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Konzept steht zur Debatte

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Unsichere Zeiten für Heimat- und Tourismusverein trotz positiver Zahlen

SCHILLINGSFÜRST – Bei der  Mitgliederversammlung des Vereins für Tourismus und Heimatpflege Schillingsfürst-Frankenhöhe  wurde im Hotel „Post“  Bilanz gezogen. Die Vorstandswahl fand aus Mangel an Kandidaten nicht statt. Das bisherige Gremium führt den Verein  nun vorerst kommissarisch. Eine Neugestaltung des Vereins steht im Raum.

Das Brunnenhaus war geselliger Treffpunkt für die „Rote Nacht“ an den Heimattagen.    Fotos: privat

Das Brunnenhaus war geselliger Treffpunkt für die „Rote Nacht“ an den Heimattagen. Fotos: privat

Nach der Totenehrung stellte 1. Vorsitzender Jürgen Reif seinen Jahresbericht vor, gegliedert in die vier Hauptarbeitsfelder Campingplatz, Brunnenhaus, Heimatgruß und Wanderwege. „Wie letztes Jahr angekündigt, haben wir im Jahr 2015 unser 60-jähriges Jubiläum gefeiert, dass wir eigentlich bereits im Jahr 2014 hatten“, erklärte Jürgen Reif.

Das Jubiläum habe man mit vielen Ehrengästen und einem Rahmenprogramm bestehend aus der Festrede von Dr. Markus Naser und dem Theater-Stück, inszeniert von Matthias Bär, sowie der Bilder-Präsentation von Walter Kreß im Rahmen des Heimatfestes gefeiert.

Im Rahmen des Heimatnachmittags sprach der Verein auch Ehrungen an verdiente Schillingsfürster Persönlichkeiten aus. Der Museumsabend „Rote Nacht“ am Brunnenhaus war ein Erfolg. Zudem fand ein sehr gut besuchtes Jenisch Symposium in der Brunnenhaus-Scheune statt, bei dem der Verein auch die Bewirtung übernommen hat.

Im Jahr 2015 war der Verein ebenfalls am Fürstlichen Weihnachtsmarkt beteiligt. Aufgrund des damit verbundenen Aufwands (neben Standgebühr und Genehmigungen) sowie der unsicheren Zukunft des Vereins hat der Vereinsausschuss entschieden, heuer nicht mehr teilzunehmen. Denn 2015 konnte kein nennenswerter Überschuss für die Vereinskasse erwirtschaftet werden.

Bezüglich des Zugriffs auf die Webseiten des Vereins gibt es interessante Zahlen zu vermelden: Im Zeitraum von Mai 2015 bis 18. April 2016 wurde die Internetseite des Campingplatzes insgesamt 21489 Mal aufgerufen. Zum Vergleich: Von April 2014 bis 15. März 2015 informierten sich dort 18866 Besucher. Seit 2013 ist eine stetige Steigerung an Zugriffen zu verzeichnen. Und auch beim digitalen Auftritt des Brunnenhausmuseums geben die Zahlen Anlass zur Freude. Von Mai 2015 bis 18. April 2016 wurden 9766 Besuche registriert. Im Zeitraum April 2014 bis 15. März 2015 waren es 6994 Besuche.

Wie jedes Jahr, so war auch 2015 der Campingplatz das Haupttätigkeitsfeld des Vereins. Es ist eine sehr wichtige Einrichtung für Schillingsfürst mit der „wir eine gute Chance haben, unsere schöne Heimat Schillingsfürst wirklich einer Großzahl von Gästen zu präsentieren“, sagt Jürgen Reif. Laut Statistikprogramm gab es 2015 insgesamt 1924 Anreisen. Dies entspricht einem Anstieg um 9 Prozent (2014: 1759). Aus dem Inland wurde 859 und aus dem Ausland 1065 Mal angereist. Aus den Niederlanden kommen die meisten Fans des Campingplatzes mit 566 Anreisen. Die Gesamtzahl der angereisten Gäste betrug im vergangenen Jahr 4116. Auch dies entspricht einem Zuwachs um 9 Prozent (2014: 3773).

Vorsitzender Jürgen Reif

Vorsitzender Jürgen Reif

Jürgen Reif dankte den Platzwarten, dem Ehepaar Genthner. Sie seien das Aushängeschild für den Verein. Hauptaugenmerk werde auch weiterhin auf dem Campingplatz liegen müssen. Hier bestehe immer noch „erheblicher Investitionsstau“, den der Verein über die nächsten Jahre beheben müsse. Aufgrund der Begrenztheit der finanziellen Mittel sei dies jedoch nur Stück für Stück möglich. Die Dauercamper sind eine wichtige Einnahmequelle für den Verein.

Besucherzahlen steigen

Beim Brunnenhausmuseum hatte man 2105 Besucher im letzten Jahr. 2014 waren es 2071 Besucher und 2013 rund 1800 Besucher. Diese Besucherzahlen sind somit erneut leicht angestiegen. Dies sei besonders erfreulich, weil der Verein aufgrund des neuen Mindestlohngesetzes neben der Erhöhung der Eintrittspreise auch die Öffnungszeiten reduziert hatte. Das Museum ist dienstags bis freitags von 14 bis 17 und am Wochenende von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Für Gruppen ist ein Besuch nach Vereinbarung aber auch außerhalb dieser Zeiten möglich. Die Preise wurden für Einzelpersonen um einen Euro auf 4 Euro und bei Gruppen um 50 Cent auf 3 Euro pro Person angehoben.

„Dass dies so gelungen ist, haben wir dem neuen Museumsleiter Fritz Fohrer und seinem Team mit Heidi Haller und Heidrun Lüdtke sowie seit diesem Jahr dem neuen Museumsmitarbeiter Willi Reber zu verdanken“, betont der Vereinsvorsitzende.

2015 fand auch wieder das Mostfest mit vielen Besuchern am Brunnenhaus statt. Auch hier gab es wieder sehr viele interessierte Besucher. Am Nachmittag des Mostfestes wurden die Gewinner des Bilderrätsels von Walter Kreß gezogen. Die Gewinner haben jeweils einen Kinogutschein bekommen. Der Kräutergarten des Brunnenhausmuseums wurde von Kräuterpädagogin Marion Reinhard in das Buch „50 schönste Kräutergärten Bayerns“ aufgenommen. Neben dem Insektenhotel am Campingplatz hat Richard Hasselt für den Verein auch ein Insektenhotel für das Brunnenhaus gebaut.

Vorsitzender Jürgen Reif dankte Helmut Wöckel, der als Schriftleiter für die Herausgabe des Heimatgrußes mit einer Auflage von über 900 Stück verantwortlich ist. Er macht dies mit „sehr großem persönlichen Einsatz“. Zudem steht er als Vorstand jederzeit mit sehr vielseitigem Ratschlag und Ideen zur Seite. Ein Dank von der Vereinsführung erging auch an Walter Siller, der sich um die Wanderwege kümmert.

Nach den Grußworten von Bürgermeister Trzybinski und Ehrenvorsitzenden Wolfgang Hofmann schloss sich der Bericht der Schatzmeisterin Marianne Kamm an. Dabei wurde erneut deutlich, dass es sich bei dem Verein um „ein kleines Unternehmen“ mit einem Umsatz von rund 130000 Euro handelt. Die beiden Kassenprüfer Walter Kreß und Charlie Kernstock attestierten der Schatzmeisterin sowie dem gesamten Vereinsvorstand eine einwandfreie Vereinsführung. Die Entlastung erfolgte einstimmig.

Keine Kandidaten

Der Tagesordnungspunkt Neuwahlen wurde mit viel Interesse verfolgt. Da Jürgen Reif als 1. Vorsitzender sowie Marianne Kamm als Schatzmeisterin bereits im Vorfeld angekündigt hatten nicht mehr zu kandidieren, gelang es dem Wahlvorstand Bürgermeister Michael Trzybinski nicht, Kandidaten zu finden.

Nach langer Debatte einigte sich die Versammlung einstimmig darauf, dass der jetzige Vorstand den Verein kommissarisch bis zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in der zweiten Jahreshälfte weiterführen wird. Dann müsse eine endgültige Entscheidung getroffen werden.

Falls sich bis dahin keine Kandidaten finden, wird man den Verein in seiner jetzigen Gestalt wohl auflösen, so der Tenor der Verantwortlichen. Mögliche Varianten eines reinen Heimatvereins ohne Tourismusanteil werden ebenso im Raum stehen wie die „Abtretung“ des Campingplatzes und des Brunnenhauses. jr


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