt. Auf dem 1,4 Hektar großen Areal sind 17 Baugrundstücke in einer Größenordnung von 680 bis 930 Quadratmeter vorgesehen. Zudem wurde für zwei Feldlerchenpaare eine Ausgleichsfläche von 2000 Quadratmetern ausgewiesen.
Ein weiteres Projekt steht schon in den Startlöchern: Der Wappenwanderweg soll dieses Jahr mit Wanderwegrouten um Bellershausen und Diebach erweitert werden. Die zusätzlichen sieben beziehungsweise 12 Kilometer werden über das Leader-Programm zur Hälfte finanziert. Es sind unter anderem Sitzgelegenheiten, Möglichkeiten zum Entspannen und Spielen, ein Bewegungsparcours am Badeweiher, die Ertüchtigung der Toiletten an der alten Kläranlage sowie die Beschreibung der natürlichen und historischen Begebenheiten am Wegesrand geplant. Die beiden Wegwarte Fritz Köhler und Anton Fuchs würden sich über Mitstreiter bei diesem Vorhaben freuen, damit die Fertigstellung bis Herbst erfolgen kann.
In Sachen technische Ausstattung der Feuerwehr berichtete Gabriele Hofacker, dass man sich bei der Ausschreibung für ein Tragkraftspritzenfahrzeug in Kooperation mit den Feuerwehren Kloster Sulz und Kleinhaslach befinde. Die Kosten für ein derartiges Fahrzeug belaufen sich auf 160000 Euro, abzüglich eines Zuschusses von 40000 Euro.   mes

Segen für die Palmbuschen

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Traditionelle Gottesdienste in Schillingsfürst und Bellershausen am Vorostersonntag

BELLERSHAUSEN/SCHILLINGSFÜRST – Unter das Motto „Stimmungsumschwung“ hatte Dekan Hans-Peter Kunert den Gottesdienst am Palmsonntag gestellt.

Schillingsfürst: Gottesdienstbeginn vor der Kirche mit Kommunionkindern und Segnung der Palmbuschen. Foto: Schwandt

Sowohl in Bellershausen als auch in Schillingsfürst begann die Liturgie vor der Kirche unter dem Kreuz. Dort segnete der Geistliche zunächst die Palmbuschen und besprengte sie mit Weihwasser. Nach der Verkündigung des Evangeliums zogen die Gläubigen – unter ihnen viele Kommunionkinder mit ihren selbstgebastelten Palmstangen – in einer feierlichen Prozession um das Gotteshaus.

Mit dem Palmsonntag wird die Karwoche eingeleitet und des Einzugs Jesu in Jerusalem gedacht.
In seiner Ansprache zitierte Dekan Kunert eine Zeitungsmeldung: Während einer Hochzeitsfeier geriet ein Gast mit einem Musikbandmitglied aneinander. Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung. Die Braut fiel in Ohnmacht. Die Stimmung der Hochzeitsgesellschaft kippte.
Umschwung
Auch am Palmsonntag ändert sich die Stimmung. Die Menschen, die Jesus zujubelten, als er auf einem Esel in Jerusalem einritt, die ihre Kleider vor ihm ausbreiteten,  forderten später seine Kreuzigung. Der Grat ist schmal, der zwischen „Hosianna“ und „Kreuziget ihn“ liegt. Dem jubelnden Einzug in die Kirche, begleitet von Glockengeläut und festlichem Orgelspiel, folgte erstmals in der beginnenden Karwoche der Vortrag der Passion mit der Leidensgeschichte Jesu.
Die folgenden Tage Montag, Dienstag und Mittwoch in der Karwoche dienen als Tage der Stille und Besinnung zur Vorbereitung auf die Feier des letzten Abendmahls am Gründonnerstag und die Karfreitagsliturgie. Der Karsamstag ist der letzte Tag der vorösterlichen Fastenzeit. An ihm gedenken die Christen der Grabesruhe Jesu und erwarten mit Fasten und Gebet seine Auferstehung.
Die geweihten Zweige und Palmbuschen vom Palmsonntag nehmen die Gläubigen mit nach Hause, oft werden sie hinter ein Kreuz gesteckt. Das Aufstecken ist ein alter Brauch, es soll die Menschen segnen und an das von Christus neu gewonnene Leben erinnern. -sw-

Kaiseradler „Khan“ möchte jetzt loslegen

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Fürstlicher Falkenhof auf Schloss Schillingsfürst unter neuer Leitung und mit anderem Personal – Zwei Flugschauen täglich

SCHILLINGSFÜRST – Kaiseradler Khan schwingt schon mal die Flügel auf dem Arm von Falknerin Alexa Meininghaus (48). Im Fürstlichen Falkenhof Schloss Schillingsfürst stehen die Zeichen auf Saisonstart.

Am liebsten gleich losstarten würde Kaiseradler „Khan“, vom Arm seiner neuen Trainerin, Falknerin Alexa Meininghaus. Foto: Weber

Der Auftakt und alles, was dort kommen wird in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren, ist zunächst einmal geprägt vom Wechsel beim Personal. Alexa Meininghaus hat die Leitung des Falkenhofs frisch übernommen. Mit ihr gemeinsam sind Falkner Klaus Schmich und Falknerin Gabriele Voigtländer Neulinge im Team und auch die einzigen Angestellten.

Gefiederte Routine

Ihr Einstand steht ganz im Gegensatz zur Routine bei so manch guten Bekannten unter dem gefiederten Personal des Fürstlichen Falkenhofs. Wie eben beim sechsjährigen Khan. Er gehört, wie der größte Teil des Tierbestands, dem Betreiber von Flugschau und Greifvogel-Aufzucht, Fürst Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst, und zählt auf dem früheren Adelssitz zum Bestand. Gestern hatten Alexa Meininghaus und ihre beiden Kollegen gemeinsam mit „ihrer“ Greifvogel-Riege Premiere im „Aerodrom“ zu Füßen der Schloss-Brücke bei der ersten Flugschau unter neuer Führung. Die neue Chefin des Falkenhofs äußert sich positiv, wenn auch nicht restlos zufrieden. Am Zuschaueraufkommen ließe sich noch etliches steigern, meint sie, als wir sie gestern Mittag besuchen und sie fragen, was für sie wichtig ist in ihrer neuen Funktion und bei der Arbeit mit den Greifvögeln. Sie hat 15 Jahre Berufserfahrung als Falknerin, wirkte bisher auf dem Falkenhof im Wisentgehege in Springe, im Adler- und Wolfspark Kasselburg und hatte zuletzt vier Jahre lang die Leitung der Greifvogelstation Mainfranken im Wildpark Klaushof. Die Inhaberin des Jagd-, und Falknerjagdscheins ist gemeinsam mit ihren beiden Angestellten, er ebenfalls Inhaber des Jagd- und Falknerjagdscheins und sie Inhaberin des Falknerjagdscheins von dieser letzten Station nach Schillingsfürst gewechselt, um dort ein neues Konzept umzusetzen. Ziel ist – neben der Präsentation der Vögel bei den Flugschauen – unter anderem das Aufstellen (im Sinn von holen und trainieren) von vermehrt heimischen Greifen und Eulen. Außerdem sucht der Falkenhof künftig gezielt die Zusammenarbeit mit Schulen, Kindergärten und sozialen Einrichtungen. Nicht zuletzt geht es um das Aufstellen aller relevanten Greifvögel zur Ausübung der als Weltkulturerbe auf einem besonderen Rang stehenden Beizjagd. Flugvorführungen sind ab sofort täglich ab 11 Uhr und ab 15 Uhr vorgesehen, Schlossführungen ab 12, 14 und 16 Uhr. Wer eine Eintrittskarte für die Flugschau löst, kann zum Nulltarif zusätzlich auch das Falknereimuseum und das Museum der Fremdenlegion im früheren Adelssitz besuchen. -ww-

Alte Tradition blüht wieder auf

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Altfränkischer Schnupftabakabend als gemeinschaftsbildende Kultur und besonderes Erlebnis

OHRENBACH – Starkes Bier und starker Tabak – nichts für schwache Nerven: Und doch lockte die mittlerweile vierte Auflage des altfränkischen Schnupftabakabends im Gasthaus „Rotes Ross“ etwa 150 „mutige“ Gäste an, die Lust auf Neues hatten und dabei die fränkische Wirtshauskultur inklusive Schnupftabak und Bier wieder aufleben lassen wollten. Die Veranstalter hatten sich viele Neuigkeiten dafür ausgedacht.

Beste Laune beim Bieranstich (v.l) : Königin Alexandra I, Markus Schoch, Bierkönigin Nicole I, Max Gundel, Patrick Volkert und Christoph Klenk . Fotos: Klenk

Mit dieser überwältigenden Resonanz war allerdings nicht zu rechnen. Was vor vier Jahren als Treffen von Freunden und Interessierten aus der Gemeinde und des örtlichen Stammtischs begann, um den Geschmack neuer Tabaksorten in der Gemeinschaft zu erleben, fand in der jüngsten Auflage ihren bisherigen Höhepunkt. Der Einladung der „Ohrenbacher Schnupferjungs“ und der Landwehr-Bräu waren so viele Gäste gefolgt, dass der Festsaal des Gasthauses gerade groß genug war.

Kultur für alle Sinne
Beim diesjährigen Programm sollten neben der Nase auch alle anderen Sinne angesprochen werden, um die einst in der hiesigen Region so starke und gemeinschaftsbildende Kultur  beim Dorfwirt wieder aufleben zu lassen. Unterstützung gab es dabei von Bierkönigin Nicole I. und der Königin der Schnupferjungs, Alexandra I. Sie brachte per Bus gleich ihre eigene  Fangemeinde mit.
Im Mittelpunkt stand die Verkostung sechs verschiedener Sorten Schnupftabak vom jeweils äußeren Rand des Geschmacksspektrums: Von den drei gängigen Herstellungsarten „Klassisch“, „Schmalzler“ und „Snuff“ wurden je eine schwache und eine sehr starke Sorte zusammen verkostet und in die eigens dafür ausgelegte Skala der Schnupferjungs nach sogenannten „tasting notes“ bewertet und eingeteilt.
Da die Tabake auch für die Veranstalter meist unbekannt sind, entpuppte sich neben einer hervorragenden Neuentdeckung einer Frankfurter Marke einige vorher angepriesene Schmalzler nur als schwaches „Schlafpulver“. Dabei konnte man auch Wissenswertes über die Herstellungsverfahren und die Eigenheiten erfahren, die aus einem schwachen eine echt „harte“ Prise machen.
Passend dazu hatte die Landwehr Brauerei ihr Bockbier dabei. Auf die erste Tabakprobe folgte der Anstich, der mit drei Schlägen vollzogen wurde. Vertriebsleiter Markus Schoch informierte über die Herstellungsbesonderheiten des Bocks.
Für die Befriedigung der weiteren Geschmacks- und Sinnesrezeptoren sorgte das Essen des Gasthauses, wo der Jungwirt, der selbst Gründungsmitglied der Schnupferjungs ist, Abende im Sinne der alten Wirtshaustradition abhält. Dazu spielte Michael Döppert,  ebenfalls ein begeis-terter Schnupfer, mit der „Quetschn“ die traditionellen Lieder, bei denen kräftig mitgesungen wurde.

Eine Schnupfmaschine im Gitarrenkorpus.

Vielfältiges Angebot

Im großen Saal gab es an allen Ecken kleine Besonderheiten wie Autogrammstunden der Hoheiten, die Kürung des besten Schnupferbildes 2017 oder die Einweihung einer neuen Schnupf-Maschine: Ein junges Mädchen hatte sich von ihrer Leidenschaft inspirieren lassen und die Automatik in den Korpus einer Gitarre eingepasst.
Alles zusammen ergab einen nach Aussage der Veranstalter, „legendären vierten Schnupferabend“, bei dem sie mit ohrenbetäubendem Lärm und „Schnupferjungs“-Sprechchören verabschiedet wurden. Die Verrücktesten unter den Schnupferfans hatten sich selbst gestaltete Fan-Shirts mit dem Spruch „Wir folgen Eurer Priis“ mit gebracht. Noch lange nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung saß man bei Musik, Tabak und Bier im Gasthaus zusammen und ließ den Abend ausklingen.
Die einfachen Dinge zählen
Tradition für jeden Geschmack, Tradition die verbindet: Ein leckeres Bockbier, „a gscheide Priis“, zünftige Wirtshausmusik und ein Gasthaus wie das „Rote Ross“ – „ein schöner Abend kann so einfach sein“, finden die Ohrenbacher Schnupferjungs. Der große Zuspruch zeigt, dass besonders Leute im Alter um die 20 Jahre Tradition und Gemeinschaft auf Veranstaltungen wie etwa einem Stammtisch, einem Blasmusikfestival oder dem Bierfest der Landwehr-Bräu vermehrt suchen.
Über die sozialen Netzwerke finden sie zusammen, auch die Schnupferjungs haben über ihren Youtube-Kanal und die Facebook-Seite schon viele Fans gewinnen können. ck

Facettenreicher Hörgenuss

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Epiphanias-Konzert in Erzberg: von kirchlichen Chorälen bis zu den „Beatles“

ERZBERG – Mit Tönen, Klängen und Musikarten aus aller Welt begeis­terten die Mitwirkenden beim 23. Epiphanias-Konzert des Posaunenchors Erzberg in der St. Gallus Kirche, das immer noch so genannt wird, obwohl es lange nach dem 6. Januar, stattfindet.

Das gemeinsame Konzert zeigte den Zuhörern das breite Repertoire der Chöre und Gruppen. Foto: privat

Mit „Festchoral und Fanfare“ (Tobias Schütte) wurden die Konzertbesucher majestätisch auf den Abend durch die fanfarenartigen Soli von Trompete, Tenor und Posaune eingestimmt. Ortspfarrer Werner Maurer übernahm den Begrüßungspart. Das erste gemeinsame Lied „Hallelujah, suchet zuerst Gottes Reich“ animierte Mitwirkende sowie Konzertbesucher zum Singen und Spielen.

Die KBC-Bande (Kleiner Bezirkschor) unter der Leitung von Peter Keitel, erinnerte mit „La Cucaracha“ (H.Bertram) und „New York, New York“ (John Kander) an einen schon lauen beschwingten Frühlingsbummel durch das belebte New York. Frisch vom Broadway erklang dann die „Traumzeit“ (Andrew Lloyd Webber), die deutsche Version von „Memories“ aus dem Musical Cats, interpretiert vom Frauenchor Wörnitz unter dem Dirigat von Jörg Kolbinger.
Zauberhafte Orgelträume entlockte Dekanatskantorin Jasmin Neubauer der Gessinger-Orgel. Mit dem „Präludium in E-Moll“ (Nikolaus Bruhns), sowie „Choral und Menuett“ (Leon Boellmann) kamen garantiert alle der alten Erzberger Orgelpfeifen zum Einsatz. Das Mutter-Tochter Duo Simone und Janina Horn zogen moderne Unterstreichungen ins Konzertprogramm. „Perfect“ (Ed Sheeran), „Durch die schweren Zeiten“ (Udo Lindenberg) oder „Zombie“ (Cranberries); das St. Galluskirchenhaus verwandelte sich zwischenzeitlich zur Konzerthalle. Begleitet wurde das Duo von Martin Lohbauer am Klavier, Peter Keitel an der Bassgitarre, Martin Keitel an der E-Gitarre, sowie Stefan Brodwolf am Schlagzeug.
Letzterer übernahm auch das Schlagen der Pauken bei verschiedenen Stücken. Der Männergesangverein Wörnitz (Leitung: Jürgen Strauß) trug das Bajazzolied „Warum bist du gekommen“ vor. Beide Wörnitzer Chöre erzählten singend dann im Gesamtchor von Franz Schuberts „Heidenröslein“. Die KBC-Bande spielte einen Balladenblock mit „Hallelujah“ und „Nessaja“.
Mancher Konzertgast spürte den kindlichen Wunsch des kleinen Drachen Tabaluga, nie erwachsen zu werden. Der Posaunenchor Erzberg, als Gastgeber, hatte verschiedenste Titel und Melodien parat.
Ruhige Seite des Chores
So erklangen unter dem Dirigat von Hauptdirigent Robert Trump und seinem Stellvertreter Martin Lohbauer Stücke wie „Yellow Submarine“ (Beatles) und „Hello Dolly“ (Jerry Hermann) als Erinnerung an alte Pop- und Filmgeschichte. „Heaven“ (Hans Zellner) und „La Montanara“ (Toni Ortelli) brachten die ruhige Seite des  Posaunenchores zum Vorschein.
Erwähnenswert ist, dass ein Posaunenchor heutzutage nicht nur den kirchlichen Chorälen und kirchlich orientiertem Spielgut zugewandt sein muss, sondern auch mit viel Spaß und Begeisterung an jedem Musikstil teil haben kann. Martin Lohbauer bedankte sich in Reimform bei allen Mitwirkenden und Pfarrer Maurer schenkte den kirchlichen Segen.
Mit dem traditionellen Abschlusslied „Highland Cathedral“, gemeinsam durch KBC und Posaunenchor Erzberg vorgetragen endete ein rundum gelungener Abend voll musikalischem Hochgenuss. ml

Frohe Botschaft im Zentrum

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Stimmungsvolle Ostergottesdienste in der Regionalpfarrei Schillingsfürst

SCHILLINGSFÜRST – Was macht eine gute Osterstimmung aus? Ideenratgeber dafür gibt es viele, so Dekan Hans-Peter Kunert in seiner Osteransprache. Da gibt es leckere Brunch-Rezepte, Kuchenideen, Dekotipps und unzählige Bastelanleitungen. Der Osterhase habe es inzwischen schwer, sich inmitten von Traditions-, Gold- und Schmunzelhasen zu behaupten. Die frohe Osterbotschaft des Christentums werde immer mehr zur Seite geschoben, ja weggedrängt.

Dekan Kunert segnete die Kommunikanten, deren Taufkerzen an der Osterkerze entzündet wurden, mit Weihwasser. Foto: Schwandt

Tatsächlich sei das Osterfest ein Fest mit Stimmungsschwankungen, von „himmelhoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“. Es seien die Frauen gewesen, die sich auf den Weg zum Grabe Jesu gemacht hätten, sie waren traurig, deprimiert, ernüchtert und niedergeschlagen vom Kreuzestod Jesu, aber in keiner Weise ängstlich sondern sehr pragmatisch. Auf dem Weg zum Grabe Jesu hätte sie eine entscheidende Frage beschäftigt: Wer ­ihnen wohl den Stein vom Grab wegwälzen werde? Sie hatten sich nicht versteckt wie die Jünger, der Botschaft des Engels vom auferstandenen Jesus geglaubt und sie verbreitet.

In ihrer Station am Ostermontag nahm Pastoralreferentin Carmen Chivu Bezug auf das Lukas-Evangelium: Zwei der Jünger hatten sich von Jesus abgewandt und Jerusalem in Richtung Emmaus verlassen. Sie hatten Jesu Gefangennahme und Kreuzigung erlebt und wollten aus der Welt des Scheiterns Jesu ausbrechen, zurückkehren in ihr altes Leben. Sie hatten große Hoffnungen auf Jesus gesetzt und waren bitter enttäuscht worden. Jesus begleitete sie auf ihrem Weg, nahm ihre Worte und Gefühle auf, deutete ihnen die Schrift. Sie baten ihn, bei ihnen zu bleiben, erkannten ihn schließlich, als er das Brot brach. Jesus wandert mit den Menschen, die an ihn glauben und ihm vertrauen.
Er begleitet ihren Weg, so die Pastoralreferentin, die Christen dürften immer wieder die Gemeinschaft mit ihm erfahren. Den insgesamt 33 Kommunionkindern in der Regionalpfarrei – überreichten die Eltern in einem der Ostergottesdienste ihre Taufkerze: Diese hatten die Eltern mit dem Motiv eines Hauses verziert. Das Motto der Erstkommunion lautet in diesem Jahr: „Jesus, wo wohnst du?“ Pastoralre­feretin Chivu, die die Vorbereitung der Kommunikanten leitet, entzündete die Kerzen an der Osterkerze, Dekan Hans-Peter Kunert segnete die Kinder mit dem Weihwasser aus der Osternacht.
Der stimmungsvollen Osterliturgie ging in der Osternacht eine Lichtfeier am Osterfeuer voraus, dann zogen die Gläubigen mit den an der Osterkerze entzündeten Kerzen in die dunkle Kirche ein. Die Schola der Regionalpfarrei, Kantorinnen und ein Kantor umrahmten die Liturgie musikalisch, gemeinsam mit Ulrich Schwandt an der Orgel. Das feierliche „Exsultet“, den österlichen Lobpreis, stimmte in diesem Jahr der Pastoralpraktikant, Frater Athanasius Meitinger, in der nur durch Kerzen erhellten Kirche an. Für ihn war es der letzte Dienst im Rahmen seines Praktikums in der Regionalpfarrei – er wird seine Studien in Lantershofen fortsetzen. Im zurückliegenden Vierteljahr hatte er sich in den vier Kirchengemeinden außerordentlich vielfältig engagiert,  und er ist den Menschen ans Herz gewachsen. Sein segensreiches Wirken würdigten Dekan Kunert und die Vertreter der Gemeinden, Hedwig Papke und Josef Geppert.
Anschließend trafen sich die Gottesdienstbesucher zum Osterfrühstück im Pfarrsaal und auch für die Ministranten und die Kinder war gesorgt: Der Osterhase hatte für jedes Kind ein Nest im Pfarrgarten versteckt. sw

„Guter und richtiger Weg“

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Windelsbacher Rathaus-Chef zieht auf Bürgerversammlung Bilanz

WINDELSBACH – „Wir sind gemeinsam auf einem guten und richtigen Weg“, erklärte Alfred Wolz anlässlich der jüngsten Bürgerversammlung. Der Windelsbacher RathausChef gab einen Rückblick über die Ereignisse und Entwicklungen des vergangenen Jahres und informierte, welche Projekte in den kommenden zwölf Monaten in der Gemeinde anstehen.

Die fleißigen Helfer vom Dorfgemeinschaftshaus (v.l.): Günter Geißendörfer, Herbert Homeier, Werner Weber, Klaus Herbolsheimer, Reiner Korn, Peter Horn, Frank Eberlein, Nick Herrscher, Günter Büchler, Simon Wiegner. Foto: privat

In insgesamt elf Sitzungen wurden 152 Beratungspunkte aufgerufen, die in 83 öffentlich und 20 nicht öffentlich gefasste Beschlüsse mündeten. Hinsichtlich der Einnahmen der Gemeinde im vergangenen Jahr konnte Alfred Wolz ein gemischtes Bild zeichnen. Bei der Grundsteuer A in Höhe von etwa 50600 Euro musste man leichte Abstriche zum Vorjahr machen. Das Volumen der Grundsteuer B (80700 Euro) blieb hingegen relativ konstant. Auch bei der Einkommenssteuerbeteiligung legte man zu. Sie lag 2017 bei 495700 Euro. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind mit 219400 Euro leicht rückläufig. Die Schlüsselzuweisungen beliefen sich auf etwa 366200 Euro. Demgegenüber standen natürlich auch eine Reihe von Ausgaben. So schlug die Beteiligung am Schulverband Ges-lau (31 Schüler) und am Mittelschulverband Rothenburg (16 Schüler) mit insgesamt rund 96400 Euro zu Buche. Der Gemeindeanteil an den Betriebskosten für den Kindergarten betrug 105600 Euro. Etwa 119000 Euro musste die Kommune als Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft und 431000 Euro an den Kreis überweisen. 2017 fielen zudem etwa 152000 Euro für die Sanierung des Schulhauses in Preuntsfelden (Baukosten gesamt: 270000 Euro) an. Bei den Verbindlichkeiten der Gemeinde nannte Bürgermeister Alfred Wolz den Gesamtschuldenstand von 43750 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt dadurch 27 Euro – der Landesdurchschnitt liegt bei etwa 600 Euro.

Einsatz gewürdigt
Bezeichnend für das vergangene Jahr war, laut Gemeindeoberhaupt, auch ein „hohes Bürgerengagement“. Im Rahmen der Versammlung würdigte er den Einsatz und die Leistungen Einzelner. So wurde Helmut Näpfel nach 30 Jahren im Dienst für den Bauhof der Gemeinde verabschiedet. Mit „Zuverlässigkeit, Sparsamkeit, kreativem Idealismus und handwerklichem Geschick“ habe er seine Aufgaben gemeistert. Auch Günter Geißendörfer wurde für sein vielfältiges Engagement für die Gemeinde geehrt. Er sei immer „ein gefragter Mann“, wenn bei einem Fest „Strom im Spiel ist“, so Alfred Wolz.
Lob und Dank gebührte auch Gün­ther Büchler, über den der Bürgermeister sagt: „Er sieht vorausschauend, wo etwas fehlt, er kümmert sich um Details, sorgt für Ordnung.“ Er gehört außerdem zu der Gruppe fleißiger Bürger, die sich „unentgeltlich, kreativ und mit Engagement“ bei der  Sanierung des Schulhauses in Preuntsfelden eingebracht haben.
Für seine beruflichen Glanzleistungen wurde Toni Strauß gewürdigt. Seine Ausbildung zum Plattenleger hat er als Kammersieger abgeschlossen. Beim Landesleistungswettbewerb erreichte er daraufhin den ers-ten Platz und qualifizierte sich dadurch für den Leistungswettbewerb der Handwerksjugend auf Bundesebene. Ergebnis der vier Tage in Sigmaringen war der dritte Platz.
Rebecca Herrscher wurde mit ihrem Pferd der Rasse „Paint“ beim Wettbewerb „German Paint“ Deutsche Meisterin. Beim Wettbewerb auf europäischer Ebene konnte sie mehrfach den Europameister-Titel erringen. Hierfür erhielt auch sie eine Aufmerksamkeit von der Gemeinde.
Selbstverständlich durfte auch ein Ausblick auf die anstehenden Projekte auf der Bürgerversammlung nicht fehlen. Neben diversen Investitionen in den Bauhof steht auch die Abdichtung der Bauschuttdeponie für etwa 10000 Euro auf der Ausgabenliste im laufenden Jahr. Auch der Breitbandausbau soll weiter voranschreiten. Laut Aussage des Netzbetreibers soll etwa der Ortsteil Linden im Herbst umgestellt werden.
Die Sicherstellung des Brandschutzes sowie das Feuerwehrgerätehaus in Windelsbach sind weitere Themen, die Gemeinderat und Bürger in den kommenden Monaten beschäftigen werden. Finanziell kräftig zu Buche schlagen wird die Dorferneuerung Hornau. Die Kosten, die hierfür bei der Gemeinde anfallen, liegen bei 580000 Euro. mes

Über Tellerrand geschaut

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Brasilianer lernte in Ohrenbach Grundlagen biologischer Landwirtschaft kennen

OHRENBACH – Brasilien, das sind Copacabana, Samba und die pure Lebensfreude. Eine biologische Landwirtschaft sucht man dort bislang jedoch vergebens. Deshalb machte sich der Argraringenieur-Student Alexandre Immich aus der südbrasilianischen 2-Millionen Stadt Curitiba auf nach Ohrenbach, um sich hier ein Jahr lang auf dem Biohof der Familie Wirsching mit der ökologischen Anbauweise und Viehzucht vertraut zu machen.

Alexandre Immich kümmerte sich mit Hingabe um die Kälbchen. Foto: Scheuenstuhl

Und die Landwirtschaft war natürlich nicht der einzige Unterschied zu seiner südamerikanischen Heimat. Zwar stammt der 27-Jährige ursprünglich auch aus einem „kleinen Dorf“. Doch selbst dieses war dann schon um einiges größer als Ohrenbach. Die Ruhe auf dem flachen Land am Rande des Taubertals habe er genossen, sagt er, von Langeweile war aber auch ohne Kino und Einkaufsmöglichkeiten in den zwölf Monaten keine Spur. Denn von Anfang an wurde er in die Dorfgemeinschaft integriert – auch dank Johannes Wirsching, dem Sohn seines Praktikumsgebers, und der Dorfjugend, mit der er viele Feste in der Region besuchte.

„Brasilianischer Sonnenschein“ 
„Wer den Alexandre nicht mag, der mag niemanden“, beschreibt Harald Wirsching knapp und treffend das aufgeschlossene und einnehmende Wesen des „brasilianischen Sonnenscheins“. Und so ging der finale Abschied auch auf beiden Seiten mit etwas Wehmut einher. Seit mittlerweile 20 Jahren bietet die ­Familie Wirsching Ausbildungspraktika auf ihrem Hof an. Meist kommen die Nachwuchs-Landwirte dabei aus Osteuropa. Zum ersten Mal lebte man nun mit einem Brasilianer zusammen und dann gleich für ein ganzes Jahr. Da wächst man menschlich schon zusammen.
Aber auch was die Arbeit auf dem Hof betrifft, ist Harald Wirsching voll des Lobes für den 27-Jährigen. Dieser wurde in alle anfallenden Aufgaben eingebunden und war immer zur Stelle wenn außer der Reihe etwas zusätzlich erledigt werden musste. Die großen Maschinen haben es Alexandre Immich besonders angetan – und die Kälbchen. Um die jungen Rinder kümmerte er sich mit großer Hingabe und versorgte sie stets zuverlässig mit dem Milch-Taxi.

Wachstumsschub unter brasilianischer Sonne: Soja- und Mais-Pflanzen in trauter Nachbarschaft. Foto: privat

Das Leben mit den Tieren und der Natur kennt der junge Brasilianer von frühester Kindheit an. Seine Eltern bewirtschafteten seit er denken kann selbst einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, auf dem sie Tabak anbauten und später dann Milch produzierten. Mittlerweile sind sie im Ruhestand und pflanzen noch in kleinerem Maße Soja und Mais an.

Auf eigenen Wunsch  
Grundsätzlich zieht Alexandre Immich die Anstellung in einem Betrieb der Selbstständigkeit vor. Und deshalb möchte er auch nicht den elterlichen Hof übernehmen, auch wenn er theoretisch noch zwei Jahre Zeit zum Überlegen hat, bis er sein Studium der Agrarwissenschaften beenden wird. Die Chance zu nutzen und für das Studium und den Lebenslauf Erfahrungen im Ausland zu sammeln, war sein eigener Wunsch. Deutschland als „Lehrstätte“ auszuwählen kommt aber nicht von ungefähr.
Alexandre Immich hat nämlich deutsche Wurzeln. Sein Uropa stammte aus Hamburg und noch seine Oma und sein Vater unterhielten sich nicht nur auf brasilianisch, sondern auch auf Plattdeutsch. Diese familiären Bande zu Deutschland führten bereits dazu, dass er 2008 ein Jahr lang als Au Pair auf einem Pferdehof in Rheinland Pfalz verbrachte. Auch seine Schwester zog es vor zwölf Jahren in die Heimat der Vorfahren, wo sie nun ihren Lebensunterhalt als Krankenschwester verdient.
Pfarrer als Ideengeber
Dass es Alexandre Immich ausgerechnet nach Ohrenbach verschlagen hat, ist Hans Zeller zu verdanken, der vor vielen Jahren selbst einmal Praktikant auf dem Hof der Familie Wirsching war. Damals war er als Pfarrer bei der Neuendettelsauer Mission „Eine Welt“ in Brasilien eingesetzt und mit Alexandre Immichs Tante bekannt. Bei ihr trafen sich die beiden dann auch zufällig, tauschten sich über die Pläne und Interessen des jungen Studenten aus und schon war die Idee für das Praktikum geboren. Von der Natur her sei Brasilien ein Paradies, erklärt Harald Wirsching. Dank Sonne und Wasser im Überfluss lasse sich alles anbauen und man erhalte zwei Ernten pro Jahr – allerdings auf nicht sehr umweltfreundliche Art und Weise. Das Thema biologische Landwirtschaft sei auch im Studium nur ganz wenig behandelt worden, ergänzt Alexandre Immich.
Wenn überhaupt finden sich nur ein paar Obst- und Gemüsesorten, die das Prädikat „bio“ verdient hätten in brasilianischen Supermärkten. Bio-Milch habe er überhaupt noch nie in seiner Heimat gesehen, erklärt Alexandre Immich. Das Problem ist, dass auch die Brasilianer beim Einkaufen nach der Optik gehen. Und Bio-Ware ist in der Regel halt nicht makellos und genormt. Hinzu kommt, dass sie teurer ist, was sich viele Brasilianer einfach nicht leisten können.
„Doch langsam müssen wir darüber nachdenken, etwas zu verändern“, ist der angehende Agrar-Ingenieur überzeugt. Der Einsatz von Chemikalien und der Anbau in Monokulturen haben mittel- bis langfristig schädliche Auswirkungen auf  Mensch und Natur. Seine Erfahrungen in Ohrenbach sollen für ihn ein erster Ansatzpunkt für weitere Überlegungen sein, wie man auch in Brasilien umweltfreundlich anbauen kann, denn die Maßnahmen der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland lassen sich nicht eins zu eins auf die brasilianischen Gegebenheiten übertragen. So unterscheidet sich etwa der Boden deutlich in den beiden Ländern. In seiner Heimat, erklärt Alexandre Immich, könne man aufgrund des vielen Regens nicht so häufig die Äcker pflügen, da sonst die Gefahr der Bodenerosion bestehe.
Es läuft sicherlich einiges nicht richtig in Brasilien. Doch das landläufige Image seiner Heimat als Umweltsünder wollte Alexandre Immich dann doch nicht widerspruchslos hinnehmen. Und deshalb lud er kurz vor seiner Rückreise die Ohrenbacher Bevölkerung zu einem Vortrag ins Gasthaus „Rotes Ross“ ein, um „sein“ Brasilien und dessen reiche Kultur und Natürschätze vorzustellen. Etwa 60 Zuhörer ließen sich für zwei Stunden mit zahlreichen Bildern und Informationen zu Land und Leute nach Südamerika entführen. mes

Ambitionierte Generation

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Gemeinde Wörnitz ehrte auf der Bürgerversammlung herausragende Leistungen

WÖRNITZ – Auch dieses Jahr konnten wieder eine Reihe junger Einwohner der Gemeinde Wörnitz bei der Bürgerversammlung geehrt werden.

Bürgermeister Karl Beck mit Marcel Breitwieser, Magamed Natayev, Maike Schell, Alina Leopoldseder, Chris­-
tina Danzer, Fabian und Simon Scharf (von links). Foto: Teutsch

Nach einer Schreinerlehre wurde Marcel Breitwieser aus Walkersdorf Innungssieger der Innung Rothenburg und Kammersieger des Be­zirks Mittelfranken. Beim Landesentscheid in München belegte er den 2. Platz. Für den Abschluss der Berufsschule mit der Note 1,0 erhielt er den Bayerischen Staatspreis.
Einen der besten Abschlüsse in der Grund- und Mittelschule Schillingsfürst erreichten Magamed Natayev mit einem Notendurchschnitt von 2,1 und Gabriel Laszlo mit einem Notendurchschnitt von 2,2 (nicht ­anwesend ). Maike Schell aus Wörnitz, die die Edith-Stein-Realschule in Schillingsfürst besucht, gewann den Vorlese-Kreisentscheid der Realschulen auf Schloss Schwarzenberg.
Hervorragender Abschluss
Miriam Siedenburg aus Wörnitz schloss ihr Masterstudium „Forstwissenschaften und Waldökologie“ an der Georg-August-Universität Göttingen mit der Note 1,3 ab (nicht anwesend).
Die Sommer-Biathlon-Abteilung der Schützengilde Wörnitz konnte für hervorragende Er­gebnisse bei den Bayerischen Meisterschaften geehrt werden. 1., 2. und 3. Plätze erreichten Fabian Scharf, Simon Scharf, Christina Danzer, Alina Leopolds­eder, Nico Leopoldseder (nicht anwesend).
Bürgermeister Karl Beck dankte den Geehrten für ihre hervorragenden Leistungen im schulischen, beruflichen und sportlichen Bereich. Die Gemeinde könne stolz sein, in der nachwachsenden Generation so ambitionierte junge Menschen zu haben. Er überreichte den Geehrten Buchpräsente und Gutscheine und wünschte ihnen für ihren weiteren beruflichen und schulischen Werdegang alles Gute und viel Erfolg im Namen der gesamten Bürgerschaft. it

Verbindendes Lebensgefühl

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Motorradfreunde Gailnau blicken auf 40 Jahre Vereinsgeschichte zurück

GAILNAU – An Karfreitag, dem 24. März, im Jahr 1978 haben sich einige Junge, Wilde und Motorradbegeisterte aus Gailnau und Umgebung im damaligen Gasthaus „Kränzlein“ in geselliger Runde entschlossen, einen Motorradverein zu gründen. Jetzt konnten die Motorradfreunde Gailnau im Kreis ihrer Mitglieder, Freunden und Ehrengästen ihr 40-jähriges Bestehen im Vereinsheim in Obergailnau feiern.

Voll besetztes Vereinsheim zur Feier des 40-jährigen Bestehens der Motorradfreunde Gailnau.

Der aktuelle „Präsi“ Ralf Schönig konnte knapp 100 Gäste im voll besetzten Vereinsheim begrüßen und führte mit seiner Begrüßungsrede durch eine Zeitreise der 40-jährigen Vereinsgeschichte. Eine feuchtfröhliche Runde von 28 Leuten um die beiden damals ersten wilden Biker Herbert Gundel und Günter Koch, alias „Butz“, der auch der 1. Präsident des MFG wurde, legten den Grundstein für eine äußerst aktive und erfolgreiche Vereinsgeschichte, die bis in die Gegenwart andauert. Der erste Kassenbuch-Auszug von 1978 weist schon eine Mitgliederzahl von 40 aus und bei der Gründungsparty im Gailnauer Steinbruch waren bereits viele Gäste von anderen Motorrad-Clubs in Gailnau zu Gast.

Aktives Vereinsleben
Außenstehende, die dem Verein eine Lebensdauer von maximal zwei Jahren prognostizierten, lagen mit ihrer Einschätzung komplett daneben. Heute noch sind 16 der Gründungsmitglieder aktiv im Verein engagiert und über die Jahrzehnte kamen immer wieder neue Mitglieder dazu, die gerne zu ihrem gemeinsamen Hobby zu Ausfahrten, Unternehmungen und Partys zusammen kommen. Gemeinsame Urlaube und Ausflüge über all die Jahre halten das aktive Vereins-leben bis heute aufrecht und nur durch die damit entstandene Verbundenheit und Vereinstreue konnten die Motorradfreunde Gailnau vieles umsetzen, was anfangs undenkbar schien.
Insgesamt neun Präsidenten steuerten den Verein bis heute durch seine, vor allem durch die Gailnauer Motorradtreffen geprägten, Vereinsaktivitäten und viele der jüngeren Mitglieder staunten nicht schlecht bei einem Video des Motorradtreffens aus dem Jahr 1988, zu Zeiten in denen das Gailnauer Treffen mit etwa 5000 Teilnehmern noch etwa viermal so groß war wie heute und der Gailnauer Berg eine riesige Zeltstadt war.

Das erste Vereinsfoto von 1980 mit 23 Mitgliedern. Fotos: Verein/Rößler

Aber auch die älteren Mitglieder schwelgten bei einer Bilderpräsentation quer durch die Vereinszeit in alten Geschichten und Erinnerungen. Aktuell zählen die Motorradfreunde Gailnau 53 Mitglieder und drei sogenannte „Prospects“ (die Zeit der Anwartschaft zur Aufnahme als Vollmitglied dauert ein Jahr) und stecken jetzt schon wieder mitten in den Vorbereitungen für das 39. Motorradtreffen vom 8. bis 10. Juni.

Präsident Ralf Schönig freut sich aber noch mehr auf das Jubiläumstreffen im kommenden Jahr. Nur ein einziges Mal, im Jahr 1993, wurde das Treffen aufgrund eines tödlichen Unfalls eines Vereinsmitglieds abgesagt und das ist bis heute glücklicherweise der einzige tödliche Motorradunfall in den Vereinsreihen geblieben.
Mit dem neuesten Aufnahmeantrag der 16-jährigen Naemi Jahn aus Gailnau (ihr Vater ist Gründungsmitglied und immer noch aktiver Biker) zeigt sich, dass die Vereinsgeschichte sicher noch einige Jahre weitergehen wird, denn Motorrad fahren ist eben nicht nur ein Hobby – Motorrad fahren ist ein Lebensgefühl. mr

Schönes zum Spielen

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Ein einzigartiges Abschiedsgeschenk an das Kinderhaus

SCHILLINGSFÜRST – Die schöne Vision einer friedlichen Völkergemeinschaft visualisierte der syrische Künstler Moneer Ballish in einem Bild, das er dem Kinderhaus „Kunterbunt“ in Schillingsfürst zum Abschied schenkte.
Kinderüberraschung: ein Puzzle-Unikat.  Foto: he

Kinderüberraschung: ein Puzzle-Unikat. Foto: he

Die Flüchtlingsfamilie ist in diesen Tagen nach Nürnberg gezogen und verabschiedete sich nach gut zweijährigem Aufenthalt in Schillingsfürst mit wehmütigen Gefühlen. Ihr war es durch ihren Integrationswillen  und ihr hilfsbereites Wesen gelungen, viele Freunde zu gewinnen. Familienvater Moneer und Tochter Nawar hatten auch durch mehrere und viel beachtete Bilderausstellungen auf sich aufmerksam gemacht, unter anderem auf dem Fürstlichen Weihnachtsmarkt in der Schlossstadt. Das Geschenk entwarf Moneer Ballish eigens für die Kinder, in die er seine Friedenshoffnungen setzt.

Rund um die zentral im Bild stehende Friedenstaube sind die Kinder aus unterschiedlichen Völkern der Welt angeordnet und strecken sich die Hände zu. Damit sich die Kindergartenkinder künftig  aktiv mit diesem Thema beschäftigen können, ist das Bild als Puzzle angefertigt worden. Kinderhausleiterin Sabine Gün war sichtlich erfreut über das schöne Geschenk. Die Kinder probierten es gleich aus, die Puzzleteile richtig anzuordnen und so jedem Kind aus dem Bildganzen seinen richtigen Platz in der Gemeinschaft zu geben. he

Jetzt sind die Bürger am Zug

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Das Dorferneuerungsverfahren Wettringen geht in die konkrete Phase

WETTRINGEN – Das Dorferneuerungsverfahren in Wettringen mit sämtlichen Ortsteilen kommt jetzt in eine konkrete Phase. In einer ersten Aufklärungs- und Informationsveranstaltung im Januar informierte Baudirektor Wolfgang Zilker vom Amt für ländliche Entwicklung ca. 150 interessierte Gemeindebürger über die Möglichkeiten der anstehenden Dorferneuerung.

Seminarteilnehmer aus Wettringen, Gailnau und Grüb mit Hubert Rebhan (links) vom Amt für Ländliche Entwicklung und den Seminarleitern (rechts) Maria Hegemann und Ingo Steinbrecher dazwischen. Foto: privat

Schon in der Vorbereitungsphase lebt die Dorferneuerung von aktiver Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger und somit wurden bereits an diesem Informationsabend erste Freiwillige gesucht und gefunden, die bereit waren an einem zweitägigen Grundseminar an der Schule der  Dorferneuerung in Klosterlangheim teilzunehmen.

Insgesamt 19 Teilnehmer quer durch die Generationen und Berufsgruppen fanden sich letztendlich zusammen, um sich in dem als Tagungsstätte ausgebauten oberfränkischen Zisterzienserkloster auf das kommende Verfahren der ländlichen Entwicklung vorzubereiten und dann die eigene Motivation, sich an einem Dorferneuerungsprozess aktiv zu beteiligen, in ihrer Gemeinde auf möglichst viele  Bürger zu übertragen.
Unter der Leitung von zwei Moderatoren und Hubert Rebhan vom Amt für ländliche Entwicklung wurden die Teilnehmer weggeführt vom vordergründigen Fördergedanken, hin zu einem gemeinschaftlich geprägten und team-orientierten Mitwirken und Mitgestalten des eigenen heimatlichen Lebensraumes. Eine Analyse des Ist-Zustandes und Methoden und Techniken, um später in den Arbeitskreisen sinnvoll und zielorientiert voranzukommen wurden als weitere Grundlagen vermittelt.
Am 10. April haben sich die Teilnehmer dann erneut getroffen mit zwei Vertreterinnen des begleitenden Architekturbüros „Plan 7“ aus Stuttgart zur Nachbearbeitung im Rathaus in Wettringen. Dabei wurden weitere Maßnahmen, Termine für erste Arbeitskreistreffen und Ortsbegehungen festgelegt und Vorarbeit für die anstehende Bürgerversammlung geleistet. Am morgigen Donnerstag, 26. April,  ab 19.30 Uhr sind dann wieder alle Bürger aus allen Ortsteilen in das Sportheim des Wettringer SV eingeladen, um sich zu informieren und aktiv mit Ideen, Wünschen und Anregungen einzubringen. Es werden ers-te Arbeitskreise gebildet und weitere Grundsteine für eine erfolgreiche Dorferneuerung gelegt, um dann im Juni 2019 das Dorferneuerungsverfahren mit konkreten Maßnahmen offiziell einleiten zu können.
Jetzt sind alle Bürgerinnen und Bürger gefragt, um durch ihre aktive Beteiligung aus der Dorferneuerung einen lebendigen und dynamischen Prozess zu machen. mr

Auf gut Glück hoffen

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Per Zufalllsprinzip ermittelt – Einen Fuß in die Tür bekommen

GESLAU – „Ü̈ber den Wolken…“ Man kennt dieses Lied von Reinhard Mey. Ernst Treiber aus Geslau kennt auch die Perspektive. Er wollte mal den Pilotenschein machen, hat etliche Übungsflü̈ge absolviert und schwä̈rmt noch heute von den Glü̈cksmomenten, die kommen, wenn man hinunter auf die Welt schaut.

Ernst Treiber (79) aus Geslau: Das Leben ist manchmal voller Zufälle. Foto: Tronke

Auch hier unten hat er ein Leben genossen, auf das er mit seinen 79 Jahren zufrieden zurü̈ckblicken kann. Doch der Blick geht keineswegs nur nach hinten. Auch die Zukunft hä̈lt schließlich einiges für ihn bereit – in Kü̈rze womöglich etwas ganz Großes. Ernst Treiber ist einer von 20 Kandidatinnen und Kandidaten beim Millionen-Event der SKL-Lotterie, das im  Taunusstä̈dtchen Kronberg stattfindet.

Ebenso wie die anderen 19 Kandidatinnen und Kandidaten wurde er unter allen Losbesitzerinnen und -besitzern per Zufallsprinzip ermittelt. Sollte er es ins Finale schaffen, winkt dem Geslauer der Hauptgewinn von  1 Million Euro. Einen Haupttreffer hat der ehemalige Sä̈gewerksbesitzer und Gastwirt, der in Geslau ein Wirtshaus mit großem Festsaal unterhielt, in seinem Leben schon mal gelandet. Weil die Kinder quengelten und nach Hause wollten, verzichtete er seinerzeit bei der Pilotenausbildung auf einen Flug. Die Maschine stü̈rzte ab, Ernst Treiber ließ die Fliegerei fortan bleiben.
Von der Welt hat er trotzdem viel gesehen. Einige Male war er in den USA, einmal davon fuhr er mit Freunden beispielsweise 11000 Meilen mit dem Auto quer durchs Land. „Wir haben Kanada und die Niagara-Fä̈lle gesehen und sind bis Las Vegas gefahren“, erzä̈hlt er begeistert. Mit seiner Frau bereiste er Sü̈dafrika und machte eindrucksvolle Flusskreuzfahrten durch Russland.
Früher, als er mit seiner Frau noch zum Skifahren ging, waren sie jedes Jahr auf der Winkelmoosalm. Zum Geburtstag seiner Frau haben ihnen die Kinder nun einen Aufenthalt dort geschenkt – darü̈ber freue er sich ganz besonders, erzä̈hlt Ernst Treiber. Im Gegenzug hilft er seinem Sohn, der jetzt das Sägewerk betreibt, gelegentlich aus. „Das ist nicht mehr so anstrengend wie frü̈her“, sagt der 79-Jä̈hrige. Heute laufe nahezu alles automatisch, „ich bediene nur die Maschinensteuerung“, lacht er.
Und was wü̈rde er sich mit einer Million leisten? „Ich glaube nicht, dass ich gewinne – daher habe ich mir keine Gedanken gemacht“, lautet die Antwort. Wenn er meint. Das Leben kann allerdings auch mit 79 noch Überraschungen parat haben. War es in den vergangenen Jahren meistens in den Süden gegangen, so findet das SKL Millionen-Event nun erstmal im bevorzugten Urlaubsland der Deutschen statt – in der Heimat.
In Kronberg im Taunus warten vom 26. bis 28. April viele Überraschungen auf Ernst Treiber und die weiteren 19 Kandidatinnen und Kandidaten, allen voran die beiden Glückspaten: Inka Bause sowie Francis Fulton-Smith. Diese schickt Moderator Eric Schroth in unterhaltsame Spiele, um nach dem bekannten Zufallsprinzip die neue SKL-Millionärin oder den neuen SKL-Millionär zu ermitteln. Dabei sorgt er mit seiner charmanten Art erneut für beste Unterhaltung.
Bei jedem Spiel scheiden einige Kandidatinnen und Kandidaten aus. Aber auch sie müssen nicht mit leeren Händen zurück nach Hause, denn alle 20 gewinnen jeweils mindestens 1500 Euro in Bar. Im großen Finale zittern dann zwei um 1 Million Euro. Ein absoluter Höhepunkt, den die oder der Glückliche nie wieder vergisst – wie auch alle anderen, die dabei sind.
Das Millionenspiel ist ein Produkt der gemeinsamen Klassenlotterie der Länder. Es handelt sich dabei um eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Hamburg und München. Die Spielerinnen und Spieler haben ab einem Mindesteinsatz von 15 Euro im Monat laufend die Chance auf Geldgewinne von bis zu 16 Millionen Euro. Pro Jahr werden zwei SKL-Lotterien durchgeführt, die in jeweils sechs Spielabschnitte unterteilt sind. Die Anzahl und Höhe der Gewinne steigt von Klasse zu Klasse. Gleiches gilt für die Trefferchance. Lotteriegewinn ist immer am 1. Juni und am 1. Dezember eines Jahres. bt/sis

Spannende Ritterkämpfe

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Erster Fürstlicher Mittelaltermarkt im Schillingsfürster Kardinalsgarten – Idealer Schauplatz

SCHILLINGSFÜRST– Es ist der erste fürstliche Mittelaltermarkt im Schillingsfürster Kardinalsgarten und er sucht seinesgleichen.

Stimmungsvoll: der Mittelaltermarkt im Schatten der Bäume im Schillingsfürster Kardinalsgarten. Fotos: Schwandt

In einmaliger Kulisse präsentieren sich die „allerley Händler“ und halten Waren feil, es dampft aus vielen Töpfen, es duftet nach Gegrilltem und Geräuchertem. Viele kleine Ritter, Prinzen und Prinzessinnen durchstreifen gemeinsam mit ihren Eltern das Parkgelände mit dem Herrlichen Blick ins Tal. Das Ritterturnier begeistert Groß und Klein.

Gottfried zu Hohenlohe-Schillingsfürst heißt der Sieger. Er zeigt sich stolz und hoch zu Ross dem applaudierenden Publikum. Milena aus Leutershausen findet die Ritter toll und auch die Pferde. Ihr großer Bruder hatte ein Werbeplakat für den Markt entdeckt und seine Eltern überredet, nach Schillingsfürst zu kommen. Die Eintrittspreise seien ok, so das Familienoberhaupt, man bekomme viel geboten.
Und für einen kleinen Obolus dürfen sich die Kinder für ein Erinnerungsfoto auf eines der Turnierpferde setzen. Eine fünfköpfige Familie aus Burgoberbach ist hingerissen von dem Spektakel – die Kinder haben Holzschwerter bekommen und fechten damit ritterlich. Für 15 Taler kann man einen Bogen selber basteln und damit bis zu 80 Meter weit schießen – die Nachfrage ist groß.
Die Holzberzerker aus Ingolstadt sind oft auf Mittelaltermärkten vertreten. Eine so schöne Kulisse wie hier in Schillingsfürst hätten sie noch nirgendwo erlebt – die schattenspendenden Bäume seien einmalig. Und auch ein Brandmaler aus der Nähe von Koblenz findet es „richtig, richtig schön im Kardinalsgarten.“ Gerne ist er beim nächsten Mal wieder mit dabei.
Doch was wäre ein Mittelaltermarkt ohne Kinderbelustigung? Der Eierknacker zieht die Kinder in seinen Bann: Sie dürfen mit Kugeln auf Eier zielen, die in auf eine Baumscheibe aufgesteckt sind. Zaubersteine sind der Gewinn und die kleinen und großen Kugelstoßer haben viel  Spaß dabei. Auch ein Kinderkarussell darf nicht fehlen – handbetrieben ist es und die Kleinen sind begeistert.
Es gibt mittelalterliche Kleidung zu kaufen, ebenso wie Naturseifen oder pflanzengefärbte Schurwolle. Den Besuchern bietet sich ein vielfältiges Speisenangebot und ein traumhafter Biergarten.

Mit harten Bandagen: Ritterkämpfe auf hohem Ross.

„Equester Noris“ ist in einem Anzeigenkalender auf den Mittelaltermarkt aufmerksam geworden und hat sich um einen Platz beworben. Die achtköpfige Truppe aus Nürnberg um den Großmeister Helmut Nowotny lebt in ihrem Areal in der Zeit des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Vier bis fünf Mal im Jahr nehmen sie an Mittelaltermärkten teil. Zwei Tonnen Equipment in drei Anhänger sind nötig, um eine möglichst authentische Kulisse zu haben, in der die Zeit nacherlebt werden kann. Fünf Stunden dauert der Aufbau der Zelte und der Kochstation.

Nach Albrecht Dürer 
Alicia Nowotny kreiert die Kleider für die Truppe selbst – sie ist die Tochter einer Schneidermeisterin,  näht Stich für Stich per Hand, achtet auf das passende Zubehör, selbst die Knöpfe an der Jacke sind dem Mittelalter nachempfunden. Alicia orientiert sich an den Bildern Albrecht Dürers, entwirft die entsprechenden Schnitte und sucht nach passenden Stoffen. Das Küchenzelt ist mit seinen 16 Quadratmetern vergleichsweise riesig.
Die Gruppe kocht nur nach alten Rezepten und verwendet alte Gewürze. So gibt es Fleischküchlein aus Rindfleisch, das mit Ingwer, Lavendel, Kardamon, Nelken und Zimt gewürzt ist. Ein Dip aus Essig mit Knoblauch rundet den Geschmacksgenuss ab.
Alicia zeigt auf die frische Butter, die sie gerade selbst hergestellt haben, Salzfleisch und die geräucherten Forellen garen auf dem Herd. Zehn verschiedene Gerichte werden am Abend aufgetischt, wenn der Markt zur Ruhe kommt.
Helmut ist beruflich selbstständig. Oft jagt ein Termin den nächsten. Für ihn bedeutet der Mittelaltermarkt, „zeitlos“ zu sein – die Sonne bestimmt den Tagesablauf. Er kann an diesen Tagen richtig abschalten und entschleunigen, eintauchen in eine andere Welt, auftanken und Kraft schöpfen für den Alltag.
Auch Sarah Middendorf aus Rothenburg ist mit ihrer Familie nach Schillingsfürst gekommen und es gefällt allen ganz hervorragend. Begeistert erzählen die Kinder vom Ritterturnier und vom Eierknacker, denn hier hat die kleine Faye ihren Papa tatsächlich überrundet und ihr Ei getroffen.
Bauernhaufen eingebunden
Der Schillingsfürster Bauernhaufen ist ebenfalls  gleich im Eingangsbereich vertreten: Er feiert Ende Juni sein 60-jähriges Bestehen mit einem Lagerleben im Hofgarten und nutzt die Gelegenheit, für sich und das Fest zu werben. Die Museumsleiterin der Doerfler-Galerie, Hai Yan Waldmann-Wang ist restlos begeistert, dass so viele Menschen den Weg nach Schillingsfürst in den Kardinalsgarten gefunden haben und hat den Eintrittspreis für die Dörfler-Galerie kurzerhand auf nur einen Euro für Mittelaltermarkt-Besucher gesenkt. Und die Fürstliche Falknerei bietet an den Markttagen Flugvorführungen um 11 Uhr und um 15 Uhr an.
Viele der Besucher, die den Weg in den Kardinalsgarten gefunden haben, sind fantasievoll gekleidet, mittelalterlich wirkend. Fröhliche Volksfeststimmung ist zu spüren.  Am Dienstag, 1. Mai, ist noch einmal Mittelaltermarkttag im Kardinalsgarten mit Ritterturnieren und Schwertschaukämpfen:  von 10 Uhr bis 19  Uhr. -sw-

Neuer Flügel für höchste Ansprüche

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Finanziellen Kraftakt gemeistert durch großzügige Unterstützung – Eine besondere Ehre

SCHILINGSFÜRST – Darauf hatte der Kulturförderverein Schloss Schillingsfürst lange hingearbeitet: den Kauf eines Konzertflügels, der den höchsten  Ansprüchen des alljährlichen Lisztfestivals und der darin eingebetteten Meisterkurse für junge Pianistentalente genügt.

Dieter Gottschling und Hans Emmert bei der Übergabe des Flügels durch Michael Fiech. Foto: privat

Ein Steinway B-Flügel sollte es nach dem Willen von Leslie Howard sein. Aus dem Besitz eines Konzertpianisten ging das gebrauchte und restaurierte Instrument über ein Leipziger Fachgeschäft vor einigen Tagen in den Besitz des Kulturfördervereins Schloss Schillingsfürst über und wurde in den im zweiten Stock des Schlosses befindlichen Konzertsaal gebracht und aufgestellt. Dort befindet sich auch der „alte Hausflügel“, ein schon betagtes Instrument der Firma „Ibach“ , welches nicht mehr ganz die Spitzenerwartungen der Weltklassepianisten erfüllt, die alljährlich zum Lisztfestival kommen.

Leslie Howard, der derzeit renommierteste Lisztexperte benötigt für seine Meisterkursstunden zwei ne­beneinander stehende Instrumente: auf dem einen trägt der Stipendiat sein einstudiertes Stück vor und auf dem anderen demonstriert der Maestro, wie er sich die kritikwürdige Stelle in dem jeweiligen Musikstück  vorstellt. Für den noch jungen Verein stellt die Investition von knapp
48000 Euro den bisher größten Kraftakt dar, der nur durch einen Kredit und die großzügigen Spenden vieler Mitglieder und Gönner zu bewältigen war.
Constantin Fürst zu Hohenlohe Schillingsfürst selbst hat dabei auch tief in die Tasche gegriffen, um die Anschaffung zu ermöglichen. Wie er selbst mitteilte, soll das Instrument mit einem Fest-  beziehungweise Einweihungskonzert am Donnerstag, den 21. Juni der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt werden, bei dem Mariam Batsasvili aus Georgien aufspielen wird. Die herausragende Künstlerin war schon zweimal als Meisterkursteilnehmerin in Schillingsfürst und ist nach dem Gewinn von zwei Lisztwettbewerben zu einem Jungstar avanciert und derzeit weltweit unterwegs. Weil sie Schillingsfürst als Startpunkt ihrer Karriere ansieht und sich hier wie in einer Familie aufgehoben fühlt, hat sie den Termin in der Schlossstadt trotz eines vollen Terminkalenders ermöglicht. he

Die Freude zum Klingen gebracht

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Ein besonderes musikalisches Ereignis: Der „Singsonntag“ im evangelischen Kirchenjahr

DETWANG – Mit einem geistlichen Konzert wurde ein stattliches Publikum am Sonntag Kantate beschenkt. Der Kirchenchor Detwang (Leitung: Jürgen Klatte), Christine Gans-lmayer (Sopran) und Jasmin Neubauer (Orgel) boten ein abwechslungsreiches Konzert in der Detwanger Kirche.

Die Detwanger Kirche St. Peter und Paul war zum Konzert gut gefüllt. Foto: Nitt

Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Claudie Schlottke und einem festlichen Orgel-Präludium in D-Dur von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707) setzten die Sängerinnen und Sänger das geistliche Motto „Singet dem Herrn“ um. Die drei Chorsätze „Lobt Gott in allen Landen“ von Michael Prätorius (1571 – 1621), „Lobet den Herren alle, die ihn ehren“ von Johann Crüger (1598 – 1662) und „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ von Melchior Vulpius (um 1570 – 1615) wurden mit großer Begeisterung und schön vorgetragen.  Nächster Programmpunkt war die Deutsche Arie „Singe Seele, Gott zum Preise“ von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759).

Hier beeindruckte Christine Ganslmayer mit ihrer ausdrucksvollen, den Kirchenraum mühelos füllenden Sopranstimme. Sie wurde routiniert von Jasmin Neubauer an der Orgel begleitet. Leider hatte man auf eine Besetzung der obligatorischen Violinstimme verzichtet, so dass die Generalbass-Begleitung an einigen Stellen sehr dürftig wirkte. Mit dem bekannten „Jesus bleibet meine Freude“ (Chor und Orgel) von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) wurde der ers-te Teil mit Kompositionen alter Meister abgeschlossen. Im zweiten Teil erklangen ausschließlich Werke von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791). Zunächst ein verspieltes, von Variationstechnik geprägtes, instrumentales „Andante“, das berühmte „Exultate, jubilate“ mit wundervollen Koloraturen der Solistin, das bekannte „Ave verum corpus“ und das „Laudate Dominum“ im Zusammenspiel von Chor, Solosopran und Orgel. Bei allen Vorträgen war die Freude der Mitwirkenden am Singen spürbar. Nach einem stimmungsvollen „Panis Angelicus“ von César Franck (1822 – 1890) für Sopran und Orgel erklangen zum Abschluss die moderneren Chorsätze „Singet dem Herrn“ und „Alles was Odem hat“ von (Gustav Gunsenheimer, geb. 1934) und „Komm Herr, segne uns“ (Dieter Trautwein) und „Bleib bei mir Herr!“ von William Henry Monk (1825-1889).
Die Zuhörer bedankten sich mit freudigem Applaus beim Kirchenchor, ihrem engagierten Leiter und den Solisten. Es ist schön, dass sich so viele Menschen für den geistlichen Chorgesang einsetzen. ni

Gut untergebracht

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Die Landjugend hat jetzt ein richtiges Dach überm Kopf

ADELSHOFEN – In Adelshofen wurde im Rahmen der Maifeierlichkeiten der neue Landjugendraum der evangelischen Landjugend Adelshofen im Dachgeschoss des gemeindlichen Sportheims offiziell eingeweiht.

Pfarrer Johannes Raithel (v.li), Petra Kammleiter, Patrick Stahl, Sophia Gundel, Felix Gackstatter (Evangelische Landjugend) und Bürgermeister Johannes Schneider. Foto: jun

Nach dem Maibaumaufstellen und  dem Mittagessen, das von der Landjugend organisiert und ausgegeben wurde, konnten die beiden gleichberechtigten Vorsitzenden Petra Kammleiter und Patrick Stahl zahlreiche Gäste begrüßen. Die Jugend hatte offenbar im Umgang mit den Erwachsenen den richtigen Ton getroffen Es dürften etwa 150 Besucher gewesen sein, die der Einladung gefolgt waren und sich  den Festtagsbraten mit Knödel und Salat genüsslich schmecken ließen.

Im Jahr 2014 wurde die evangelische Landjugend in Adelshofen wieder gegründet. Schon in den 60er Jahren gab es eine Ortsgruppe. Die Dorfjugend war weiterhin aktiv. Sie machte ihr eigenes Ding, aber sie brachte sich auch ein. Etwa in den Bayern-Fanclub, der 1982 gegründet  wurde und mittlerweile 110 Mitglieder zählt. Der Kreis pflegt die Geselligkeit, führt aber auch Veranstaltungen, Turniere und Ausflüge durch.  Mit der kirchlichen Jugendarbeit gibt es jetzt ein zusätzliches Betätigungsfeld.  Patrick Stahl gab den Anstoß, in der Struktur des Vereins eine neue Grundlage zur Entfaltung gemeinschaftlichen Lebens zu schaffen. So kam eins zum anderen. Die Neugründung der Landjugend wurde im Gemeindehaus besiegelt. Der Ortspfarrer gab seinen Segen dazu und auch beim Gemeindeoberhaupt war mehr Einmischung willkommen. Es besteht ein gutes Einvernehmen.
   Die beiden Vorsitzenden bedankten sich bei der Gemeinde Adelshofen und Bürgermeister Johannes Schneider, dass die derzeit etwa 35 Mitglieder zählende Landjugendgruppe nun eine Unterkunft gefunden hat. In den ersten Jahren traf man sich im Gartenhäuschen der Familie Stahl im Ortsteil  Haardt.

Einvernehmliche Lösung gefunden: Der neue Landjugendraum befindet sich im Obergeschoss des Sportheims. Foto: Schäfer

Ebenso galt der Dank dem SC Adelshofen, in dessen Vereinsheim die Landjugendgruppe nun untergekommen ist. Das Gebäude ist im Besitz der Gemeinde. Bevor es mit dem Einzug so weit kam, mussten Entscheidungen im Gemeinderat und beim SC Adelshofen getroffen werden. Ein bestehender Raum im Obergeschoss wurde umgebaut und mit einem Sanitärbereich versehen. Außerdem musste ein eigener Zugang geschaffen werden: durch eine Außentreppe aus robustem Material.

Bürgermeister Johannes Schneider erwähnte in seinem Grußwort, dass die Gemeinde für die Baumaßnahme rund 75000 Euro ausgegeben und in die Jugend investiert habe.  Er bedankte sich beim SC Adelshofen für das Entgegenkommen sowie bei den ausführenden Firmen, Heizung-Sanitär Beck und Zimmerei Holzinger, beide aus Tauberscheckenbach. Auch den Mitgliedern der Landjugend dankte er für ihr großes Engagement. Viele Arbeiten wurden von den jungen Leuten in Eigenleistung bewältigt. Er stellte die weitere Unterstützung der Gemeinde in Aussicht.
Im Anschluss an die Grußworte weihte Pfarrer Johannes Raithel die Räumlichkeiten ein, indem er die Menschen segnete, die sich jetzt und in Zukunft an diesem Ort versammeln und überreichte den Vorsitzenden ein Kreuz. Dieses wurde sogleich über dem Türstock im Eingangsbereich angebracht. Er deutete das Kreuz als Zeichen der Nähe Gottes zu den Menschen, weil es darauf hindeutet, dass Gott in Jesus und seinem Kreuz zu den Menschen gekommen ist. Zugleich hätten Christen auch den Auftrag, die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen, wofür ebenfalls das Kreuz stehe.
Er wünschte den jungen Menschen, dass sie als kirchliche Gruppe die Beziehung zu Gott pflegen sollten, indem sie sich zum einen öffnen für Gottes Segen, seine Nähe suchen und sich entlasten lassen, zum anderen sich in Anspruch nehmen lassen, indem sie Gutes für andere tun. Die Feierlichkeiten endeten mit einem reichhaltigen Kuchenbuffet, das von den jungen Leuten und ihren Familien vorbereitet wurde.
Die Mitglieder der Landjugend Adelshofen sind zwischen 15 und 30 Jahre alt und kommen nicht nur aus der Gemeinde, sondern auch aus Bettwar und Gumpelshofen, sagte Petra Kammleiter auf Nachfrage. Sie selbst stammt aus Gickelhausen und ist auch beruflich tüchtig. Die 22-Jährige arbeitet als kaufmännische Angestellte in einem Rothenburger Sportgeschäft und weiß sich auszudrücken.
Die Landjugend kommt an jedem Mittwochabend in geselliger Runde zusammen. Die Außenbestuhlung für laue Sommerabende fehlt noch. Aber das sieht man ganz entspannt. Schon jetzt steht fest, dass die jungen Leute im September ein Spanferkelessen für die Gemeindebürger ausrichten und im November nach Bamberg zu einer Brauereibesichtigung fahren. Für die Nutzung des neuen Landjugendraums gibt es klare Regeln, die eingehalten werden müssen. Es wurde sogar ein genauer Putzplan erstellt, um regelmäßig Ordnung zu schaffen. Absprachen und Organisation funktionieren gut, wird überzeugend versichert. Schließich kennt jeder jeden.   jr/sis

Gezielte Vorhaben

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Der Pfarrgemeinderat Schillingsfürst beginnt mit der Arbeit

SCHILLINGSFÜRST – Der Pfarrgemeinderat der Regionalpfarrei wurde neu gewählt und nach der konstituierenden Sitzung in einem feierlichen Gottesdienst in sein Amt eingeführt.

Pfarrgemeinderat mit Dekan Hans-Peter Kunert – eingerahmt von Ministranten. Foto:sw

Dekan Hans-Peter Kunert segnete die bisherigen und neuen Pfarrgemeinderatsmitglieder und dankte für ihre Bereitschaft, sich in ihrer Pfarrgemeinde und darüberhinaus zu engagieren, Verantwortung für die Aufgaben in einer lebendigen Gemeinde zu übernehmen.  „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige“, so der Tenor des Evangeliums. Ohne Christus, dem Weinstock, könne nichts vollbracht werden, so der Dekan.

Der bisherige und wiedergewählte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Dieter Holey dankte für das Vertrauen der Kirchengemeinde und stellte sechs Ziele und Schwerpunkte für das kirchliche Leben in der Gemeinde vor. Der Pfarrgemeinderat will gezielt Kontakt zu denjenigen suchen, die dem Gemeindeleben fernstehen. Zudem möchte er das Bewusstsein für die Mitverantwortung in der Gemeinde wecken und die Menschen zur Mitarbeit motivieren.
Kinder oder Senioren sollen in der Gemeindearbeit besonders berücksichtigt werden, besonders wichtig ist zudem die kirchliche Jugendarbeit. Die Anliegen der Katholiken will der Pfarrgemeinderat in der Öffentlichkeit vertreten und die ökumenische Zu­sammenarbeit suchen und fördern.
In den Fürbitten spiegelten sich  die Ziele des Pfarrgemeinderats wider: Niemand solle ausgegrenzt werden, Familien Unterstützung finden, Kinder und Jugendliche Vorbilder finden. Auch der Verstorbenen wurde gedacht. Die Kommunion empfingen die Mitglieder des Pfarrgemeinderats gemeinschaftlich im Chorraum der Kirche in zweierlei Gestalten.
Monika Schwab, Monika Maul und Andreas Jung hatten nicht mehr kandidiert und wurden aus dem Pfarrgemeinderat verabschiedet – mit einer Dankesurkunde, Blumen und Tee. Stellvertreter des Vorsitzenden Dieter Holey ist Andreas Döscher aus Wörnitz, Teresa Abelein aus Stilzendorf wurde zur Schriftführerin gewählt.
Josef Geppert aus Dombühl, Anna Grams aus Diebach, Rosi Herud aus Wörnitz, Anita Krauß aus Leutershausen, Sabine Löschel und Helga Meder aus Schillingsfürst, Stefan Müller aus Bellershausen, Barbara Ridder aus Leutershausen und Hedwig Papke aus Schillingsfürst gehören dem Gremium in den nächsten vier Jahren ebenso an, wie die hauptamtlichen Mitarbeiter Carmen Chivu, Monika Angermeier, Lorana Weber und Dekan Hans-Peter Kunert. sw
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