Professionelle Unterstützung für Museum der Fremdenlegion
SCHILLINGSFÜRST – Schrittweise soll das kürzlich im Schillingsfürster Schloss beheimatete erste deutsche Museum der französischen Fremdenlegion zu einer bedeutsamen Institution ausgebaut werden: mit Führungen, Vorträgen, Gesprächen für Besuchergruppen und besondere Gäste.
Der Anfang ist gemacht. Heinrich Back, Präsident der Fremdenlegion in Deutschland, Österreich und Luxemburg, bei Mannheim beheimatet, hat mit Fürst Constantin vereinbart, regelmäßig nach Schillingsfürst zu kommen, um das Konzept der Ausstellung mit Leben zu füllen und der im Museum erlebbaren Realität die notwendige Struktur zu geben. Dazu gehören Internet-Auftritt, feste Ansprechpartner, fundierte Auskünfte, Vernetzung mit anderen Schillingsfürster Einrichtungen.
Die engagierten Schlossführerinnen haben sich bereit erklärt, neue Kenntnisse anzueignen, freut sich Heinrich Back. In Kontakt getreten ist er auch schon mit der Schillingsfürster Volkshochschulleiterin Anita Biel, um eine Brücke zu schlagen zur Öffentlichkeit, wie er gestern im Gespräch mit der Redaktion erläuterte. Mit Hilfe des Chefkonservators des französischen Museums in Aubagne, soll auch in der Schillingsfürster Dauerausstellung die Geschichte der Fremdenlegion in moderner, pädagogischer Form aufbereitet und vermittelt werden. Er hat sich bei der feierlichen Einweihung vor Ort einen ersten Eindruck verschafft.
Nicht nur inhaltlich, auch organisatorisch bietet Heinrich Back seine Unterstützung an, um die Schillingsfürster Initiative zu unterstützen. Fürst Constantin hat den Ausstellungsraum und die Vitrinen zur Verfügung gestellt und sich intensiv mit der Vorgeschichte des Hauses Hohenlohe-Schillingsfürst befasst. Wo heute das Schlosscafé betrieben wird, war die erste Kaserne der Fremdenlegion.
Die Ausstellung zeigt Waffen, Uniformen, Trophäen, Orden, Fotos, Gemälde, Büsten und Ausrüstungen der Legionäre und ihrer militärischen Unternehmungen. Ehrenamtlich haben die beiden Schillingsfürster Siegberth Holter, er hatte die Idee für das Museum, und Johannes Munique die Umsetzung tatkräftig vorangetrieben.
Dass die Einwohner von Schillingsfürst und Touristen an der feierlichen Museumseröffnung nicht teilnehmen durften, begründet Heinrich Back mit den besonderen Sicherheitsvorkehrungen für General Jean Maurin und seinem gesamten Führungsstab. Er bittet um Verständnis. Der Kommandeuer der französischen Fremdenlegion war eigens zu diesem besonderen Anlass aus Marseille eingeflogen, in Begleitung von vier Generälen und mehreren Offizieren. In seiner Position gehört er zu den meistgefährdeten Personen Europas und darf deshalb nur mit ausreichendem Personenschutz reisen. Auch als Reaktion auf die Anschläge von Terror-Netzwerken in Paris.
Die Fremdenlegion ist mehr als ein Mythos. In den Krisengebieten der Welt hält die französische Eliteeinheit aus verschiedenen Nationen den Kopf hin und riskiert ihr Leben. Auch bei den beiden Irak-Kriegen war die Legion im Kampfeinsatz, im Kosovo von Beginn des Krieges in Jugoslawien bis 2013 (teilweise unter deutschem Oberkommando), in Afghanis-tan (von März 2008 bis Anfang 2014). Seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts bis heute ist die Legion ununterbrochen in Afrika im Kampfeinsatz gegen die Islamisten und islamische Anführer (Kongo, Tschad, Sudan, Elfenbeinküste). Fast immer im UN-Auftrag. sis