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Ein ganz feines Näschen

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Personensuchhund Amy stellt ihr Können trotz widriger Bedingungen unter Beweis

WÖRNITZ – Ein knappes „Arbeiten!“ von Andreas Röhr genügt, und Amy ist wieder voll konzentriert auf ihre Aufgabe, nämlich die Person zu finden, deren Geruch sie in der Nase hat. Der geprüfte Personensuchhund kam am vergangenen Samstag in Wörnitz bei der gemeinsamen Großübung von Feuerwehr und Rettungshundestaffel zum Einsatz. Sie zeigte dabei ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten, aber auch, wo die Grenzen für diese hochspezialisierten Arbeitshunde liegen.

Letzte Absprache vor Beginn der Suche (v.l.): Andreas Röhr, Amy und Stefan Hügelschäfer. Fotos: Scheuenstuhl

Sanftmütiges Wesen, hellwacher Sinn, keine Nervosität, aber ausgeprägter Spurwille – Amy ist eine Brandlbracke wie sie im (Zucht)Buch steht. Die ursprünglich aus Österreich stammende Rasse wird normalerweise in der Jagd eingesetzt. Doch die in Petersaurach beheimatete Hündin hat schon oft unter Beweis gestellt, dass ihresgleichen nicht nur Wildschweine, sondern auch Menschen aufstörbern kann.

Mit ihren sechs Jahren hat sie bereits um die 50 Einsätze absolviert. Zweimal legte sie die Prüfung zum Personensuchhund ab, einmal sogar mit Bestnote, sagt ihr Hundeführer Andreas Röhr von der DRK-Rettungshundestaffel Ansbach nicht ganz ohne Stolz. Alle 18 Monate muss ein Rettungshund antreten und vor Fachleuten zeigen, was er kann. Um eine höchstmögliche Qualität der Retter auf vier Pfoten zu garantieren, hat man nur drei Versuche zu Bestehen – schließlich kann es im Ernstfall durchaus um Leben und Tod gehen.
Es gebe für Rettungshunde nicht die eine Rasse, erklärt Andreas Röhr. Es komme immer darauf an, für welchen Zweck sie eingesetzt werden. So  unterscheidet man unter anderem zwischen Flächensuchhunden und Personensuchhunden (sogenannten „Mantrailern“) wie Amy einer ist. Während Erstere jeglichem menschlichen Geruch im Suchgebiet nachspüren, verfolgen Mantrailer den Geruch einer ganz bestimmten vermissten Person. Somit sind hierfür Rassen geeignet, die sich lange konzentrieren können.
Im Dienst erkennbar
Da Flächensuchhunde frei laufen, müssen sie einen gewissen Grundgehorsam an den Tag legen. Das spezielle Geschirr der Hunde zeigt an, dass sie gerade im Dienst sind. Die sogenannte Bärenglocke dient dabei nicht nur dem Hundeführer, seinen tierischen Partner akustisch orten zu können, sondern auch dem womöglich verletzten Vermissten zu signalisieren, dass Rettung naht.
Um Amy bei der Übung in Wörnitz auf die richtige Spur zu bringen, wischt Andreas Röhr über das Lenkrad des Unfallautos und verpackt den Geruchsträger in einer verschließbaren Plastiktüte. Diese bekommt Amy über die Schnauze gestülpt, so dass sie nur diesen einen Geruch wahrnimmt. Und dann ist sie auch schon voll und ganz im Arbeitsmodus.
Ein Suchteam besteht in der Regel aus einem Hund und zwei Menschen. Als Hundeführer achtet Andreas Röhr während der Suche natürlich vor allem auf seine Amy. Bei der Übung ist ihm Stefan Hügelschäfer zugeordnet, der die Kommunikation übernimmt und auch die weitere Umgebung im Auge hat. An der Leine zeigt Amy den beiden, wo es langgeht – über Stock und Stein, Gräben und durch Gebüsche hindurch. Denn ein unter Schock Stehender oder Verwirrter läuft für gewöhnlich auch nicht geradeaus auf befestigten Wegen umher.

Vom Hemd aus dem Unfallauto wird ein Geruchsträger genommen.

Einmal gerochen, immer präsent 

Obwohl Amy Wasser nicht mag, überprüft sie gewissenhaft jeden Wasserdurchlauf, an dem sie vorbeikommt. Andreas Röhr erklimmt seinerseits jeden Hochsitz auf der Strecke – sicher ist sicher. Ab und an lässt er Amy noch einmal an dem Geruchsträger schnuppern. „Das ist eher ein Ritual“, sagt er. Denn einmal in der Nase, ist der Geruch beim Hund über eine sehr lange Zeit präsent. Auch bei schwierigen Bedingungen, wie etwa bei der Übung in Wörnitz.
Denn strahlend blauer Himmel und Sonnenschein sind für einen Ausflug zum See das ideale Wetter, bei der Suche nach einem Vermissten jedoch eher unvorteilhaft. Bei Hitze steigen die Duftmoleküle nämlich nach oben und können vom Hund nicht mehr   so intensiv wahrgenommen werden. Wenn man Amy bei ihrer Arbeit folgt, sieht man deutlich, dass sie auf den sonnenbeschienenen Stücken langsamer und sich orientierender unterwegs ist, während sie hingegen im Schatten stramm „auf Zug“ läuft.
Der aufgeheizte Asphalt macht den Hundepfoten ebenfalls nach einiger Zeit gehörig zu schaffen. Nachts oder bei Regen wäre geruchstechnisch optimal für die Suche. Wenn man angesichts der Witterung merkt, dass die Hunde nicht mehr vorankommen, kann im realen Einsatz durchaus die Entscheidung für eine Unterbrechung der Suche fallen. Man wartet dann für einen erneuten Versuch bis zur Dämmerung.
Eine Duftspur kann aber auch ganz leicht von vorbeifahrenden Autos abgetragen werden. Diese Erfahrung machte Thomas Zachai bei der Übung. Der Wörnitzer Feuerwehrler stellte sich als Vermisster zur Verfügung und wurde hierfür in Walkersdorf am Informationshäuschen pos-tiert. Optisch war er leicht zu ent­decken – nicht umsonst wurden ihm gleich mehrere Mitfahrgelegenheiten durch vorbeikommende Bekannte angeboten. Aber auch Amy konnte seinem Duft bis nach Walkersdorf folgen, doch dann war die Spur sozusagen vom Fahrtwind verweht. Zur Ausrüstung von Hundeführern gehört deshalb auch Babypuder. Damit können sie am einfachsten überprüfen, in welche Richtung der Wind die Spur abträgt. Doch auch das half am Ende in Wörnitz nichts.
Wie gut ein Rettungshund im Einsatz ist, hängt nicht zuletzt von seinem Hundeführer ab. Sie müssen ein Team sein. Der Hund reagiert einerseits darauf, wenn sein „Herrchen“ nervös ist. Andererseits muss auch der Hundeführer die Signale seines Hundes verstehen und ihn lesen können. Und so war für Andreas Röhr bei der dritten Dorfrunde der Punkt gekommen, die Suche abzubrechen.
Mit Frust umgehen
Amy hatte zwar immer noch eine Spur, doch letztlich musste sie dem Wetter und den bis dahin zurückgelegten neun Kilometern ihren Tribut zollen. Da es doch „nur“ eine Übung war, stellte Andreas Röhr das Wohl seines Hundes über den Sucherfolg. Mensch und Tier müssen lernen, mit dem Frust umgehen zu können, falls eine Suche mal erfolglos verläuft, ist Andreas Röhr überzeugt. Dank eines kleinen Hinweises der Einsatzleitung kam Amy aber doch noch in den Genuss ihrer Belohnung – und zwar aus den Händen des vermissten Thomas Zachai.
Die Tiere der DRK-Rettungshundestaffel Ansbach werden ausschließlich mittels positiver Motivation trainiert, betont Andreas Röhr. Das heißt, es gibt nur Belohnungen für richtiges Verhalten, aber keine Strafen für falsches. Die Hunde gehören ihren Hundeführern, die auf privater Basis die Ausbildung in Angriff nehmen, um anschließend ehrenamtlich für das DRK in den Einsatz zu gehen. mes

Zehn auf einen Schlag

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Beringung von Jungstörchen in Weißenkirchberg und Hetzweiler

WEISSENKIRCHBERG – Das Jahr 2018 ist auf dem besten Wege, für die Weißstörche im Landkreis zu einem Rekordjahr zu werden. Als kürzlich die große Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr aus Herrieden in den beiden Leutershausener Ortsteilen Weißenkirchberg und Hetzweiler vorfuhr, um die jungen Störche in den dortigen Nestern mit Ringen der Vogelwarte Radolfzell zu markieren, war die Freude der zahlreich erschienenen Einwohner – die Albert Seitz kurzfrist dazu eingeladen hatte – riesengroß.

Hochbetrieb derzeit in den Storchennestern in Weißenkirchberg und Hetzweiler. Fotos: Seitz

Man staunte nicht schlecht, als der ehrenamtliche Beringer der Vogelwarte Thomas Ziegler aus Feuchtwangen auf dem Schulhauskamin in Weißenkirchberg von der Existenz von fünf kräftigen und offenbar gesunden Jungstörchen berichtete. Einen der fünf Wonneproppen hob er kurz aus dem Nest und wurde dabei von den zahlreichen Zaungästen mit Beifall bedacht. Die Strorchenbande / Vorschulgruppe vom Kindergarten mit ihren Erzieherinnen Michaela Zeller und Monika Korbacher, die an diesem Spätnachmittag ihren „Papatag“ hatten, begeisterten mit ihrem einstudierten Storchenlied.

Als sich der Tross mit der Drehleiter anschließend noch ins benachbarte Hetzweiler zum ehemaligen Windrad (14.5m) auf dem Grundstück von Familie Raab aufmachte, war die Freude doppelt groß. Auch in diesem Nest wachsen in luftiger Höhe gleich 5 Junge heran, die in gleicher Weise ihre Markierungen erhielten. So liefern diese für den Rest des manchmal 30 Jahre dauernden Storchenlebens Hinweise auf die weiteren Lebensstationen.
Abflug im August
Wenn die zehn Jungen aus den beiden Nestern im August die Bruschd verlassen, werden sie die nächsten ein bis zwei Jahre außerhalb ihrer Geburtsheimat meist in einem Gebiet von Frankreich bis Südspanien verbringen. Erst mit Eintritt der Geschlechtsreife werden sie schließlich mehr oder weniger weit von ihrem Geburtsnest entfernt selbst zur Brut schreiten.
Von den Eltern des Paares auf dem Schulhaus in Weißenkirchberg lassen sich solche Lebenswege bereits aufzeigen. Beide Elternteile tragen Ringe der Vogelwarte Radolfzell, d.h. sie wurden beide als nestjunge und nicht flugfähige Vögel an anderen Orten beringt.
Das Männchen erhielt seinen Ring im Jahre 2010 in Triesdorf im Landkreis Ansbach und erschien zu seiner ersten Brut bereits als zweijähriger Storch auf dem Schulhauskamin in Weißenkirchberg. Das war auch gleichzeitig die erste Brut an diesem Ort überhaupt.

Thomas Ziegler hält unter Applaus einen Jungstorch hoch.

Im Tierpark Wilhelma geboren

Seine Partnerin erblickte das Licht der Welt 2009 als Kind eines Storchenpaares, das wild im Tierpark Wilhelma in Stuttgart brütete. Sie zog es ebenfalls 2012 als dreijähriges Weibchen erstmals nach Weißenkirchberg, wo sie ihren Partner aus Triesdorf traf und mit ihm die Ehe einging.
Seit seiner ersten Brut blieb das Paar sich und dem Brutort treu und brachte es inzwischen in ununterbrochener Reihe auf sieben erfolgreiche Bruten. Mit acht bzw. neun Lebensjahren befinden sich beide mittlerweile im besten Storchenalter, das – wenn alles gut geht – 30 Jahre dauern kann.
Ganz anders stellt sich die Situation des Paares im in Sichtweite des Schulhausnestes gelegenen Storchennest von Hetzweiler dar. Hier gab es seit seiner Gründung im Jahre 2014 häufigen Wechsel der Altstörche, zuletzt im Jahre 2018.
Heuer wartete die unberingte Storchendame vergeblich auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Vorjahr. Offenbar hatte er die Rückreise aus Spanien nicht überlebt. Ein Vogelkundler hatte ihn noch im Februar 2018 dort lebend beobachtet.
Doch schnell war Ersatz gefunden. Ein neuer Ringträger erschien, man fand Gefallen aneinander und eine Hochzeit für mindestens eine Brutsaison wurde gefeiert. Nach Ablesung der Ring-Inschrift stand fest: Das neue Männchen, das sich nun anschickt in Hetzweiler bei seiner ersten Brut gleich fünf Junge zum Ausfliegen zu bringen, war 2015 als Junges in Lenkersheim bei Bad Windsheim beringt worden.
Bereits im August des Vorjahres konnte es mehrmals im Raum Herrieden-Röttenbach beobachtet werden, für eine Brut war es zweijährig damals noch nicht reif. Mit großer Sicherheit hat es bei seinen Erkundungsflügen auch schon das Nest auf dem Windrad in Hetzweiler ins Auge gefasst und ein Jahr später für sich erobert.
Bleibt zu hoffen, dass die Mitglieder der beiden 5er-Bruten von Weißenkirchberg und Hetzweiler auch die nächsten Wochen im Nest gut überstehen und dann im Juli ihre ersten Ausflüge unternehmen. Wo und wann sie dann ihre erste eigene Brut starten, werden ihre jetzt angelegten Ringe verraten.
Die Patenschaft für die frischberingten Jungstörche haben je zur Hälfte der Kindergarten Kloster Sulz mit seiner „Storchenbande“ (zur Zeit aus Platzgründen in der Schule Weißenkirchberg untergebracht) und die beiden Klassen 1 a mit Lehrerin Annette Wunderlich-Immanuel und die Klasse 2 a mit Lehrerin Claudia Seefarth von der Grundschule Dombühl-Weißenkirchberg übernommen.
War gar nicht so einfach, gleich zehn Taufnamen zu suchen. Die Kinder haben sich für Moni – Momo – Lela – Leo – Nils – Nila – Mimi – Maxi – Tina und Timo entschieden.
Die Patenschafts-Urkunden werden übrigens noch von Thomas Ziegler unterzeichnet und dann später feierlich überreicht. Mit Sicherheit eine schöne Erinnerung an einen ganz besonderen Tag in der „Bruschd“… as

Gebsattel feierte seinen FV

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Großes Jubiläumsprogramm mit Umzug und Ehrenkommers des Sportvereins

GEBSATTEL – Feiertags- und Feststimmung in Gebsattel: Der örtliche Sportverein FV Gebsattel feierte mit großem Programm sein 50-jähriges Bestehen. Kabarettabend, Umzug durchs Dorf mit rund 300 Beteiligten und Kommersnachmittag im Zelt auf dem Sportgelände mit kirchlichem Teil, Jubiläums-Ansprachen und Ehrungen setzten die Schwerpunkte.

Beim Umzug: die „Gebsaddler Feierwehr“ in historischen Uniformen mit Dusche fürs Publikum. Fotos: Tim Seizinger

Das ganze Dorf war auf den Beinen, als sich der Festzug mit mehr als 22 Gruppen in Bewegung setzte, nachdem die Gebsattler Böllerschützen mit viel Donner und Qualm an der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius das Startzeichen gegeben hatten. Zunächst über die Weißengasse und über die Tauberbrücke ging es für den rund 400 Meter langen Zug erst einmal die Hauptstraße hinauf bis zur Neusitzer Straße und von dort wieder zurück über die Hauptstraße hinaus zum Festzelt auf dem Vereinsgelände. Rund 500 Zuschauer säumten den Zugweg und applaudierten den Teilnehmern.

Dusche für die Zuschauer

Drei Blasorchester, allen voran der Musikverein Gebsattel, in der Mitte die Musikkapelle Gattenhofen und zum Schluss die Blaskapelle Steinach/Ens waren mit von der Partie und spielten schmissige Weisen. Feuerwehren aus Gebsattel und Bockenfeld hatten teils historische Uniformen angelegt und führten Handspritzen mit. Mit viel Hallo wurde den Zuschauern eine abkühlende Dusche beschert.

Winkend und bestens gelaunt saßen die Gründungsmitglieder Werner Albrecht, Ernst Breiter, Helmut Kraft, Heinrich Krauthahn, Günther Löblein und Heinz Ulbrich im mitfahrenden elektrisch betriebenen Rundfahrt-Mobil des Kutsch-Unternehmers Reinhold Wieland und ließen sich als die Männer der ersten Stunde feiern.

Während des Umzugs wurden Süßigkeiten verteilt, aber auch Früchte. Der Obst- und Gartenbauverein machte dabei seinem Namen alle Ehre.

Am Ende brachten Teilnehmer des Umzugs, Zuschauer und hinzugekommene Gäste dem FV ein volles Zelt. Die rund 800 Plätze waren restlos ausgebucht.

Bei Bewirtung, Barbetrieb und Live-Musik der Hopfenstädter Band kamen an diesem zweiten Abend des Vereinsjubiläums Gemütlichkeit und Geselligkeit nicht zu kurz. Ein großer Biergarten mit Kinderspielplatz ergänzte zum einen das Platzangebot und bot zum anderen dem Nachwuchs Zeitvertreib und Abwechslung.

Der Nachmittag des dritten Jubiläumstages nahm mit einem ökumenischen Festgottesdienst im Festzelt seinen Auftakt. Er wurde gestaltet von Pfarrerin Andrea Rößler von evangelischer Seite und von Pastoralreferentin Monika Angermeier von katholischer Seite. Sie stellten dabei den Themenkomplex „Sport in der Bibel und in der Religion“ in den Vordergrund. Musikalisch unterstützt wurden sie durch den Posaunenchor Gebsattel.

Im Anschluss daran griff Vereinsvorsitzender Andreas Klein zum Mikrofon und schaute in seiner Jubiläumsansprache in die Geschichte des Vereins zurück. Darüber hinaus nutzte er die Gelegenheit, ganz ausdrücklich das besondere Klima und den großen Zusammenhalt beim Gebsattler FV hervorzuheben.

Bürgermeister Rößler ehrte Gründer.

Wertvolle Arbeit

Für Bürgermeister Gerd Rößler war es Ehre und Verpflichtung zugleich, dem Sportverein seiner Gemeinde bei diesem Jubiläum die Referenz zu erweisen. Die Zusammenarbeit des Vereins mit der Gemeinde sei ganz vorzüglich, lobte er. Außerdem ging er auf die Bedeutung des Vereins bei der Nachwuchsarbeit und damit als Sozialisationsfaktor ein. Hier leiste der FV Arbeit, die man gar nicht hoch genug einschätzen könne.

Schließlich war es dem Gemeindeoberhaupt eine besondere Freude, sowohl Gründungsmitgliedern als auch besonders langjährigen Vereinsangehörigen an diesem Nachmittag persönlich zu gratulieren Er überreichte Männern der ersten Stunde und etlichen „40-Jährigen“ Ehrenurkunden und widmete ihnen dabei persönliche Worte.

Umjubelter Kabarettist

Ausgeklungen ist der Festnachmittag mit einer traditionellem Gebsattler Veranstaltung: der Rettichpartie. Vor dem Zelt genossen es viele sichtlich, in lauschiger Atmopshäre unter dem Dach der Bäume dort einen „Radi“ zu verzehren und ihn mit ein paar Schluck hinunterzuspülen. Klaus Hofacker sorgte für die passende musikalische Unterhaltung.

Eröffnet worden war das Jubiläum des Fußballvereins (FV) Gebsattel am ersten Abend im Zelt mit dem umjubelten Auftritt des heimischen Kabarettisten Christoph Maul. Der Schillingsfürster wurde dabei an der Gitarre und am Akkordeon unterstützt von seinem Partner Martin Rohn. -ww-

Mundartszene entwickelt sich

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Zweites Edzerdla-Festival ermuntert nach Erfolg zum Weitermachen – Manfred Kern als örtlicher Autor

BURGBERNHEIM –  Manch verborgener Schatz wurde beim zweiten Mundart- und Liederfestival „Edzerdla” am Wochenende in Burgbernheim gehoben. Das lässt sich sowohl auf manche noch unbekannte Interpreten beziehen wie auch auf das, was inhaltlich an Texten und Liedern geboten wurde. Aus Rothenburg hat Autor Manfred Kern dafür gesorgt, dass die Klassiker aus Franken-Hohenlohe unvergessen bleiben.

Die Skinny-Winni-Band auf der Streuobstbühne (mit Texten von Helmut Haberkamm). Foto: diba

Helmut Haberkamm, Initiator und künstlerischer Leiter der vor zwei Jahren erstmals in dieser Form durchgeführten Mundarttage, ist wohl einer der profundesten Kenner der Szene aus Literatur, Musik, Kleinkunst und Theater in der Region, wobei aber sein Interesse auch über die Landesgrenze ins Hohenlohische reicht, das ja weithin zu Franken gehört, was schnell vergessen wird. Diesmal kamen die Bewerbungen zur Teilnahme am 2. Mundart-Festival vor allem aus Mittelfranken, beim voraussichtlich drittenmal 2020 will Haberkamm versuchen auch die Thüringer und Hohenloher Franken zu gewinnen, nachdem die bayerischen fränkischen Regierungsbezirke natürlich schon jetzt dazuzählen.

Eine wieder gelungene Auswahl von rund vierzig Künstlern, darunter die bemerkenswerte Zahl von dreißig erstmals Mitmachenden, prägte in einer kurzweiligen Mischung die zwei Tage mit dichtem Programm. Das Hin- und Herpendeln zwischen dem großen Veranstaltungszelt auf dem Kapellenberg und der Streuobstbühne im Freien hat gewollte Effekte. Nicht nur, dass die Besucher die herrliche Landschaft an der Frankenhöhe wahrnehmen (soweit sie nicht neuerdings in der Fernsicht munter verbaut wird!), sondern es ist zugleich ein kurzweiliger Spaziergang durch den kleinen Regionalmarkt mit diversen Info-Ständen, ehe man sich umgeben von Obstbäumen am Hang niederlassen und dem Dargebotenen lauschen kann. Unterwegs begegneten einem dann noch fränkische Straßenmusikanten oder Gruppen wie die „Aaschgrundbänd” oder am Sonntag dann das Fränkische Bierorchester, Bernd Dittl & Heinrich Filsner (Neuauslegung europäischer Volksmusik) sowie die Hullerngroove,  die alle Sinne ansprachen, östliche und westliche Rhythmen mit neuen Einflüssen zu einer Art fränkischer Weltmusik verbandelten. Sehr überzeugend was man mit solchen „Wanderkapellen” bewegen konnte, quasi als Bindeglied zwischen den von mittags bis abends  im Halb- oder Ganzstundentakt folgenden Auftritten auf den beiden Bühnen.
Große unterhaltsame Vielfalt
Einem Klaus Schamberger, der sonst leider kaum noch auftritt, lässt sich bei der realsatirischen Beschreibung fränkischer Alltagserlebnisse stundenlang zuhören, man kennt den früheren Abendzeitungs-Journalisten auch von seinem „Gschmarri” im Rundfunk. Dem Pfeiferhannes von Niklashausen im Taubertal widmete der Erzähler Michl Zirk mit dem Sackpfeifer Ulrich Ponkratz eine ungeahnt fesselnde Stunde im Zelt. Wer Bernd Regenauer hört, denkt sicher nicht nur an die „Metzgerei Boggnsagg”. Abends ging es munter weiter mit den speziellen „Bambägga“ Rappern, ehe die Band „Kellerkommando” Samstagnacht auf dem Kapellenberg gewaltig einheizte.
Ein Fitzgerald Kusz (für viele ein Pseudonym für das Theater-Mundartstück „Schweig Bub!”) zusammen mit dem Bamberger Autor Gerhard C. Krischker Sonntagmittag auf der Bühne wurde zum in dieser Besetzung seltenen Genuss – zwei Klassiker der Mundartszene. Dann natürlich Helmut Haberkamm selbst, der in einem  „Gräschkurs Fränkisch” die ihm   liebsten Kennzeichen seiner Muttersprache vorstellte und mit eigenen Gedichten garnierte, darunter sein brandneues „Edzerdla Fränkisch”.
Anders als beim ersten Mundartfestival mit dem Rothenburger Musiker Harry Düll vertrat Manfred Kern diesmal als einziger die Tauberstadt mit  Umland. Dabei sorgte der Buchautor und Lyriker aus Wettringen zugleich für die Präsenz bedeutender verstorbener Dichter wie dem Rothenburger Wilhelm Staudacher, der die zeitkritische Mundart mit prägte und dem Hohenloher Gottlob Haag, Wildentierbach, aus deren Werken er vortrug. Dazu Eigenes wie  „Erinnerung annd Moni” und am Schluss das Potpourri aus vier kleinen Liebesgedichten aus dem Band „Verlasse bo mir” (von Harry Düll auf der Habbag-CD vertont).  Außerdem erwies er Karl Corino (vom Hesselberg stammend) seine Referenz, der als Robert-Musil-Biograf und als Lyriker bekannt ist. Viel Beifall und mucksmäuschenstille Zuhörer angesichts des Lyrikvortrags und Inhalts auf der Streuobstbühne!
Alles spricht für Fortsetzung
Nur Schlaglichter sind angesichts der Fülle möglich, bemerkenswert die Neuentdeckungen, wobei es nicht zwangsläufig um jüngste Jahrgänge gehen muss. Die Skinny-Winni-Band berauschte mit jeder Menge fränkischer Songtexte. Der Gottesdienst am Sonntagfrüh ganz im Dialekt und einem ebenso einstudierten Chor könnte bald zum „Kirchenkult“ werden. Ein drittes Mal? Bei der Bilanz ist ein Ja zu erwarten und schon denkt man daran was 2020 am Kapellenberg „wohr wern könnt”. diba

Zubehör fürs eigene Paradies

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Ausstellung „Gartenlust“ regt zum Erkunden, Stöbern, Kaufen und Genießen ein

SCHILLINGSFÜRST – Wer einen Garten hat, lebt schon im Paradies, so  die Essayistin Aba Assa. Wer in Schillingsfürst in den Kardinalsgarten eintritt, spürt einen Hauch dieses Paradieses.

Die Qual der Wahl: Welche tönerne Amphore passt wohl am besten in den heimischen Garten? Fotos: Schwandt

Gemütlich schlendern die Besucher der „Gartenlust“ durch den Park von Stand zu Stand, bestaunen die Fülle an Stauden und exklusive Gartenaccessoires. Vielfältige Anregungen gibt es, um das „grüne Wohnzimmer“ als individuelle Oase zu gestalten. Wie wäre es mit einem sprudelnden Whirlpool? Oder mit einem SunDivan, der sich bereits bei einem leisen Windhauch in Bewegung setzt, um sonnig zu entspannen? Bierdeckel und Servietten im Garten gehören natürlich dazu – originell bedruckt werden sie zum individuellen Grillabendbegleiter.

Kakteen gibt es zu bestaunen, ebenso wie Hauswurzkränze und bunte floristische Dekorationen, dazu Kräuter,- Duft- und Heilpflanzen, Steingartengewächse, Hortensien, Rhododendren und verschiedene Gehölze. Garteneinrichtungen zum Wohnen und Wärmen werden angeboten sowie allerlei technisches Gerät – schließlich will ein Garten auch gepflegt werden. Markisen, Rolläden und Vordächer, Fliegengitter und Lichtschachtabdeckungen können bestellt werden und es gibt eine geobaubiologische Beratung für Haus und Garten mit dem Angebot der Erdakupunktur.
Gabriele Fischer aus Bechhofen bietet Wohntextilien für drinnen und draußen an, die sie ganz nach den Wünschen der Kunden fertigt. Vom Standort in Schillingsfürst ist sie begeistert: Die Besucher entschleunigen bereits mit dem Eintritt in den Kardinalsgarten, die Stimmung sei ungewöhnlich gut. „English Lifestyle“ präsentiert ein Brite, der seit Jahren in Deutschland lebt. Er hat Pavillons nach seinen Vorgaben anfertigen lassen, die er wie kleine Zimmer einrichten kann – echte Blickfänger im Schatten der großen Bäume.

Bunter Vogel als Blickfang für das „grüne Wohnzimmer“.

An einem weiteren Stand sind passend dazu britische Kleinantiquitäten, vor allem Porzellan, Silberwaren, Schatullen und Spiegel zu finden. Die Büste von Franz Liszt ist umgeben von allerlei metallischer Kunst, es gibt alles für den Garten aus Eisen, Blechartikel, Windlichter, Keramik und Geschirr.

Die Kräuter-Pädagogin und Floristin Heide Feucht und ihr Mann Ernst aus Wüstenrot haben Produkte ih­-   rer Wildkräuterei im Angebot: Ob  Hagebuttenpulver, Brennnesselsamen, Kräutersalze oder Produkte nach Hildegard von Bingen oder Maria Treben – für jeden ist etwas dabei. Und Heide Feucht bietet Vorträge an, unter anderem über das Wissen der alten Kräuterweiber. Das Ambiente passt, so „Olivenöl Pausch“ aus Kulmbach, er hatte bereits im vergangenen Jahr seine Produkte aus Kreta angeboten, darunter hochwertiges extra natives Olivenöl oder Thymianhonig. Kulinarisches ist überall zu finden, mediterrane Spezialitäten ebenso wie österreichische Käse- und Wurstspezialitäten, dazu nachhaltig oder biologisch erzeugte Lebensmittel wie würzige Brotaufstriche, Pestos oder Marmeladen, Weine oder Seccos. Kleine Stände sind es, die Speisen und Getränke feilhalten, schattige, lauschige Sitzplätze laden zum Verweilen ein und das Duo „Bolz & Knecht“ verwöhnt seine Zuhörer mit einem abwechslungsreichen musikalischen Programm. Drei Damen aus Mainburg haben es sich auf einer Gartenbank gemütlich gemacht und entspannen. Sie sind begeistert von der Gartenlust in Schillingsfürst, den schattenspendenden Bäumen, dem großzügigen Gelände, der herrlichen Aussichtsterrasse. Besonders willkommen sind die Kinder: Andrea Will bietet Keramik und Kunst für die Kleinen an – sie dürfen ein Windspiel basteln oder Keramik bemalen.
Das Ludwig-Doerfler-Museum hat seine Pforten geöffnet – für Besucher der „Gartenlust“ zum Nulltarif. Auch im Jagdfalkenhof und im Schlossmuseum sind die Eintrittspreise ermäßigt,  schließlich gehören das Fürstliche Schloss und der Kardinalsgarten zusammen. Viele der Besucher, unter ihnen etliche Rothenburger und Schillingsfürster, waren bereits im vergangenen Jahr Besucher der Gartenlust und sind heuer wieder gekommen. Hier stimmt einfach alles, so die begeisterten Reaktionen. Was will man mehr? sw

Anteil geben und Anteil nehmen

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Kombination von Dekanatsmissionsfest und Gemeindefest war Besuchermagnet

TAUBERSCHECKENBACH – Das diesjährige Dekanatsmissionsfest fand eingebettet in das Gemeindefest von Tauberscheckenbach einen würdigen Rahmen. Gut 250 Besucher aus nah und fern fanden sich in der Festhalle und auf dem Festplatz des malerischen Ortes ein.

Ehrung der langjährig verdienten Feuerwehrmänner (1. bis 3. v.l.). Fotos: privat

Für die angemessene musikalische Begleitung des vormittäglichen Festgottesdienstes sorgte der Posaunenchor aus Neustett, Bettwar und Detwang. Auf die freundliche Begrüßung durch den Ortspfarrer Johannes Raithel folgten einige aktuelle Informationen aus dem tansanischen Partnerdekanat von Dekanatsmissionspfarrerin Beate Wirsching: In diesem Frühjahr gab die Regenzeit einigen Anlass zur Hoffnung auf eine befriedigende Ernte. Das Dekanat Hai und die Handwerkerschule haben mit kräftig gestiegenen Kosten durch neue staatliche Steuern zu kämpfen.

Die Festpredigt hielt Pfarrerin Reinhild Schneider. Sie ist Leiterin des Referats Partnerschaft und Gemeinde bei Mission EineWelt in Neuendet-telsau. 15 Jahre lang lebte sie im Kongo, zeitweise nahe an der Grenze nach Ruanda, das in den neunziger Jahren durch den Genozid an der Tutsi-Minderheit erschüttert wurde. Nicht nur durch Einsickerung geflohener Täter aus dem Nachbarland, sondern auch durch jahrzehntelange kriegerische Handlungen im Land selbst sind die Menschen im Kongo traumatisiert.
Natürlich fanden diese dramatischen Erfahrungen auch Eingang in ihre Predigt. Um den Text aus dem 1. Kapitel des Korintherbriefes ging es da, um die Gemeinde, beschrieben als ein Leib, bestehend aus vielen Gliedern. Schnell ging der Blick zur weltweiten Gemeinde. Pfarrerin Schneider stellte dar, dass es den Christen in vielen Gegenden dieser Erde nicht gut geht.
Glieder eines Leibes 
Ihr Appell: „Wenn Menschen unterdrückt oder ausgebeutet werden, dann tut es hoffentlich auch uns weh!“ Glieder eines Leibes zu sein, bedeute zusammenzugehören: „Die Freude wird größer, wenn wir sie mit anderen teilen“. Zusammen zu gehören bedeute aber auch, „zu teilen was uns beunruhigt oder Sorgen macht und auch miteinander dafür zu beten.“ Im Anschluss an den Gottesdienst überreichten die Landfrauen aus Neustett eine Spende über 750 Euro für das Partnerdekanat Hai.
Bevor es in die Mittagspause ging, gab es noch ein Grußwort des Adelshofer Bürgermeisters Johannes Schneider, der die Gäste des Missionsfestes willkommen hieß und sich auch kurz zum Thema des Tages äußerte: „Wir haben eigentlich keine Flüchtlingskrise, sondern eine Verteilungskrise!“ Bei einem deftigen Mittagessen, organisiert von der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes, gab es reichlich Gelegenheit zu Gesprächen untereinander.
„Gelebte Partnerschaft – Anteil geben und Anteil nehmen“ – am Nachmittag gingen Pfarrerin Schneider und Valinirina Nomenjanahari aus Madagaskar, die Leiterin für Tansania-Partnerschaften bei Mission Ei-neWelt, noch einmal tiefer auf das Thema des Tages ein.

Gauditurnier mit Teilnehmern aus der Gemeinde und Finsterlohr.

Sie wiesen darauf hin, dass die Kirche Jesu Christi von Anfang an Grenzen überschritten hat – schon beim ursprünglichen Pfingstereignis waren Menschen aus 15 verschiedenen Ländern anwesend. Mission ging dann faktisch lange Zeit in eine Richtung. Heute aber ist die Kirche in ehemaligen Missionsländern vielfach längst stärker als in unseren westlichen Ländern. So ist die Lutherische Kirche in Tansania mit 6,2 Millionen Mitgliedern mittlerweile die zweitgrößte der Welt. Statt Mission in eine Richtung gehe es heute um Besuche in beide Richtungen, welche in der Deka-nats-Partnerschaft zwischen Rothenburg und Hai regelmäßig stattfinden. Es gehe um Personalaustausch wie am Beispiel des Ehepaars Kammleiter in Hai zu sehen, ihres Zeichens Brückenbauer an der dortigen Handwerkerschule, oder auch um die Beschäftigung von tansanischen Pfarrern in Deutschland. Ein Beispiel dafür ist Pfarrer Yussuf Mboga, auch Teilnehmer beim Dekanatsmissionsfest, der ab Herbst für vier Jahre in München eingesetzt wird. Es gehe um Freiwilligendienste – gerade vor wenigen Tagen beendete Ibrahim Musoro einen einjährigen Praktikumsaufenthalt im Wildbad Rothenburg. Es gehe um den Austausch von Know-how in beide Richtungen – dies ist gut am Beispiel Orgelbau zu sehen. Ein Dekanatsmissionsfest mit einem ambitionierten Thema. Pfarrerin Beate Wirsching schloss den Tag mit einem Gebet ab: „Herr, wir danken dir für deine Liebe und sind froh, dass wir diese Liebe weitergeben können!“ Das jährlich stattfindende Gemeindefest der Gemeinde Adelshofen bildete den Rahmen des Missionstreffens. Drei Tage lang kam man in der Festhalle der Familie Döppert zum geselligen Miteinander zusammen. Mit einem Gauditurnier wurde das Fest am Freitag eröffnet, mit stimmungsvoller Unterhaltungsmusik des Musikvereins Lyra Adelshofen wurde am Samstag gefeiert und am Sonntag fand das Fest mit dem Gottesdienst, Blasmusik und der Ehrung verdienter Feuerwehrmänner seinen Höhepunkt.

Seit über vier Jahrzehnten findet in der Gemeinde Adelshofen alljährlich das Gemeindefest statt. Reihum gestalten dann die Vereine der verschiedenen Ortsteile ein paar gesellige Tage. So war es heuer wieder einmal an der Freiwilligen Feuerwehr Tauberscheckenbach mit ihrem Kommandanten Harald Döppert ein buntes Programm zusammenzustellen, um die Gemeindebürger und Gäste in Tauberscheckenbach willkommen zu heißen.
Die drei Musikvereine der Gemeinde, aus Adelshofen, Tauberzell und Großharbach sowie der Posaunenchor Neustett mit Verstärkung aus Bettwar und Detwang waren aktiv, um ein schönes Fest zu gestalten.
Neben den Einheimischen konnten auch zahlreiche Gäste von auswärts und „Ehemalige“ begrüßt werden.  Am Sonntagabend kamen auch Kreisbrandinspektor Gerd Meier, Kreisbrandmeister Reiner Moll nach Tauberscheckenbach, um zusammen mit Bürgermeister Schneider langjährig verdiente Feuerwehrmänner zu ehren: Thomas Gunst (Gickelhausen), Jürgen Kraft und Leonhard Rummel (Großharbach) sowie Achim Mitesser (Tauberscheckenbach).
Mitglied in Nationalmannschaft
Angesichts der Niederlage der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft freute sich Bürgermeister Schneider einen Gemeindebürger zu haben, der in einer anderen Nationalmannschaft dabei ist: Alexander Schmidt aus Großharbach frischgebackener Stuckateurmeister wird an der Europameisterschaft Euro-Skills, einem Berufswettbewerb auf europäischer Ebene nach europäischen Bildungsstandards im September in Budapest teilnehmen.
Er wurde bei einem 3-tägigen Wettkampf der zehn Nationalteamteilnehmer im Februar in Berlin, als Bester für Budapest nominiert. Am Sonntagabend war er schon auf dem Weg nach Berlin, wo er sich seit April auf den Wettkampf vorbereitet.
Bürgermeister Johannes Schneider lobte abschließend das große Engagement der Feuerwehr Tauberscheckenbach und aller Tauberscheckenbacher, die ein „tolles“ und hervorragend besuchtes Gemeindefest organisiert haben. aw/js

Schneller als der Wind

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Laufen: Tanja Schienagel bricht ihren Streckenrekord vom letzten Jahr

WETTRINGEN – Über ein stabiles Teilnehmerfeld an Läuferinnen und Läufern konnte sich der Lauftreff Wettringen und der Krieger- und Kameradschaftsverein Wettringen zum 14. Brunnenlauf am vergangenen Wochenende freuen. Tanja Schienagel knackte dabei ihren eigenen Streckenrekord, den sie im letzten Jahr aufgestellt hatte.

Pokalgewinner aller Klassen über die zehn-Kilometer-Strecke. Fotos: M. Rößler

Insgesamt 92 Sportler konnte der Lauftreff auf zwei Laufstrecken schicken. 52 davon entschieden sich für die fünf Kilometer und 40 nahmen die Herausforderung des 10 Kilometer langen Rundkurses an. Direkt nach dem Startsignal durch Moderator Heinz Meyer lief der vorderste Läufer etwa 30 Meter auf eine falsche Strecke und irritierte kurz das ganze Läuferfeld, die dann aber doch Karl-Heinz Ruppe folgten, der das Teilnehmerfeld mit dem Fahrrad führte. Thomas Czernicky vom TSV Dinkelsbühl, der letztendlich als vierter ins Ziel kam, hat dieser kleine Umweg allerdings einen Platz auf dem Treppchen gekostet.

Nach 18 Minuten und 32 Sekunden überquerte dann Tobias Schneider für „racesolution“ die Ziellinie als Erster, gefolgt von Moritz Meyer (18:52) und Daniel Spieß vom TSV Oettingen mit 19:15 Minuten. In der Frauenwertung holte sich Sandra Mack vom Lauftreff Wettringen mit 22:27 Minuten den größten Pokal vor Ina Throm, Team „Erdinger alkoholfrei“ und Kristin Erhard, Lauftreff Wettringen. Eva-Marie Kopp (LT Wettringen) legte mit 24:13 eine tolle Bestzeit in der Jugendwertung vor, knapp verfolgt von Vinzent Throm mit einer Zeit von 24:26 Minuten. Günter Seibold vom TSV Crailsheim holte sich den Sieg der Männer über 10 Kilometer in 36:41 Minuten gefolgt von Sebastian Ernst (SV Virnsberg) in 38‘32“ und Marco Neumann, der die Strecke in 40:24 Minuten als Drittplatzierter bewältigte.

Ältester Heino Siedentopf und Jüngster Nils Throm.

Tanja Schienagel hat bei den Frauen ihren eigenen Streckenrekord aus dem letzten Jahr mit einer Zeit von 45:20 Minuten um 1:30 Minuten unterboten und lief als erste vor Maike Binder (48:26) durchs Ziel. Hand in Hand liefen Karin Häberlein und Carmen Hautum, beide vom Lauftreff Wettringen als dritte bei den Frauen über die Ziellinie. Jeremias Großmann holte sich die Schülerwertung in 52:43 und Saskia Dänzer aus Wettringen war mit 59:43 Minuten die schnellste Schülerin. Jüngster Teilnehmer mit gerade mal 8 Jahren war in diesem Jahr Nils Throm und Heino Siedentopf lief die Strecke in der Altersklasse Ü70. Der 72-jährige Wahl-Wettringer ist nicht nur beim Laufen aktiv, sondern auch im Hundeturniersport äußerst erfolgreich.

Neben der Laufveranstaltung am Sonntag war auch in diesem Jahr wieder einiges geboten auf dem Brunnenfest der Krieger- und Soldatenkameradschaft Wettringen. So lud der Verein zum Public Viewing im Festzelt ein, um gemeinsam das Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball Weltmeisterschaft zu verfolgen. Eine Aufführung des „Thanner Bauernballett“ rundete das Programm am Sonntagabend ab und man ließ das Brunnenfest in Wettringen gemütlich ausklingen. mr

Die Besten aus Mittelfranken

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Jugendfeuerwehren aus Wörnitz und Kloster Sulz erreichen gemeinsam Goldstatus

WÖRNITZ/KLOSTER SULZ – Vor kurzem nahmen die Jugendfeuerwehren Wörnitz und Kloster Sulz am 5. Bayerischen Leistungswettbewerb im Jugendwettbewerb des Internationalen Feuerwehrverbandes (CTIF) in Röthenbach an der Pegnitz teil.

Der stolze und erfolgreiche Feuerwehrnachwuchs aus Wörnitz und Kloster Sulz mit den Betreuern. Fotos: Privat

Teilnahmeberechtigt waren Feuerwehrjugendliche im Alter zwischen 12 und 16 Jahren, die sich jeweils in Zehnergruppen den sportlichen Feuerwehrübungen stellten. Neben Jugendfeuerwehrgruppen aus ganz Bayern nahmen auch Gastgruppen aus Österreich und Südtirol teil. Bei tropischen Temperaturen galt es als Team sowohl einen Hindernisparcours in gewisser Zeit möglichst fehlerfrei zu passieren, als auch sich einem Staffellauf zu stellen.

Für Gold qualifizieren
Beide Übungen enthielten feuerwehrtechnische Aufgaben wie das richtige Bedienen der Kübelspritze, das Ausrollen von C-Schläuchen oder das Legen und Stechen verschiedener Knoten. Am ersten Tag erreichten insgesamt 50 teilnehmende Gruppen mindestens 900 Punkte und konnten sich das CTIF-Abzeichen in Silber sichern, was zugleich Voraussetzung für die Teilnahme am goldenen Abzeichen am Samstag war.
Mit 1000,49 Punkten konnte die gemischte Gruppe aus Wörnitz und Kloster Sulz dann schließlich am zweiten Tag als einzige Mannschaft aus dem Landkreis Ansbach das CTIF-Abzeichen in Gold holen (Voraussetzung waren hier mindestens 960 Punkte). Sie sicherte sich damit den 15. Platz unter den insgesamt 39 mit Gold ausgezeichneten Jugendfeuerwehrgruppen und war bes­te Gruppe unter den Mittelfranken.

Feuerwehr-Grundwissen: Knoten legen und stechen.

Kiara Fetzer, Kim Riedel,   Monique Uhl, Oliver Danzer und Daniel Schmidt von der Wörnitzer Wehr sowie Lisa Fragner, Johanna Krieg, Sandra Strauß, Leon Kühnle und André Lehr von der Feuerwehr Kloster Sulz wurden so mit Silber und Gold ausgezeichnet. Begleitet wurde die Gruppe von Rebecca Uhl sowie den Jugendwarten der Wehren Noah Herud, Marcel Breitwieser, Tim Körber, Norbert Strauß und Christoph Kolb.

Ein Meilenstein erfolgreicher Kooperation in der Jugendarbeit. Auf   Initiative des Kreisjugendwartes Ralf Bitter starteten die Freiwilligen Feuerwehren Wörnitz und Kloster Sulz im Herbst 2015 eine Zusammenarbeit in der Jugendarbeit. „Begonnen hat damals alles mit der gemeinsamen Abnahme des Wissenstests.
Die Zusammenarbeit brachte dann große Vorteile für alle Seiten mit sich“, ist der Wörnitzer Jugendwart Marcel Breitwieser überzeugt. Durch die größere Jugendgruppe können je nach Übungsthema verschiedene Gruppen nach Altersstufen gebildet werden. Außerdem profitieren die Jugendwarte durch eine größere Zahl an Betreuern, womit eine bessere Übungsvorbereitung und Anleitung möglich wird. „Für uns als kleine Ortsteilfeuerwehr wird die Jugendarbeit durch die Kooperation mit einer größeren Stützpunktwehr wie Wörnitz, die eine entsprechend große Ausrüstung und Fuhrpark hat, natürlich viel attraktiver und spannender“, weiß Christoph Kolb (Jugendwart und stellvertretender Kommandant in Kloster Sulz). Die Jugendfeuerwehren Wörnitz und Kloster Sulz nehmen regelmäßig am Wissenstest, der Jugendflamme und weiteren Wettbewerben teil und treffen sich alle drei Wochen. Interessierte Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren sind dort  jederzeit willkommen. ck

Nervenaufreibende Zitterpartie

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Fußballfans erlebten Achterbahn der Gefühle – Historische Schmach ist vorerst abgewendet

ROTHENBURG LAND – Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Fußballfans beim Drama-Spiel der deutschen Mannschaft am Samstagabend gegen Schweden. Es wurde in Unterzahl in allerletzter Sekunde mit einem Freistoßtor gewonnen. Die WM-Hoffnung lebt, aber das Zittern geht weiter.

Zuversicht vor dem Auftakt: Chris Konik (re) mit Gästen beim Public Viewing im „Lisztoria“ in Schillingsfürst. Fotos: Schäfer

Hoffnungsvoll, hingerissen und ernüchtert verfolgten die deutschen Fans das verrückte Spiel. „Meine Nerven halten das nicht aus“, war beim gemeinsamen Fußballschauen immer wieder zu hören. Kaum einer verließ seinen Platz. Dazu war das Spiel zu spannend. Das „Lisztoria“ in Schillingsfürst war in Schwarz, Rot und Gold geschmückt. Wegen der kühlen Witterung hatte Wirtin Maria Bencze das Public Viewing nach innen verlegt. Die gebürtige Ungarin und ihr deutsch-amerikanischer Lebenspartner Chris Konik sind sportbegeistert und Deutschland-Fans. Er betreibt einen Golfplatz bei Stuttgart und spielt neben Golf in seiner Freizeit Basketball und Fußball (gelegentlich sogar in der Schillingsfürster Alt-Herrn-Mannschaft). Das Paar hat einen 8-jährigen Sohn und fühlt sich auf der Frankenhöhe „sehr wohl“.

In Diebach fieberten die Fans auf dem Feuerwehrfest und in Rothenburg auf dem Volksfest im Zelt bei dem Fußballkrimi mit. Im kleinen Adelshöfer Ortsteil Neustett hatte die Landjugend im Anbau am Feuerwehrhaus eine provisorische Tribüne aus Biertischgarnituren errichtet. Die erste Reihe saß weich gepolstert auf einer Couch. Kristof Matthes hatte für die Fußballparty Leinwand und die nötige Technik zur Verfügung gestellt.
Welch ein Spiel. Welch eine Aufholjagd. Der druckvolle Auftakt der „Jogi“-Elf versetzte die Fans in gute Laune. Der Schweden-Treffer in der 32. Minute sorgte für Ernüchterung. Dann die Fassungslosigkeit über die Fehler und vergebenen Chancen der deutschen Mannschaft. Eine Hängepartie. Die Fans sahen schon das Aus. „Die wackeln“. „Die müssten mit mehr Druck spielen“. Einer forderte sogar: „Müller muss raus.“
Es dauerte bis zur 48. Minute, ehe Marco Reus mit seinem Ausgleichstreffer die Fans aus der Schockstarre erlöste. Doch dann der nächste Thriller. Verteidiger Jerome Boateng flog nach einem wiederholten Foul vom Platz. Mit einem Mann weniger  schwanden die letzten Hoffungen auf einen Sieg. „Das war’s“.

Fassungslosigkeit nach dem Führungstreffer der Schweden im Bierzelt auf dem Volksfest.

Doch die nervenaufreibende Zitterpartie ging weiter. Torhüter Manuel Neuer verhinderte mit guten Paraden einen weiteren Rückstand. Im Gegenzug klatschte der eingewechselte Ju­lian Brandt den Ball an den Pfosten. Dann:  „Oh mein Gott“-Rufe begleitet mit frenetischem Jubel. Toni Kroos traf nach Freistoß-Geflüster mit Marco Reus in allerletzter Sekunde. Der 2:1-Sieg gegen Schweden brachte Deutschland die Hoffnung aufs Achtelfinale zurück. „Der Hammer“. Aber das Zittern geht weiter im letzten Gruppenspiel am kommenden Mittwoch um 16 Uhr gegen Südkorea. sis

Mit Gaudi viel Gutes tun

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Musikverein nimmt bei „Eiswasser-Grillen“ 2230 Euro für Keanahs Familie ein

GEBSATTEL – Gaudi und soziales Engagement gehen wunderbar zusammen, wie die Gebsattler am Wochenende eindrucksvoll unter Beweis stellten. Die Benefizaktion „Eiswasser-Grillen“ des Musikvereins Gebsattel lockte zahlreiche Besucher auf die Tauberbrücke. Mit Bratwurst, Getränken, Kaffee, Kuchen sowie Tombola-Losen gegen Spenden konnten großartige 2230 Euro eingenommen werden, die Keanahs Familie zugute kommen werden.

Unter den (skeptischen) Blicken seiner Kollegen dreht Matthias Blank die Würste auf dem Grill um. Fotos: Scheuenstuhl

Nach dem ersten Schock über die Nachricht des Todes der 9-Jährigen an Krebs erkrankten Gebsattlerin am Freitag, stand für die Verantwortlichen des Musikvereins schnell fest, dass man weiterhin an der Aktion festhalten werde. Denn: „Keanah hatte sich sehr gefreut, dass so etwas auf die Beine gestellt wird“, erklärte Vereinsvorsitzender Albert Krauthahn. Auch dass die Spenden wie geplant ihrer Familie zugute kommen werden, stand außer Frage.

Der Dirigent bekommt den Ehrenplatz auf der aufblasbaren Ente.

Und so legten sich alle Beteiligten mächtig ins Zeug, um den Zuschauern etwas ganz Außergewöhnliches zu bieten. Während der Kugelgrill für einen besseren Stand auf einem Stein in der Tauber positioniert wurde, ließ sich ein Teil der Musiker nicht lumpen und wagte sich in die kalte Tauber. Die nicht ganz so Hartgesottenen blieben am Ufer stehen. Unterstützt wurden die Gebsattler von einigen Oberländer Musikanten. Dirigent Stefan Krauthahn durfte von einem quietschgelben Ehrenplatz aus seine Musiker anleiten: einer aufblasbaren Ente. Als Alternative stand noch ein luftgefüllter Plastik-Wal bereit. Die erschwerten Bedingungen in der Tauber konnten den Musikern nichts anhaben und so boten sie Blasmusik in gewohnt makelloser Weise.

Im wahrsten Sinne des Wortes „Schützenhilfe“ bekam der Musikverein außerdem von seinem Partnerverein. Da man mit den vier Würstchen auf dem Kugelgrill die wartenden  Zuschauer wohl eher nicht wirklich satt bekommen hätte, brutzelten die Gebsattler Schützen zeitgleich am Profi-Gerät. Insgesamt 230 Bratwürste brachten sie im Laufe der wenigen Stunden an den Mann beziehungsweise an die Frau.
Wer eher Lust auf Süßes hatte, der wurde bei dem vielseitigen Buffet an selbstgebackenen Kuchen, den fleißige Frauen aus der Gemeinde und der Kindergartenfamilie beisteuerten, fündig. Die jüngeren Besucher konnten ihr Glück bei einer Tombola versuchen. Es winkten  tolle Preise wie Puzzles, Spiele, Bücher, Tassen und Buntstifte. Mit einem kleinen Standkonzert sorgten die Musiker – nun wieder alle trockenen Fußes – für Unterhaltung am Feuerwehrhaus.

Anbraten im Akkord für viele Spenden: Der Schützenverein hat am Profi-Grill alles im Griff.

Man hatte  bewusst vorab keine Preisliste erstellt. Die Besucher der Benefizaktion sollten vielmehr selbst entscheiden, mit welchen Betrag sie Keanahs Familie unterstützen wollten. „Überwältigend“ lautet Albert Krauthahns Kommentar zu der beeindruckenden Summe von 2230 Euro. Dass diese ohne jegliche Abzüge, beispielsweise für den Wareneinkauf, an die Familie weitergegeben werden kann, ist einer ganzen Reihe an Institutionen, Unternehmen, aber auch Privatpersonen aus Gebsattel und der näheren Umgebung zu verdanken, die bei der Benefizaktion mit im Boot waren. Sie steuerten kostenlos die Preise für die Tombola und die Zutaten zur Versorgung des leiblichen Wohls bei. mes

In großer Feierlaune

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Bunter Festumzug mit sechzig unterschiedlichen Gruppen

DIEBACH – Die Freiwillige Feuerwehr Diebach feierte ihr 125-jähriges Gründungsjubiläum. Rund um den Festplatz am Sportgelände wurde den Gästen ein buntes Programm geboten. Vorstandschaft und Kommandanten der Diebacher Wehr konnten Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis wie auch aus dem benachbarten Hohenlohe begrüßen.

Die Feuerwehr Oestheim kam mit einem prächtigen Pferdegespann . Fotos: Rößler

Mit Festkommersabend und Gaudi-Rallye wurde das Fest eröffnet. Der große Festumzug am Sonntag war zugleich Höhepunkt und Besuchermagnet des Festwochenendes. Auf die Jagd nach einem Spanferkel als Hauptpreis machten sich bei der Gaudi-Rallye 23 Gruppen mit jeweils vier Teilnehmern. „Feuerwehr-Achtkampf“ könn­te man diese Sportart benennen, wenn es um Disziplinen wie Stiefel werfen, Schlauch kegeln, Wasserbomben fangen oder Zielspritzen geht.

Beim gemeinsamen Skilaufen hat sich schnell gezeigt, dass ein klares Kommando „links, rechts, links, rechts“ durchaus Vorteile bringt, wenn man zu viert auf nur zwei Brettern unterwegs ist. Auch ein Trinkspiel durfte beim Achtkampf nicht fehlen und letztendlich hatten alle Teilnehmer viel Spaß bei der Diebacher Gaudi-Rallye.
Mit 39 Feuerwehrleuten wurde die Freiwillige Feuerwehr Diebach im Jahr 1893 gegründet erzählte der 2. Vorstand Andreas Strauss und heute, zum 125sten Gründungsjubiläum, hat die Freiwillige Feuerwehr Diebach wieder genau 39 Mitglieder. Strauss, wie auch der 1. Vorstand Wolfgang Kammleiter und der 1. Kommandant Andreas Horn zeigten sich sehr zufrieden mit dem gesamten Festverlauf, trotz der deutlich zurückgegangenen Temperaturen.

Kindergartenkinder vom Oestheimer „Rabennest“ schwenkten die Deutschland-Flagge.

Zum Public Viewing beim WM-Spiel am Samstagabend war das Zelt schon gut gefüllt und anschließend wurde der glückliche Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit der Partyband „Würzbuam“ kräftig gefeiert.
60 unterschiedliche Gruppen, darunter viele Feuerwehren, 4 Blaskapellen, einheimische Vereine, Ehrendamen und die Ehrengäste aus der Politik formierten sich schließlich am Sonntagnachmittag zu einem großen Festumzug durch das festlich geschmückte Diebach. Gesäumt von  vielen schaulustigen Gästen marschierten sie, teils mit alten Feuerwehrwagen oder Handdruckspritzen ins Festzelt und zum Einmarsch der Fahnenträger war dieses mit etwa 1500 Gästen bis auf den letzten Platz gefüllt.
Bürgermeisterin Gabriele Hofacker bedankte sich in ihrer Begrüßungsrede für den ehrenamtlichen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren und würdigte den Zusammenhalt und das Engagement vieler freiwilliger Helfer bei der Organisation und Durchführung des Feuerwehrfestes.  „Feuer löschen und technische Hilfe leisten, eine wichtige Aufgabe die nur mit den vielen freiwilligen Feuerwehren im Landkreis zu bewältigen ist“, so Kreisbrandrat Thomas Müller. Schirmherr der Veranstaltung, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, betonte in seinem Grußwort: „Die Feuerwehren sorgen für Sicherheit und sie halten das Dorf zusammen. Man sieht immer wieder, dass die Feuerwehr für viele eine Herzensangelegenheit ist und bei den Aktiven ein Feuerwehr-Virus brennt“.
Zum Abschluss überreichten Kommandant Andreas Horn und 2. Vorstand Andreas Strauss einen großen Blumenstrauß an die Bürgermeisterin, verbunden mit dem Dank an die Gemeinde für ein gutes Miteinander und immerwährende Unterstützung. Anschließend wurde das Regime an die Diebacher Buam übergeben, die dann bei bester Stimmung das Diebacher Feuerwehrfest ausklingen ließen. mr

Mehr Bauparzellen nötig

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Schillingsfürster Stadtrat verabschiedete Haushaltssatzung

SCHILLINGSFÜRST – Die Schloss-Stadt „befindet sich derzeit in einer hervorragenden und äußerst positiven Entwicklung“, befindet ihr Bürgermeister Michael Trzybinski anlässlich der Verabschiedung des aktuellen Haushaltes.

Begehrtes Fleckchen für Eigenheimbesitzer: Baugebiet Marienhof. Foto: privat

Dem Stadtrat fällt naturgemäß die Aufgabe zu, die entsprechenden Weichen zu stellen. So muss aufgrund des Baubooms im Marienhof eine Erweiterung neuer Bauparzellen angedacht werden. Von den dortigen 21 Parzellen sind 17 bereits verkauft und drei reserviert.

Eine weitere größere Investition für die Schloss-Stadt wird das neue Feuerwehrgerätehaus in der Bahnhofstraße sein, mit Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Die Stadt konnte den Grunderwerb hierfür bereits sichern. Das Bayerische Rote Kreuz wird dort als eigenständige Gesellschaftsform ebenfalls bauen.
Mit gestiegenen Kosten muss die Kommune bei der Klärschlamment-sorgung rechnen. Laut Sachverständigen schlägt eine neue Klärschlammverwertung mit 630000 Euro zu Buche. Etwa 100000 Euro müssen in Straßenreparaturen im Bereich der Industriestraße im Gewerbegebiet Simonhölzl und Neuweiler-Gaishof investiert werden.
Der Verwaltungshaushalt der Stadt Schillingsfürst schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit etwa 5,3 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit zirka 3,4 Millionen Euro. Der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt wird in der Haushaltssatzung auf 2,4 Millionen Euro festgesetzt.
Der Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen beläuft sich auf 975000 Euro. Die Hebesätze betragen bei der Gewerbesteuer 380 Prozent und bei der Grundsteuer A 560 Prozent sowie bei der Grundsteuer B 500 Prozent. Die Einkommensteuerbeteiligung spült der Kommune 1,2 Millionen  Euro in die Haushaltskasse. Die Schlüsselzuweisungen bringen 942000 Euro ein. fa

Ausgezeichnete junge Musikanten

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Stadtkapelle Schillingsfürst erfreut mit Traditionskonzert „Musik im Garten“ die Gäste

SCHILLINGSFÜRST – Im Museumsgarten des Ludwig-Doerfler-Museums fand die beliebte Konzert­reihe der Stadtkapelle Schillingsfürst in ihrer 15. Auflage statt.

Martin Lohbauer (rote Weste) dirigiert die Musiker der Stadtkapelle Schillingsfürst.

In der schönen Atmosphäre des Gartens wurde den Gästen unter der musikalischen Leitung vom Dirigenten der Kapelle, Jürgen Strauß, sowie von Martin Lohbauer ein breites Spektrum an Blasmusik geboten. Ob Polka, flotte Rhythmen oder Alte Weisen – für ­jeden bot das Konzert interessante Musikstücke. Bei hausgemachten Torten und Kuchen sowie kühlen Getränken konnten die Besucher der Blasmusik lauschen und bei der einen oder anderen Tasse Kaffee einen Plausch halten. Mit von der Partie war auch das Nachwuchsorchester der Kapelle, wobei auch die jüngsten Instrumentalisten mit eingebunden wurden. Mit ihren Ausbildern Edith und Carolin Nützel studierten sie schmissige Stücke ein und präsentierten den Musi­kantenmarsch, die Titelmelodie von Pipi Langstrumpf sowie „The Best of Blues Brothers“.

Vorsitzender Frank Hofmann freute sich, viele Gäste im Garten begrüßen zu können. An dem Konzert konnten sich die neu zur Kapelle hinzugekommenen jungen Musiker in neuen Uniformen präsentieren. Die Investition von rund 5000 Euro wurde von der Stadt Schillingsfürst mit einem Zuschuss unterstützt. Als Überraschung überbrachte Dieter Gottschling einen Scheck der Sparkasse Ansbach in Höhe von 500 Euro für die neuen Uniformen.

Die erfolgreichen Prüflinge (v.l.): Ausbilder Carolin und Edith Nützel, Lara Probst, Saskia Dänzer, Luna Wachter, Jessica Reichert, Julia Reichert, Hausherr und 1. Bgm. Michael Trzybinski, Vorsitzender Frank Hofmann, Dirigent Jürgen Strauß. Fotos: waw

Vorsitzender Frank Hofmann freute sich, dass wieder junge Musiker – zur Hebung des musikalischen Leistungsstandards und als Anreiz zum Musizieren – einen Lehrgang besucht und mit anschließender Leistungsprüfung durch den Nordbayerischen Musikbund mit großem Erfolg abgeschlossen haben. Die Prüfung besteht dabei aus einem theoretischen Teil, der Gehörbildung und einem praktischen Teil bei dem es gilt vor einer Prüfungskommission entsprechende Pflicht- und Selbstwahlstücke nach dem angegebenen Schwierigkeitsgrad vorzuspielen.

An Querflöte und Saxophon
Mit einer Urkunde und bronzenem Abzeichen wurden an der Querflöte  Saskia Dänzer, Jessica und Julia Reichert sowie Luna Wachter ausgezeichnet. Am Saxophon hat Lara Probst und an der Trompete Florian Bach das Abzeichen erhalten. Frank Hofmann begrüßt die Bereitschaft der Ludwig-Doerfler-Stiftung mit Museumsleiterin Hai Yan Waldmann-Wang und dem Hausherrn Michael Trzybinski (Vorsitzender des Stiftungsrates und 1. Bürgermeister), den schön gelegenen Garten im Museum für eine solche Veranstaltung der Stadtkapelle zu öffnen.
Die Leiterin bietet gerne ihre Unterstützung an, denn das Konzert der Stadtkapelle ist mittlerweile schon fest in den Veranstaltungskalender des Museum mit eingebunden. eb

Zeit der platten Nasen ist vorbei

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Buch am Wald weihte Erweiterungsbau für Kindergarten und das „Blaue Haisla“ ein

BUCH AM WALD – Mit einem feierlichen Festakt und vielen Gästen wurden am Sonntag der Erweiterungsbau des Kindergartens St. Martin und der direkt angrenzende Neubau des Jugendtreffs „Blaus Haisla“ offiziell eingeweiht und ihrer weiteren Bestimmung übergeben. Knapp 900 000 Euro musste die Gemeinde trotz Zuschuss noch selbst dafür in die Hand nehmen.

Die Kindergartenkinder und ihre Betreuerinnen beim Vortrag ihres Dankes-Liedes. Fotos: Rößler

In den Gesamtkosten von zirka 1,5 Millionen Euro stecken 200000 Euro für den Jugendtreff, die komplett selbst aus dem Gemeindesäckel finanziert werden mussten. Bei den Kosten für den Kindergartenerweiterungsbau beteiligte sich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit einem Zuschuss von 620000 Euro. Gleich mehrere Hürden galt es bei der Durchführung dieser Baumaßnahmen für Bürgermeister Fritz Priester und den Gemeinderat zu nehmen.

Zunächst einmal musste das alte Kindergartengebäude von der Kirche gekauft und eine neue Betriebsträgervereinbarung geschlossen werden. Anschließend zusätzlicher Grunderwerb von Nachbarn und Abriss einer Gemeindescheune mit altem Feuerwehrhaus, um überhaupt in der geplanten Dimension bauen zu können. Als letzte Hürde und erste Baumaßnahme wurde ein Gehweg verlegt und neu gebaut. Der zeitgleiche Abriss des angrenzenden, alten und maroden Jugendtreffs und ein entsprechender Neubau an gleicher Stelle brachte viele Vorteile bei Planung und Bauablauf beider Baustellen.
„Dass sich die Jugendlichen selbst aktiv mit einbringen war Voraussetzung für die Planung und den Bau des neuen Jugendtreffs. Die Wertschätzung für die, durch die Gemeinde zur Verfügung gestellte Immobilie wächst dadurch enorm“, so Bürgermeister Fritz Priester und so wurde die Mithilfe der Jugend beim Bau bereits im entsprechenden Gemeinderatsbeschluss festgehalten.
Auch für die neuen Hausherren war das eine Selbstverständlichkeit. Die Hauptverantwortlichen der Jugendgruppe Markus Grüner, Thomas Ebert sowie Julian und Jonas Seyler organisierten und planten die Handwerker aus eigenen Reihen und teilten die Hilfskräfte aus der 45-köpfigen Jugendgruppe ein. So konnten fast alle Arbeiten mit Unterstützung und Rat erfahrener Handwerker mit 3037 geleisteten Stunden in Eigenleistung umgesetzt werden.
Hochgerechnet mit derzeitigen Handwerker-Verrechnungssätzen wäre der Bau ohne diese Leistungen wohl fast doppelt so teuer geworden. „Wir sind alle sehr stolz auf die gelungene Ausführung der Bauwerke“, mit diesen Worten überreichte Priester Dankesurkunden der Gemeinde an alle ehrenamtlich am Bau Beteiligten. Nach einer Präsentation des Bauablaufes mit Zahlen, Daten, Bildern und Videos durch die Planer Hermann Binder und Elli Stammler bedankte sich die Kindergartenleitung Maria Priester samt Team und Kindern mit einem Liedvortrag.
Fast alle Plätze belegt
„Es waren zweieinhalb Jahre die wir auf der Baustelle mit Einschränkungen, Hindernissen und Kompromissen zurechtkommen mussten, aber auch eine spannende Zeit für die Kinder, die sehr viel Zeit mit der Nase am Fenster verbrachten, um die großen Baumaschinen und -arbeiten zu beobachten“, erklärt die Kindergartenleitung. Zwei Krippen- und eine Regelgruppe kann der Kindergarten jetzt aufnehmen; Platz für 54 Kinder wovon 50 schon belegt sind.

Der neue Bewegungsraum im alten Gebäude kommt bei den Kleinen super an.

Küchen in allen Gruppen, Mensa­bereich, einen Bewegungsraum und endlich Sozial- und Gemeinschaftsräume für das Team. Über 300 Quadratmeter mehr Nutzfläche steht jetzt zur Verfügung. „Wir freuen uns auf einen geregelten Tagesablauf und die offene Arbeitsweise mit den Kindern, die wir ab sofort in den neuen Räumen anwenden können“ so Janine Dörwaldt, stellvertretend für das ganze Team.

Nach der offiziellen Übergabe eines symbolischen Schlüssels an die Jugendlichen für ihr neues „Blaus Haisla“ und Enthüllung der erweiterten Grundsteintafel im Kindergarten wurden beide Gebäude nach der Segnung durch Pfarrer Herrmann Horndasch zur Besichtigung an die Gäste freigegeben. „Ich habe noch nie so einen harmonischen, reibungslosen und perfekten Bauablauf erlebt“, sagt der Pfarrer und möchte am liebsten direkt mit der Kirche weitermachen.
Eine starke Gemeinschaft hat Buch am Wald bei diesen Projekten an den Tag gelegt und gezeigt, was bewegt werden kann, wenn alle Kräfte an einem Strang ziehen. Angefangen bei der Gemeindeführung über angrenzende Nachbarn, Planer, ausführende Handwerksbetriebe die jugendliche Fach- und Hilfskräfte in ihre Leistungen mit einbinden und unterstützen, das Kindergartenteam und natürlich die Jugend und weitere Gemeindebürger die viele ehrenamtliche Stunden eingebracht haben.
Nicht jeder für sich, sondern alle zusammen – für ein gemeinsames Ziel. Man hatte den Eindruck alle hatten Spaß bei der gemeinsamen Arbeit und alle sind stolz auf das Erreichte – mit Recht. mr

Der Kampf verhallte nicht ungehört

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Geschichte und Erinnerung: Die lange Tradition des Schillingsfürster Bauernhaufens

SCHILLINGSFÜRST – „Fürsten und Könige glaubten sich einst selbst an Gottes Stelle und unterdrückten ihre Untergebenen. Kein Wunder, dass die Bauern sich 1524 und 1525 gegen diese Herrschaftsverhältnisse wehrten!“, sagte Pfarrerin Sabine Baier. Im Gottesdienst im Schillingsfürst-Bauernlager erinnerte sie daran, dass der erste König Israels, Saul, ein Bauer war.

Allerlei Musikanten sorgten für Stimmung und Kurzweil im Programm. Fotos: mbb

Rund 150 „Bauern“, Gemeindeglieder und Gäste hatten sich im Bauernlager im Schillingsfürster Hofgarten zum Gottesdienst im Freien versammelt. Der „Bauernhaufen Schillingsfürst 1525“ beging am Wochenende sein 60-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumslager und einem Festgottesdienst. Pfarrerin Sabine Baier hielt den Gottesdienst in historischer Gewandung einer Bürgerin der Zeit.

Mitglieder des Bauernhaufens wirkten bei der gespielten Lesung aus dem 1. Buch Samuel mit.  Pfarrerin Baier hatte diese Geschichte aus dem Alten Testament eigens als Predigttext ausgewählt, da sie besonders passend ist: Ein Bauer wird von Gott zum König über das Volk ausersehen.
Bauern aus dem Verein spielten pantomimisch die Szene, in der Saul zum König berufen wird. Die Musikgruppe des Bauernhaufens „Die Musiküsse“ begleiteten die Lieder zum Gottesdienst und umrahmten ihn mit mittelalterlichen Weisen. Der „Schillingsfürster Bauernhaufen 1525“ wurde vor 60 Jahren vom Künstler Ludwig Doerfler ins Leben gerufen. Er soll an den Kampf der Bauern gegen Ungerechtigkeit und  Menschlichkeit erinnern.

Inszenierung: ein Gaukler mit seinem Drachen.

Zu einer Zeit, ge­rade einmal dreizehn Jahre nach Kriegs­ende, in der die meisten Menschen sich um andere Werte mühten, beschloss Doerfler sich  dem Gedenken an den Bauernaufstand von 1524/25 anzunehmen.

Der Bauernkrieg war das Aufbegehren einer ganzen Bevölkerungsschicht, eine Revolution.  Auch in Schillingsfürst erhoben sich die Bauern  und erstürmten die Burg des Grafen zu Schillingsfürst am 20. Mai des Jahres 1525. Die Anführer und Hauptleute wurden nach Niederschlagung des Bauernaufstandes hart bestraft und in Rothenburg gerichtet. Der Kampf der Bauern verhallte insgesamt nicht ungehört. Einige Rechte wurden ihnen in Folge zugestanden.
Derzeit zählt der Schillingsfürster Verein rund einhundert aktive Mitglieder. Er schlug mit einigen Vereinen aus Franken, Schwaben und Hohenlohe am vergangenen Wochenende ein großes Lager im Schillingsfürs­ter Hofgarten auf.  Die befreundeten Landsknechte brachten eine große Farbigkeit in das Lager. Sie feuerten mehrmals als Salut ihre Kanonen ab. Zum ersten Mal spielte auch die Rothenburger Gruppe „Mummenschanz“ im Bauernlager. mbb

Viele Gedanken gemacht

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Jugend stärker für klassische Musik gewinnen – Möglichkeiten der aktiven Mitgestaltung

SCHILLINGSFÜRST – „Möglichkeiten, die Jugend an die klassische Musik im Allgemeinen und an Franz Liszt im Besonderen heranzuführen“, so lautete das Thema eines  Symposiums,  zu dem die örtliche Lisztakademie Referenten und  Experten aus den Lisztorten Weimar, Bayreuth, Budapest und Raiding eingeladen hatte.

Hans Emmert (li) moderierte das Symposium im Rahmen des Liszt-Festivals. Foto: pr

Das Bild eines vergreisten Publikums  in den Konzertsälen sei bekannt und es stelle sich die Frage, ob eines Tages die Konzertsäle leer sein werden, wenn man nicht mit gezielten Maßnahmen Jugend für Klassik interessiere. Mit dieser Frage eröffnete Hans Emmert, Zweiter Vorsitzender des Kulturfördervereins Schloss Schillingsfürst, das Symposium im Saal.

Ruth Reuter, ehemalige Leiterin des Gymnasiums Dinkelsbühl, ging der Frage nach, was tun die anderen, um Jugend an die klassische Musik heranzuführen. Aus ihrer unmittelbaren beruflichen Erfahrung heraus machte sie zwei Arten von Lehrern aus: einerseits diejenigen, die das Feld Rock, Pop, Rap etc großzügig abdecken und damit  versuchten, die Jugend dort abzuholen, wo sie steht;  andererseits gebe es auch noch diejenigen, die konsequent klassisch ausgerichtet seien.
Jugendarbeit gezielt fördern
Der Musikunterricht selbst könne sich, so Reuter weiter,  nur schwer der gesellschaftlichen Tendenz, dass man „keine dicken Bretter mehr bohren will“, entziehen. Jedoch gelte nach wie vor, dass ohne persönlichen Einsatz und Begeisterung  des Lehrers keine Impulsvermittlung hin zur Klassik stattfinde.
Die Aktivitäten der großen Konzert­häuser in Sachen Jugendförderung laufen überwiegend über die Schulen und dort über engagierte Lehrer. Darüber hinaus könne gesagt werden, dass Mädchen häufiger ein Instrument spielten und sich für klassische Musik interessierten als Jungen. Die meisten kulturellen  Institutionen beauftragen professionelle Teams mit einer auf klassische Musik ausgerichteten Jugendarbeit. Hier werde die Musik, so Reuter, in packende Geschichten verpackt und so spielerisch vermittelt. Auch kind- beziehungsweise jugendgerechte Kurse, Projektarbeit  und Museumsführungen gehörten zum Repertoire.
Häufig gehen aber auch die Musiker selbst in die Schulen hinein, um mit den Jugendlichen zu arbeiten. Auch gute Materialmappen und Fortbildungen für Lehrer zeigen Wege auf, um klassische Musik attraktiv zu machen, ebenso wie thematische Einführungen und Nachbesprechungen von gemeinsamen Opernbesuchen im Klassenverband. „Ohne Eltern und ohne Schule geht es nicht, die Kinder wieder für klassische Musik zu interessieren.“
Dr. Sven Friedrich, Chef der Wagnerfestspiele in Bayreuth, beklagte zwar eine zunehmende Überalterung des Publikums und stellte aber gleichzeitig fest, dass Hochkultur immer schon ein Phänomen der zweiten Lebenshälfte der Menschen gewesen sei aber auch ein Minderheitenphänomen. Darüber hinaus gebe es eine totale mediale Verfügbarkeit aller klassischen Musikstücke. Andererseits werde in Familien kaum mehr gesungen und musiziert, auch werde der Musikunterricht laufend gekürzt. In diesem Kontext könne man nachvollziehen, warum Jugendliche klassische Musik nicht mehr attraktiv fänden.
Eine kritische Analyse deutscher Schullehrpläne trug Prof. Albrecht von Massow von der Franz Liszt Hochschule Weimar vor. Er kritisierte das Zurücknehmen an Musiktheorie, denn Schüler würden damit nicht überfordert, sondern sie hätten sogar ein Interesse daran, weil dies zum besseren Verständnis der Musikstücke führe. Weiter bemängelte er eine oftmals unzureichende Ausbildung der Musikpädagogen und eine zu geringe Wochenstundenzahl des Faches, die in der Regel nur eine Stunde betrage. Auch müsse klassische Musik verbindlichen Vorrang vor den  modernen und modischen Musikrichtungen haben, die keinen Zugang zur Seele ermöglichten.
Gut vorbereitete Konzertbesuche sollten in den Lehrplänen aller Schularten verbindlich vorgeschrieben werden, so die Forderung des Professors. Überlegungen eines lehrenden Künstlers betitelte Konzertpianist Florian Glemser aus Dinkelsbühl seinen Vortrag. Er ging zunächst auf die „neue Welt“ der digitalen Medien ein, in der sich jeder nach Belieben präsentieren und verwirklichen kann. Oft werde diese Plattform als Bühne der Zukunft  bezeichnet, weil jeder der digitalen Öffentlichkeit sein Produkt anbieten kann.
Die „Schwarmintelligenz“ des Netzes werde sodann Gutes von Ungutem scheiden. Dieser Gedanke lasse, laut Glemser, außer Acht, dass die Ansicht der Masse nicht automatisch richtig sei. In der klassischen Musik  bündle sich eine Art kulturgeschichtliche Wahrheit, die der nachschöpfende Künstler wieder mit neuem Leben füllt. Die dadurch ermöglichte geisteswissenschaftliche und kulturelle Bildung sei gerade in der heutigen politischen unsicheren Zeit notwendiger denn je.
Das „Klassik-Hautnah-Projekt“ der Stadt Dinkelsbühl stellte Musikpädagoge Sponsel vor. Ausgangspunkt sei, dass die meisten Kinder klassische Musik kaum oder nie im Konzert erleben und so der Funke einer packenden Live-Erfahrung nicht überspringen könne. Somit bleibe ihnen der Zugang zu dieser Musikwelt verwehrt. Das Projekt wolle den Kindern und Jugendlichen aus der Region einen zündenden Kontakt ermöglichen, und zwar im schulischen Klassenverband und damit unabhängig vom sozialen Hintergrund.
Es soll junge Menschen zum künstlerischen Tun ermutigen, indem sie die Chance zu einer aktiven Mitgestaltung eines Konzertes erhalten. Dies kann als Musiker in einem Projektorchester, das aus Profis und Nachwuchsmusikern besteht  erfolgen, aber auch als Komponist, als Tänzer oder Choreograf oder als Moderator oder Sprecher.
David Spischak, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Lisztakademie Budapest zeigte auf, warum Liszt als Klavierlehrer begehrt und erfolgreich war. Er erteilte grundsätzlich Einzelunterricht, wodurch eine sehr persönliche Beziehung zwischen Lehrer und Schüler aufgebaut werden konnte. Er verlangte für seinen Unterricht auch kein Honorar. Liszt konnte seine Leidenschaft am Klavierspiel den Schülern in einzigartiger Weise vermitteln und seine Bemühungen zielten über das rein Instrumentale hinaus, indem er versuchte,  die musikalisch-künstlerischen Inhalte zu vermitteln, um  so auch bei den Schülern Leidenschaft für die Musik zu erzeugen.
Im Rahmen der Diskussion über die Referate wurde von den Vertretern der Lisztorte der Wille zu einer künftigen fruchtbaren  Zusammenarbeit artikuliert. Die internationale Zusammenarbeit sei auch im Sinne Liszts, der sich immer als Europäer verstand.   he

„Gott sei Dank für unser Leben“

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70. Auflage des Leuzenbronner Tags rückt Dankbarkeit und Beziehung zu Gott in den Mittelpunkt

LEUZENBRONN – Einen kurzweiligen und knackigen Festtag erlebten die Besucher des 70. Leuzenbronner Tags unter dem Motto „Gott sei Dank für unser Leben“, veranstaltet vom „Christlichen Verein Junger Menschen“ (CVJM), der Landeskirchlichen Gemeinschaft und der Evangelischen Kirchengemeinde.

Der gemeinsame Chor der Kirchengemeinden Leuzenbronn und Bettenfeld (Leitung: Karin Sackenreuter).

Bereits im Gottesdienst ging Gastredner Ulrich Weinhold aus Stuttgart, Direktor des Internationalen Werkes „Hilfe für Brüder“, auf das Thema Dankbarkeit ein. Wir hätten allen Grund dazu, für den Wohlstand, den wir genießen, dankbar zu sein, ebenso für unser politisches System mit all seinen Möglichkeiten. Dankbar sollten Christen auch sein, dass sie ihren Glauben hier frei leben könnten. Wir sollten zudem die Landwirtschaft wertschätzen.

Als Beispiel nannte er im Gespräch die in einer Höhle in Thailand eingeschlossene Jugend-Fußballmannschaft. Bei ihrer Bergung war ein Taucher ums Leben gekommen. Dessen Namen würden die geretteten Jugendlichen sicher nie vergessen, während Christen schnell Jesus Christus vergäßen, der sie gerettet hat. Christus sei der Eckstein der Gemeinde und Kirche. Dieses Bild bedeutet ihm, dem gelernten Maurer, sehr viel.
Dekan Hans-Gerhard Gross und die Chöre übernahmen die liturgischen Teile im Gottesdienst. Oberbürgermeister Walter Hartl ging in seinem Grußwort auf das Jubiläum ein. Vor 70 Jahren herrschte nach dem Kriegs-ende Depression, und so sei es für die Menschen damals ein Halt gewesen, dass solch ein jährliches Treffen ins-titutionalisiert worden war. Der Leuzenbronner Tag wurde 1948 aus dem Steigerwald importiert.
Nach Mittagessen und Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt ging es am Nachmittag weiter mit dem Festvortrag. „Gott sei unser Leben“ lautete der Titel. Improvisierend griff Weinhold anfängliche Probleme mit der Mikrofonanlage auf und fragte, ob „wir Christen“ denn noch auf Gott hören würden. „Wir leben oft eher im Konjunktiv“.
Schwäbische Floskel
Vergleichend benannte er die schwäbische Floskel „Wir müssten euch auch mal einladen“, was dann aber in aller Regel nicht geschehe. Oder die Begrüßung „Wie gehts?“, auf die man in den USA gar keine Antwort wolle. Er zog eine Karte aus einem Eheberatungsinstitut hervor mit der Aufschrift: „Du hast keine Gefühle mehr für mich. Das reicht nicht.“ und übertrug das auf die Gottesbeziehung. Man sei oft zu ausgepowert zum Bibellesen oder Gebet, habe aber stattdessen Zeit für 200 „WhatsApp“-Nachrichten am Tag. Wohlgemerkt, Weinhold sprach nicht vom hohen Ross herab. Er gestand, dass er selbst als Jugendlicher gerne Radio gehört habe. Das sei sein „Smartphone“ gewesen und habe ihm auch Probleme eingebracht.

Ein Teil der Band „Skycrew“ aus Wettringen. Fotos: Paul-Gerhard Walther

Weinhold hat Sorge – in einem abgewandelten Gleichnis Jesu gesprochen – , dass wir in Deutschland von den uns anvertrauten zehn Pfunden acht vergraben und zwei nur so ein wenig nutzten. Und so ging er auf die Gebetsanliegen seiner Aktion „Hilfe für Brüder ein“. Jeden Monat würde da für ein anderes Thema gebetet, sei  es die Jugend-Weltmission, der Hunger in Ostafrika oder die Gewalt gegen Christen in Ägypten. „Wir haben das Klima oder die Bürgerkriege in jenen Ländern nicht im Griff, sondern nur eine kleine Kraft“, so sagte er.

Doch das Beten führe zum Handeln und zu Hilfsprojekten oder Auslandseinsätzen. Es ist Weinhold  ein Anliegen, wieder zu Werten zurückzukommen und nicht vom Geld abhängig zu sein. Neben der Jugendband „Skycrew“ aus Wettringen oder dem Tanz-ensemble „e.motion“ aus Roth am See gestalteten auch die Chöre diesen Teil mit. Ein aufrüttelnder Tag, der mit einem Beisammensein bei Kaffee und Kuchen ausklang. uw

Mitreißende hohenlohische Version

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Freilichttheater im „Tempele“ gelingt mit einer eigenen Fassung von „Kohlhiesels Töchter“ ein überzeugender Erfolg

NIEDERSTETTEN – Herrlich leicht und überaus unterhaltsam kommt sie daher im „Tempele“ und mit großem Aufgebot spritzig umgesetzt: die ins Taubertal im Hohenlohischen verlegte Version von „Kohlhiesels Töchter“.

Ins Publikum verlagert: Nach einer Annonce ziehen die Heiratsanwärter vor der Kulisse der Drehbühne im „Tempele“ auf.

Für Freilicht-Theater-Freunde, die sich an einer ambitionierten Aufführung dieses Klassikers an einem wunderschönen Naturschauplatz erfreuen und dabei das engagierte und bestens funktionierende Zusammenwirken einer Ortsgemeinschaft erleben möchten, lohnt sich derzeit auf jeden Fall der Abstecher über die Landesgrenze.

In ihrer Doppelrolle hat Lieselotte Pulver 1962 diesen ursprünglich im Bayerischen spielenden Bauernschwank um zwei ungleiche Töchter aus einem Wirtshaus an Schweizer Schauplätzen zum denkwürdigen TV-Erfolg befördert.

Alle zwei Jahre setzt die große Niederstettener Theaterspielgruppe im „Tempele“ mit professioneller Unterstützung kurzweilig und pfiffig Inszenierungen um. Eine Drehbühne sorgt dabei für schnellen Wechsel der Kulisse und für Tempo im Ablauf.

„Wo geht’s do nei“: Die rustikale Susi versucht sich – von Liesel (mal fünf) beobachtet – bei der Anprobe eines schicken Teils. Fotos: Weber

Dicke Sonderpunkte darf die zuletzt mit dem Landespreis prämierte Sommertheater-Gruppe diesmal bei „Kohlhiesels Töchter“ für eine überzeugende Ensembleleistung, darüber hinaus auch noch besonders für die Kostümierung und für die Ausstattung einstreichen.

Vier Aufführungen von „Kohlhiesels Töchter“ sind inzwischen bereits gelaufen. Neun stehen noch bevor: vier (ab Mittwoch) in dieser Woche und fünf (ab Dienstag) in der nächs­ten Woche. -ww-

Es staubt gewaltig auf den Feldern

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Niederschlagsarme Zeit macht zu schaffen – Andererseits: Regen zur Getreideernte unerwünscht

ROTHENBURG LAND – Im Altkreis Rothenburg sorgt derzeit der fehlende Niederschlag für Probleme auf den Feldern. Nur ein paar Kilometer weiter gibt es für die Bauern keinen Grund zur Klage.

Da wird Staub aufgewirbelt: Bodenbearbeitung auf ausgetrocknetem Untergrund vor der Kulisse von Rothenburg. Foto: Weber

„Entscheidend ist immer, wo sich die Wolken abregnen“, betonte ges­tern der für Pflanzenbau zuständige Berater Friedrich Beißer vom Landwirtschaftsamt Ansbach auf Anfrage mit Hinweis auf die teils großen räumlichen Unterschiede im flächengrößten Landkreis Bayerns. In Richtung Hesselberg und auch in Richtung Seenland bestehe das Problem der Trockenheit für die Landwirte wesentlich weniger: „Da stehen Mais und Co. recht ordentlich da.“

Nicht zuletzt entscheide gerade in niederschlagsarmen Zeiten die Bodenqualität über den Ertrag. Das heißt, wo Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum gehalten wird, kommt es weniger zu Effekten wie Notreife des Getreides. Die Mähdrescher laufen im Altkreis. Regen jetzt unerwünscht. Die Feuchtigkeit des Ernteguts soll 14 Prozent nicht übersteigen, da sonst Lagerschäden drohen. Bei der Bodenbearbeitung nach der Ernte staubt es gewaltig. -ww-

„Lückenschluss ist geglückt“

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Ergebnis der Kooperation zwischen Stadt und Investor Christian Stein

SCHILLINGSFÜRST – Die Rohbauten stehen und die Zimmerer haben die Dachstühle aufgebaut. Am späten Dienstagnachmittag wurde an  einem besonderen Bauobjekt Richtfest gefeiert, das in der Bürgermeister-Pflaumer-Straße eine seit dreizehn Jahren bestehende Lücke schließt.

Die Zimmerleute haben sich zum traditionellen Richtspruch auf dem Gerüst versammelt.

Aufgrund der verdichteten Innenstadtlage sind auf dem schmal zugeschnittenen Grundstück in Hanglage, das durch einen öffentlichen Fußweg durchschnitten wird, zwei separate Baukörper entstanden, die gestalterisch unterschiedlich ausgeformt sind und auch farblich abgesetzt werden. Der größere Kubus mit steilem Pultdach als besondere Belichtungsmöglichkeit ist so ausgerichtet, dass sich die Penthouse-Räume zur Aussichtsseite hin öffnen. Die große Dachterrasse bietet einen schönen Blick auf die Stadt und die Landschaft.

Auf dem kleineren Baukörper mit der gradlinigen, rechteckigen Bauweise befindet sich ein Satteldach mit großen Fensterfronten auf einer Seite der Dachfläche. Im Erdgeschoss wird ein Rollstuhlfahrer einziehen – mit Familienangehörigen, die eine separate Wohnung im Haus beziehen mit eigenem Zugang. Die Architektur beider Gebäude ermöglicht eine gute Belichtung aller Räume.
In den zwei Bauwerken entstehen insgesamt sechs Wohnungen. Für vier gibt es bereits vorgemerkte Mieter. Altbürgermeister Friedrich Wieth und Ehefrau Susanne, die zu den Gästen des Richtfestes gehörten, werden eine der modernen Wohnungen beziehen. Die 4-Zimmer-Penthouse-Wohnung ist mit 150 Quadratmeter die größte Wohnung.  Der Mietpreis für den Quadratmeter liegt bei 6,25 Euro. Bei den anderen fünf Wohnungen handelt es sich um 3- und 2-Zimmer-Wohnungen mit jeweils 56 oder 80 Quadratmeter. Hier ist der Mietpreis auf 6,50 Euro  pro Quadratmeter festgesetzt. Ende Ok­tober beziehungsweise bis Jahresende sollen beide Häuser fertiggestellt sein. Beim Richtfest dankte Bürgermeister Michael Trzybinski dem Bauherrn Christian Stein und seinen Mitarbeitern, „dass sie in der Stadtmitte zwei so schöne Gebäude errichtet haben“.  Der Unternehmer aus Wachsenberg habe „am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und an der richtigen Stelle in die Entwicklung der Stadt Schillingsfürst investiert“. Mit hohem Arbeitstempo seien die beiden Bauwerke „auf einem schwierigen Baufeld“ errichtet worden. Bürgermeister Michael Trzybinski bedankte sich auch bei den Mitgliedern des Stadtrates, „die in großer Mehrheit“ dem Verkauf beider städtischer Grundstücke an Christian Stein zugestimmt und somit eine Wiederbebauung brachliegendes Geländes ermöglicht haben. Die Lücke sei „mit einer architektonisch optimal gestalteten Wohnbebauung“ geschlossen worden. Neuer Wohnraum werde dringend benötigt. „Es konnte endlich ein städtebaulicher Missstand in der Stadt beseitigt werden.“

Die Konturen der beiden unterschiedlichen Wohnhäuser sind schon klar erkennbar. Fotos: Schäfer

Die Steinstufen zwischen den beiden Häusern bleibt erhalten und wird „städtebaulich aufgebessert“. Sie ist eine wichtige fußläufige Verbindung zwischen dem oberen und dem unteren Stadtbereich. Die Mannschaft des Bauhofes, der Klärwärter, das Bauamt der VG-Schillingsfürst, Landratsamt und Regierung von Mittelfranken häten bei der Umsetzung und Planung des „segensreichen Bauwerks aktiv mitgewirkt“.

Den Anwohnern der Baustelle dankte das Stadtoberhaupt, „dass sie den Baulärm klaglos ertragen und größtes Verständnis zeigen“. Dass am Bau Schillingsfürster Handwerksbetriebe mitwirken, freue ihn besonders. Es handelt sich dabei um den Heizungs- und Sanitärbetrieb Hornikel  und die Malerfirma Leyrer. Das Dach hat die Zimmerei Eder aus Wettringen gedeckt. Außerdem sind Fliesen-Jörke aus Rothenburg und Elektro Schell aus Wörnitz beteiligt. Die weiteren Firmen kommen ebenfalls aus der Region.
Investor Christian Stein ging in seiner Rede kurz auf die Geschichte der Kooperation zwischen der Stadt und ihm ein. Im Zusammenhang mit der detaillierten Planung der Sanierung der „Villa Roth“ als neues VG-Rathaus mit der Stadt Schillingsfürst als Untermieter, war der Bürgermeister an ihn herangetreten und hatte ihn animiert, „sich etwas Tolles für ein schwieriges Grundstück“ einfallen zu lassen.
Bis dato hatte sich kein Investor aus der heimischen Wirtschaft für die Grundstücke gefunden, der sich das Projekt zutraute. So reifte bei dem Unternehmer die Idee heran, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. „Die Bebauung und Sanierung von brachliegenden Flächen und Gebäuden in Stadtbereichen zu attraktiven Wohn- und Geschäftsbauten sinnvoll neu zu gestalten, gehört zur Tradition der Firmengruppe Stein“. Das Objekt in Schillingsfürst liegt im Sanierungsgebiet der Altstadt. Beim Ausheben der Baugrube wurden schwierige topographische Verhältnisse vorgefunden mit Resten von früheren Bestandsgebäuden sowie tiefe und große Brunnen. Beide Neubauten  sind auf das Nivau KFW-Effizienshaus 70 ausgelegt, was vom Gesetzgeber bei der Finanzierung unterstützt wird. Bei der Heizung fiel die Wahl auf ein Gas-Brennwertgerät mit Solarthermie und Lüftungsanlage.
Das Ritual des Richtfestes hat sich bis heute erhalten. Zimmergeselle Adrian Leimig vom Zimmerei-Sägewerk Nickel in Langensteinach weihte mit einem Richtspruch, zu dem Wein gereicht wurde, die beiden neuen Bauwerke ein und warf das geleerte Glas vom Dach. Die Scherben sollen Glück bringen. Über dem Dachstuhl an einem Kran hatten die Zimmerleute die stattliche Richtkrone mit roten und weißen Schleifen aufgehängt.  Der Bauherr lud alle Anwesenden zum zünftigen Richtschmaus mit reichlich Essen und Trinken auf die Baustelle ein. sis
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