„Runder Tisch“ berät über Koordinierung der Hilfe für Asylsuchende
SCHILLINGSFÜRST – Wer bauen möchte braucht ein solides Fundament. Dies gilt nicht minder, wenn es sich dabei um zwischenmenschliche und interkulturelle Brücken handelt. Aus diesem Grund veranstaltet die Stadt Schillingsfürst einen „Runden Tisch“, um die Hilfe aus der Bevölkerung für die beiden in der Schloss-Stadt lebenden asylsuchenden Familien in geordnete Bahnen zu lenken.

Ein „herzliches Willkommen“ wird in der Schloss-Stadt nich nur Touristen bereitet, sondern auch Asylsuchende werden offen empfangen. Foto: Scheuenstuhl
Stadt, Katholische und Evangelische Kirche, Edith-Stein-Realschule, Mittelschule Schillingsfürst, Kindergarten sowie der Nachbarschaftsverein „Hand in Hand“: Diese politischen und gesellschaftlichen Akteure kommen am heutigen Mittwoch im Rathaus zusammen, um über die nötigen Hilfestellungen für asylsuchende Familien zu beraten. Es geht bei diesem Treffen darum, sich klar darüber zu werden, welche Spenden für die Asylsuchenden gebraucht und wo sie abgegeben werden können. Die Öffentlichkeit ist zu dieser Veranstaltung zwar nicht eingeladen. Doch dies soll nicht als Ausschluss verstanden werden. Im Gegenteil: Die große Hilfsbereitschaft der Schillingsfürster, an der Bürgermeister Michael Trzybinski keinerlei Zweifel hat und die er schon selbst miterlebt habe, werde sehr wertgeschätzt. Man möchte lediglich Bedarf und Angebot an Unterstützung von Anfang an richtig koordinieren. Sobald aber feststeht, was gebraucht wird und wer der Ansprechpartner dafür ist, wird die Bevölkerung informiert. Man sei in Schillingsfürst „weit weg von negativer Stimmung“ gegenüber den neuen Einwohnern, erklärt das Stadtoberhaupt stolz. Auf seine Ankündigung des „Runden Tischs“ in einem sozialen Netzwerk habe er zu seiner großen Freude bereits zahlreiche positive Rückmeldungen bekommen. Momentan leben in Schillingsfürst zwei irakische Familien mit zehn Personen, darunter fünf kleine Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren. Sie sind dezentral in privaten Wohnungen untergebracht. Die jeweiligen Wohnungsbesitzer hatten sich ohne Vermittlung durch die Stadt an das Landratsamt Ansbach gewandt, das dann wiederum die Wohnungen für die asylsuchenden Familien angemietet hat. Bürgermeister Michael Trzybinski erklärt, dass das Landratsamt weiterhin nach geeignetem privaten oder kommunalen Wohnraum sucht, wie auch dem aktuellen Mitteilungsblatt zu entnehmen ist. Als Immobilienbesitzer könne man sich dort auch unverbindlich melden und seine Räumlichkeiten auf ihre Eignung hin überprüfen lassen. Die Stadt selbst habe momentan keine freien Immobilien zur Verfügung: Die ehemalige Obdachlosenunterkunft wurde verkauft und das Lehrerwohnhaus wird gerade saniert.
ird gerade saniert. Der Zuzug der beiden irakischen Familien geht zwar auf private Initiativen zurück. Doch die Stadt setzte ebenfalls ein Zeichen. Zusammen mit einer Mitarbeiterin des Einwohnermeldeamtes besuchte Michael Trzybinski kürzlich die Neu-Schillingsfürster, um sie in der Stadt zu begrüßen. Es ging laut Bürgermeister dabei überhaupt nicht darum sie zu kontrollieren, sondern vielmehr ihnen persönlich zu vermitteln, dass in der Verwaltung Menschen arbeiten, die sich ihrer annehmen. Das Stadtoberhaupt zeigte sich nachhaltig beeindruckt von dem Treffen mit den Familien. Man habe erste Kontakte geknüpft und sich trotz der Sprachbarriere „mit Händen und Füßen“ verständigen können. Ebenso hilfreich war dabei das Mobiltelefon, das für Flüchtlinge alles andere als unnötiger Luxus ist, sondern während der Flucht überlebensnotwendig sein kann und in der neuen Heimat die Verständigung und Orientierung vereinfacht. mes