JUZ-Vorstandschaft erfährt, was es heißt, eine Bürde zu tragen
SCHILLINGSFÜRST – Eine Verantwortung zieht immer ein Verantwortlichsein nach sich. Die Vorstandschaft des Jugendzentrums (JUZ) Schillingsfürst ist gefordert, die nötigen Schlüsse aus dem Verlauf der Halloweenparty zu ziehen. Um kritische Fragen wird die Gruppe nicht herumkommen.

Ein Blick ins Schillingsfürster Jugendzentrum. Foto: sis
Es gibt nichts zu beschönigen. Aber es wäre unfair, voreilige Schlüsse zu ziehen. Bei der Party im Jugendzentrum soll es sich um eine öffentliche Veranstaltung gehandelt haben. Ob die entsprechende Genehmigung vorlag und die Bedingungen und Auflagen eingehalten wurden, ist nun im Nachgang aufzuarbeiten.
Fakt ist: Bei der Halloweenparty floss Alkohol. Bis weit nach Mitternacht verlief die Feier „ohne besondere Vorkommnisse“. Um die 70 Personen sollen sich dort zeitweilig getummelt haben. Es herrschte ein Kommen und Gehen. Gegen 5 Uhr in der Früh sollen noch immer etwa 25 Leute vor Ort gewesen sein. Darunter bekannte und unbekannte Gesichter, wie es heißt. Mit steigendem Alkoholkonsum begannen Pöbeleien und Rangeleien. Als sich im Hof eine Schlägerei abspielte, wurde ein Notruf abgesetzt. Bis zum Eintreffen der Polizei schien sich die Sache in Wohlgefallen aufgelöst zu haben, weshalb der Vorfall nicht weiter verfolgt wurde.
Gegenüber der Redaktion erzählte die amtierende und alte Vorstandschaft des Jugendzentrums um Andreas Förster ihre Version des Vorfalls. Demnach wurden im Verlauf der Morgenstunden aus dem Jugendzentrum noch zwei weitere Notrufe abgesetzt. Auslöser soll ein 21-jähriger Gast gewesen sein, der sich zunehmend aggressiv gebärdete und nicht zu bändigen war. Die Polizei rückte mit drei Streifenwagen und sechs Mann Besatzung an. Mit Schlägen und Tritten widersetzte sich der Rothenburger, ein Mann von kräftiger Statur, der Festnahme und konnte flüchten. Er war im Jugendzentrum aus einem Fenster im oberen Stockwerk gesprungen. Zwischen den Häuserzeilen in der Frankenheimer Straße machte er sich aus dem Staub.
Das Jugendzentrum machte den Laden dicht. Es hielten sich aber noch JUZ-Mitglieder im Haus auf, als der 21-Jährige plötzlich gegen die geschlossene Tür trat und wüste Beschimpfungen ausstieß. Die Polizei wurde erneut gerufen. Diesmal gelang es ihr, den Aggressor dingfest zu machen. In dieser angespannten und unberechenbaren Lage des Zugriffs wurde aus einem der abgestellten Streifenwagen in der Frankenheimer Straße eine Tasche mit scharfer Munition gestohlen. Außerdem befanden sich darin ein Schlagstock, Pfefferspray und Dokumente. Auch Dienstmütze und Geldbörse kamen abhanden. Sie wurden zwischenzeitlich in der Nähe gefunden.
Die Vorstandschaft des Jugendzentrums legte im Gespräch mit der Redaktion Wert auf die Feststellung, dass man die Vorfälle nicht auf die leichte Schulter nimmt und sich an der Aufarbeitung beteiligen will. Auch Bürgermeister Michael Trzybinski wird sicher noch die eine oder andere kritische Frage mit ihnen zu klären haben. sis