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Viele warme Worte

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Noch größer und schöner: die neue Kita in Oestheim

OESTHEIM – „Es passt“. Das sagte Gabriele Hofacker, die Bürgermeisterin von Diebach, als am vergangenen Sonntag der Erweiterungsbau am Kindergarten „Rabennest“ im Ortsteil Oestheim eingeweiht wurde.

Angenehme und freundliche Atmosphäre: Hier fühlt man sich wohl. Foto: Brühschwein

„Die Gemeinde Diebach zeigt mit der Kindegartenerweiterung, dass in ihr die Kinder geschätzt werden“, meinte Landrat Dr. Jürgen Ludwig in seinem Grußwort bei der Einweihungsfeier. Kinder seien ein Geschenk für ihre Eltern und alle Erwachsenen, denn sie seien die Zukunft der Gesellschaft, sagte der Landrat. Dafür bräuchten Kinder aber auch die richtigen Rahmenbedingungen, wie sie jetzt in Oestheim mit der Kindergartenerweiterung geschaffen worden seien. „Sie zeigen damit, dass sie Kinder schätzen. Das ist durchaus nicht selbstverständlich, wenn man die Kosten für den Erweiterungsbau betrachtet“, meinte Dr. Jürgen Ludwig.

Von Bürgermeisterin Gabriele Hofacker wurden diese Kosten für zusätzliche zwölf Kindergartenplätze und sechs weitere Krippenplätze  auf rund 950000 Euro beziffert. Dafür erwarte man eine Förderung in Höhe von etwa zwei Drittel der förderfähigen Kosten. Dem Erweiterungsbau sei eine Ermittlung des Bedarfs an Kindergartenplätzen im Kindergarten „Rabennest“ vorausgegangen, bei der sich eindeutig ergeben habe, „wir brauchen mehr Platz“.
So habe es in der Kindertagesstätte zum Beispiel keinen Raum gegeben, in den  man bei schlechtem Wetter mit den Kindern habe ausweichen können. Nach dem sich die Erteilung der Baugenehmigung wegen Auflagen zum Brandschutz verzögert habe, sei im Februar letzten Jahres mit dem Bau begonnen worden. Nach den Faschingsferien in diesem Jahr sei der Erweiterungsbau bereits bezogen worden. „Wir alle freuen uns über die großen, hellen Räume“, sagte die Bürgermeisterin. Was jetzt noch fehle, sei die Gestaltung des Außenbereichs, für die man die dankbarerweise gegebenen Geldspenden verwenden werde. Gabriele Hofacker dankte auch für die gespendete Fertiggarage zur Unterbringung der Außenspielgeräte und für das Engagement aller Helfer.
Statt eine Rede zu halten, zitierte die Kindergartenleiterin Petra Rogner Aussagen aus Kindermund zu „ihrem neuen Kindergarten“. Solche Zitate lauteten beim Einzug im Februar,  „wau das macht Spaß“, ein anderes „toll eine neue Puppe“. Eine Mutter sagte, „endlich Platz an der Garderobe“. Oder ein ehemaliges Kindergartenkind meinte, „warum war der Kindergarten nicht so schön, als ich noch in ihn ging“. Die Einweihungsfeier begann mit einem Gottesdienst im Festzelt, den Pfarrerin Sabine Baier hielt. ubr

Viel damit bewirkt

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Beachtliche Gemeinschaftsleistung aller Beteiligten

WINDELSBACH – Beim Gemeinde- und Landjugendfest in Windelsbach zeigt sich die erfreuliche Zusammenarbeit verschiedener Gruppen und Kreise durch den Einsatz vieler freiwilliger Mitbürger.

Machte das Herz weit: Die jungen Akteure des Ameisen-Musicals gingen als Sänger und Schauspieler in ihren Rollen auf – innerhalb weniger Tage hatten sie das gesamte Stück einstudiert. Fotos. Schäfer

Die Landjugend und ihr ehrenamtliches Engagement in Windelsbach sind Bestandteil eines regen Vereins­lebens in der knapp 1100 Einwohner zählenden Gemeinde mit ihren neun  Ortsteilen. Um den Feiertag Christi Himmelfahrt mit Brückentag und Wochenende richtet die Landjugend in schöner Regelmäßigkeit ihr Landjugendfest aus mit Bands und DJs – auch in diesem Jahr. Diesmal jedoch nicht im Zelt, sondern in der Gemeinschaftshalle für die Landwirtschaft am Bauhof.

Zum Festauftakt am Mittwochabend spielte die Gruppe „ZeitGeist“ aus dem Raum Herzogenaurach und lockte rund 600 Besucher. Allerdings hätte sich die Landjugend mehr Resonanz gewünscht. Die über 30-köpfige Gruppe um Jana Gerlinger und Hannes Wolfinger hatte eine Zahl um  800 Leute angepeilt. Es gab Zeiten, da  kamen 1500 Teilnehmer. Aber freilich spürt man die wachsende Konkurrenz vieler Feste in der Region. Vor gut zwei Jahren hat die Landjugend Windelsbach den personellen Umbruch geschafft. Mit DJ Martines klingt ihr Fest am heutigen Samstag aus. Es wird bis in die Nacht gefeiert.

Engagiert: Mitglieder der Landjugendgruppe Windelsbach.

Den Gottesdienst an Christi Himmelfahrt hielt Pfarrerin Barbara Wirsching im Freien vor der Halle. Rund 150 Gläubige nahmen daran teil. Das Mittagessen ließ die Kirchengemeinde vom ortsansässigen Gasthaus Lebert liefern. Getränkeausschank, Kaffee und Kuchen bewerkstelligte die Landjugend. Unterstützt von guten Geistern im Hintergrund, die das Kuchenbüfett mit Selbstgebackenem in reicher Auswahl bestückten.

Am Nachmittag hieß es Bühne frei für das Kindermusical „Da steppt der Bär“ aus der Feder des Komponisten und Musikers Stefan Rauch aus Boxberg. Seine Zusammenarbeit mit den beiden Windelsbacherinnen Johanna Weber und Sonja Wacker ist nicht neu. In den vergangenen Jahren waren seine Stücke „Arno und die Ameisenbande“ und „Schnarchi in Gefahr“ in der Sporthalle der Grundschule Geslau-Windelsbach von einem Projektchor aufgeführt worden, der  sich zusammengefunden hatte aus Spaß am Singen.
 Warmherzige Geschichte
Diesmal schlüpften fünfzig Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren aus Windelsbach, Ges­lau und Buch am Wald in die Rollen von Wald- und Wander­ameisen. Im Zusammenwirken mit etwa einem Dutzend Erwachsenen erzählte das Ensemble lebhaft durch Schauspiel, Gesang und schönen Liedern mit eingängigen Melodien eine Geschichte, in der es um Freundschaft, Toleranz, Hilfsbereitschaft und Wahrheitsliebe geht. Werte, die auch im Leben zählen. In nur drei gemeinsamen Proben hatte der Projektchor im Windelsbacher Schloss bei der Familie Wacker  das Musical einstudiert – eine beachtliche Leistung, die umso höher zu bewerten ist, bei der Fülle an Liedern und Texten.
In dem kräftigen wie liebreizenden Spektakel durfte natürlich ein Bösewicht nicht fehlen.  Ein grimmiger Ameisenbär, gespielt von Michaela Korbacher, verkörperte  die Probleme und Konflikte im Alltag. Außerdem tummelten sich im Wald hungrige Trocken­holz­­termiten (Jakob Weber, Julian Korbacher, Sophie Dunkel)  und Arbeitstiere (Lina Eberlein, Jule Herrmann, Amelie Wagner). Sie hinterließen Chaos und stifteten Verwirrung.
Erstaunt und ungläubig beobachtete die Ameisen, wie der Förster mit dem Feind im Wald Freundschaft schloss. Als der gefürchtete Ameisenbär dann auch noch begann, seine gesammelten Schätze zu verschleudern, wuchs das Misstrauen. Bär und Förster (Werner Schuster) gerieten unter falschen Verdacht. Am Ende erwies sich der vermeintliche Feind als mutiger Retter in der Not. Der Beginn eines Zusammenlebens, in dem alle gut miteinander auskommen können. Die lebensbejahende Geschichte entzückte Groß und Klein. Werteerziehung mit Herz und Verstand und klarem Appell: Es lohnt sich, anderen zu helfen und sich für das Gute einzusetzen. Das Publikum in der vollbesetzten Halle reagierte verzückt und applaudierte kräftig. sis

Schöne Visitenkarte

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Lauf ums Autobahnkreuz mit Wasserturmfest verknüpft

SCHILLINGSFÜRST – Insgesamt 22 Teams konnten am Samstag ihre Kondition und Fitness unter Beweis stellen: Eine Strecke von über 63 Kilometer legten die Mannschaften des 20. Staffellaufes rund ums Autobahnkreuz zurück, zu Fuß versteht sich. Im Ziel erwartete sie dann ein großes Aufgebot beim Wasserturmfest.

Der Erlös des Wasserturmfests kommt dessen Renovierung zugute. Fotos: Haas

Er war so mühsam, der letzte Streckenabschnitt über die Steinerne Steige den Schlossberg hinauf. Doch nach nur vier Stunden und zehn Minuten war es Werner Fröschke, der als erster die Ziellinie neben dem Schillingsfürster Wasserturm übertrat. An ihm war es gelegen, die letzten fünfeinhalb Kilometer für sein Team „Run for Pace“ zu überwinden, und den Sieg somit zum dritten Mal in Folge nach Crailsheim zu holen.

Schon zum 20. Mal organisierte die Leichtathletik Abteilung des Turn- und Sportvereins (TuS) Feuchtwangen seinen bekannten Staffellauf rund ums Autobahnkreuz.
Start in Dombühl
Um 10 Uhr am Samstagmorgen fiel der Startschuss in Dombühl mit den ers­ten 22 Läufern. Sie schlugen zunächst den Weg in Richtung Bonlanden ein. Dort wärmten sich die
Teamkollegen für den nächsten Streckenabschnitt auf. Weiter ging es über Feuchtwangen, Schopfloch, Kühnhardt, Haundorf, Schnelldorf, Gailroth, Wettringen und Wörnitz. Bis es dann am letzten Läufer lag, die wohl anspruchsvollste Etappe nach Schillingsfürst zu überwinden.
Die zehn Streckenabschnitte waren zwischen 4,8 und 8,1 Kilometer lang, von flachen über hügeligen bis hin zu steilen Bedingungen war alles dabei. Unter den 22 Staffelteams hatten sich fünf reine Männer und vier Frauen-Mannschaften, ein Jugendteam und neun gemischte Erwachsenenteams gemeldet. Die restlichen drei  Staffeln traten in der Kategorie „Ü 500“ an. Hierfür musste die Summe des Alters der jeweiligen Teilnehmer über 500 ergeben.
Viele Bekannte 
Mit der Polizeiinspektion Rothenburg, den Frankemer Stupfl, den Wettringer Roadrunners und den Tauberquellenflitzern, die in der Frauenklasse den Sieg „errannten“, fanden sich auch viele Laufbegeisterte aus dem näheren Umkreis wieder.

Die Wettringer „Tauberquellenflitzer“ holen sich den Pokal der Damen.

Von weitem schon hatten einige Läufer das Ziel im Auge: den Wasserturm in Schillingsfürst. Denn für die Sanierung des historischen Wahrzeichens der Stadt hatten die örtliche Feuerwehr, der Schillingsfürster VfB und der Bauernhaufen das Wasserturmfest samt Blaulichtmeile und Spielangebot organisiert.

Die Vereine sorgten fürs leibliche Wohl der zahlreichen Besucher und kümmerten sich um die Bewirtung. Viele Interessierte schauten sich gerne den  neuesten Dienstwagen der Inspektion Rothenburg an. Auch das Technische Hilfswerk, die Feuerwehr und das Rote Kreuz beantworteten Fragen und präsentierten ihre Ausrüstungen. Bürgermeister Michael Trzybinski zeigte sich erfreut, die französischen Gäste aus der Partnerstadt Chamberet begrüßen zu dürfen.
Mit einer Fußball-Dartscheibe groß wie eine Häuserwand sorgte die Jugendfeuerwehr für Spaß und Spannung, vor allem für die jüngere Generation.
„Heiß her“ ging es bei der Atemschutz-Challenge, organisiert von der Schillingsfürster Feuerwehr. Im Zweier-Team kämpften die Atemschutzträger verschiedener Feuerwehren unter extremen Bedingungen.
Die Feuerwehrmänner und auch -frauen mussten in voller Montur und allein mit der Sauerstoffzufuhr ihres Atemschutzgerätes im Wettbewerb zuerst eine verletzte Person bergen.

Feuerwehr-Sieger: Christian Naser und Fabian Zeller.

Heimteam siegt

Wie im Ernstfall sprinteten sie daraufhin die vielen Treppen hinauf in den Wasserturm. Doch es wäre keine Herausforderung gewesen, wenn sie nicht noch einen Messbecher mit Wasser gefüllt in der Hand gehalten hätten. Wer am Ende die beste Zeit und noch am meisten Wasser im Becher hatte, siegte. So war Stefan Sterner, der Schillingsfürster Kommandant, sehr stolz, den Pokal des Wettbewerbs an sein eigenes Team Christian Naser und Fabian Zeller übergeben zu dürfen. Die insgesamt zehn Feuerwehren, die sogar aus Arberg, Ehingen oder Rothenburg anreisten, zeigten eine starke Leistung und unterstrichen, wie wichtig solch ein freiwilliges Engagement ist.
Aber auch die Läufergruppen wurden mit Pokalen und Urkunden geehrt. Nachdem die letzten Läufer gegen 16.30 Uhr das Ziel erreichten, führte Frank Grumann, der erst seit kurzer Zeit den Vorsitz der Leichtathletik Abteilung des TuS übernommen hat, seine erste Siegerehrung durch.
Nicht nur er, sondern auch Schillingsfürsts Bürgermeister Michael Trzybinski zeigten sich erfreut, dass die Austragung des Laufes mit dem Schillingsfürster Wasserturmfest verbunden war.
Dinge verbinden 
Rainer Weißmann aus Dombühl vom TuS Feuchtwangen erklärte, es sei Anliegen, den  Zieleinlauf des Staffellaufes immer mit einem besonderen Event zu verbinden.
Das erfolgreiche Fest und der verletzungsfreie Staffellauf konnten am Abend mit den Klängen des Frankenjäger-Express ausgiebig gefeiert werden. ah

Maria zu Ehren

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Im Mai gedeiht eine besondere Form der Spiritualität

GEBSATTEL – Der Monat Mai ist in der katholischen Kirche besonders der Gottesmutter Maria geweiht. Zu einer  schönen Tradition geworden sind  die Maiandachten in der Kobolzeller Kirche und in der Gebsattler Schlosskapelle. Beide Gotteshäuser haben nur zu besonderen Anlässen geöffnet.

Pfarrer Harald Sassik beim Gebet vor dem Hochaltar mit dem Heiligen Laurentius – eingerahmt von den Seitenaltären. Foto: Schäfer

Der nächste Termin in der Kapelle „Unsere liebe Frau“ im Schloss Gebsattel ist am kommenden Freitag (18. Mai) und am Freitag, den 25. Mai, jeweils um 18 Uhr. In Kobolzell findet die nächste Maiandacht am Sonntag, den 27. Mai, um 19 Uhr statt. Die Marienkirche zu Kobolzell gehört der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannis. Die Schlosskapelle ist wie das Schloss in Privatbesitz von Dr. Fried­rich Weinschrod, er ist Mitglied der katholischen Gemeinde und stellvertretender Vorsitzender des Pfarrge­meinderats.

Katholische Spiritualität
Ursprünglich gehörten Schloss und Kapelle zum Chorherrenstift Comburg bei Schwäbisch Hall. Zusammen mit dem umgebenden Schloss­anwesen wechselte die Kapelle nach der Säkularisation mehrfach den Besitzer, bis das Anwesen 1901 von der Familie der Freiherren von Gebsattel zurückgekauft wurde. Seither wurde es in der Familie weitervererbt und rücksichtsvoll behandelt. Der Hausherr legt selbst mit Hand an bei der Pflege als Ausgleich zu seinem Beruf als Arzt.
Die jüngste Maiandacht in der Schlosskapelle hielt Pfarrer Harald Sassik, seit 2006 der zuständige Seelsorger für die Gemeinden St. Johannis in Rothenburg und St. Laurentius in Gebsattel. Der Wortgottesdienst mit Liedern, Texten und Gebeten aus dem Gotteslob stellten das Heilswirken Gottes im Leben Mariens in den Mittelpunkt, begleitet vom Gesang der Gläubigen ohne Orgel. Ein schöne Atmosphäre: eindringlich, herzlich, ernst. Zum Abschluss erteilte der Geistliche den sakramentalen Segen.
In allen Lebenslagen wandten und wenden sich die Gläubigen noch heute an Maria. Sei es während Naturka­tastrophen, bei Krankheiten oder in seelischen Nöten. Nach Christus ist Maria die zentrale Figur, die in der katholischen Kirche verehrt wird, weil sie die Menschen versteht. Die Mater dolorosa, so der Glaube, teilt die Sorgen der Menschen und trägt sie vor Gott und Christus.
In allen Religionen, in denen weibliche Gottheiten verehrt werden, steht die mitfühlende Seite des Göttlichen im Vordergrund. Auch bei der Marienverehrung geht es letztendlich um das Weibliche in der Gottheit, um Attribute wie Fürsorge, Solidarität und Verständnis. Die Verehrung Marias war und ist grenzenlos.
Noch heute kennt die katholische Kirche über 30 Mariengedenk- und Feiertage. Der Monat Mai ist vollständig der Gottesmutter Maria gewidmet. Im   Oktober wird das liturgische Fest „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz“ gefeiert. Der September ist der „Schutzengel-Monat“, der November der „Totenmonat“. Zu den ältesten Marienbildnissen gehören die schwarzen Madonnen. Sie sind ein wichtiger Kultgegenstand im bayerischen Altötting oder im polnischen Tschenstochau, aber der Ursprung der schwarzen Madonnen reicht zurück in die Hochkulturen von Ägypten und Mesopotamien.
Aus dem farbenfrohen Aufblühen der Natur ergibt sich die Mariensymbolik des Monats Mai: Maria als Gottesmutter Fürsprecherin der Gnade und Mutter der Christenheit. Keine Frau wurde häufiger gemalt, besungen, gepriesen. Die innigste Dichtung aus zwei Jahrtausenden ist ihr gewidmet, Hymnen und Gebete wurden an sie gerichtet, auf Altäre wurde sie gestellt, Kirchen und Kathedralen ihr zu Ehren gebaut. Sie erhielt die größte Verehrung, die je einer irdischen Frau zuteil wurde: die Jungfrau, die Magd, die Mutter, die Königin, die göttliche Frau.  Maria als Frau aus der Bibel, aber auch Thamar, Rahel, Debora, die Tochter Jiphtachs, Ruth und Judith machen deutlich: Die Ordnung der Frauen lässt sich mit der männlichen Gewalt- und Herrschaftsordnung nicht übereinbringen. sis

Sache überdenken

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Großveranstaltungen im historischen Kardinalsgarten

SCHILLINGSFÜRST – Alles hat zwei Seiten. Daher ist es legitim, auch die kritische Aspekte einer Medaille zu betrachten. Die Schillingsfürster Ulrich Grüber und Markus Löschel sehen die negativen Auswirkungen der zwei Großveranstaltungen Mittelaltermarkt und Gartenlust   im Kardinalsgarten und wollen mit ihren Äußerungen einen Anstoß zum  Nachdenken geben über einen geschichtsträchtigen Ort in geschützter Natur.

Im Kardinalsgarten: Das Mausoleum der Fürstenfamlie Hohenlohe-Schillingsfürst und der Friedhof mit den Grabmälern. Foto: Schäfer

Der Bereich des Hofgartens östlich des Schlosses gehört zum „Naturpark Frankenhöhe“ und wird als schützenswert erachtet wegen seiner viefältigen Ausblicke mit besonderer landschaftlicher Schönheit. So gibt es im Kardinalsgarten große Wiesenflächen, auf denen in dieser Jahreszeit normalerweise die Pflanzen ungestört wachsen und blühen können. „Diese hat man nicht nur abgemäht, sondern auch noch – begünstigt durch das trockene Wetter – beschädigt. Zwischen dürren, kurzen Halmen liegt bereits die Erde blank“, beklagt Ulrich Grüber. Besonders auffällig zeige sich der Schaden dort, wo sich die „Kampfarena“ des Mittelaltermarktes befand.

 „Der Kardinalsgarten ist ein Park und kein Rummelplatz. Er muss sanft bewirtschaftet werden.“ Bei der letztjährigen Gartenlust wurde ein Feld teilweise abgemäht und zum Parkplatz umfunktioniert. Dieses liegt nördlich der Ansbacher Straße in Richtung Brunnenhaus, bereits im Naturpark Frankenhöhe.
Beim Mittelaltermarkt gab es diesen Behelfsparkplatz nicht mehr. Stattdessen sollten die Besucher bereits im unteren Ortsteil Halt machen und einen Pendelbus nutzen. Trotzdem quoll der obere Ortsteil von Fahrzeugen über. Am besonders besucherstarken Sonntag kam es dann „zum wilden Parken“ rund um das Osterfeuer und weiter den Richtung Brunnenhaus führenden Weg am Hang entlang. Diesmal sogar an der erosionsgefährdeten Hangkante, al­lerdings vermutlich ohne Wollen und Wissen der Stadt. Keinesfalls sollte Schillingsfürst seine Infrastruktur, seine technischen und personellen Fähigkeiten, seine Lebensqualität und seine intakten Naturschönheiten „dem schnellen Euro anderer opfern“, meint Ulrich Grüber.
Nicht gewappnet 
Markus Löschel war erschüttert über die Folgen des Mittelaltermarktes im Kardinalsgarten. „Ein Kleinod wurde innerhalb von wenigen Tagen regelrecht in eine Mondlandschaft verwandelt.“ Das Ehepaar Reyh aus Jochsberg hat vor Jahren in liebevollster Arbeit Tage und Wochen investiert, um aus einer wilden Buschlandschaft, (mit Hilfe von Herrn Ringholz, damaliger Chef der Schloss- und Gartenverwaltung und unter anderem zuständig für die Residenz Ansbach mit dem dazugehörigen Hofgarten) diesen Garten herzurichten, damit er zurecht den Namen „Kardinalsgarten“ trug.
Auch die Pietät müsse gewahrt bleiben. Im Kardinalsgarten befindet sich die Grabstätte der Fürstenfamilie  als ein Ort der Ruhe und Stille. Stattdessen gab es an drei Tagen laute Beschallung bei den Reiterspielen, mit Gejohle und starkem Applaus sowie lauter Musik. „Da hilft auch kein Schönreden der Stadtspitze, dass dieser Tourismusaufschwung der Stadt gut tun würde“, so Markus Löschel.
„Es ist schon ein Unterschied, wenn, wie vor einigen Jahren ein Konzertflügel ans Lisztdenkmal gebracht wird, um von einem Pianisten wie Paul Sturm ein Konzert bei Abendröte vorgetragen wird oder ganze Menschenmassen (angeblich bis zu 8000 Besucher) durch diese einzigartige Anlage walzt, wo das Ergebnis frappierend ist.“ So schnell können die städtischen Arbeiter diesen Park – mit seltenen Gräsern bestückten Wiesen – gar nicht herrichten, dass die nächste Großveranstaltung, die Gartenlust, erneut diese Anlage in Mitleidenschaft zieht.
Gespannt sei er, wo die fehlenden Parkplätze für diese Gartenlust herkommen sollen? „Für solche Großveranstaltungen ist unser Städtchen nicht gewappnet.“ Die Stadt Schillingsfürst habe nur einen geeigneten, größeren Parkplatz, der Festplatz an der Schule. Hier können etwa 200 Autos eine geeignete Parkmöglichkeit finden.
Zur Kasse gebeten
Für die Gartenlust, welche von Freitag bis Sonntag durchgeführt wird, können die  Parkplätze von den Einkaufsmärkten Bächner, Norma und der neue Baumarkt für Freitag und Samstag nicht offiziell hergenommen werden, da diese Geschäfte an diesen Tagen bis 20 Uhr geöffnet haben. Auch der Fürst werde seine Parkplätze am Schlossareal eher für seine Besucher bereitstellen wollen.
Schillingsfürst werde immer mehr „zu einer Feier- oder Eventstadt“,  moniert Markus Löschel angesichts von Weihnachtsmarkt, Gartenlust, Mittelaltermarkt, Kirchweih, Heimatfest. „Hier muss aber der Schillingsfürster, wenn er mitfeiern will, erst einmal Eintritt bezahlen – außer an der Kirchweih.“ Anders verhalte es sich mit dem „gelungenen Wasserturmfest“, wo drei Vereine für einen guten Zweck mit den Schillingfürstern gemeinsam gefeiert haben. Auch Traditionsfeste  wie das wie­derbelebte Maibaumaufstellen und Kirchweih werten nach seiner Auffassung das Leben der Schillingsfürster Bürger in ihrer Stadt auf. Dort koste es keinen Eintritt und die Essens- und Getränkepreise seien erschwinglich, auch für diejenigen mit kleinerem Geldbeutel. „Sollen durch Großveranstaltungen  die ernsten Probleme der Stadt „beiseite geschoben werden?“, fragt sich Markus Löschel. Und weiter: „Was würden die Rothenburger wohl sagen, wenn in ihrem schönen Burggarten ein Tross Großfahrzeuge und schweres Gerät anrücken würde, Feuerstellen in den Rasenflächen und Pferdehufen durch Ritterkämpfe Schaden anrichten und das nächste Großereignis schon vor dem Burggarten steht?“ sis

In guten wie in schlechten Zeiten

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Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst erinnert an ihre Gründung vor 40 Jahren

SCHILLINGSFÜRST – So wie es in jeder Ehe Höhen und Tiefen gibt, so wird es auch in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Schillingsfürst nie langweilig. Während vielen Paaren bereits nach wenigen Jahren die Luft ausgeht, raufen sich die sechs Mitgliedsgemeinden immer wieder zusammen und können nun auf 40 gemeinsame Jahre zurückblicken. In einer feierlichen Sitzung beging man in der Villa Roth nun gewissermaßen die Rubinhochzeit.

Die (fast komplette) Gemeinschaftsversammlung schwelgt in Erinnerungen und richtet den Blick auf die Zukunft der Verwaltungsgemeinschaft. Fotos: Scheuenstuhl

Da man bereits im vergangenen Jahr das Ende der Sanierung des Amtssitzes groß zelebrierte, hielt man diesmal die Feier im betont kleinen Rahmen. Dennoch durften einstige Wegbegleiter aus den Reihen der Verwaltungsmitarbeiter und Gemeinschaftsräte nicht fehlen. Mit Herbert Hörndler, Gerhard Götz und Johannes Haider waren sogar drei der insgesamt 15 Gemeinschaftsräte (heute sind es 17) aus der ersten Sitzung vom 23. Mai 1978 anwesend.

Waren bei der ersten Sitzung 1978 als Räte mit dabei (v.l.): Herbert Hörndler, Gerhard Götz und Johannes Haider.

„Wir sind gemeinsam auf jeden Fall stärker, um die Aufgaben und He­rausforderungen der Zukunft zu meistern“, ist der Vorsitzende der Gemeinschaftsversammlung, Karl Beck,  fest überzeugt. Die letzten 40 Jahre hätten ihn dies gelehrt, so der Wörnitzer Bürgermeister weiter. Der Streitfall „Villa Roth“ und dass man dabei letztlich zu einem für alle Seiten zufriedenstellenden Ergebnis gekommen ist, mag wohl maßgeblich zu dieser Einschätzung beigetragen haben.

Die Unterbringung der Verwaltung sei „das herausragendste, brisanteste, umstrittenste, hohe Wellen schlagende Thema“ seit Gründung der VG gewesen, erinnert sich der Vorsitzende.  Es wurde 40 Jahre lang „gerungen, gestritten, diskutiert, entschieden, von Bürgern abgelehnt, wieder neu begonnen, neu entschieden und in den letzten Jahren dann umgesetzt“. Das Ergebnis weckt bei Karl Beck tiefe Emotionen: „Jedes Mal wenn ich dieses Haus betrete, kommt bei mir die Ehrfurcht hoch“, gibt er hörbar gerührt zu.
Der kommunale Zusammenschluss stand nicht bei allen Gemeinden ganz oben auf der Wunschliste. Dem einen oder anderen Bürgermeister fiel es  schwerer als seinen Amtskollegen, Kompetenzen an die Verwaltungsgemeinschaft abzugeben. Aber auch ­Teile des Personals wechselten von der Kommune zur VG. Etwa Ernst Nehfischer, der sich nach seinen Anfängen bei der Stadt Schillingsfürst durch alle Abteilungen der VG bis zur Amtsleiterposition hocharbeitete und sich mittlerweile im verdienten Ruhestand befindet.
Während sich damals 13 Mitarbeiter unter Geschäftsstellenleiter Hermann Reyh (gefolgt von Robert Heinlein) um die diversen Anliegen kümmerten, stehen heute 21 Beschäftigte – in der Mehrzahl Frauen – Bürgern und Bürgermeistern mit Rat und Tat zur Seite. Die Hälfte der aktuellen Mitarbeiter war bei der VG-Gründung übrigens noch gar nicht geboren, wie Florian Beck und Christian Eßlinger. Sie stehen an der Spitze der Finanzverwaltung beziehungsweise des Hauptamtes und leiten zusammen mit Helmut Fetzer, der dem Bauamt vorsteht, gemäß des 2015 eingeführten 3-Säulen-Modells die Gesamtverwaltung.
Auf die Probe gestellt
Aufgrund ihrer jungen Jahre kennen sie auch einige der Utensilien, die Karl Beck anlässlich der feierlichen Sitzung zusammentrug, nur in der Theorie. Christian Eßlinger bekam deshalb an Ort und Stelle die Aufgabe gestellt, aus einzelnen Lettern einen Stempel mit dem Datum zusammenzusetzen. Die Tabakwaren im Verwaltungsfundus erinnerten an die guten alten Zeiten als man Entscheidungen umgeben von Zigarrendunst traf. Der Herrenclub „Gemeinschaftsversammlung“ erfuhr mit der Wahl von Gabriele Hofacker zur Diebacher Bürgermeisterin einen Wandel.
Von 1978 bis 1990 stand Friedrich Trump dem Gremium vor. Auf ihn folgten Johannes Haider (1990 bis 2002), Johann Schott (2002 bis 2008) und schließlich  ab 2008 Karl Beck. Ein Wandel war auch in der Arbeitsweise unumgänglich. Zehn Jahre lang wurden die anfallenden Belege zum Landratsamt gebracht, wo sie eingegeben und den Konten zugeordnet wurden. 1988 erlebte man mit der Anschaffung eines Fax-Gerätes einen technischen Meilenstein in der Verwaltungsgemeinschaft. Zudem machte man sich Gedanken darüber, ob man eine Datenverarbeitungsanlage erwerben oder anmieten solle. Knapp ein Jahr später wurde entschieden, 107412 Deutsche Mark für den Kauf auszugeben.
Immer bessere Technik 
Noch nicht einmal sechs Monate später war die Speicherkapazität bereits zur Hälfte ausgeschöpft. Weitere Verarbeitungsanlagen und entsprechende Arbeitsplätze folgten nach und nach. Schon lange ruft die Erneuerung der EDV-Technik keine „heiße Debatten“ mehr hervor. Im Gegenteil: Immer bessere Technik ist ein Pfeiler für die VG, den stetigen Anfall an Mehrarbeit bewältigen zu können.

Der einstige Geschäftsstellenleiter Ernst Nehfischer (2.r.) mit seinen Nachfolgern (v.l.) Florian Beck, Helmut Fetzer und Christian Eßlinger.

Ein weiterer Pfeiler ist mehr und immer besser ausgebildetes Personal. So habe man in den letzten Jahren bei den Anwärtern für Neueinstellungen unter anderem auch besonders großen Wert auf die Bereitschaft zur Weiterbildung gelegt, erklärt Karl Beck. Aktuell muss sich die Verwaltungsgemeinschaft mit den Herausforderungen des E-Government, also der digitalen und papierlosen Verwaltung, sowie des Bundesdatenschutzgesetzes auseinandersetzen.

Das liebe Geld ist – wie eben in jeder Ehe – auch bei den sechs Mitgliedsgemeinden ein großes Thema. Während 1979 die Gesamtumlage, die die Kommunen an die VG zu zahlen hatte, noch knapp 313000 Deutsche Mark betrug, knackte man im Jahr 2001 die Marke von einer Million Euro. Auch 2017 kratzt man an dieser Schmerzgrenze – diesmal natürlich in Euro – und wird sie, so die Prophezeihung des Vorsitzenden, im nächsten Jahr wohl durchbrechen.
Mit einer launigen Anekdote über einen vor etlichen Jahren durchgeführten Betriebsausflug leitete Karl Beck zum lockeren Teil der Feierlichkeit über. Er lud Gäste, Mitarbeiter und Gemeinschaftsräte dazu ein, bei Häppchen und Getränken auf der Terrasse in Erinnerung an die vergangenen 40 Jahre zu schwelgen, aber auch die Zukunft der VG nicht außer Acht zu lassen.
Insgesamt sechs Kommunen mit zusammen 9445 Einwohnern gehören zur Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst. Die Anzahl der daraus in die Gemeinschaftsversammlung entsendeten Gemeinschaftsräte richtet sich nach der jeweiligen Einwohnerzahl: Buch am Wald (2 Gemeinschaftsräte), Diebach (3), Dombühl (3), Schillingsfürst (4), Wettringen (2) und Wörnitz (3).   mes

Ein Füllhorn an guter Musik

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Gebsattler Frühlingskonzert bot ein eindrucksvolles Gemeinschaftserlebnis

GEBSATTEL – Der Musikverein Gebsattel lud zum traditionellen Frühlingskonzert in die Musikhalle ein. Mit ihm zusammen bestritten die Musikerjugend des Musikver-eins, der Posaunenchor Kirnberg und die Oberländer Musikanten aus Schwarzenbronn den Abend.

Dem Musikverein Gebsattel gebührte als Gastgeber die Ehre, den musikalischen Abend zu eröffnen. Fotos: privat

Die Besucher waren begeistert: „ein echtes Aushängeschild für unsere Gemeinde“ und „das beste Blasmusik-Konzert, das ich je gehört habe“ sind nur zwei Beispiele für die durchweg positive Resonanz. Da dürfen die Vorsitzenden und Dirigenten der beteiligten Kapellen durchaus ein wenig stolz sein. Das Frühlingskonzert kam erfrischend jung und modern daher. Das Publikum feierte alle Musiker für die Interpretationsfreude in bester Klangqualität. „Das waren nicht 100 Prozent, das waren 150 Prozent“, lobte das Publikum die Leistungen und die Auswahl der Stücke.

Es waren vier Orchester zu erleben, die sich begeistert der Blasmusik hingeben und diese Freude auf die Zuhörer überspringen lassen. Es machte auch Freude, den vier Dirigenten zuzuschauen: Sie gehen jede Note und jeden Takt mit. Und das motivierte die Musiker: Sie zahlten es den jeweiligen Dirigenten mit einer jeweils sehr akkuraten Leistung zurück.
Das Konzert war vom Anfang bis zum Ende ein voller Genuss, vor allem dann, wenn die Orchester jeweils ihr ganzes Repertoire mit viel Volumen ausspielen konnten. Die Musiker verstanden sich aber auch auf Feinfühliges. Über drei Stunden brillierten die Orchester. Moderator Matthias Blank vom Musikverein Gebsattel spielte mit den Worten und hellte die Musik zusätzlich mit viel Hintergrundwissen zu Komponisten und  der musikalischen Historie auf.
Begonnen hatte der Musikverein Gebsattel mit den Stücken „In die weite Welt“, einem Marsch von R. Stetefeld, „So schön ist Blasmusik“, „Finkenwalzer“, „Heute ist dein Ehrentag“ und „Jubiläumsklänge“. Vor dem letzten Stück „Thank you for the music“, einem ABBA-Medley, gab es Ehrungen für verdiente Musiker des Musikvereins.
Albert Krauthahn wurde für 30 Jahre Tätigkeit im Verein geehrt: Über diese ganze Zeit hinweg bekleidete er entweder das Amt des 1. oder 2. Vorsitzenden. In der Laudatio wurde auch mit einem Augenzwinkern darauf angespielt, dass er immer alles „derforschen muss“ – natürlich immer nur für den Musikverein.
Stefan Krauthahn wurde für 30 Jahre aktives Dirigieren geehrt. Seine ersten Dirigentenstunden habe er eigentlich daheim vor einem großen Spiegel aufgeführt, wie er Freunden einmal erzählte, damit „das Lampenfieber runtergeht“ und er Routine bekommt.
Klaus Wiehl wurde für 40 Jahre aktives Musizieren geehrt. Der Trompeter lebe für den Verein, was man auch  merke, so Matthias Blank, wenn er sich mal wieder über was aufregt. Das mache er gerne, das hält ihn anscheinend jung.
Im zweiten Konzertteil wurde es auf der Bühne bunt. Die Jungmusiker spielten auf und hatten sich für das Stück „Das Lied der Schlümpfe“ die passenden Kappen aufgesetzt. Unterstützt von den „alten Hasen“, zu denen sie auch bald zählen werden, spielten sie danach den Rock-Klassiker „Smoke on the Water“.
Den dritten Teil bestritt der Posaunenchor aus Kirnberg. Die gern gehörten Gäste konnten bereits die letzten drei Jahre mit musikalischer und technischer Perfektion aufwarten. Heuer sind sie zum vierten Mal dabei. Neben den musikalischen Leckerbissen „Die Erde ist schön“, „Festliche Intrade“ und „I vow to thee my country“ – mit sehr viel Herz gespielt – bestach die jugendlich frische Moderation des Moderatoren-Teams Julia und Jonas. „Vergiss nicht zu danken“, „The Lion sleeps tonight“, „On my way to heaven“, „Everybody needs somebody“ und „Bleib bei mir Herr“ waren weitere Stücke. Die Moderatoren wiesen darauf hin, dass der Posaunenchor bald sein 50-jähriges Jubiläum feiert. Es wird im nächsten Jahr am 22. Juni am Sportplatz in Kirnberg mit einem Fest begangen.

Die Oberländer Musikanten sorgten mit Marsch, Polka und Operette für Stimmung.

Den vierten Konzertteil bestritten die Oberländer Musikanten. Sie brachten den Marsch „Prager Leben“, den Walzer „Liebeserklärung“, die „Festwirt–Polka“, beliebte Melodien aus Wiener Operetten „Operettenzauber“ sowie die Polkas „Egerland-Heimatland“ und „Böhmischer Traum“ dar.

Durch diesen Konzertteil führte Ulrike Ströbel in bekannt charmanter und harmonischer Art und Weise. Sie nahm das Publikum auf den Spaziergang eines Liebespärchens mit. So verstand sie es, gekonnt und mit einer  Mischung aus Schlagfertigkeit, Fachwissen und Witz durch den vierten Konzertteil zu führen.
Für eine schöne Überraschung sorgte kurz vor Schluss noch der Patenverein, der Schützenverein Gebsattel. Dessen Vorsitzende, Tina Merklein, überreichte eine Schützen-Scheibe sowie zahlreiche Geschenk-Gutscheine. Zum letztjährigen Jubi-läum des Musikvereins spendierte der Patenverein am Weinfest eine Jubiläumsscheibe, die sich natürlich erst durch die Beschenkten „erschossen“ werden musste. Dabei belegten unter insgesamt 13 Teilnehmern David Roth den 1., Josef Schalk den 2.  und Juli Rogner den 3. Platz.
Mit den zwei zusammen vom Musikverein Gebsattel und den Oberländer Musikanten gespielten Schlussstücken, einem beeindruckenden Volksmusik-Medley sowie dem Frankenlied-Marsch verabschiedeten sich die Musiker von einem begeistert applaudierenden Publikum. Wie ein Schweizer Uhrwerk funktionierte auch die Bewirtung durch den Schützenverein Gebsattel. sh

Zu Gast bei Freunden

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Schillingsfürst beging Partnerschaftsfest mit buntem Programm

SCHILLINGSFÜRST – Zum diesjährigen Partnerschaftsfest konnte der Partnerschaftsverein 57 Freunde aus Chamberet begrüßen. 14 von ihnen waren zum ersten Mal zu Besuch in in der Schloss-Stadt. In diesem Jahr fand das Partnerschaftsfest bereits zum 29. Mal statt.

Die deutsch-französische Gruppe machte einen Ausflug nach Nürnberg – die Kaiserburg durfte dabei nicht fehlen. Foto: Partnerschaftsverein

Nach der Begrüßung durch die Gastgeber und dem gemeinsamen Mittagessen in der Albert-Zietz-Halle folgte der offizielle Empfang von Seiten der Stadt im Garten der Villa Roth, musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle.

Bürgermeister Michael Trzybinski begrüßte die Freunde aus Chamberet und stellte in seiner Rede die Entwicklungen in Schillingsfürst seit dem letzten Besuch vor zwei Jahren vor. Die stellvertretende Bürgermeisterin Martine Chastagnac verlas Grußworte des Bürgermeisters von Chamberet, Bernard Rual, der aus beruflichen Gründen nicht am Partnerschaftstreffen teilnehmen konnte.
In limitierter Auflage 
Er stellte aber seinen Besuch für September in Aussicht, wo er mit seinem Vorgänger Dr. Daniel Chasseing nach Schillingsfürst reisen will. Als Gastgeschenk wurde eine Vase überreicht, die in limitierter Auflage in einer Porzellanmanufaktur in Limoges gefertigt wurde.
Der Vorsitzende des französischen Partnerschaftsvereins Gilles Chalard bedankte sich für die Gastfreundschaft und den herzlichen Empfang, und lud alle Schillingsfürster zum 30-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft nach Chamberet ein. Er versprach ein großes Fest zum Jubiläum. Nach dem Singen der Nationalhymnen lud Bürgermeister Trzybinski die Anwesenden ein, den renovierten Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst zu besichtigen.
Ausflug nach Nürnberg
Am zweiten Tag stand ein Ausflug nach Nürnberg auf dem Programm. Bei einer zweistündigen Führung durch die Altstadt wurden die Kaiserburg, das Thiergärtnertor, das Albrecht-Dürer-Haus und der Marktplatz mit dem Schönen Brunnen besucht. Zum Mittagessen wurden Nürnberger Spezialitäten genossen. Anschließend hatten die Teilnehmer etwas Zeit zur freien Verfügung. Auf dem Heimweg legte man noch einen kurzen Zwischenstopp am Reichsparteitagsgelände ein.
Der Tag klang mit einem Festabend in der Albert-Zietz-Halle bei einem Drei-Gänge-Menü und Musik aus. Es wurde bis in den frühen Morgen hinein getanzt und gefeiert. In der Doerfler-Galerie wurden die Gastgeschenke der letzten Jahre im Rahmen einer kleinen Ausstellung präsentiert.
Die Teilnahme am Wasserturmfest, das vom VfB, dem Bauernhaufen und der Feuerwehr gemeinsam organisiert wurde, war ein gelungener Rahmen für den letzten Abend in Schillings-fürst. Die Gäste wurden am Sonntagmorgen verabschiedet mit der Vorfreude auf das 30-jährige Jubiläum im kommenden Jahr in Chamberet. ce

Akzeptanz vorhanden

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Neusitzer Bürgersolaranlage wurde offiziell eingeweiht

NEUSITZ – Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer weihte offiziell die Bürgersolaranlage Neusitz ein, die in zwei Bauabschnitten mit jeweils 750 Kilowatt installiert wurde. Die Anlage steht auf einem Grundstück der Gemeinde an der Autobahn A7. Die beiden Bauabschnitte sind mit einem Abstand von zwölf Monaten ans Netz gegangen. Bereits seit dem 13. April produziert auch der zweite Bauabschnitt Strom aus Sonnenenergie.

Bürger und Gäste bei der Einweihungsfeier. Foto: Amt für Ländliche Entwicklung

Der Solarpark produziert einen  jährlichen Energieertrag von zirka 1,56 Millionen kWh. Damit können rund 350 Vier-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Dies entspricht fast der Hälfte aller Neusitzer Haushalte. In Zukunft werden rund 1000 Tonnen Kohlenstoffdioxid im Jahr eingespart.

Der Rückhalt in der Bevölkerung für die Bürgersolaranlage ist groß. In nur wenigen Wochen wurden die notwendigen 25 Prozent Anteile gezeichnet und das bei einem Wert der Anlage von knapp 1,5 Millionen Euro. Rund 60 Prozent der Anleger sind Neusitzer Bürger.
Wie kamen die Neusitzer darauf, diese Anlage zu bauen? Bei der Verwaltung für Ländliche Entwicklung wurde 2012 das Sonderförderprogramm „100 weitgehend energieneutrale Kommunen in Bayern“ ins Leben gerufen. In Mittelfranken kamen 15 Gemeinden in den Genuss einer Förderung, die Gemeinde Neusitz war eine davon.
Unter intensiver Bürgermitwirkung erarbeitete das Büro Klärle ein Energiekonzept für die Kommune. Dabei stellte sich die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage bald als eine wichtige Schwerpunktmaßnahme heraus. Der Fokus lag von Anfang an auf einer Anlage, an der sich die Bürger beteiligen können, um eine hohe Akzeptanz sicherzustellen. Seit damals trifft sich monatlich ein Energiestammtisch.
Mit der anschließenden Umsetzungsbegleitung, die durch das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken mit 75 Prozent gefördert wird, wurde 2015 die Energieagentur Nordbayern beauftragt. Nun ging es an die Umsetzung der Photovoltaik-Anlage als Bürgerenergiegenossenschaft.
Einzigartig in Deutschland
Die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2017 hat die Initia­toren gezwungen umzuplanen und von einer Leistung von 1 MW auf maximal 750 kW zu reduzieren. Die geschickte Planung unter neuen Bedingungen ermöglichte es, dass nun zweimal 750 kW installiert werden konnten. Diese Vorgehensweise war bisher einzigartig in Deutschland
Der Freistaat Bayern feiert in diesem Jahr ein Doppeljubiläum. „100 Jahre Freistaat Bayern“ und „200 Jahre Verfassungsstaat Bayern“. An dieser Feier beteiligt sich auch die Verwaltung für Ländliche Entwicklung mit der Aktionsreihe „100 mal starker ländlicher Raum“. Die Einweihung der Solaranlage in Neusitz ist eine dieser Aktionen, da mit diesem Projekt ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raumes in der Gemeinde und der Umgebung erreicht werden kann. uu

Geistreiche Vereinigung

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„Kunst und Wein“ im Schillingsfürster Museumsgarten sprach alle Sinne an

SCHILLINGSFÜRST – Es ist ein zauberhafter Ort, der Garten des Ludwig-Doerfler-Museums, ein idealer Rahmen zur Begegnung von Kunst und Wein, ein herrlicher und authentischer Platz, um an den jüngs­ten der vier großen Brüder aus dem Hause Hohenlohe zu erinnern.

Bürgermeister Trzybinski und Altbürgermeister Schneider lauschen bedächtig der Violinistin. Foto: B. Schwandt

Bürgermeister Michael Trzybinski eröffnete den Abend und konnte zahlreiche Ehrengäste, unter ihnen den stellvertretenden Landrat Stefan Horndasch, begrüßen. Die amtierende Tauberzeller Weinprinzessin, Jasmin I., begleitete den Adelshofer Altbürgermeister Hermann Schneider in die Schloss-Stadt und auch der Schillingsfürster Altbürgermeister Gerhard Götz war gekommen.

Prinz Constantin zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1828 bis 1896) war der Abend gewidmet. Leider gibt es von ihm bisher keine Biografie, doch einige markante Lebensdaten sind dokumentiert. Er erblickte am 8. September 1828 auf Schloss Wildegg in Kurhessen das Licht der Welt, erwarb an einem der traditionsreichsten deutschen Gymnasien, dem Gymnasium zu St. Maria Magdalena in Breslau, sein Abitur und trat 1848 in den Dienst der österreichischen Krone.
1854 nahm er seine Tätigkeit am Wiener Hof auf, wurde 1859 Major und Flügeladjutant Kaiser Franz Josephs I. Bereits 1861 wurde er Oberstleutnant, 1864 Oberst, 1865 Hofmarschall, 1866 Generalmajor, 1867 Ers-ter Oberhofmeister des Kaisers, Ritter vom Goldenen Vlies, 1875 Feldmarschallleutnant, 1884 General der Kavallerie und Oberst sämtlicher Leibgarden.
1859 heiratete Prinz Constantin in Weimar Prinzessin Marie zu Sayn-Wittgenstein (1837 bis 1920), die Tochter von Fürs-tin Carolyne zu Sayn-Wittgenstein, die seit 1849 mit Franz Liszt zusammenlebte. Marie galt damals als die reichste Frau Europas, sie war eine große Förderin des Wiener Kunst- und Kulturlebens und engagierte sich für soziale Einrichtungen.
Altbürgermeister Hermann Schneider moderierte gekonnt und er hatte markante Weine ausgewählt, um den fränkisch-österreichischen Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Beginnend mit dem fränkischen Weinklassiker, einem trocken ausgebauten Silvaner des Weinguts Stahl, startete er die Weinprobe. Die ersten Silvaner-Reben wurden 1659 in Franken gepflanzt: „Österreicher Fechser“ nannte man die Stecklinge damals und mundartlich bezeichnet so mancher Winzer die Silvaner-Rebe noch heute als  „Österreicher“.
Nach der Verkostung eines fränkische Grauburgunders und einer Scheurebe aus dem Hause Meier in Ulsenheim durften die Gäste österreichische Weine probieren – schließlich hat Constantin Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst in seinem Leben wohl mehr österreichischen Wein als Frankenwein getrunken. Auch hier startete Hermann Schneider mit einem Klassiker: Er ließ einen Veltliner aus der Wachau einschenken.
Der „Wiener gemischter Satz“, ein Wein aus verschiedenen Rebsorten, die gemeinsam gekeltert werden, ist inzwischen namentlich bei der Europäischen Union geschützt, so Schneider. Mit einem gelben Muskateller, einem äußerst bukettreichen Wein vom Neusiedler See, erreichte die Weinprobe einen weiteren Höhepunkt: Dieser Wein sei in Österreich der Renner, so Schneider.
Hermann Kaiser aus Ansbach hatte  – wie im letzten Jahr – den Weg nach Schillingsfürst gefunden, zur großen Freude der Gäste. Er ist bekannt für seinen Humor, seine Spontanität und seine unvergleichliche Rezitationsgabe und er garnierte den Abend mit witzigen Anekdoten und heiteren Gedichten.
Die Museumsleiterin, Hai Yan Waldmann-Wang, präsentierte im Laufe des Abends drei Werke von Ludwig Doerfler, die alle Motive des Schlosses zeigten: Doerfler sei ein Künstler wie ein Regisseur oder ein großer Fotograf, der geniale Perspektiven für die Darstellung des Schlosses gewählt habe und zudem mit dem Licht und den Farben spiele, seinen Bildern Leben einhauche. Er gehöre zu den ganz großen Künstlern, jedes Bild sei ein Meisterwerk.
Dass Schillingsfürsts Bürgermeister Michael Trzybinski über viele Talente verfügt, ist inzwischen bekannt, doch dass er in seiner Freizeit gerne in der Küche werkelt, war so manchem Gast des Abends neu: Unter seiner Leitung hatte sich ein Team zusammengefunden, das ein leckeres Fingerfood-Buffet zauberte – mit  Köstlichkeiten passend zum Wein.
Für den musikalischen Rahmen sorgte die Violinistin Mariola Pult: Sie hatte traditionelle Wiener Walzer ebenso im Repertoire, wie einen ungarischen Csárdás, Filmmusikklassiker und Rockiges – passend zur jeweiligen Rebsorte.
Wieder einmal mehr ist es dem Team um den Bürgermeister gelungen, einen würdigen Abend für den großen Sohn des Hauses Hohenlohe-Schillingsfürst zu gestalten: geistreich, sinnlich, tiefgründig. In Wien erinnert im Prater bis heute der Kons-tantinhügel an den jüngsten der vier Brüder aus dem Hause Hohenlohe-Schillingsfürst. sw

Respekt vor Lebenswerk

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Stele zu Ehren Gustav Adolfs zu Hohenlohe im Kardinalsgarten

SCHILLINGSFÜRST – Der Eigentümer des Kardinalsgartens und Schlossherr Constantin zu Hohenlohe Schillingsfürst hat sich bereits im letzten Jahr dazu entschieden, mit der Stadt Schillingsfürst einen 25-jährigen Pachtvertrag für den Kardinalsgarten abzuschließen. Die jüngs-te Neuerung auf dem Areal ist eine Stele zu Ehren Gustav Adolfs zu Hohenlohe (1823 bis 1896).

Constantin zu Hohenlohe Schillingsfürst (li.) und Bürgermeister Trzybinski. Foto: privat

Für Bürgermeister Michael Trzybinski sei es äußerst wichtig, dass nicht nur die Bürger, sondern auch die zahlreichen Gäste und Besucher des Parks endlich auch etwas über die Geschichte nachlesen können, und dabei erfahren, auf welch historischen Spuren man im Kardinalsgarten wandelt. Aus diesem Grund kann man nun Geschichte und Werdegang des Kurienkardinals, der am Hofe des Papstes in Rom tätig war, direkt vor Ort nachlesen.

Berühmter Sohn der Stadt
Mit der Stele findet auch gleichzeitig eine Würdigung und der Respekt vor dem Lebenswerk eines berühmten Sohnes aus dem Hause Hohenlohe und der Stadt Schillingsfürst statt.   Kardinal Hohenlohe ließ den Park während seines Aufenthaltes in Schillingsfürst anlegen.
Sowohl die Stadt in ihrer Funktion als Pächter als auch der Eigentümer stimmen sorgfältig Planungen über die Gestaltung und Veranstaltungen im Kardinalsgarten untereinander ab, betont das Stadtoberhaupt. Die Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt kümmern sich im laufenden Jahr um das Beschneiden der Bäume, die Fußwege, und die Sicherheit des Kinderspielplatzes. mt

Lehrreiche Natur

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Waldklassenzimmer erstrahlt in neuem Glanz

WÖRNITZ – Wenn man die Natur schon vor der Haustüre hat, warum soll man sie nicht nutzen? Das dachte sich die Gemeinde Wörnitz und hat deshalb vor einiger Zeit beschlossen, ihr Waldklassenzimmer am Heinerberg auf Vordermann zu bringen. Morgen kann nun Einweihung gefeiert werden – natürlich mit zahlreichen kleinen Entdeckern, die die Freiluft-Lehrstätte auf Herz und Nieren testen.

Bürgermeister Karl Beck freut sich über die erneuerte Lehrstätte. Fotos: Scheuenstuhl

Letzte kleine Arbeiten galt es anfangs der Woche noch zu erledigen, etwa den Weg mit Hackschnitzel auszustreuen, bevor die Kinder morgen ab 11 Uhr durch das imposante neue Holzportal stürmen und den Wald unsicher machen. 2002 wurde diese umweltpädagogische Einrichtung zum ersten Mal eingeweiht, von Bürgermeister Karl Beck. Die Initiative für das Projekt ging aber noch von seinem Vorgänger, Walter Payer, aus.

Mit den Jahren verwitterten allerdings die Tafeln und das Waldklassenzimmer wurde daraufhin immer seltener genutzt. Im Gemeinderat stand deshalb vor drei Jahren zur Diskussion, ob man das Ganze weiterführen solle, erinnert sich der Rathaus-Chef. Man holte sich Rat beim Projektpartner Naturpark Frankenhöhe. Die damalige Geschäftsführerin, Ute Lippert, riet zu einer inhaltlichen Erneuerung der Lehrinhalte auf den Tafeln.
Unter diesem Vorzeichen gab es dann grünes Licht vom Gemeinderat. In den Jahren 2015 und 2016 widmete sich der Bauhof bei diesem Projekt vor allem der Instandsetzung der bestehenden Elemente. 8200 Euro gab man dafür aus. 3700 Euro gab es allerdings als Zuschuss vom Naturpark Frankenhöhe.
Portal und Lehrtafeln
Im vergangenen Jahr wandte man sich den Neuerungen zu, etwa dem Eingangsportal sowie zusätzlichen  Lehrtafeln. Zudem wurde umfassendes Begleitmaterial erstellt. Bei den Kosten von 16700 Euro erhofft sich das Gemeindeoberhaupt erneut eine Förderung von etwa 50 Prozent.

Kunst im Wald? Nein, sondern ein Quiz, zu welchem Baum das abgebildete Blatt gehört.

Das „Biologische Büro Dr. Brunner“ war mit der inhaltlichen Frischzellenkur betraut. So kamen neue Themen, wie etwa Pilze im Wald, hinzu und die Handreichung für Grundschulklassen beziehungsweise für die Jahrgangsstufe 6 bis 10 wurde erstellt. Denn einfach nur durch den Wald zu schlendern und die Vögel singen zu hören, ist nicht Sinn des Waldklassenzimmers. Bestehendes Wissen soll vertieft und neues direkt vor Ort erlangt werden.

Entlang des Weges helfen insgesamt zehn sogenannte Informationselemente dabei. Sie regen zum Nachdenken und zur aktiven Auseinan-dersetzung mit dem heimatlichen Lebensraum an. Aber nicht nur kleine Besucher erhalten dort einen immer stärkeren Bezug zur Natur.
Auch Erwachsene, die per Rad oder zu Fuß das Waldklassenzimmer passieren, kommen auf ihre Kosten. Es ist strategisch geschickt am Parkplatz des Wörnitz-Tauber-Wanderwegs am Fuße des Heinerbergs gelegen. Von dort führt auch der Rundweg über den Heinerberg beziehungsweise zum Erdrutsch in Obergailnau.
Das Ausprobieren der Sandgrube, bei der man seine eigene Sprungweite mit jener von etwa Hase (2m), Fuchs (3m) und Eichhörnchen (4m) vergleichen kann, mag zwar nicht jedem zu empfehlen sein. Dafür ist der Baumpfad, bei dem die Baumarten anhand ihrer Blätter erraten werden müssen, oder das Baumtelefon ein lehrreicher Zeitvertreib ohne Altersbeschränkung. Alte Eichenstämme bieten einen geeigneten Versammlungsplatz für Besuchergruppen.
Neben dem Naturpark Frankenhöhe ist der Bayerische Staatsforsten Forstbetrieb Rothenburg ebenfalls Kooperationspartner des Projekts. Das Waldklassenzimmer befindet sich nämlich auf dessen Grund und Boden. Sie alle – auch das Schwabacher Fachbüro – eint das Anliegen, das Wissen über das wichtige Ökosystem Wald an die jüngsten Generationen weiterzugeben. Sie sollen dessen Bedeutung als Rohstofflieferant, Luft- und Trinkwasserfilter, Erholungsraum und Heimat für Pflanzen und Tiere kennen und wertschätzen lernen.   mes

„Ade ihr Lieben“

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Berührender Abschied von Schlossherr Reinhold Wiedenmann

HABELSEE – Seine Stimme schweigt jetzt für immer. Reinhold Wiedenmann, Bariton und Kulturveranstalter auf Schloss Habelsee, ist nach längerer Leidenszeit im Alter von 75 Jahren verstorben. Die Beisetzung fand auf Wunsch der Familie im kleinen Kreis statt.

Die Matinee im Sälchen wurde bewusst in alter Tradition gehalten. Foto: Schäfer

Es war ein sehr persönliches Abschiednehmen. Die Hinterbliebenen, Ehefrau Gisela Wiedenmann und Tochter Isabella, hatten Freunde und  Wegbegleiter eingeladen,  die Reinhold Wiedenmann nahe standen und seine Kulturarbeit, die ihm sehr am Herzen lag, unterstützten. Zu den etwa dreißig Trauergästen gehörten auch zwei Preisträgerinnen der Schülerkunstwettbewerbe zum Denkmalschutz, Jasmin Lothert (eine angehende Lehrerin) und Melanie Oßwald, die heute Forschungsinstitute bei der  politischen Kommunikation unterstützt und von 2002 bis 2005 als CSU-Mitglied dem Bundestag angehörte.

Die Habelseer Wettbewerbe waren ein wirkungsvolles Instrument praktischer Bildungsarbeit und animierten die Jugend zu vertiefter Ausei-nandersetzung mit europäischen Themen und Fragestellungen. Sie sollten aber auch die Bedeutung von Wertschätzung vermitteln. Im Sinne von Reinhold Wiedenmann: Erhaltung von Vergangenem. Schloss Habelsee war über 30 Jahre lang Ausrichtungsort von Konzerten, Lesungen, Theater und Ausstellungen.
Die kleine Trauergemeinde traf sich zur gemeinsamen Besinnung am aufgebahrten Sarg in der Schlosskapelle.  Bestatter Alexander Schmid hielt eine würdevolle Trauerrede als Zeichen der letzten Anerkennung und erinnerte an wichtige Stationen im Leben des Verstorbenen.
Reinhold Wiedenmann wurde am 13. Noember 1942 in Windsbach geboren. Er sang schon als Kind gerne und wollte zum Windsbacher Knabenchor. Der junge Katholik wurde nicht in die protestantische Chorarbeit aufgenommen. Reinhold Wiedenmann begann auf eigene Faust, sich seinen Traum zu erfüllen und absolvierte erfolgreich ein Gesangsstudium in Erlangen, Nürnberg und Frankfurt.
Als Preisträger des „Internationalen Arnold-Schönberg-Wettbewerbs“ in Rotterdam verdiente er sich die    ersten Lorbeeren.  Es folgten Konzert- und Opernverpflichtungen, unter anderem bei den Festspielen Bad Hersfeld, Berlin, Edinburgh, Nancy,      Wales, Wien und Zagreb sowie Rundfunk- und Fernsehaufnahmen.
Nach der Hochzeit 1969 mit Gisela Wiedenman kam Tochter Isabella zur Welt. 1979 erwarb die Familie  Schloss Habelsee, das sich seinerzeit in einem schlechten und landwirtschaftlich entfremdeten Zustand befand. Mit Liebe und Hingabe haben die Wiedenmanns das historische Kleinod wieder im Sinne des kaiserlichen Generalwachtmeisters Johann Schaff (einem ehemaligen Besitzer ab dem Jahre 1649) renoviert. Das Haus wurde ein Ort der kulturellen Begegnung.
 Reinhold Wiedenmann gab sich zu Lebzeiten als Christ zu erkennen, verfolgte aber keine Religion. Er wollte   keine kirchliche Bestattung, sondern einen Ablauf im schlichten weltlichen Rahmen. Zur Beisetzung auf dem benachbarten Habelseer Friedhof läutete die kleine Schlossglocke. Dann erklangen preußische Armeemärsche als eine Art Zapfenstreich und Musik von Bach als Klangrede, die von einer Musikanlage gespielt wurden und die Stimme des Sängers Reinhold Wiedenmann wiedergab. Dabei wurde der Sarg aus Kiefernholz in die Erde hinabgelassen.
Als letzten Gruß warfen die Trauergäste frisch aus dem Schlossgarten geschnittene Lorbeer- und Buchszweige in das Grab. Das Grün für das Grab wurde in dem in Holz ausgeführten Instrumentenhals der Harfe gereicht, die Reinhold Wiedenmann bespielt hat. Nach seinem Tod zerlegte die Witwe die Harfe in ihre Einzelteile, damit die Saiten nicht mehr zum Klingen gebracht werden und für immer schweigen.
Bei der anschließenden Matinee im  Schloss ließ Gisela Wiedenmann Musikstücke abspielen, die bei jedem einzelnen Trauernden Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse mit dem Verstorbenen weckten. Fritz Wunderlich, der Jahrhundert-Tenor aus der Pfalz, gehörte zu seinen Lieblingssängern. Auch das Heidelied „Rose Marie“ von Hermann Löns, die Fassung „Granada“ und „Am Brunnen vor dem Tore“ erinnerten an Auftritte Reinhold Wiedenmanns.
Besonders berührende Momente waren die Schlusstakte seiner Stimme „Wohlauf noch getrunken den funkelnden Wein. Ade nun, ihr Lieben, geschieden muss sein.“ Nach der letzten Zeile gab es noch einmal Applaus für den verstorbenen Künstler. In der Tradition des Hauses reichte die Hausherrin nach der Matinee Wein und Gebackenes mit Hefe. So konnte der Verstorbene ein letztes Mal gefeiert werden. Das Fest hätte ihm gefallen. Es war das letzte Mal, dass diejenigen zusammen kamen, die mit ihm verbunden waren. Seine letzte Ruhestätte befindet sich am Fuße des Schlosses. sis

Im Einklang mit der Natur

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Gartenfreunde zeigen ihre grünen und blühenden Schmuckstücke

ROTHENBURG LAND – Noch herrscht idyllische Ruhe in den Gärten von Familie Horn und Familie Dänzer. Dies wird sich jedoch bald ändern, wenn am „Tag der offenen Gartentür“ zahlreiche Besucher dort vorbeischauen, um sich Anregungen für den heimischen Garten zu holen.

Richard und Angelika Horn mit Tochter Alexandra Green, Warlander Anubis und Hund Medusa.

Beim Besuch der Hofstelle von Angelika und Richard Horn im Ohrenbacher Ortsteil Gailshofen möchte man am liebsten sofort Urlaub auf dem Bauernhof machen. Mensch und Tier leben hier im Einklang mit der Natur. Zwei eigene Pferde und ein Gastpferd, drei Hunde und mehrere Katzen haben viel Auslauf für ihren Bewegungsdrang. Besucher werden neugierig beschnuppert oder mit Beschlag belegt.

Auch die bunt gemischte Hühnerschar und der Hahn haben ein großes Territorium, wo sie laufen, scharren, picken und sich ins Gebüsch zurückziehen können. Es geht munter zu. Immer wieder kräht der Hahn und die   Hennen wuseln durch die Gegend. Die unterschiedlichen Rassen legen weiße, braune, cremefarbene und grüne Eier, die zum Kochen und Backen im Haushalt verwendet werden. Angelika und Richard Horn leben mit ihren zwei erwachsenen Kindern und den beiden Enkeln gemeinsam in einem stattlichen Haus. Wintergarten, Gartenteich und Swimmingpool machen den Charme des Landlebens  mit bäuerlicher Idylle perfekt.
Mit einer Mischung aus Kräutern, Gemüse, Blumen und Obst hat Angelika Horn Nützliches mit Schönem verbunden. Die Fläche ist in mehrere Teile aufgeteilt. Diese Mischkultur hat dabei nicht nur ihren optischen Reiz, auch die Pflanzen profitieren davon. Blumen sorgen zwischen den Nahrungspflanzen für eine vorteilhafte Durchwurzelung des Bodens, schützen ihn vor Austrocknung und locken mit ihren Blüten Nützlinge wie Bienen, Hummeln und andere Insekten an.

Gemüse und Blumen fördern sich im Bauerngarten gegenseitig: Im Hintergrund die Tomatentunnel.

Die Beete sind üppig gefüllt. Die sommerlichen Salatsorten strotzen und machen was her. Angelika Horn pflanzt an, was der Familie schmeckt: Tomaten (80 Stöcke sorgen dafür, dass immer genügend Nachschub vorhanden ist), Karotten, Zwiebeln, Paprika, Spargel, Bohnen, Kohl, Gurken, Artischocken. Es gibt auch reichlich leckere Erdbeeren zum Naschen.
Auch Obstbäume wachsen in großer Zahl auf dem Grundstück mit Äpfeln, Birnen, Zwetschgen, Mirabellen, Kirschen – in Gesellschaft zu Haselnüssen, Walnüssen, Nektarinen. Angelika Horn verarbeitet die Früchte zu Marmelade, Saft, Gelee und Sirup. Die Rosenstöcke blühen kräftig pink bis pudrig rosa und apricotfarben bis hellgelb und gebrochen weiß. Die zart duftenden Blütenblätter sind eine Zier und nutzt Angelika Horn zur Herstellung aromatischer Marmelade. Sie hat Freude an der Gartenarbeit und die ganze Familie packt kräftig zu, denn es gibt immer etwas zu tun.
Die Eheleute sind inzwischen in Rente. Richard Horn hat im Gipswerk in Hartershofen gearbeitet und betreibt auch heute noch Landwirtschaft als Nebenerwerb. Momentan ist er mit Heuarbeit beschäftigt. Er ist der Handwerker auf dem Hof und erledigt alles, was so anfällt. Aus ausrangierten Fenstern hat er ein massvies Gewächshaus gebaut. Auch mit einem selbst gebauten Hochbeet hat er seiner Frau eine Freude gemacht. Die gebürtige Würzburgerin und gelernte Bürokauffrau hat bis zu ihrer Pensionierung als Teilzeitkraft  in einem Lebensmittelmarkt gearbeitet.
Die entspannte Gelassenheit der Eheleute wirkt wohltuend. Die Schwester beziehungsweise Schwägerin hat die Familie Horn animiert, sich am „Tag der offenen Gartentür“ zu beteiligen. Bis dahin will Richard Horn noch die eine oder andere Wand frisch streichen und beim Herrichten helfen. Als Oldtimer-Liebhaber besitzt er einen schicken Mercedes (Baujahr 1972) mit echten Stoßstangen, mit dem er besondere Ausfahrten unternimmt. Haus, Hof und Garten sind für die Familie ein Ort der Erholung, wo man allein sein kann und in Gemeinschaft lebt.
Angelika Horn ist noch gehandicapt von ihrem Unfall mit der Handkreissäge. Sie wollte ein Brett zuschneiden und geriet mit dem rechten Zeigefinger in das scharfe Messer.  Die Verletzung war so schwer, dass sie drei Tage im Krankenhaus verbringen musste. Auch als Folge, weil sie die Narkose schlecht vertragen hat. Sie ist deshalb mit der Gartenarbeit im Rückstand. Aber eine Absage der Veranstaltung kam nicht in Frage. In ihrem Bauerngarten steht nicht das „Geleckte“ im Vordergrund, sondern das geordnete Durcheinander, das keinen formalen Regeln folgen muss. „Erlaubt ist, was gefällt“, nennt Angelika Horn die einfache Regel.

Idylle inmitten der Blumenpracht: Sandra und Harald Dänzer aus Neusitz mit Hund Balduin. Fotos: Scheuenstuhl/Schäfer

Sandra und Harald Dänzer legen  bei ihrem Garten großen Wert darauf, dass Bienen und Hummeln immer etwas finden, wenn sie auf dem 750 Quadratmeter großen Areal im Neusitzer Neubaugebiet auf Nahrungssuche gehen. Sie achten deshalb darauf, dass stets etwas bei ihnen blüht.  Und an ihrem Gartenhäuschen sind gleich drei Insektenhotels angebracht. Eine „Steinwüste“ käme für die beiden nie in Frage.
Die Mühe, die sich die beiden geben, lohnt sich. Denn die prachtvollen Blumen werden von den Tieren dankbar angenommen. So lassen sich beispielsweise Schmetterlinge im Sekundentakt auf dem Flieder nieder, wenn dieser in voller Blüte steht. Auch anderen Tieren gefällt es in dem abwechslungsreichen Garten. Das Vogelhäuschen etwa hatte kurz nachdem es aufgehängt wurde bereits einen Mieter gefunden.
Sogar der vermeintliche Steinhaufen ist voller Leben.
Denn gut versteckt auf dem Sandboden und in Röhren tummeln sich Eidechsen. Wenn man aufmerksam durch den Garten geht sieht man sie bei schönem Wetter auf den Steinen die Sonne genießen. Der Tierreichtum in dem Garten ist mittlerweile so normal, dass auch Balduin, der Familienhund, mit den „Mitbewohnern“ gut auskommt.
2001 nahm das Ehepaar Dänzer den Hausbau im Hutweg in Angriff. Der Rasen und die ersten Sträucher wurden ein Jahr später angelegt, der kleine Teich folgte 2006. In der ersten Zeit dominierten Sandkasten und Schaukel den Garten der jungen Familie. Im Laufe der Jahre – die Kinder wurden älter und entwickelten andere Interessen als draußen zu spielen – wurde auch der Garten neu gestaltet. An die Stelle des Sandkastens traten Rosenbüsche und die einstigen Pfosten der Schaukel wurden für ein Vogelhäuschen und eine Vogeltränke umfunktioniert.

So ein Gartenteich samt Fischen ist eine besondere Zier zwischen Blumen und Sträuchern.

Die beiden Gartenfreunde lassen sich gerne jede Option zur Neugestaltung offen. Erscheint ihnen die Rasenfläche zu groß, werden einfach neue Beete angelegt, die aber dann auch in Form und Ausmaß stets leicht zu verändern sind. In ihrer Leidenschaft für ihren Garten halten sie das Gleichgewicht zwischen einerseits die Natur in gewisse Bahnen zu lenken und andererseits ihr freien Lauf zu lassen: Wenn der Rasen wegen Wassermangels braun wird, dann wird er halt braun. Wenn sich eine Ameisenkolonie niederlässt, rücken sie ihr nicht mit Schädlingsbekämpfungsmitteln auf den Leib.
Echte Unikate sind in ihrem Garten die Mosaikkugeln und die steinernen Pilze. Während es sich andere leicht machen und einfach im Baumarkt entsprechende Deko-Artikel kaufen, fertigen die beiden diese selber an, etwa aus ausgedienten Solarlampen.
Für Sandra und Harald Dänzer ist der Garten ein guter Ausgleich zu ihrer Arbeit, auch wenn dieser besonders im Frühjahr viel Einsatz von ihnen fordert. Sie haben dennoch genügend Zeit, das idyllische Kleinod zu genießen. Es ist dann immer wie ein „Kurzurlaub auf der Terrasse“, sagen sie.
Sandra Dänzer ist für die kleineren, alltäglichen Arbeiten im Garten zuständig. Das Zurückschneiden der Sträucher nehmen sie hingegen gemeinsam in Angriff. Auch was die Ideen für die Gestaltung des Gartens betrifft, sind sie ein eingespieltes Team. Inspiration holen sie sich bei Gartenmessen oder Aktionen wie eben dem „Tag der offenen Gartentür“. Ihr Abo für das Gartenmagazin haben sie mittlerweile abbestellt. Sonst wäre der Drang zu groß, noch mehr im Garten zu machen, gibt Sandra Dänzer zu. Für die Umsetzung ihrer Ideen holen sie sich aber auch Rat bei Freunden und Bekannten, ergänzt Harald Dänzer.
„Gemüse muss aber auch im Garten  sein“, betont seine Frau. Zwischen Rosen, Lavendel, Goldregen und weiteren bunten Zierpflanzen werden deshalb Tomaten, Kohlrabi, Zucchini und Salat angebaut. Mit ihren Peperonis könnten die Dänzers womöglich sogar Preise gewinnen. Das längste bisher geerntete Exemplar maß 30 Zentimeter.

Der Anstoß beim „Tag der offenen Gartentür“ mitzumachen, kam maßgeblich von der Schwägerin. Da man im vergangenen Jahr aufgrund der zeitgleich stattfindenden Gartenmesse dem Schillingsfürster Raum den Vorzug gab, wurden die Dänzers auf heuer vertröstet. Diese etwas längere Vorlaufzeit wussten sie produktiv zu nutzen: Mit einem Fotoapparat bewaffnet, streiften sie regelmäßig durch ihren Garten, um die üppige Natur im Laufe der Jahreszeit festzuhalten. Daraus ist ein hochwertiges Fotobuch entstanden, das die Besucher am „Tag der offenen Gartentür“ durchblättern können. mes/sis

Sommerfest und Ausflug

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Freie Wählergemeinschaft übergibt Spende für Wasserturm-Sanierung

SCHILLINGSFÜRST – Bereits zum fünften Mal in Folge fand das Sommerfest der Freien Wählergemeinschaft Schillingsfürst (FWG) in Faulenberg statt.

Spendenübergabe an die Stadt Schillingsfürst (v.l.): 1. Vorstand Hartmut Gröner, 2. Vorstand Thomas Schumacher, 1. Bürgermeister Michael Trzybinski, Kassier Peter Hofmann, MdL Prof. Dr. Peter Bauer. Foto: Gröner

Dieser Termin wurde genutzt, um die Spendenübergabe der Freien Wähler Schillingsfürst von 1000 Euro mit der Zweckbindung Wasserturmsanierung an die Stadt Schillingsfürst zu überreichen. Der geladene Gast, Prof. Dr. Peter Bauer aus Sachsen bei Ansbach, überreichte ebenfalls eine monetäre Unterstützung zur, in diesem Jahr anstehenden, Sanierung eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt Schillingsfürst.

Kurz vor diesem Sommerfest sind mit einem Bus 50 Mitglieder und politisch Interessierte bei Prof. Dr. Peter Bauer im Landtag in München zu Gast gewesen. Dort hatte der Vorstand der FWG, Hartmut Gröner, einige der nun anstehenden und zukunftsweisenden Projekte der Stadt Schillingsfürst angesprochen, was vielleicht auch zu dieser Spende beigetragen hat.
Bei sommerlichen Temperaturen und einem Mittagessen der heimischen Feinkost-Metzgerei Trumpp, sowie Kaffee und Kuchen der eigenen Mitglieder, wurde gemeinsam ein schöner Tag verbracht. Die Mitglieder der FWG Schillingsfürst nahmen dieses Dankeschön für das tatkräftige und langjährige Engagement im Verein sehr zahlreich an.
Informationen aus München
Nach der Eröffnungsrede des Vorsitzenden der FWG Schillingsfürst Hartmut Gröner folgte der Bürgermeister der Stadt Schillingsfürst, Michael Trzybinski. Sie begrüßten die Ehrengäste, Prof. Dr. Peter Bauer mit seiner Ehefrau Doris. Der Landtagsabgeordnete bedankte sich für die Einladung und die herzliche Begrüßung und brachte in seiner Ansprache einige Informationen aus München für die Zuhörer mit.
Er verwies mit Hinblick auf die Landtagswahl im Oktober darauf, wie wichtig es sei, zuverlässige und bürgernahe Vertreter aus der eigenen Region im Landtag sitzen zu haben, damit die Bedürfnisse von Westmittelfranken in diesem Gremium ebenfalls angesprochen werden. jr

Begreifbar machen

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Waldklassenzimmer ist moderner Lernort im Grünen

WÖRNITZ – Vögel zwitschern sich Botschaften zu, der Wind lässt die Blätter an den Bäumen rascheln und der unbefestigte Boden knirscht und knackt auf Schritt und Tritt. In diese idyllische Geräuschkulisse am Heinerberg mischte sich am Freitagmittag ein weiteres Klangelement: Freudige Rufe der Grundschul- und Kindergartenkinder, die das Waldklassenzimmer in Wörnitz  mit ausgelassenem Spiel einweihten.

Dekan Hans-Peter Kunert und Pfarrer Werner Maurer stellen das Waldklassenzimmer unter Gottes Segen. Fotos: mes

Wenn man die Kleinen so beobachtete wurde deutlich, wie selbstverständlich und ideenreich sie sich den Wald als „Spielplatz“ zu eigen machen. Er ist also durchaus noch da – der natürliche Bezug zur Natur. Der technische Fortschritt hat nicht nur unweigerlich Einzug in die Kinderzimmer, sondern auch in die Klassenzimmer gehalten. Mit dem Waldklassenzimmer als modernen Lernort im Grünen wollte man, laut demKonzept von Diplom-Biologe Dr. Gerhard Brunner und Landschaftsarchitektin Ulrike Günther, „andere Lernkanäle“ für den Nachwuchs schaffen.

Intakte Natur als Grundlage 
Hierbei stehe das Fühlen, Anfassen und – im wahrsten Sinne des Wortes – Begreifen im Vordergrund, betonte Norbert Flierl, Leiter des Forstbetriebs Rothenburg der Bayerischen Staatsforsten bei der Einweihungsfeier, und gab zu bedenken: „Nur wenn die Natur intakt ist, können wir gut leben.“ Daraus leitet er einen entsprechenden Bildungsausftrag ab, der bereits im Kindergarten beginne.
Wilhelm Kieslinger, Vorsitzender des Naturparks Frankenhöhe, unterstrich dabei die Bedeutung von Lehrern und Erziehern als Multiplikatoren, um die Idee des Waldklassenzimmers „mit Leben zu füllen“. Der Naturpark Frankenhöhe hat das Projekt fachlich und finanziell unterstützt, während der Forstbetrieb Rothenburg der Bayerischen Staatsfors-ten das Areal zur Verfügung stellte und auch die Stämme für das imposante Eingangsportal spendete.
Es soll Gegenden geben, wo sich das Wissen von Kindern über die Natur auf die lila Kuh aus dem Fernsehen beschränkt. In Wörnitz ist das ganz bestimmt nicht der Fall. Nicht nur, weil man sich eh im ländlichen Raum befindet, sondern auch weil man etwa in der örtlichen Kindertagesstätte bewusst den Zugang zur Natur ermöglicht. So begibt sich die Waldgruppe einmal im Monat auf Erkundungstour in den Forst.

Nachwuchs-Bodenkundler bei der Arbeit.

Schöpfung als Gabe

Ihrer Freude über das wieder auf Vordermann gebrachte Waldklassenzimmer verliehen die Kinder musikalisch Ausdruck. Neben den Kindergartenkindern testeten auch die Schüler der Klassen 3b und 4c der Grundschule Schillingsfürst die verschiedenen Lehrelemente. Dekan Hans-Peter Kunert und Pfarrer Werner Maurer stellten das Waldklassenzimmer unter Gottes Segen und erinnerten, dass die Menschen die Natur beziehungsweise die Schöpfung als Gabe mit dem Auftrag bekommen habe, sie zu bewahren.
Bürgermeister Karl Beck hatte nach 2002 nun zum zweiten Mal die Ehre, die Freiluft-Lehrstätte einzuweihen. Er ging dabei auch auf die Entstehung, Erneuerung und Kosten des Projekts ein (wir berichteten). Mit dabei war auch sein Vorgänger, Walter Payer, für den das Waldklassenzimmer während seiner Amtszeit eine „Herzensangelegenheit“ war.
Dr. Gerhard Brunner vom ausführenden Fachbüro lobte die beispiellose Zusammenarbeit der Akteure vor Ort und wies auch auf eine Besonderheit des Waldes am Heinerberg hin. Es findet sich dort nämlich die sonst so seltene Elsbeere. Bei der Erneuerung der Inhalte sei wichtig gewesen, sie auf den Lehrplan abzustimmen. Der Besuch des Waldklassenzimmers kann somit als Erarbeitungsphase für den Unterricht deklariert werden. Zudem achtete man bei dem Konzept auch darauf, dass man alle Lernelemente innerhalb eines Tages durcharbeiten kann.
Das Waldklassenzimmer wurde in die Liste der „Lernorte im Grünen“ des Regionalmanagements des Landkreises aufgenommen. mes

In der Not gemeinsam stark

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Feuerwehr Wörnitz führte Großübung mit Rettungshundestaffel durch

WÖRNITZ – Um genau 8.59 Uhr ging am Samstagmorgen der Notruf bei der Feuerwehr Wörnitz ein: Verkehrsunfall mit auslaufenden Betriebsstoffen. Scheinbar ein Routineeinsatz für die Feuerwehrleute. Doch die Kommandantur hatte sich etwas Besonderes für diese Übung ausgedacht, wofür Unterstützung auf vier Pfoten und mit einer ganz feinen Nase nötig war.

Auch der zweite Vermisste (Manfred Barthelmeß) kann aufgestöbert und gerettet werden.

Denn an dem gestellten Unfallort  gegenüber des Bastenauer Weihers angekommen, fanden die Feuerwehrleute nur noch ein leeres Fahrzeug vor. Der Schlüssel steckte, doch von dem oder den Insassen keine Spur. Die Suche am nahegelegenen Weiher und im Wald am Heinerberg mit eigenen Kräften brachte keinen Erfolg.  Profi-Spürnasen waren gefordert.

Und so wurde um 9.17 Uhr die Rettungshundestaffel alarmiert. Da es eine von langer Hand geplante Übung war, befand diese sich bereits in Bereitschaft am Feuerwehrhaus. Das ausgedachte Szenario war vorab nur Constanze Decker, Fachdienstleitung der Rettungshundestaffel des BRK-Kreisverbandes Ansbach, bekannt. Sie fungierte bei der Übung als Einsatzabschnittsleitung Rettungshunde. Als solche gab sie die von der Feuerwehr übermittelten Informationen als allererstes an die versammelten Hundeführer weiter.
Vier Rettungshundestaffeln 
An der Übung nahmen neben ihren Kollegen aus Ansbach auch Mitglieder der Hundestaffeln aus Kitzingen, Regensburg und dem Nürnberger Land teil. Insgesamt kamen zehn Flächensuchhunde und zwei Personensuchhunde zum Einsatz. Es galt diese einzuteilen und zu koordinieren –  natürlich in ständiger Rücksprache mit der örtlichen Feu­erwehr. Technisches Herzstück waren dabei die mobile Leitstelle des BRK sowie die sogenannte Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG – ÖEL) der Feuerwehr für den Landkreis Ansbach.
Nach Abstimmung der verschiedenen Einsatzabschnittleitungen wurden zunächst zwei Personenspürhunde – auch „Mantrailer“ genannt – auf den Weg geschickt. Sie kommen zum Einsatz, wenn Geruchsproben von der vermissten Person vorliegen, das heißt, sie  suchen Personen anhand ihres Individualgeruchs. Im verunfallten Fahrzeug befand sich hierfür ein Hemd von einem der Insassen. Zudem wurde das Lenkrad abgewischt, um auf jeden Fall den Geruch des Fahrers aufzunehmen. Das Hemd könnte ja schließlich auch von einem Beifahrer gestammt haben.
Während die „Mantrailer“ ab dem letzten Verschwindepunkt, also dem Fahrzeug, die Spur verfolgten, wurde das weitere Gebiet für den Einsatz der Flächensuchhunde eingeteilt. Dies nimmt zwar einerseits viel Zeit in Anspruch. Genauigkeit ist aber andererseits enorm wichtig, um das Suchgebiet –  hier 50 Hektar, die vom Bayerischen Staatsforsten für die Übung zur Verfügung gestellt wurde – lückenlos zu erfassen und somit auch absuchen zu lassen.
Flächensuchhunde suchen ein Gebiet generell nach menschlicher Witterung ab. Sie zeigen also alle Personen an, die sich in dem Bereich befinden. Jedes Suchteam besteht aus zwei Personen. Der Hundeführer konzentriert sich vor allem auf seinen Hund. Der Begleiter hat die Umgebung im Auge und kümmert sich um die Kommunikation mit der Einsatzleitung.

Ein Flächensuchhund spürt jedem menschlichen Geruch nach. Fotos: Scheuenstuhl

Jederzeit Standort ermitteln 

Über GPS kann jederzeit ihr Standort ermittelt sowie der abgelaufene Weg nachvollzogen werden. Mit dem Auffinden der Personen allein ist die Arbeit der Hundeführer noch nicht getan. Als BRKler erfassen sie auch den gesundheitlichen Zustand des Verschwundenen und geben diese Informationen an die Einsatzleitung weiter. So waren etwa die Feuerwehrleute darauf vorbereitet, die um 11 Uhr gefundene Person per Schleifkorbtrage retten zu müssen.
43 Minuten später wurden die Floriansjünger für die Rettung der zweiten Person angefordert. Auch hier ging es durch unwegsames Gelände zum Gesuchten, der allerdings mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehrler auf eigenen Beinen zum bereitstehenden Fahrzeug laufen konnte. Der dritte Verschwundene musste etwas länger ausharren, denn die äußeren Umstände stellten die Personensuchhunde auf eine harte Probe.
„Gut funktioniert“
Dennoch fiel das Fazit von Constanze Decker positiv aus: „Die Hunde haben gut funktioniert bei dem Wetter.“ Die Übung war für die knapp 30 Personen vom BRK „wahnsinnig toll und wichtig“, so die Ansbacher Fachdienstleitung, weil die Hunde im Training sonst immer nur mit den gleichen Leuten und in dem gleichen Gebiet zum Einsatz kommen.  Mit der Feuerwehr Wörnitz sei es eine „sehr angenehme Zusammenarbeit“ gewesen, lobt Constanze Decker.
Und auch von Seiten der Floriansjunger war es eine „gelungene Übung“, wie Bernd Uhl (1. stellvertretender Kommandant) und Helmut Fetzer (2. stellvertretender Kommandant) erklärten. Insgesamt war man mit 25 Kameraden (auch Mitglieder der Jugendfeuerwehr), drei Lkw und einem Mehrzweckfahrzeug dabei. Ein besonderer Dank erging an Ernst Keitel, Manfred Barthelmeß und Thomas Zachai, die sich ihren (ehemaligen)  Kameraden als vermisste Personen zur Verfügung gestellt haben.
„Es ist nicht hoch genug einzuschätzen, dass es sie gibt, wenn Not am Manne ist“, unterstrich Bürgermeister Karl Beck beim abschließenden Grill-Ausklang die gesellschaftliche Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in der Feuerwehr und allen weiteren Hilfsdiensten. mes

Von Raum und Zeit

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Volle Kirche beim Konzert – „Grenzkunst“ macht es möglich

ROTHENBURG – Man musste einige Zeit vor der offiziellen Einlasszeit an der Jakobskirche sein, um einen Platz bei der erstmals durchgeführten Veranstaltung „RaumZeit“ der Gruppe „Grenzkunst“ zu erhalten. Wer früh genug erschienen war, kam in den Genuss eines beeindruckenden Projekts, das Liebgewonnenes und Bekanntes mit Verrücktem und Neuem kombinieren möchte.

Der Grenzkunst-Chor: mal in reiner Männerbesetzung, mal als gemischtes Ensemble – die künstlerische Leitung hatte Jonas Holstein. Fotos: cas

Mit einem derart hohen Interesse hatten die Veranstalter nicht gerechnet: Hunderte von Menschen wollten sich ein solches neues Konzert ansehen, wie es bisher noch nicht in der Jakobskirche stattfand. Grenzkunst brachte die Chöre, Orchester und Musiker der Stadt zu einem Projekt zusammen, um gemeinsam mit Illuminationen, Ballett und Worten ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. Licht und Musik, Tanz und Lyrik – von der Idee im Januar 2017 bis zum Konzert am vergangenen Wochenende gab es zahlreiche Hürden zu nehmen und auch Kritik zu verdauen. Die lange, nicht kampflose Reise, fand jedoch bei ihrem überwältigenden Finale einen beeindruckenden Höhepunkt der hiesigen Kulturszene.

Hauptakteure des Raumzeit-Konzerts waren zum Einen der Grenzkunstchor unter der Leitung von Jonas Holstein und das Musikschulorchester mit Gästen, geleitet von Alida Bauer. Sie übernahmen verschiedene Stücke sowohl einzeln als auch gemeinsam und wirkten im Einklang von durchdachten Arrangements, berauschenden Farbspielen und kirchlicher Akustik überwältigend und berührend zugleich.

Illumination: Die Rieger-Orgel leuchtet bunt.

Weitere, nicht weniger mitreißende Beiträge kamen an der Orgel von Jasmin Neubauer, dem Reichsstadtblech, einem modernen Ballett unter der Leitung von Kerry Edwards, einem A-Capella-Männerchor (ebenso geleitet von Jonas Holstein) und Peter Noack, der mit lyrischen Worten durch den Abend führte.

Es wurden viele bekannte Melodien aus Filmen und Serien wie Star Wars, Game of Thrones, der Herr der Ringe, oder von berühmten Musikern wie Hans Zimmer gespielt. Einige Stücke mochten weniger bekannt sein, standen jedoch in ihrer Wirkung in nichts nach – sie erschienen durch die begleitende Unvoreingenommenheit vielleicht etwas überraschender, geheimnisvoller, mystischer und verschmolzen somit völlig in der besonderen Energie von Licht und Kirchenschiff.
Oliver Götz bedankte sich im Anschluss im Namen der Veranstalter bei allen Unterstützern. Rothenburg habe so viel künstlerisches Potenzial, Grenzkunst sehe es als Aufgabe dies herauszufordern. Musik lasse uns selbst vergessen und zueinander finden. „Träume, Ideen und Pläne werden erst dann groß, wenn man sie teilt.“ zitierte Götz. Der Eintritt war frei. Von den erbetenen Spenden geht wie bei allen Veranstaltungen von Grenzkunst ein großer Teil an wohltätige Zwecke – soziale Verantwortung ist den jungen Kulturmachern  wichtig.
Die Grenzkunst-Gruppe ist bisher vor allem für Events elektronischer Musik wie „Eulenflug“ in der Natur und „Sundowner“ im Wildbad bekannt, deren Zielgruppe ursprünglich ein jüngeres Publikum anzog. Die Beliebtheit steigt stetig und das Bestreben der Grenzkünstler „Unmögliches möglich werden lassen“ findet in der Tauberstadt erfreulicherweise zunehmend Anklang.  Vom hohen Ansturm waren die Verantwortlichen sichtlich überwältigt und entschuldigten sich bei den Interessenten, die es nicht mehr geschafft hatten, einen Platz in der Kirche zu bekommen. So lauschten viele von außen in der Hoffnung, dass dies kein einmaliges Ereignis bleiben würde. cas

Immer mehr Auflagen erfüllen

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Kosten für gewerbliche Bewachung geht ins Geld – Belastung für Motorradfreunde

GAILNAU – Zum Motorradtreffen der Motorradfreunde Gailnau kamen wieder zahlreiche Gäste aus nah und fern auf dem Gailnauer Berg zusammen. Allerdings war die Besucherzahl bei der 39. Ausgabe der Veranstaltung rückläufig, was zum Teil sicher den Wetterverhältnissen geschuldet war. Die Gäste ließen sich aber dadurch nicht abbringen, eine große Party bei und mit den Gailnauern zu feiern.

Pokalgewinner: Srdan und Slavica Kozal aus Kroatien mit Ralf Schönig und Simon Jäger. Fotos: mr

Am Samstagabend wurden 500 Teilnehmer gezählt. Das Gailnauer Motorradtreffen hat für viele Biker der alten Riege einen Kultstatus und dementsprechend folgen sie alljährlich dem Ruf des Berges. So trifft man immer wieder auf alt bekannte Gesichter wie zum Beispiel Wolfgang aus Braunschweig. Er kommt schon seit vielen Jahren nach Gailnau und das wird auch so bleiben, auch wenn er nächstes Jahr in Rente geht, so der 63 Jährige – „aber nur in die Erwerbsrente – endlich mehr Zeit für ausgedehnte Motorradtouren und -treffen“.

Auch Reinhold aus Bremen kommt schon seit Anfang der 80er Jahre nach Gailnau und das immer wieder gerne. „Es ist einfach ein schönes und friedliches Motorradtreffen mit einem tollen Veranstalter-Club, guten Preisen, toller Musik und netten Gästen“ erzählt uns Ralf „Trapper“ aus Rülzheim bei Speyer in Rheinland Pfalz. Der gelernte Maler kommt mit seiner 1600er Yamaha Wild Star, die er selbst „Wilde Hilde“ nennt jedes Jahr gerne ins Frankenland. Mit seinem Totenkopf-Helm und seiner, in vielen Arbeitsstunden selbst umgebauten Maschine, sieht er auf den ersten Blick zwar sehr böse aus, darunter steckt aber ein feiner Kerl, der einfach nur einen „auf Show“ macht und sich gerne von der Masse ein wenig abhebt. „Er stellt sich gerne mal in die Mitte mehrerer Harleys, einfach um ihnen die Show zu stehlen“ erzählt seine Frau Silke mit einem breiten Grinsen.

Hübsche Biergarten-Bedienungen rahmen Tim Brown ein.

Die Gastgeber lieferten den Gästen trotz steigender Kosten und sinkender Besucherzahlen wieder ein volles Unterhaltungsprogramm. Tim Brown sorgte schon am Nachmittag im Biergarten für Stimmung. Bei einem kräftigen Regenschauer muss-te er jedoch in das Festzelt umziehen, um dort seine Show ungebremst fortzusetzen, bevor er am Abend von „F.U.C.K“ abgelöst wurde. Die beiden Vorstände Ralf Schönig und Simon Jäger konnten dann zur Pokalverleihung trotz der widrigen Wetterverhältnisse wieder viele Motorradclubs aus nah und fern begrüßen und Pokale verteilen.

Die schönste Überraschung waren Slavica und Srdan Kozal von den „Veterani MK Okit“ aus Kroatien, die sich beide sehr über ihre Pokale gefreut haben. Die Pokale für den größten Club bekamen ein weiteres Mal die Motorradfreunde Großostheim, die mit 33 Teilnehmern zum zweitplatzierten MSC Frankenpfalz mit acht Teilnehmern einen ordentlichen Vorsprung hatten. Die weitest angereisten Einzelfahrer waren mit 443 Kilometer Rolf Höhns und Frank Witte, wobei Reinhold aus Bremen sich diesen Pokal hätte holen können, aber leider keine Nennung abgegeben hat.

Alle freuen sich schon jetzt auf das 40. Jubiläumstreffen im kommenden Jahr. Vorstand Ralf Schönig lässt durchblicken, dass es etwas ganz besonderes werden wird. Leider gibt es nach wie vor in den Vereinsreihen Unmut über die polizeilichen Bestimmungen einer gewerblichen Security, die dieses Jahr an Freitag und Samstag mit sechs Personen ständig anwesend sein mussten.

„Ein enormer Kostenfaktor, der zusätzlich über den Umsatz finanziert werden muss und vollkommen nutzlos für uns ist“, so der 32-Jährige. Schönig wünscht sich politisches Eingreifen seitens der Gemeinde und der Verwaltung, um die Last dieser überzogenen und teuren Maßnahmen endlich wieder von den Schultern der Vereine zu nehmen. Trotz allem waren die Motorradfreunde Gailnau zufrieden mit einem weiteren gelungenen Treffenwochenende und auch im nächsten Jahr werden wieder viele eingeladen sein, das 40. Jubiläum mit den Motorradfreunden Gailnau zu feiern. mr

Jede Menge Herzblut

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Jugendliche Frische regiert im Kiosk des Dombühler Naturerlebnisbades

DOMBÜHL – Es gibt viele Wege für junge Leute ihre spärliche Freizeit neben Schule und Studium finanziell gewinnbringend zu gestalten. Doch gleich einen Kiosk pachten? – „Warum nicht?“, dachten sich Vera Seefarth, Alina und Julius Haider sowie Linda Schiller. Und so versorgen sie seit Mai die Besucher des Dombühler Naturerlebnisbads mit so ziemlich allem, was das Herz begehrt.

Alina und Vera sind Rettungsschwimmer und unterstützen die Schwimmkurse der örtlichen Grundschule. Foto: Scheuenstuhl

Noch ganz verschlafen irgendwann mal so gegen Mittag das kleine Lädchen aufsperren, ein wenig die Waren hin- und herschieben, sich ab und an im Wasser abkühlen und mit Freunden im Schatten der Bäume chillen. Laissez-faire halt eben. Wenn man hört, dass junge Leute im Alter von 23, 22, 21 und 19 Jahren auf eigene Faust einen Kiosk im Freibad wuppen, mag sich der eine oder andere wohl so ihren Tagesablauf vorstellen. Doch im Falle des Teams von „Dombühl Beach“ könnte dies nicht weiter von der Realität entfernt sein.

Denn das umtriebige Quartett weiß genau, welche Aufgabe es sich mit dem Kiosk aufgeladen hat. „Wenn der Sommer schlecht ist, dann ist es ein Draufzahlgeschäft“, räumt Vera Seefarth ein, die zurzeit auf ihre Ergebnisse des Staatsexamens wartet, um im Herbst ihr Referendariat antreten zu können. Oder mit Julius Haiders  Worten: „Die Sonne muss einfach dein Freund sein.“
Die jungen Leute stecken deshalb jede Menge Herzblut in ihre Arbeit hinein. Sie wollen den Besuchern den Aufenthalt im Naturerlebnisbad so angenehm wie möglich machen. Es ist wirklich beachtlich, was sie auf dem begrenzten Raum in ihrem Lädchen alles zaubern. Neben den Kiosk-Dauerbrennern Eis am Stiel und Süßigkeiten gibt es bei ihnen auch Sandwiches,  sieben verschiedene Sorten an Pizza (aus Buch am Wald), Smoothies,  Cocktails, eine beachtliche Auswahl an Bieren (wie Julius betont), aber auch nicht-alkoholische Getränke und ab und an auch einen Kuchen, dank der Backküns-te netter Nachbarinnen.
Auf Wünsche eingehen
Der Renner bei den Kindern sind allerdings Schokobananen, erzählt Alina Haider, die derzeit an ihrer Bachelorarbeit im Fach Sportökonomie sitzt.  Sie gehen auch auf individuelle Kulinarik-Wünsche ein, sofern sie die Zutaten vorrätig haben. „Der Kunde ist schließlich König“, lautet ihr Motto. Zu der eigentlichen Verkaufstätigkeit kommt natürlich noch die Buchführung sowie die Anmeldung von Veranstaltungen hinzu. Wie so oft bei einer Selbstständigkeit sind viele eingebrachten Stunden nicht anrechenbar. Von purer Schinderei kann aber nicht die Rede sein. „Der Job macht uns richtig Spaß“, betonen die Vier.
Sie alle kennen sich schon lange und können deshalb über alles reden. Dadurch lässt sich auch die Einteilung für den Dienst im Kiosk ganz flexibel und unkompliziert regeln. Und vor allem: Wenn mal etwas schiefgehen sollte, sind die anderen zur Stelle und springen in die Bresche.
Wie gut sie trotz ihrer jungen Jahre unter Druck funktionieren können, zeigten sie gleich bei der Eröffnung. Aufgrund des herrlichen Wetters Anfang Mai wollten sie das Naturerlebnisbad schon früher als geplant eröffnen. Nachdem es von der Gemeinde (der Verpächterin des Kiosks) hierfür grünes Licht gab, haben sie ihr Lädchen innerhalb nur eines Tages für den Besucheransturm bereit gemacht.
„Da wir unser eigener Chef sind, können wir alle unsere Ideen verwirklichen“, sagt Alina. Und daran ist nun wirklich kein Mangel. Die Kiosk-Betreiber sehen das Naturerlebnisbad nämlich nicht bloß als einen Ort zum Schwimmen. Er soll auch als Treffpunkt für alle in der Gemeinde genutzt werden.  So mancher kommt jetzt schon an lauen Frühlingsabenden nach der Arbeit oder auch der Gemeinderatssitzung, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Übrigens: Wenn man nicht schwimmen möchte, sondern nur im Biergarten verweilt, wird selbstverständlich kein Eintritt fällig.
Reihe an Veranstaltungen
Damit sich das beschauliche Fleckchen weiterhin ordentlich mit Leben füllt, haben sich die Vier eine Reihe an besonderen Veranstaltungen ausgedacht. So laden sie etwa zum „public viewing“ der Deutschlandspiele (ab dem Viertelfinale dann alle Spiele) ein. Am Sonntag, 24. Juni, wird im Naturerlebnisbad dann ein „Swim & Run“-Wettbewerb (Duathlon) ausgetragen. Aber auch die schönen Künste kommen nicht zu kurz: So findet am Samstag, 7. Juli, die zweite „Sunset  live Session“, also ein Konzert mit dem Bayreuther Musiker Elias Tebroke dort statt. Bereits die erste „Session“ mit dem Duo „Klangmadame“ fand großen Publikumszuspruch.
Die Autorin Teresa Nagengast liest am Montag, 9. Juli, aus ihrem neuen Werk vor. Und im August wird es mit dem Quattro Mixed Beach Turnier mit anschließender Aftershowparty (Samstag, 4. August) wieder sportlich-gesellig in der Marktgemeinde. Das Wochenende  vom 10. bis 12. August steht ganz im Zeichen des „Upcycling“ (Ferienprogramm) mit Flohmarkt und Filmvorführung. „Wir sind immer offen für neue Veranstaltungen“, sagen sie und laden damit ein, sich bei ihnen zu melden. Natürlich sind sie auf verschiedenen sozialen Plattformen im Internet präsent.
Und als wäre dieses Programm aus Sport und Kultur noch nicht genug, planen sie auch noch Schwimmkurse anzubieten. Linda, Alina und Vera sind ausgebildete Rettungsschwimmer und leisten auch im Rahmen der Wasserwacht Dienst im Naturerlebnisbad. Zudem unterstützen sie auch die Klassen der  Grundschule Dombühl-Weißenkirchberg bei ihrem Schwimmunterricht.
Ihnen ist es ein besonderes Anliegen, dass große wie kleine Besucher gut schwimmen können. Neben einem Kurs für Kindern möchten sie deshalb auch etwas anbieten, wo jeder – unabhängig von Alter und Vorkenntnissen – seine Schwimmfertigkeit verbessern kann. Dieser Kurs soll ebenfalls eine Möglichkeit zur Begegnung von Menschen mit verschiedenen Hintergründen bieten.
Unterstützung ab Juli
Um den Verkauf im Kiosk und das vielfältige Rahmenprogramm auch weiterhin so engagiert durchziehen zu können, bekommen sie ab Juli Unterstützung durch Mona Nagengast. Die Aufsicht über die Schwimmenden hat unter der Woche übrigens Tobias Früh. Er ist bei der Gemeinde angestellt und wird während der Saison als Bademeister eingesetzt. In dieser Funktion kümmert er sich auch um die technische Instandhaltung des Bades.
Nicht nur bei den Einheimischen ist die Freiluft-Schwimm-Oase beliebt. Regelmäßig schauen auch Fahrrad-Touristen vorbei, um sich im Wasser abzukühlen und mit den angebotenen Leckereien zu stärken. Womöglich entwickelt sich das Ganze auch mal zu einer Pilgerstätte für Club-Fans, die dem dort würdevoll ausgestellten Stück Aufstiegsrasen huldigen wollen. Aber egal wer, warum den Weg ins Naturerlebnisbad findet. Jeder wird von den (bald) fünf jungen Kioskbetreibern mit erfrischender Herzlichkeit und ansteckend guter Laune empfangen.   mes
Badebetrieb im Naturerlebnisbad ist werktags von 13 bis 20 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 20 Uhr. Der Kiosk ist bis 22 Uhr geöffnet.
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