Seit 15 Jahren kümmert sich Helmut Uhl um die Pflege der heimatlichen Landschaft
INSINGEN – Es gibt kaum etwas Lohnenderes als das Ergebnis der eigenen Hände Arbeit zu sehen. Wohl auch deshalb rackert sich Helmut Uhl aus Insingen bereits seit mehr als 15 Jahren während der Berufstätigkeit und nun trotz verdienten Ruhestands für seine Heimatgemeinde ab. Im Auftrag der Kommune und in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken kümmert er sich um die Entbuschung und Nachpflege von Wiesen und Waldrändern – mit offensichtlichem Erfolg.

In der Natur beim Arbeiten – so kennt man Helmut Uhl in seiner Heimatgemeinde. Foto: privat
„Bei meinen Rundgängen bin ich immer sehr erfreut über das Schmuckkästchen in unserer Gemeinde“, kommentiert Helmut Uhl, der sich selbst als Naturmensch bezeichnet, stolz den Anblick der ordentlich entstrüppten Wiesen und Hänge hinter dem Gelände des SV Insingen. Alles in allem hat er wohl etwa fünf Hektar auf der Gemarkung Insingen, so seine Schätzung, derer er sich stets zuverlässig und engagiert annimmt.
Vor rund 18 Jahren haben sich die Kommune und der gemeinnützige Verein dazu entschlossen, aktiv die Landschaftspflege im Gemeindebereich voranzutreiben. Helmut Uhl war von diesem Vorhaben „gleich begeistert und überzeugt“, denn „unsere schöne Landschaft und Hänge waren mit Hecken total verwildert und verbuscht“, erinnert er sich.
In den Wintermonaten machte er sich mit einigen Landwirten an die Arbeit. Ausgerüstet mit Motorsägen und Motorsensen rückte man dem unliebsamen Gestrüpp auf den Leib. Es sei eine „Knochenarbeit“ gewesen, denn das Schnittgut musste per Hand von den steilen Hängen heruntergezogen werden, bevor es aufgeladen und zu Hackschnitzel verarbeitet werden konnte. Ziel der teils äußerst mühsamen Arbeit ist nicht vorrangig, dass Wald und Wiesen in der Gemeinde wie geleckt aussehen. Vielmehr geht es darum, Schafweiden und -triebwege in Schuss zu halten und zu optimieren, damit ihrerseits die Tiere den Magerrasen derart „bearbeiten“ können, dass seltene Pflanzenarten wieder durchkommen. Und weil die Natur sich immer wieder aufs Neue Bahn bricht – die Dornentriebe an den Wurzeln wachsen besonders schnell nach – ist Helmut Uhl permanent gefordert.
So lässt die sommerliche Nachentbuschung ebenfalls keine Langeweile bei ihm aufkommen, dessen eigener Wald, laut Bürgermeister Peter Köhnlechner, in einem „tipptopp Zustand“ ist. Trotz seines Arbeitseifers konnte Helmut Uhl die Nachpflege nicht allein bewältigen. Mit Heinz Wagner habe er aber eine „kräftige Unterstützung“ gehabt.
In der Praxis läuft es so ab, dass Helmut Uhl offiziell im Auftrag der Gemeinde tätig wird, die konkreten einzelnen Maßnahmen werden jedoch mit Karin Blümlein besprochen, die diese nach der Durchführung begutachtet. Die Diplom-Biologin ist im Rahmen des Projektes „Trockenbiotopverband Frankenhöhe“ beim Landschaftspflegeverband Mittelfranken auch für Insingen zuständig. Helmut Uhls Einsatz für die heimische Natur ist zwar kein Ehrenamt im klassischen Sinn. Er kann seine Arbeitsstunden nämlich abrechnen.
Sein Engagement ist deshalb aber nicht minder ehrenvoll – immerhin zählt er bereits 76 Lenze und verrichtet seine Arbeit stets zur vollsten Zufriedenheit der Gemeinde und des Verbandes. „Es ist super, wie das in Insingen läuft“, lobt etwa Karin Blümlein den ehemaligen AEG-Mitarbeiter. Und Bürgermeister Peter Köhnlechner ergänzt: „Es würde uns als Gemeinde schon arg weh tun wenn er diese Arbeit nicht mehr machen würde.“
Sein umfangreiches Wissen über Wald und Wissen im Gemeindebereich wird aber nicht verloren gehen. Denn die nächste Landschaftspflege-Generation wird bereits nach und nach eingelernt. Mit dem erfahrenen Club-Fan als Lehrmeister werden auch sie einmal so zufrieden auf ihr Tagewerk für die Gemeinde blicken, wie Helmut Uhl, der sagt: „Unser Schäfer hat jetzt eine saubere Landschaft, die gut zu beweiden ist.“ mes